Dhërmi
Dhërmi Dhërmiu | ||
Koordinaten: 40° 9′ N, 19° 38′ O | ||
Basisdaten | ||
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Qark: | Vlora | |
Gemeinde: | Himara | |
Höhe: | 166 m ü. A. | |
Telefonvorwahl: | (+355) +39 | |
Postleitzahl: | 9422 | |
Blick auf den älteren Ortsteil von Dhërmi (2010) |
Dhërmi (albanisch auch Dhërmiu; griechisch Δρυμάδες Drymádes) ist ein Dorf im Süden Albaniens in der Bashkia Himara. Der ältere Ortsteil liegt an der nördlichen Albanischen Riviera hoch über der Küste des Ionischen Meers, während sich am Strand entlang ein Touristendorf entwickelt hat.
Bevölkerung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wie die Nachbardörfer Palasa und Ilias ist Dhërmi ein Ort mit griechischer Bevölkerung, die hier sogar die Mehrheit stellt.[1][2] Sie sprechen einen lokalen griechischen Dialekt und beherrschen auch Albanisch.[3] Die Bevölkerung ist großteils orthodox.[4]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die ersten Besiedler des Gebiets von Himara waren in der Antike die Chaonier,[5] die 214 v. Chr. von den Makedonen unter Philipp V. von Makedonien angegriffen und erobert wurden.[4][2] Nach dem Untergang des Römischen Reichs folgten wechselvolle Jahre: unter den Bulgaren, unter den Balšić/Balsha, kurze Zeit unter den Arabern (Al-Evra) und später unter den Normannen.[2] Das Gebiet – damals viel dichter besiedelt als heute – genoss eine gewisse Unabhängigkeit von der osmanischen Zentralmacht.[2] 1797 band Tepedelenli Ali Pascha das Gebiet unter seiner Herrschaft ein. 1912 wurde Dhërmi Teil des neuen albanischen Staates. Doch im März 1914 erklärte sich die Region als autonom.[4] In den 1960er Jahren wurden einzelne touristische Einrichtungen für die kommunistische Elite des Landes erbaut.[6] Nach 1990 emigrierte der Großteil der Einwohner nach Griechenland.[4][2]
Tourismus und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In den letzten Jahren wurde die touristische Infrastruktur von Dhërmi stetig ausgebaut, und die Zahl der Urlauber vor allem aus den anderen Teilen des Landes, doch auch aus den Nachbarländern, steigt laufend. Es handelt sich primär um Badetouristen, die das klare Meer schätzen. Außerdem wurden alle Verbindungsstraßen von Dhërmi nach Vlora und Saranda erneuert und ausgebaut.
In Dhërmi soll es 31 Kirchen und Klosterbauten geben, die zum Teil mit aufwendigen Fresken ausgestattet sind.[5][7] Einige können noch heute besucht werden, obwohl sie zum Teil in schlechtem baulichen Zustand sind. Zu den berühmtesten zählt die Marienkirche (alb. Shën Mëri) aus dem 13. und 14. Jahrhundert, die Kirche der Hypapante (Ipapandia) aus dem 18. Jahrhundert und Shën Stefani mit Bauteilen aus verschiedenen Epochen.[8]
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Petro Marko (1913–1991), albanischer Schriftsteller[9]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Nataša Gregorič Bon: Contested Spaces and Negotiated Identities in Dhërmi/Drimades of Himarë/Himara area, Southern Albania. Nova Gorica 2008 (Online-Kopie [PDF; abgerufen am 17. Februar 2013] Dissertation).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ T.J. Winnifrith: Badlands – Borderlands, A History of Southern Albania/Northern Epirus. Duckworth, London 2002, ISBN 0-7156-3201-9.
- ↑ a b c d e James Pettifer: Albania & Kosovo – Blue Guide. A & C Black, London 2001, ISBN 0-7136-5016-8.
- ↑ Nataša Gregorič: Contested Spaces and Negotiated Identities in Dhërmi/Drimades of Himarë/Himara area, Southern Albania. (PDF; 2,2 MB) In: Universität Nova Gorica. S. 63, abgerufen am 25. Februar 2013.
- ↑ a b c d Historia e Himarës dhe fshatrat e tij („Die Geschichte Himaras und seiner Dörfer“). Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 30. Juli 2008; abgerufen am 3. Dezember 2013.
- ↑ a b Jano Koçi: Himara (Kaonia): arkeologji, histori, kulturë, Himara sot. Gent-Grafik, Tirana 2006, ISBN 99927-810-5-X.
- ↑ Peter Lincoln: The Albanian Riviera – A Case Study of Dhermi; Social Exclusion & the Tourism Area Life Cycle. Umeå 2010 (Online-Version [PDF; 2,8 MB; abgerufen am 17. Februar 2013]).
- ↑ Churches and Monasteries of Albania’s Ionian Coast. (PDF; 126 kB) In: Scribd. Abgerufen am 7. April 2018.
- ↑ Guntram Koch: Albanien. DuMont, Köln 1989, ISBN 3-7701-2079-5.
- ↑ Robert Elsie: Albanian Literature: A Short History. 2005, ISBN 1-84511-031-5 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).