Deutscher Schriftstellerkongreß 1950

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Rede von Arnold Zweig

Der Deutsche Schriftstellerkongreß 1950 fand vom 4. bis 6. Juli 1950 in Ost-Berlin statt.

1947 hatte es erstmals nach dem Zweiten Weltkrieg einen gesamtdeutschen Schriftstellerkongreß gegeben, an dem Autoren aus allen vier Besatzungszonen teilnahmen. Bei einem bald darauf folgenden zweiten Schriftstellerkongreß in Frankfurt am Main waren nur noch Teilnehmer aus den westlichen Zonen beteiligt.

Im Oktober 1949 wurde die Deutsche Demokratische Republik gegründet. Ende Juni 1950 fand in West-Berlin der antikommunistische Kongreß für kulturelle Freiheit statt.

Wolfgang Joho mit den polnischen Schriftstellern Tadeusz Borowski und Mieczysław Jastrun (von links nach rechts)

Am 4. Juli 1950 begann der Deutschen Schriftstellerkongreß im Pressezentrum nahe dem Bahnhof Friedrichstraße, der vom Kulturbund zur demokratischen Erneuerung Deutschlands organisiert wurde. Zu ihm kamen zahlreiche Autoren aus der DDR, Bertolt Brecht war aber nicht dabei. Zu den Gästen gehörte eine fünfköpfige Delegation aus der Sowjetunion unter der Leitung von Nikolai Tichonow, Vladimir Pozner aus Frankreich und der West-Berliner Verleger Ernst Rowohlt.

Der Kulturminister Johannes R. Becher eröffnete den Kongress, es folgten Grußworte von Ministerpräsident Otto Grotewohl und dem Präsidenten des sowjetischen Schriftstellerverbandes Nikolai Tichonow, sowie ein Referat von Arnold Zweig. Danach gab es weitere Reden. In einem Diskussionsbeitrag lobte der junge FDJ-Autor Stephan Hermlin den Verleger Ernst Rowohlt, der für eine Verständigung zwischen west- und ostdeutscher Literatur eintrete.[1]

Am 6. Juli wurden die ausländischen Gäste von DDR-Präsident Pieck in dessen Amtssitz empfangen. An diesem Tag wurde auch der erste Vorstand des neu gegründeten Schriftstellerverbandes gewählt. Die Abschlussrede hielt Bodo Uhse.

Commons: Deutscher Schriftstellerkongreß 1950 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Der Spiegel, 28/1950, vom 12. Juli 1950 Text (ganz unten); FDJ-Lyriker Stefan Hermlin, SED, im blauen Friedenskämpfer-Hemd, feierte ihn als einen Mann, der »mit dem Osten in Verbindung bleiben will«. Rowohlt lief bis unter die Glatze rot an und verbeugte sich nach allen Seiten. In Großaufnahme von Defas Kamera-Linse unterschrieb er die Aechtung der Atombombe. Ins nah aufgestellte Mikrofon: »Ich halte das für meine menschliche Pflicht.«