Deutsches Windkraftmuseum
Das Deutsche Windkraftmuseum (bis 2019 Mühlenheider Windkraftmuseum) ist ein 1998 eröffnetes Museum mit Sitz in der ostwestfälischen Gemeinde Stemwede, Ortsteil Oppendorf. Das Museum widmet sich der Geschichte der modernen Windkraftnutzung, insbesondere der deutschen. Es wird durch einen eingetragenen Verein (e. V.) getragen, in dem Interessierte aus der Windenergiebranche und anderen Industrien ehrenamtlich aktiv sind. Derzeit besteht der Verein aus rund 200 Mitgliedern (Stand: 2016).[1] Mit rund 20 verschiedenen Windkraftanlagen aus Deutschland und dem europäischen Ausland, darunter rund zehn Freilichtexponate, ist es Deutschlands einziges Windkraftmuseum, aber auch eine der größten Sammlungen an Windkraftanlagen weltweit.
Kernaufgaben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Kernaufgaben des Museums ergeben sich aus der Satzung des Trägervereins:[2]
- Zweck des Vereins ist die Förderung von Kunst und Kultur.
- Der Satzungszweck wird verwirklicht insbesondere durch die Einrichtung und Unterhaltung von Anlagen, die der Entwicklung der Stromerzeugung durch Windkraft von den Anfängen bis zur Gegenwart zeigen. Hierzu werden Dokumente, Schriftgut und Maschinen der gewerblichen Vergangenheit und Gegenwart gesammelt.
- Durchführung von Informationsveranstaltungen für Schulklassen und andere Jugendgruppen.
- Zusammenarbeit mit dem Mühlenverein Minden-Lübbecke e. V. im Rahmen der Mühlentage.
Der Verein wurde im März 1999 gegründet und hat seitdem an der Sicherung von historischen Windkraftanlagen und Dokumenten unterschiedlicher Art der letzten 30 Jahre gearbeitet. Er sieht es als seine Aufgabe „die geschichtlichen Wurzeln der modernen Windenergienutzung in Deutschland zu sichern, zu dokumentieren und der Öffentlichkeit erlebbar zu machen“.[3]
Ausstellung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Auf dem Museumsgelände können derzeit (Stand: 2019) zehn restaurierte Windkraftexponate besichtigt werden. Darunter befinden sich mehrheitlich deutsche Fabrikate. Der Anlagenbereich erstreckt sich von einigen Kilowatt bis zu 150 kW.[4]
Folgende Exponate wurden bereits aufgestellt:
- Dornier 5,5 kW (Testfeld Pellworm 1980)
- MAN Aeroman 12/20 (20 kW)
- Krogmann 15/50 (50 kW)
- Lagerwey LW 10/35 (35 kW) (Herkunft: Niederlande)
- Husumer Schiffswerft HSW 30 (30 kW)
- Windkraftzentrale Elektromat (12 kW)
- Bosman Windpumpe (Herkunft: Niederlande)
- Nordex N27/150 (150 kW, Herkunft: Dänemark)
- FH Wiesbaden Trebur (Uniprojekt)
- Köster Adler 25 (165 kW, Rotorblatt)
Des Weiteren befinden sich mehr als zehn verschiedene Windkraftanlagen unterschiedlicher Bauart, Größe und Herkunft in einem museumseigenen Lager. Diese Exponate werden ebenfalls für die dauerhafte Ausstellung im Museum vorbereitet.
Bis 2019 firmierten Museum und Trägerverein unter dem Namen Mühlenheider Windkraftmuseum. Der aktuelle Name soll der internationalen Ausrichtung des Museums gerecht werden.[5]
Betrieb einer Megawatt-Anlage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Verein erwarb 2014 eine 1,5-MW-Windkraftanlage des Typs Tacke TW 1.5 von dem Energieversorgungsunternehmen RWE. Die WKA gehört zu der Nullserie der ersten 1,5-MW-Anlage, die Tacke 1996/97 produzierte, und befindet sich am Standort Stemwede-Drohne. Nach der Übernahme wurde die Anlage von technischen Problemen befreit und produziert seitdem kontinuierlich Strom.[6][7]
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Homepage des Vereins
- History of wind turbines told at German museum. In: Windpower Monthly, 12. Juli August 2019. Abgerufen am 13. August 2019.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Tim Altegör: Schauplatz der Mühlengeschichte. In: Bundesverband Windenergie e. V. (Hrsg.): Neue Energien. Berlin Dezember 2015.
- ↑ Mühlenheider Windkraftmuseum e. V. Satzung. Lemförde 5. Juli 2015.
- ↑ Über uns. In: deutsches-windkraftmuseum.de. Abgerufen am 12. Dezember 2019.
- ↑ Exponate. In: deutsches-windkraftmuseum.de. Abgerufen am 12. Dezember 2019.
- ↑ Deutsches Windkraftmuseum e.V. Abgerufen am 3. Dezember 2019.
- ↑ Tacke 1.5MW im Vorruhestand. In: Verlag Natürliche Energien (Hrsg.): Windkraft Journal. Seevetal Februar 2015.
- ↑ Tim Altegör: Schauplatz der Mühlengeschichte. In: Bundesverband Windenergie e. V. (Hrsg.): Neue Energien. Nr. 2015-12. Berlin.
Koordinaten: 52° 26′ 57,5″ N, 8° 30′ 10,1″ O