Deutsche Gesellschaft für Suchtforschung und Suchttherapie

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Deutsche Gesellschaft für Suchtforschung und Suchttherapie
(DG-Sucht)
Rechtsform eingetragener Verein
Gründung 1978[1]
Sitz Berlin
Zweck Förderung der Suchtforschung und Verbesserung der Suchttherapie
Vorsitz Eva Hoch[2]
Mitglieder 430 (2024)[3]
Website dg-sucht.de

Die Deutsche Gesellschaft für Suchtforschung und Suchttherapie e. V. (DG-Sucht) mit Sitz in Hamm ist eine wissenschaftliche Fachgesellschaft mit dem Ziel der kritischen Reflexion und ständigen Verbesserung von Suchtforschung und Suchttherapie.

Das Themenspektrum reicht von der Substanzabhängigkeit (z. B. Alkoholismus und Drogensucht) bis zu substanzungebundener Sucht (wie z. B. pathologisches Spielen). Als interdisziplinäre Fachgesellschaft ist die DG Sucht für alle an dem Thema interessierten Berufsgruppen offen. Sie ist seit 1983 Mitglied der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF).[4] Es bestehen Kooperationsbeziehungen zur Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen in Hamm und dem Fachverband Sucht e.V. in Bonn.[5]

Die Fachgesellschaft fördert den Erfahrungsaustausch zwischen Wissenschaft und Praxis sowie Forschungsaktivitäten.[6] Sie trägt zur Konsensusbildung und zur Leitlinienentwicklung bei und veranstaltet und unterstützt Fachtagungen. Weiter gehört zu ihren Aufgaben die Beratung von wissenschaftlichen Gesellschaften, politisch Verantwortlichen und Behörden sowie Öffentlichkeitsarbeit. Die DG-Sucht fördert Aus-, Fort- und Weiterbildung sowie den Nachwuchs. Diesbezüglich arbeitet sie mit nationalen und internationalen Gesellschaften ähnlicher Zielsetzung zusammen.

Die DG Sucht wurde 1978 auf Initiative von Dietrich Kleiner (1921–2008)[7] aus einer Gruppe engagierter Mediziner, Psychologen und Juristen in Berlin gegründet.[8] Bereits seit der Anfangsphase war die Veranstaltung von Kongressen eine Hauptaufgabe der DG Sucht. Bis 2008 wurden jeweils abwechselnd im zweijährlichen Rhythmus der Kongress und das Wissenschaftliche Gespräch abgehalten. Das Wissenschaftliche Gespräch hat das Ziel eines Expertenaustauschs zu einem vorgegebenen Thema im kleineren Rahmen, während der Kongress eine größere Themenbreite einer größeren Vielzahl von Interessierten nahebringt. Seit 2008 wird der Kongress als „Deutscher Suchtkongress“ jährlich abgehalten. Dabei wechselt die Leitung des Deutschen Suchtkongresses zwischen der DG Sucht und der Deutschen Gesellschaft für Suchtpsychologie. Die Kongresse fanden mit Unterstützung zahlreichen weiterer Fachgesellschaften und des Bundesministeriums für Gesundheit 2008 in Mannheim,[9] 2009 in Köln,[10] 2010 in Tübingen,[11] 2011 in Frankfurt am Main, 2012 in Berlin, 2013 in Bonn, 2014 in Berlin,[10] 2015 in Hamburg[12] und 2016 in Berlin statt.[13]

Seit 1990 gibt die DG Sucht gemeinsam mit der DHS die wissenschaftliche Zeitschrift „Sucht“ heraus. Die DG Sucht ist im Drogen- und Suchtrat der deutschen Bundesregierung sowie im Fachbeirat Glücksspielsucht vertreten. Die DG-Sucht verleiht jährlich einen Forschungspreis an Nachwuchswissenschaftler, der mit 1.000 Euro dotiert ist und auf dem Deutschen Suchtkongress überreicht wird.[14] Zudem vergibt die Fachgesellschaft alle zwei Jahre gemeinsam mit der Oberberg Stiftung Matthias Gottschaldt und der Deutschen Suchtstiftung den mit 4.000 Euro dotieren Wilhelm Feuerlein-Forschungspreis für wissenschaftliche Arbeiten auf dem Gebiet der Suchtmedizin.[15]

  • D. Kleiner: Geschichte der Deutschen Gesellschaft für Suchtforschung und Suchttherapie e.V. II. In: Sucht. Band 39, 1994, S. 278–280.
  • K. Mann, A. Batra: The German Society for Addiction Research and Addiction Treatment. In: Addiction. Band 103, 2008, S. 6–8.
  • K. Mann, A. Batra, H. Watzl: Die Deutsche Gesellschaft für Suchtforschung und Suchttherapie. In: Sucht. Band 54, Nr. 4, 2008, S. 122–125.

Einzelnachweise

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  1. Profil der DG-Sucht auf der Webseite der Deutschen Gesellschaft für Suchtforschung und Suchttherapie, aufgerufen am 4. März 2024
  2. Mitglieder des Vorstandes der DG-Sucht, auf der Webseite der Deutschen Gesellschaft für Suchtforschung und Suchttherapie, aufgerufen am 4. März 2024
  3. Profil der Deutschen Gesellschaft für Suchtforschung und Suchttherapie auf der Webseite der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften, aufgerufen am 4. März 2024
  4. Deutsche Gesellschaft für Suchtforschung und Suchttherapie e.V. (DG-Sucht), AWMF online, abgerufen am 24. Dezember 2020.
  5. Die Deutsche Gesellschaft für Suchtforschung und Suchttherapie e.V. (DG-Sucht) feiert in diesem Jahr ihr 40-jähriges Jubiläum!, dg-sucht.de, abgerufen am 24. Dezember 2020.
  6. DG-Sucht - Aufgaben und Ziele (Memento vom 2. Januar 2012 im Internet Archive) abgerufen am 30. Dezember 2011.
  7. DG Sucht - Geschichte (PDF) (Memento vom 16. März 2012 im Internet Archive), abgerufen am 30. Dezember 2011.
  8. Suchtlexikon, Google Books, abgerufen am 24. Dezember 2020.
  9. 1. Deutscher Suchtkongress, idw-online.de, abgerufen am 24. Dezember 2020.
  10. a b Vergangene Kongresse, dg-sucht.de, abgerufen am 24. Dezember 2020.
  11. Deutscher Suchtkongress 2010, innovations report, abgerufen am 24. Dezember 2020.
  12. Deutscher Suchtkongress 2015, zbmed.de, abgerufen am 24. Dezember 2020.
  13. Deutscher Suchtkongress 2016, zbmed.de, abgerufen am 24. Dezember 2020.
  14. Nachwuchspreis der DG-Sucht auf der Webseite der Deutschen Gesellschaft für Suchtforschung und Suchttherapie, aufgerufen am 3. März 2024.
  15. Basisinformationen zum Wilhelm Feuerlein-Forschungspreis auf der Webseite der Oberberg Stiftung Matthias Gottschaldt, aufgerufen am 3. März 2024
  16. DGPPN Info - Anil Batra neuer Präsident (Memento vom 17. November 2015 im Internet Archive) abgerufen am 30. Dezember 2011.
  17. Profil der Zeitschrift Sucht in der Zeitschriften Datenbank (zdb-katalog.de), aufgerufen am 4. März 2024