Diamant (Heraldik)
Der Diamant ist in der Heraldik eine gemeine Figur und kann mit anderen Wappenfiguren in einem Wappenfeld sein.
Dargestellt wird die Figur einmal in der Draufsicht und ein anderes Mal in der Seitenansicht. Zu erkennen ist der Diamant im Wappen durch die sogenannte facettierte Darstellung, die einen Schmucksteinschliff symbolisiert und dem ungefassten natürlichen aufbereiteten Schmuckstein ähnelt.
Alle heraldische Farben sind möglich, aber Silber wird bevorzugt.
Besonderheiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Dargestellte Diamanten, im erweiternden Sinn alle Edelsteine in heraldischen Kronen, werden aber in der Wappenbeschreibung nicht erwähnt. Wird im Wappen (z. B. an einer Hand) ein Stein im Ring dargestellt, kann der Stein meistens als Diamanten angesprochen werden.[1]
Im Wappen von Navarra ist ein grüner Diamant in der Schildmitte im Kreuz der Navarrakette, der das Koranbuch des Sultans symbolisiert soll.
Diamant wurde von den älteren Heraldikern als ein Begriff für die schwarze heraldische Farbe verwendet.[2]
Die facettierte Raute ist ein Beispiel für ein Edelstein im Wappen. Als Diamant aber ist die Wappenfigur nur dann richtig, wenn die Wappenbeschreibung das aussagt.
Beispiele
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Seitenansicht im Wappen von Érize-Saint-Dizier
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Draufsicht im Wappen von Grandjean
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Räumliche Darstellung im Wappen von Udatschny
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Edelstein (facettierte Raute,
nach Gritzner[3]) -
Neustrelitzer Wappen mit einem diamantbesetzten Ring nach Nr. 216 der Wappenrolle von Meck-lenburg-Vorpommern
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Gottfried von Bülow: Geschichte des Wappens des Geschlechts von Bülow. Ein heraldisch-sphragistischer Versuch auf Grund der ältesten Denkmäler des Geschlechts. Mitscher & Röstel, Berlin 1871, S. 37.
- ↑ Gert Oswald: Lexikon der Heraldik. VEB Bibliographisches Institut, Leipzig 1984, DNB 850576571; Lizenzausg.: Bibliographisches Institut, Mannheim/Wien/Zürich 1984, ISBN 3-411-02149-7; 3., unveränd. Aufl. Battenberg, Regenstauf 2011, ISBN 978-3-86646-077-5 (Titelzusatz: Von Apfelkreuz bis Zwillingsbalken) S. 98.
- ↑ Maximilian Gritzner: Grundsätze der Wappenkunst, verbunden mit einem Handbuch der heraldischen Terminologie. Bauer & Raspe, Nürnberg 1889–1890 (Faksimile-Ausgabe 2012: ISBN 3-226-00671-1), S. 59, Abbildung Tafel 9, Nr. 92