Deutsche Nordische Skimeisterschaften 1957

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40. Deutsche Nordische Skimeisterschaften
Männer Frauen
Sieger
Skilanglauf
(Kurzdistanz)
Siegfried Weiß Siegfried Weiß Rita Czech-Blasel Rita Czech-Blasel
Skilanglauf
(Langdistanz)
Siegfried Weiß Siegfried Weiß
Skilanglauf
(Staffel)
Schwarzwald Schwarzwald I
Bayern Bayern I
Schwaben Schwaben
Ute Röder
Julie Lang
Steffi Köhrer
Skispringen Max Bolkart Max Bolkart
Nordische Kombination Sepp Schiffner Sepp Schiffner
Einzelwettbewerbe 4 1
Teamwettbewerbe 1 1
1956
1958
Logo des Deutschen Skiverbands
Standort der damaligen Schanze im Schultal bei Altenau
Informationstafel Große Altenau Schanze

Die Deutschen Nordischen Skimeisterschaften 1957 wurden vom 20. bis zum 24. Februar 1957 im niedersächsischen Altenau ausgetragen. Die Sprungläufe wurden auf der Große-Altenau-Schanze abgehalten, die im Vorfeld der Meisterschaften modernisiert wurde, sodass die Erhöhung des Ablaufturmes den kritischen Punkt von 65 auf 70 Metern verschob.[1] Die Meisterschaften waren ursprünglich für den 6. bis 10. Februar geplant worden, doch verschob der Deutsche Skiverband die Austragung aufgrund der ungünstigen Schneelage um vierzehn Tage. Für die sieben Wettkämpfen meldeten sich 170 Athleten, darunter alle Vorjahresmeister, an.

Programm und Zeitplan

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Datum Uhrzeit Ereignis Geschlecht
Mi., 20. Februar 09:30 30 km Langlauf Männer
Do., 21. Februar 10:00 10 km Langlauf Frauen
Fr., 22. Februar 09:30 3 × 5 km Staffellauf Frauen
14:00 Kombinationssprunglauf Männer
Sa., 23. Februar 09:00 15 km Langlauf Männer
Kombinationslanglauf Männer
So., 24. Februar 08:00 4 × 10 km Staffellauf Männer
13:30 Spezialsprunglauf Männer
Platz Name Ort Zeit (h)
01 Rita Czech-Blasl Freiburg 0:34:51
02 Julie Lang Weilheim 0:36:08
03 Steffi Köhrer Degenfeld 0:36:37
04 Ute Röder Stuttgart 0:37:48
05 Erika Fahrner Schwaben 0:40:42

Datum: Donnerstag, 21. Februar 1957

Nachdem sie eine Woche zuvor im schweizerischen St. Imier bereits den Damenlanglauf bei den Wettbewerben um den Kurikkala-Pokal gewonnen hatte, verteidigte die favorisierte Rita Czech-Blasl ihren Meistertitel erfolgreich. Czech-Blasl bewältigte dabei die 10 Kilometer erstmals in weniger als vierzig Minuten, was die Siegerin auf die „leichte“ Strecke zurückführte.

Andere Quellen geben für den Damenlanglauf eine Laufdistanz von 5 Kilometern an.[2][3] Die Passauer Neue Presse spricht allerdings mehrfach von 10 Kilometern. Auch die Laufzeiten lassen eher auf eine 10-km-Strecke schließen.

Verbandsstaffel

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Platz Namen Verband Zeit (h)
01 Ute Röder
Julie Lang
Steffi Köhrer

SSV (Schwaben)

1:08:39
02 Annelise Ketterer
Rita Czech-Blasl
Gertrud Maier

SVS (Schwarzwald)

1:09:51
03 HSV (Hessen) 1:19:58
04 SVH (Niedersachsen) 1:21.10
05 BSV (Bayern) 1:25.37

Datum: Freitag, 22. Februar 1957

Die Schwäbische Frauenstaffel konnte ihren Titel über 3 × 5 km verteidigen, wobei die Schwarzwälderin Rita Czech-Blasl die schnellste Einzelzeit vorweisen konnte.

Platz Name Ort Zeit (h)
01 Siegfried Weiß Brend 0:48:35
02 Josef Schiffner Frankfurt am Main 0:48:51
03 Helmut Hagg Immenstadt 0:49:09
04 Rudolf Kopp Reit im Winkl 0:49:11
05 Toni Haug Unterjoch 0:49:23
06 Oskar Burgbacher Brend 0:49:27

Datum: Samstag, 23. Februar 1957

Mit der schnellsten 15-km-Langlaufzeit in der Geschichte der Deutschen Skimeisterschaften gewann Siegfried Weiß auch den zweiten Einzeltitel in Altenau. Weiß setzte sich von seinem größten Kontrahenten Josef Schiffner vor allem in den langen Bergaufstrecken sowie im Endspurt ab, den er 200 Meter vor dem Ziel begann. Im Siegerinterview machte Weiß seinen finnischen Trainer Osmo Hillebrand für seinen Erfolg verantwortlich.

Platz Name Ort Zeit (h)
01 Siegfried Weiß Brend 1:57:14
02 Helmut Hagg Immenstadt 2:01:32
03 Oskar Burgbacher Brend 2:01:42
04 Xaver Hindelang Nesselwang 2:03:34
05 Schwer Schonach 2:04.16
06 Wilhelm Schmidt Braunlage 2:04:40

Datum: Mittwoch, 20. Februar 1957

Den ersten Wettkampf der Deutschen Nordischen Skimeisterschaften 1957 konnte Siegfried Weiß im Skilanglauf über 30 Kilometer für sich entscheiden und verwies dabei den Vorjahressieger Helmut Hagg mit vier Minuten Rückstand auf Platz zwei. Während die Teilnehmer eine leichte Strecke durch Wald und Hochmoore vorfanden, machte ihnen vor allem der einsetzende Schneefall Probleme, der einige Athleten dazu Zwang, ihre Skier während des Wettkampfes umzuwachsen.

Verbandsstaffel

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Platz Namen Verband Zeit (h)
01 Sepp Maier
Oskar Burgbacher
Schwer
Siegfried Weiß
SVS I (Schwarzwald) 2:56.03
Toni Haug
Sepp Achatz
Rudolf Kopp
Helmut Hagg
BSV I (Bayern) 2:56.03
03 SVS III (Schwarzwald) 3:01.58
04 BSV II (Bayern) 3:02.04
05 SVS II (Schwarzwald) 3:02.24
06 BSV III (Bayern) 3:03.59

Datum: Sonntag, 24. Februar 1957

Der 4-mal-10-Kilometer-Staffellauf endete mit einem toten Rennen zwischen Schwarzwald und Bayern, sodass zwei Sieger gekürt wurden. Start und Zielplatz der Loipe befand sich im Stadtteil Torfhaus, der höchstgelegenen Siedlung Niedersachsens. Obwohl der bayerische Schlussläufer Helmut Hagg mit einem Vorsprung von 2 Sekunden ins Rennen startete, konnte er diesen gegenüber dem herausragendsten Athleten der Meisterschaften Siegfried Weiß nicht behaupten. Das Rennen wurde nicht nur an der Spitze von den Teams der bayerischen und schwarzwälder Verbände dominiert, sondern auch in den darauffolgenden Plätzen.

Nordische Kombination

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Platz Name Ort Sprungpunkte Laufpunkte Gesamt
01 Josef Schiffner Frankfurt am Main 215,5 240,0 255,5
02 Eberhard Plenk Ruhpolding 197,5 231,3 428,8
03 Helmut Böck Nesselwang 197,5 231,1 428,6
04 Heinz Hauser Reit im Winkl 197,0 229,0 426,0
05 A. Schmidt Frankfurt am Main 189,0 212,1 401,1
06 Karl Lindner Willingen 162,0 228,0 390,0
07 Siegfried Hitz Hinterzarten 157,5 221,8 379,3

Datum: Freitag, 22. und Samstag, 23. Februar 1957

Die Meisterschaften der Nordischen Kombination wurden auf zwei Tage aufgeteilt, sodass der Sprunglauf am Freitag und der Langlauf am Samstag abgehalten wurden. Der frühere österreichische Meister Josef Schiffner gewann zunächst den Kombinationssprunglauf, bei dem er bei verkürztem Anlauf auf 64 und 67 Meter gesprungen war. Den zweiten Platz teilten sich die bayerischen Vertreter Eberhard Plenk und Helmut Böck. Letztlich wurde Schiffner mit großem Vorsprung Gewinner des „Goldenen Ski“. Der Sieg bedeutete für den 26-jährigen Frankfurter bereits den dritten großen Erfolg der Saison, nachdem er schon bei den internationalen Skirennen in Le Brassus sowie bei der FIS-Woche in Garmisch-Partenkirchen gewonnen hatte.

Platz Name Ort Weite 1 Weite 2 Punkte
01 Max Bolkart Oberstdorf 69,5 m 69,0 m 223,0
02 Helmut Bleier Bischofsgrün 70,0 m 68,5 m 221,5
03 Toni Brutscher Oberstdorf 65,0 m 65,5 m 216,0
04 Sepp Kleisl Partenkirchen 66,5 m 65,0 m 215,0
05 Josef Schiffner Frankfurt am Main 64,5 m 66,0 m 210,5
06 Ewald Roscher Baden-Baden
07 Edi Heilingbrunner Gmund
08 Heinrich Zapf Bischofsgrün
09 Sepp Hohenleitner Partenkirchen

Datum: Sonntag, 24. Februar 1957

Der Spezialsprunglauf war der Abschluss und Höhepunkt der Skimeisterschaften. Den rund 20.000 Zuschauern[2] bot sich auf der umgebauten K-70-Schanze am Mühlenberg ein spannender Wettkampf, bei dem sich schließlich der Favorit und Olympia-Vierter Max Bolkart durchsetzen konnte. Den weitesten Sprung des Tages erzielte Helmut Bleier, der mit seinen gestandenen 70 Metern einen neuen Schanzenrekord aufstellte.

  • Deutsche „Nordische“ verschoben, Passauer Neue Presse, Ausgabe Nr. 28 vom 4. Februar 1957
  • Goldener Ski in Altenau ab Mittwoch zum 40. Male umstritten, PNP, Ausgabe Nr. 41 vom 19. Februar 1957
  • Schwarzwälder triumphierten im 30-km-Langlauf, PNP, Ausgabe Nr. 43 vom 21. Februar 1957
  • Wieder Rita Czech-Blasl, PNP, Ausgabe Nr. 44 vom 22. Februar 1957
  • Schwäbische Frauenstaffel siegte, PNP, Ausgabe Nr. 45 vom 23. und 24. Februar 1957
  • Ex-Österreicher Sepp Schiffner gewann den „Goldenen Ski“, PNP, Ausgabe Nr. 46 vom 25. Februar 1957
  • Bolkart wieder Deutscher Meister im Sprunglauf, PNP, Ausgabe Nr. 46 vom 25. Februar 1957

Einzelnachweise

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  1. Skisprungschanzen-Archiv: Schultal, Altenau. Abgerufen am 18. April 2019 (deutsch).
  2. a b Die Große Altenau-Schanze, SC Altenau, abgerufen am 18. April 2019 (deutsch).
  3. Skilanglauf – Deutsche Meisterschaften (Damen), sport-komplett.de, abgerufen am 18. April 2019 (deutsch).