Dickblättrige Sternmiere

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Dickblättrige Sternmiere

Dickblättrige Sternmiere (Stellaria crassifolia), Illustration

Systematik
Kerneudikotyledonen
Ordnung: Nelkenartige (Caryophyllales)
Familie: Nelkengewächse (Caryophyllaceae)
Unterfamilie: Alsinoideae
Gattung: Sternmieren (Stellaria)
Art: Dickblättrige Sternmiere
Wissenschaftlicher Name
Stellaria crassifolia
Ehrh.

Die Dickblättrige Sternmiere[1] (Stellaria crassifolia) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Sternmieren (Stellaria) innerhalb der Familie der Nelkengewächse (Caryophyllaceae). Sie ist auf der Nordhalbkugel weitverbreitet.

Oberer Teil eines Pflanzenexemplares

Vegetative Merkmale

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Die Dickblättrige Sternmiere ist eine lockerrasig wachsende, ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 3 bis 45 Zentimetern.[2] Der glatte Stängel ist aufsteigend, locker verzweigt, vierkantig und kahl. Die gegenständigen Laubblätter sind bei einer Länge von 6 bis 25 Millimetern sowie einer Breite von 2 bis 6 Millimetern länglich-lanzettlich, grün und etwas fleischig.[3]

Generative Merkmale

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Die Blütezeit reicht von Juli bis August. Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die (im frischen Zustand) undeutlich dreinervigen Kelchblätter sind etwas kürzer als die Kronblätter. Die fünf freien, 2 bis 3 Millimeter langen Kronblätter sind bis zum Grunde zweiteilig. Es sind drei Griffel vorhanden.

Die Kapselfrucht ist bei einer Länge von etwa 5 Millimetern eiförmig und bis doppelt so lang wie der Kelch.[2]

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 26.[4]

Stellaria crassifolia ist auf der Nordhalbkugel in Nordamerika und Eurasien weitverbreitet. In Europa gibt es Fundorte in den Ländern Deutschland, Dänemark, Polen, Ukraine, Island, Norwegen, Schweden, Finnland, Russland, Litauen, Lettland und Estland.[5] Sie erreicht in Mitteleuropa in einer Linie, die etwa von Kiel nach Lüneburg geht und dort nach Osten abbiegt die Westgrenze ihres Verbreitungsgebietes. Aus dem Fränkischen Jura ist noch ein Standort vom Deusmauer Moos in der Gegend von Neumarkt in der Oberpfalz beschrieben worden. In Mecklenburg-Vorpommern kommt sie selten vor, sonst ist sie sehr selten.

Von der Dickblättrigen Sternmiere waren noch im letzten Jahrhundert in Süddeutschland einige Standorte bekannt, so beispielsweise am Federseeried und am Wurzacher Ried. Sie galten jedoch schon nach dem Zweiten Weltkrieg als erloschen und konnten seither nicht mehr bestätigt werden. Die letzte belegte Beobachtung aus Baden-Württemberg stammt von 1872.[2]

Örtlich mögen durch die Melioration von Sumpfgelände die Standorte vernichtet worden sein; ob man den Rückgang der Art aber nur damit erklären kann, ist fraglich.

Die Dickblättrige Sternmiere braucht nasse, humose und ziemlich nährstoffarme Böden. Sie besiedelt Flach- und Zwischenmoore, geht aber auch auf etwas verdichtete offene Sandflächen an Heideseen. Sie ist pflanzensoziologisch eine Charakterart des Verbands Caricion lasiocarpae.[4] Begleitarten in Bayern sind Draht-Segge (Carex diandra) und Schlankes Wollgras (Eriophorum gracile).[3][2]

Die Erstveröffentlichung von Stellaria crassifolia erfolgte 1784 durch Jakob Friedrich Ehrhart in Hannoversches Magazin, Band 8, Seite 116.[5]

  • Siegmund Seybold: Die Flora von Deutschland und der angrenzenden Länder. Ein Buch zum Bestimmen aller wild wachsenden und häufig kultivierten Gefäßpflanzen. Begründet von Otto Schmeil, Jost Fitschen. 95. vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2011, ISBN 978-3-494-01498-2.
  • Henning Haeupler, Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Hrsg.: Bundesamt für Naturschutz (= Die Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Band 2). 2. korrigierte und erweiterte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2007, ISBN 978-3-8001-4990-2.
  • Eckehart J. Jäger (Hrsg.): Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. Begründet von Werner Rothmaler. 20., neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2011, ISBN 978-3-8274-1606-3.
  • Dietmar Aichele, Heinz-Werner Schwegler: Die Blütenpflanzen Mitteleuropas. 2. Auflage. Band 2: Eibengewächse bis Schmetterlingsblütengewächse. Franckh-Kosmos, Stuttgart 2000, ISBN 3-440-08048-X.

Einzelnachweise

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  1. Stellaria crassifolia Ehrh., Dickblättrige Sternmiere. auf FloraWeb.de
  2. a b c d Siegmund Seybold: Caryophyllaceae. In: Oskar Sebald, Siegmund Seybold, Georg Philippi (Hrsg.): Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs. 2., ergänzte Auflage. Band 1: Allgemeiner Teil, Spezieller Teil (Pteridophyta, Spermatophyta): Lycopodiaceae bis Plumbaginaceae. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 1993, ISBN 3-8001-3322-9, S. 393.
  3. a b Hans-Christian Friedrich: Familie Caryophyllaceae. In: Karl Heinz Rechinger (Hrsg.): Illustrierte Flora von Mitteleuropa. Pteridophyta, Spermatophyta. Begründet von Gustav Hegi. 2., völlig neubearbeitete Auflage. Band III. Teil 2: Angiospermae: Dicotyledones 1 (Phytolaccaceae – Portulacaceae). Paul Parey, Berlin / Hamburg 1979, ISBN 3-489-60020-7, S. 899–900 (erschienen in Lieferungen 1959–1979).
  4. a b Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 374.
  5. a b Karol Marhold (2011+): Caryophyllaceae. Datenblatt Stellaria crassifolia In: Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity.
Commons: Dickblättrige Sternmiere (Stellaria crassifolia) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien