Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie

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Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie
(GMDS)
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Rechtsform eingetragener Verein
Gründung 1955
Sitz Köln
Zweck Fachgesellschaft für medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie
Präsident André Scherag[1]
Geschäftsführung Beatrix Behrendt
Mitglieder ca. 2000
Website gmds.de

Die GMDS – Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e. V. ist eine unabhängige wissenschaftlich-medizinische Fachgesellschaft mit Sitz in Köln und hat ca. 2.000 Mitglieder. Sie ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften.

Der Verein hat es sich zum Ziel gesetzt, die medizinische Informatik einschließlich der Medizinischen Dokumentation, die Medizinische Biometrie sowie die Epidemiologie in Theorie und Anwendung, in Forschung und Lehre zu fördern.

Der Verein bietet ihre informatischen, biometrischen und epidemiologischen Methoden als Querschnittsfach allen medizinischen Teilgebieten in Kooperation an und entwickelt diese Methoden selbstständig insbesondere mit der Informatik, Mathematik, Statistik und den Ingenieurwissenschaften weiter.

Der Verein ist mit etwa 2.000 Mitgliedern eine große Fachgesellschaft und die einzige wissenschaftliche Gesellschaft für diese vier Disziplinen in Deutschland. Sie kooperiert mit einer Reihe benachbarter Fachgesellschaften im Erfahrungsaustausch, Verfolgen gemeinsamer Ziele oder z. B. im Ausrichten gemeinsamer Workshops oder Konferenzabschnitte.

Der Verein wirkt mit bei der Weiterentwicklung der Vertretung im Fachgebiet durch sachverständige Repräsentation z. B. bei Planung der Förderungsmaßnahmen der Öffentlichen Hand, in Fragen der Standardisierung und Normung, bei der Errichtung von Lehrinstitutionen, bei Ausbildungs-, Weiter- und Fortbildungsfragen und bei Gesetz gebenden Maßnahmen.

Seit 1956 führt der Verein regelmäßig wissenschaftliche teils internationale Jahrestagungen durch. Die Jahrestagung ist im deutschsprachigen Raum das wichtigste Forum, um die neuesten Informationen aus der Fachwelt und der Wissenschaft in den Bereichen Medizinische Informatik, Biometrie, Epidemiologie und medizinische Dokumentation auszutauschen. Anwender und Methodiker berichten mit Übersichtsreferaten und Originalbeiträgen über die neuesten Arbeitsergebnisse und belegen so nach außen hin das Spektrum der Tätigkeit dieser medizinischen Disziplin.

Daneben bieten die einzelnen Fachbereiche bzw. deren Arbeits- und Projektgruppen weitere Tagungen und Kongresse an. Hier sei – stellvertretend für andere – die so genannte „KIS-Tagung“ genannt, die jedes Jahr vor allem die praktischen Probleme im Umfeld von Krankenhausinformations-systemen beleuchtet.

Seit Mitte der 1950er Jahre flossen die Aktivitäten der neuen Fachwissenschaft „Medizinische Dokumentation und Statistik“ in die Bestrebungen des 1955 gegründeten „Arbeitsausschusses Medizin“ in der Deutschen Gesellschaft für Dokumentation ein, des Vorläufers der heutigen GMDS. Während die Ursprünge der GMDS sich bis zum Jahr 1951 zurückverfolgen lassen, konstituierte sie sich endgültig im Jahre 1955 als Gesellschaft. Sie ist damit die älteste Fachgesellschaft in Europa auf dem Gebiet der Medizinischen Dokumentation, Informatik und Statistik. Im September 1991 erfolgte die Umbenennung von „Deutsche Gesellschaft für Medizinische Dokumentation, Informatik und Statistik e. V. (GMDS)“ in den heutigen Namen „Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e. V. (GMDS)“.

Bis Juli 2008 war der Verein in Bonn ansässig, jetzt hat sie ihre Geschäftsstelle in Köln.

Organisation und Gliederung

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Die Mitgliederversammlung regelt alle Grundsatzangelegenheiten der Gesellschaft und tritt einmal im Jahr zusammen.

Der Präsident führt die laufenden Geschäfte der Gesellschaft. Zum Tätigkeitsfeld des Präsidiums gehören berufs-, wissenschafts- und gesundheitspolitische Aufgaben.

Der Beirat besteht unter anderem aus den Mitgliedern des Präsidiums und den Leitern der Arbeits- und Projektgruppen, Arbeitskreise, Kommissionen und Fachbereiche. Er beschließt über die Geschäftsordnung und die wissenschaftliche Schwerpunktarbeit und legt Rahmenthemen für Tagungen fest.

Zur Wahrnehmung der Aufgaben ist die GMDS in die thematisch orientierten Fachbereiche und die Sektionen gegliedert. Die Fachbereiche „Medizinische Informatik“, „Medizinische Biometrie“ und „Epidemiologie“ sind für die fachliche Arbeit zuständig und werden von jeweils einem Fachausschuss geleitet. Jeder Fachbereich gliedert sich in Arbeitsgruppen und Projektgruppen, die durch den jeweiligen Fachausschuss des Fachbereichs koordiniert werden. Die Sektion „Medizinische Dokumentation“ ermöglicht auch Personen ohne wissenschaftlichen Hochschulabschluss die fachliche Mitarbeit.

Zur Fachkommunikation gibt die Gesellschaft die Zeitschrift GMS Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie heraus.

Einzelnachweise

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  1. André Scherag führt die Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik. ÄrzteZeitung, 9. Oktober 2023, abgerufen am 12. Oktober 2023.