Deutscher Verkehrssicherheitsrat

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Deutscher Verkehrssicherheitsrat
(DVR)
Logo
Rechtsform eingetragener Verein
Gründung 1969
Sitz Berlin
Zweck Förderung der Verkehrssicherheit
Präsident Manfred Wirsch
Beschäftigte rund 50
Mitglieder etwa 200
Website dvr.de

Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat e. V. (DVR) ist ein 1969 gegründeter Interessenverband zur Förderung von Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit.[1]

Der Vereinszweck ist die Förderung von Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer. Bei seiner Arbeit wird der DVR seit 2007 von der Vision Zero geleitet[2]. Da der Mensch nicht fehlerfrei ist und der überwiegende Teil aller Verkehrsunfälle auf menschliches Fehlverhalten zurückzuführen ist, muss das Verkehrssystem so gestaltet sein, dass es ebendiese Fehler verzeiht. Neben technischen und baulichen Änderungen an der Infrastruktur und Fahrzeugen setzt sich der Verband daher für entsprechende Gesetze und Verordnungen auf Bundes-, Landes- und europäischer Ebene ein. Verkehrsteilnehmende sensibilisiert er mit verschiedenen Kampagnen, z. B. Runter vom Gas oder auch Programmen[3] und Trainings[4] für die Rücksichtnahme im Straßenverkehr.

Neben dem langfristigen Ziel Vision Zero, dem der DVR seit 2007 sein Handeln widmet,[5][6] verfolgt der DVR zehn Top Forderungen.[7]

Eine besondere Bedeutung hat im DVR die betriebliche Verkehrssicherheitsarbeit. Die Berufsgenossenschaften und Unfallkassen und der DVR führen seit Anfang der 1980er-Jahre das gemeinsame Programm „Sicherheit auf allen Wegen“ durch, das sich an Berufstätige und Auszubildende richtet.

Der Verein hat rund 200 Mitglieder (Stand Juli 2021)[8]. Zu den Mitgliedern gehören die für Verkehr zuständigen Ministerien von Bund und Ländern, die Berufsgenossenschaften und Unfallkassen, Verbände wie die Deutsche Verkehrswacht, der Allgemeine Deutsche Fahrradclub, Verkehrsclubs, Automobilhersteller, Versicherer, Wirtschaftsverbände, Gewerkschaften (Deutsche Polizeigewerkschaft, Gewerkschaft der Polizei) und sonstige Institutionen und Organisationen.

Präsident ist seit 2022 Manfred Wirsch. Er bildet mit Christiane Leonard-Tiemann, Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbands Deutscher Omnibusunternehmen (bdo), dem ehemalige Verkehrsminister Kurt Bodewig, Präsident der Deutschen Verkehrswacht (DVW), sowie Siegfried Brockmann, Leiter der Unfallforschung der Versicherer (UDV), das Präsidium komplett. Christiane Leonard-Tiemann wurde 2022 als erste Frau ins Präsidium des DVR gewählt.[9]

Der Vorstand besteht aus gewählten Vertretern aus der DVR-Mitgliedschaft.[10] Diese Verzahnung wurde bereits bei der Gründung berücksichtigt.[11]

Hauptgeschäftsführer ist seit Januar 2021 Stefan Grieger.[12] Er folgte auf Christian Kellner und Ute Hammer, die beide den DVR zum Jahresende 2020 verlassen haben.

Beschlüsse des DVR werden vom Vorstand auf Empfehlung der Vorstandsausschüsse beschlossen. Mitglieder der Vorstandsausschüsse rekrutieren sich aus den Mitgliedern des DVR.

Folgende Fachausschüsse[13] existieren

  • Erwachsene
  • Fahrzeugtechnik
  • Kinder und Jugendliche
  • Junge Kraftfahrer
  • Verkehrstechnik
  • Verkehrsmedizin

Die Einnahmen des Vereins in Höhe von 15,4 Millionen Euro (2019) setzen sich zusammen aus:

Diskussion über das Tempolimit

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit dem 12. Mai 2020 tritt der DVR für ein generelles Tempolimit von 130 Kilometern pro Stunde auf Autobahnen ein. Einer entsprechenden Positionierung des Vorstands gingen zahlreiche Expertenanhörungen voraus. Für ein generelles Tempolimit sollen 10 Mitglieder gestimmt haben, vier dagegen, bei 11 Enthaltungen. Die Forderung eines Tempolimits ist Bestandteil eines umfassenden Gesamtpapiers für mehr Sicherheit auf Autobahnen.[15]

Kampagnen und Aktionen des DVR

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Überschlagsimulator zur Förderung der Gurtnutzung
Logo der „Hallo Partner – danke schön“ Kampagne von 1971, das 3,8 Millionen mal als Aufkleber verteilt wurde

Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat gestaltet und unterstützt Kampagnen, Initiativen und Aktionen auf den verschiedensten Gebieten der Verkehrssicherheit.[16] Dazu zählen:

Mitgliedschaften des DVR

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der DVR ist Mitbegründer des Europäischen Verkehrssicherheitsrates European Transport Safety Council (ETSC). Er ist Mitglied in der Europäischen Bewegung Deutschland. Darüber hinaus kooperiert er innerhalb und außerhalb Europas mit vielen Ländern.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Deutscher Verkehrssicherheitsrat (DVR) Kurzdarstellung (Memento vom 6. Oktober 2014 im Internet Archive), auf dvr.de (abgerufen am 15. Februar 2016)
  2. Vision Zero. Abgerufen am 12. Juli 2021.
  3. Programme. Abgerufen am 12. Juli 2021.
  4. Trainings, auf dvr.de
  5. DVR-Report 2/2013 (Memento vom 26. März 2015 im Internet Archive), auf dvr.de(abgerufen am 30. Januar 2015)
  6. 16 Schriftenreihe Verkehrssicherheit (Memento vom 12. Mai 2014 im Internet Archive), auf dvr.de (abgerufen am 29. Januar 2015)
  7. Top-Forderungen. Abgerufen am 12. Juli 2021.
  8. Mitglieder. Abgerufen am 12. Juli 2021.
  9. Manfred Wirsch ist neuer DVR-Präsident. Abgerufen am 15. Dezember 2022.
  10. Vorstand, auf dvr.de (abgerufen am 15. Februar 2016)
  11. Bundestag.de StV 1—196 Vm/70
  12. Neuer DVR-Hauptgeschäftsführer ab 2021. Abgerufen am 12. Juli 2021.
  13. Vorstandsausschüsse. Abgerufen am 3. November 2020.
  14. Finanzierung (Memento vom 21. Juli 2017 im Internet Archive), auf dvr.de (abgerufen am 3. November 2020)
  15. Experten für 130km/h-Tempolimit, tagesschau.de, 12. Mai 2020.
  16. Aktionen im Betrieb. dvr.de, abgerufen am 10. August 2021.
  17. Begleitetes Fahren ab 17. Abgerufen am 12. Juli 2021.
  18. DVR Blog SicherUnterwegs. Deutscher Verkehrssicherheitsrat, 12. Juli 2021, abgerufen am 12. Juli 2021.
  19. Mobilitätsbarometer | Das sagen die Deutschen zu Bus, Bahn und Rad. In: Allianz pro Schiene. Abgerufen am 28. November 2022 (deutsch).