Diapriidae
Diapriidae | ||||||||||||
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Idiotypa sp. | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Diapriidae | ||||||||||||
Haliday, 1833 |
Die Diapriidae sind eine Familie der Hautflügler. Es handelt sich um eine diverse Familie kleiner Parasitoide. Die Diapriidae umfassen ungefähr 2000 rezente beschriebene Arten.[1] Die Gesamtzahl an rezenten Arten wird auf 4500 geschätzt.[1] Daneben gibt es eine Reihe fossiler beschriebener Arten, die in Bernstein eingeschlossen wurden oder als Fossilien in Kalkstein und anderen Gesteinen erhalten wurden.
Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es handelt sich um sehr kleine Wespen mit Körperlängen von 1–8 mm, die meisten sind 2–4 mm lang.[2] Ihr Körper ist glatt und glänzend, nur selten metallisch glänzend. Die Fühler weisen 11 bis 15 Fühlerglieder auf. Die Fühlerbasis sitzt auf einem Gesichtshöcker.[2] Der Scapus ist verlängert.[1] Die Geißelglieder 3 und/oder 4 der männlichen Diapriidae weisen eine abweichende Gestalt auf.[1] Die Hautflügler weisen eine besondere Gesichtsmorphologie auf mit nach unten gerichteten Mundteilen.[2] Das Metasoma ist mit Tergit 1 etwa gleich lang oder kürzer als andere metasomale Tergite.[2] Das Pronotum ist in Dorsalansicht meist mehr oder weniger U-förmig.[2] Der Petiolus ist zylinderförmig.[1] Die Trochanteren sind zweigliedrig.[2] Die Flügeladerung ist reduziert. Es gibt maximal drei geschlossene Flügelzellen.[1] Das Pterostigma ist nur unscharf ausgebildet.[1] Die Hinterflügel weisen maximal eine geschlossene Flügelzelle auf.
Verbreitung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Diapriidae sind in allen Ökozonen vertreten. Sie sind fast weltweit verbreitet und fehlen lediglich in der Antarktis.[1] Die Familie ist in der südlichen Hemisphäre stärker vertreten. Man findet die Hautflügler insbesondere in Sumpfgebieten und Feuchtwäldern. Viele Arten sind waldgebunden und mit Totholz und Pilzen assoziiert.[2]
Lebensweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Larven der Diapriidae sind hauptsächlich Puppen-Endoparasitoide von Pilzmücken (Mycetophilidae) und anderen Dipteren.[2] Einige Arten parasitieren die Puppen von Käfern und Ameisen.[1] Die Lebensweise vieler Arten ist noch nicht erforscht.
Systematik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Diapriidae werden der Überfamilie Diaprioidea zugeordnet.
Die Diapriidae werden in 3 Unterfamilien gegliedert:
Die Ismarinae wurden von Sharkey et al. (2012) ausgegliedert und zu einer eigenständigen Familie Ismaridae erhoben[1]
In Europa sind die Diapriidae mit folgenden Gattungen vertreten:[3]
- Acanopsilus
- Acanosema
- Acanthopsilus
- Aclista
- Acropiesta
- Anaclista
- Aneurhynchus
- Aneuropria
- Anommatium
- Antropria
- Aprestes
- Atomopria
- Aulacopria
- Basalys
- Belyta
- Cardiopsilus
- Cerapsilon
- Cinetus
- Coptera
- Cordylocras
- Cyathopria
- Diapria
- Diphora
- Entomacis
- Erasikea
- Eumiota
- Eunuchopria
- Geodiapria
- Idiotypa
- Labolips
- Lepidopria
- Lyteba
- Macrohynnis
- Miota
- Monelata
- Opazon
- Oxylabis
- Oxypria
- Pamis
- Panbelista
- Pantoclis
- Pantolyta
- Paramesius
- Paroxylabis
- Plagiopria
- Platymischus
- Polypeza
- Praeaclista
- Psilomma
- Psilommacra
- Psilus
- Scorpioteleia
- Solenopsia
- Spilomicrus
- Symphytopria
- Synacra
- Synbelyta
- Tetramopria
- Trichopria
- Valia
- Viennopria
- Zygota
Bilder
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]-
Flügel von Cinetus sp.
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Aclista sp.
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Coptera sp.
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Maoripria earlyi
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Ventralansicht vom Kopf von Neurogalesus carinatus
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Platymischus dilatatus ♀
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d e f g h i j Manuel Brazidec & Lars Vilhelmsen: New species of belytine and diapriine wasps (Hymenoptera: Diapriidae) from Eocene Baltic amber. (PDF; 7.73 MB) In: European Journal of Taxonomy 813. 2022, S. 57–86, abgerufen am 10. Februar 2023 (englisch).
- ↑ a b c d e f g h Family Diapriidae. Iowa State University, Dept. of Plant Pathology, Entomology, and Microbiology, abgerufen am 10. Februar 2023 (englisch).
- ↑ Diapriidae bei Fauna Europaea. Abgerufen am 10. Februar 2023