Deutscher Verband der Spielwarenindustrie

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Deutscher Verband der Spielwarenindustrie
(DVSI)
Logo
Rechtsform eingetragener Verein
Gründung 1991
Sitz Nürnberg
Schwerpunkt Interessen der deutschen Spielwarenindustrie
Aktionsraum national
Mitglieder 210 (2022)
Website www.dvsi.de

Der Deutsche Verband der Spielwarenindustrie (DVSI) ist der Interessenverband der deutschen Spielwarenbranche in der Rechtsform eines eingetragenen Vereins mit Sitz in Nürnberg.[1]

Der Verband wurde im April 1991 gegründet. Der Sitz der Geschäftsstelle war ursprünglich Stuttgart und ist seit Januar 2015 Nürnberg.[2]

1919 entstand der Württemberg-Badische Spielwarenindustrie Verband[3] mit den Gründungsmitgliedern Margarete Steiff, Märklin & Cie. sowie Kindler und Briel (Kibri).

Anfang des 20. Jahrhunderts gab es in Nürnberg eine Fachgruppe unter der Geschäftsführung von Kommerzienrat Justin Schwarz von der Firma Bing, damals die größte Spielzeugfabrik der Welt, die ihr Geschäft 1932 jedoch einstellte.[4]

In der Zeit des Nationalsozialismus wurde der Industriezweig durch die Fachgruppe Spielwaren und Christbaumschmuckindustrie der Wirtschaftsgruppe Metallwaren und verwandte Industriezweige in der Reichsgruppe Industrie vertreten. Leiter war Ernst Voelk von der Firma Johann Distler KG (Nürnberg), Geschäftsführer Alfred Köberlein.

Nach Kriegsende erfolgte 1950 die Neugründung als Industrieverband Spiel und Hobby Baden-Württemberg. 1970 gab es erste Bestrebungen, eine bundesweite Organisation unter dem Namen Verband der deutschen Spielwarenindustrie zu gründen; dieser sollte für alle Landesverbände der deutschen Spielwaren-, Hobby-, Christbaumschmuck- und Karnevals- sowie Festartikel-Industrie offen sein. 1974 erfolgte die Eintragung im Vereinsregister mit den Gründungsmitgliedern Interessengemeinschaft nordwestdeutscher Spielwarenhersteller I. G., Vereinigung der Bayerischen Spielwaren- und Christbaumschmuck-Hersteller e. V. in Nürnberg und Industrieverband Hobby und Spiel Stuttgart.[5]

Die Entwicklung der wirtschaftlichen Verhältnisse in der Welt in den Folgejahren erforderten die Interessenvertretung der Spielwarenindustrie durch einen einzigen Verband und so wurde 1991 der Deutsche Verband der Spielwarenindustrie e. V. (DVSI) unter der Regie des Geschäftsführers der Einzelverbände, Volker Schmid, mit Sitz in Nürnberg als Nachfolger des Verbandes der Deutschen Spielwaren-Industrie, des Verbandes der Nord- und Westdeutschen Spielwarenindustrie und des Industrieverbandes Spiel und Hobby Baden-Württemberg gegründet.[6] Die Namenswahl macht deutlich, dass es auch möglich ist, Firmen aufzunehmen, die ihren Sitz in Deutschland haben, aber ihre Waren aus anderen Ländern importieren. Auch ausländische Hersteller sind mittlerweile Mitglieder im DVSI.[5]

Aufgaben und Ziele

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der DVSI vertritt derzeit effektiv die Interessen von rund 210 Unternehmen der deutschen Spielwarenbranche gegenüber Politik, Behörden, anderen Bereichen der Wirtschaft, der Wissenschaft, Gesellschaft und den Medien.[7] Die Mitgliedsfirmen des DVSI repräsentieren mit ihren Unternehmen und Marken mehr als 80 Prozent der Spielwaren in Deutschland.[8][1]

Mitglieder und Mitgliedschaft

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der DVSI vertritt die Interessen von rund 230 Unternehmen der deutschen Spielwarenbranche.

Die europäische Integration der Branche wird durch den europäischen Verband Toy Industries of Europe TIE gefördert. Der DVSI selbst ist sowohl Mitglied bei TIE[9] als auch im internationalen Verband International Council of Toy Industries (ICTI).[10][5]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b Über uns – DVSI-Webseite, abgerufen am 12. Dezember 2016
  2. Spielwarenindustrie: Verband zieht von Stuttgart nach Nürnberg – Stuttgarter Zeitung, abgerufen am 13. Dezember 2016
  3. Company: DE – Industrieverband Spiel und Hobby Baden-Württemberg (Memento des Originals vom 20. Dezember 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.deutsche-unternehmen-register.com, Deutsche Unternehmen Register, abgerufen am 13. Dezember 2016.
  4. Bing Nürnberg, die einst größte Spielwarenfabrik der Welt, Sammeln-Sammler.de, abgerufen am 13. Dezember 2016.
  5. a b c Historie – DVSI-Webseite, abgerufen am 12. Dezember 2016.
  6. Spielend zum Rekord – Deutsche Spielwarenbranche legt weiter zu – Spielzeug International, abgerufen am 12. Dezember 2016.
  7. DVSI – Firmeninfo und Sortiment – Brandora, abgerufen am 12. Dezember 2016.
  8. Spielwarenmesse: Kindersicherheitstag: Hohe Sicherheitsstandards bei Spielwaren, abgerufen am 13. Dezember 2016.
  9. Our Members – Toy Industries of Europe, abgerufen am 13. Dezember 2016.
  10. ICTI – International Council of Toy Industries, abgerufen am 13. Dezember 2016.