Dicke Luft in Halbundhalb

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Dicke Luft in Halbundhalb ist eine Kinderbuch-Erzählung von Ulrich Karger mit Illustrationen von Hans-Günther Döring.

Zusammenfassung

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Erzählt wird von den Kindern Malte Wolke und Juliane Frischauf, die in Halbundhalb leben. Obwohl Halbundhalb ein kleines Dorf ist, lernen sie sich erst am ersten Schultag näher kennen. Denn das Dorf teilt sich in Bewohner der Morgen- und der Abendseite, die wegen ihrer unterschiedlichen Lebensgewohnheiten immer wieder in Konflikt geraten. Als die beiden nahezu auf den Tag genau gleichaltrigen Kinder sich befreunden, stellen sich die Erwachsenen beider Seiten dagegen. Das führt dazu, dass Malte und Juliane heimlich „fliehen“ und erst die gemeinsame Suche nach ihnen auch die Erwachsenen ihre gegenseitigen Vorurteile hinterfragen lässt. Am Ende werden die wegen des Streits vergessenen Geburtstage von Malte und Juliane zum Anlass für ein Fest der ganzen Dorfgemeinschaft genommen.

Diese Erzählung beschreibt Vorurteile und Intoleranz als etwas von Erwachsenen Erlerntes. Sie sucht Kindern diese Haltungen vor Augen zu führen und zugunsten einer „Ambiguitätstoleranz[1] zu entlarven.

Die Bibliotheken verweisen auf das Buch u. a. mit den Stichwörtern Kinderbuch, Feindschaft, Vorurteil, Gesellschaftskritik, Streit, Dorfgemeinschaft, Pünktlichkeit, Verschiedenheit, Toleranz.[2][3]

Die Erstausgabe von 1994 umfasst als Hardcover 74 Seiten (19 cm × 13 cm), die Neuausgabe von 2011 als Paperback 60 Seiten (22 cm × 15,5 cm). Die schwarz-weißen Illustrationen nehmen in beiden Ausgaben meist eine Seite ein, sind zum Teil aber auch als Halb- oder Doppelseiten angelegt.

Der ungekürzte Text der Neuausgabe wurde etwas überarbeitet und ist im Gegensatz zur ersten in neuer Rechtschreibung gesetzt. Zu ihr sind zudem Unterrichtsmaterialien für den Einsatz als fächerübergreifende Schullektüre[4] in Form eines Lektürekommentars mit Stundenverlaufsplanungshilfen und Arbeitsbögen als PDF-Dateien gratis abrufbar.[4]

Die Erzählung und ihre Illustrationen wurden mehrfach in Deutschland und Österreich positiv besprochen. Neben einigen Printmedien haben sich insbesondere auf Kinder- und Jugendliteratur ausgerichtete Organe, wie die nach Bundesländern geordneten Arbeitsgemeinschaften Jugendliteratur und Medien (AJuM) der GEW und ähnliche Einrichtungen der Bibliotheken in der Österreich zum Buch geäußert und es in Empfehlungslisten aufgenommen."[5]

Während u. a. Susanne Kippenberger vom Tagesspiegel vor allem betont, dass sich dieses Kinderbuch gut zum „Häppchenweise“-Vorlesen am Abend für Kinder ab 5 Jahren eigne,[6] heben andere wie die AJuM in der GEW Baden-Württemberg darauf ab, dass es wegen seines Stils und seiner Sprache auch leicht von Erstlesern zu erfassen sei.[7]

Norbert Ney schätzt wie alle anderen die „witzig-pfiffigen“ Illustrationen und meint ferner, diese Geschichte baut „auf einen Sprachwitz, der über die Handlung hinaus für Situationskomik und unerwartete Wendungen sorgt.“[8] Astrid van Nahl sieht darin eine „gekonnte und fantasiereiche Umsetzung eines ‚Lehrstücks‘“, anhand dessen u. a. Lehrkräfte Probleme angemessen thematisieren können, um „Kinder überhaupt für ein zwischenmenschliches Verhalten zu sensibilisieren, das im Umgang mit jeder Art von Andersartigkeit zu beobachten ist“.[9] Und Sibylle Sterzig bemerkt, dass die Erzählung „auch uns erwachsenen Lesern eine liebevolle Lektion in Sachen Vorurteile (erteilt), die sich bei näherem Hinsehen als hohle Nachrede erweisen.“ Dass es gerade die Kinder sind, die dieser Einsicht zuerst auf die Spur kommen, „macht die Erzählung besonders nachdenkenswert.“[10]

Einzelnachweise

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  1. Siehe Gutachten von Prof. Dr. Sigrid Lichtenberger, Universität des Saarlandes, 1995
  2. Kooperativer Bibliotheksverbund Berlin-Brandenburg (KOBV) u. a. Stichwörter zum Buch
  3. GVK - Gemeinsamer Verbundkatalog u. a. Stichwörter zum Buch
  4. a b Siehe die unter „Unterricht“ abrufbaren Unterrichtsmaterialien auf der Autorenwebseite zum Buch. Empfohlen wird es hier für den Einsatz in den Fächern Deutsch (Lesen, Szenisches Spiel), Ethik (Streitschlichtung), Kunst, Sachkunde, Religion und in Förderstunden.
  5. Siehe die unter „Rezensionen“ aufgeführten Zitate auf der Autorenwebseite zum Buch.
  6. Zitat aus Rezension von Susanne Kippenberger in Der Tagesspiegel vom 12. Februar 1995
  7. Zitat aus Rezension von Arbeitsgemeinschaft Jugendliteratur und Medien (AJuM) in der GEW Baden-Württemberg; 1995
  8. Ein Buch für das Erstlesealter von Ulrich Karger: Zwischen Morgen- und Abendseite, Zitat aus Rezension von Norbert Ney in Berliner Zeitung vom 30. Januar 1995
  9. Ulrich Karger – Dicke Luft in Halbundhalb, Zitat aus Rezension von Astrid van Nahl in alliteratus.com am 13. September 2011, PDF-Datei
  10. Zitat aus Rezension von Sibylle Sterzik in Berlin-Brandenburgisches Sonntagsblatt, 12. Februar 1995