Dictator (Roman)

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Dictator ist ein historischer Roman des britischen Schriftstellers und Journalisten Robert Harris. Das Werk schließt als dritter Teil eine als Trilogie angelegte Biographie über den römischen Anwalt, Politiker, Redner, Philosophen und Schriftsteller Marcus Tullius Cicero ab. Das Buch wurde am 8. Oktober 2015 bei Hutchinson veröffentlicht und erschien im gleichen Monat, am 12. Oktober, in der Übersetzung von Wolfgang Müller im Heyne Verlag.

Auf eine detaillierte Darstellung der Handlung wird mit Verweis auf Ciceros Biographie verzichtet.

Auch im dritten Roman der Trilogie wird die Handlung aus der Sicht von Ciceros Haussklaven und Privatsekretär Tiro beschrieben. Dabei orientiert sich der Autor weitgehend an dem überlieferten Werdegang Ciceros und stellt somit den Niedergang der römischen Republik dar. Imperium, das erste Werk der Trilogie, hatte sich zunächst dem Aufstieg Ciceros bis zur Wahl zum römischen Konsul gewidmet. Der zweite Band der Trilogie, Titan, beschäftigte sich mit dem Konsulat Ciceros 63 v. Chr. und der darauffolgenden Zeit bis zu seinem Exil im Jahr 58 v. Chr. Harris selbst äußerte sich folgendermaßen zu der Trilogie: „Imperium beschreibt den Aufstieg zur Macht, Titan die Jahre im Besitz der Macht und Dictator die Rückwirkungen der Macht.“[1]

Der erste Teil des Werkes thematisiert das Exil des Konsulars Cicero, das er auf Grund seiner Beteiligung an der Hinrichtung catilinarischer Verschwörer hatte antreten müssen. Außerdem werden die Rehabilitation Ciceros und seine Vita in den Jahren des sogenannten ersten Triumvirats zwischen Gaius Iulius Caesar, Gnaeus Pompeius Magnus und Marcus Licinius Crassus und des Bürgerkriegs zwischen Caesar und Pompeius bis zu seiner Begnadigung durch Caesar im Jahr 47 v. Chr. beschrieben. Der zweite Teil hat die letzten Lebensjahre Ciceros zum Thema, in denen er einerseits die Diktatur Caesars miterlebt, andererseits als ehemaliger Konsul noch einmal nach dem Tod Caesars 44 v. Chr. die politische Bühne in Rom beherrscht und schließlich 43 v. Chr. den Proskriptionen des zweiten Triumvirats (Octavian, Marcus Antonius und Lepidus) zum Opfer fällt.

Die Frankfurter Rundschau[2] attestierte Harris, dass es ihm gelinge „historische Figuren zu Fleisch und Blut werden zu lassen“.

Auch der Literaturkritiker Denis Scheck ist überzeugt,[3] der dritte Teil der Cicero-Trilogie sei nicht nur der beste historische Roman der Literatursaison 2015, sondern Harris schildere auch „die Verhältnisse dieser Zeit derart präzis und anschaulich, dass wir uns beim Lesen als Zeugen fühlen können.“

Bernd Graff resümiert in der Süddeutschen Zeitung,[4] dass dieser Abschlussband von Harris’ Trilogie, den man, ohne die beiden ersten Teile zu kennen, lesen könne, ein „packendes Lesespektakel“ sei. Robert Harris schreibe „modern, ohne die Geschichtlichkeit der Geschichte zu denunzieren.“

Die englische Zeitung The Guardian bezeichnete den Roman als „remarkable literary achievement“.[5]

Einzelnachweise

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  1. „Thus Imperium (2006) describes the rise to power, Lustrum (2009) the years in power and Dictator (2015) the repercussions of power.“ Robert Harris: Robert Harris: why I write political fiction. Abgerufen am 3. September 2017 (englisch).
  2. Sebastian Borger: Der Redekünstler, Frankfurter Rundschau vom 12. Oktober 2015, abgerufen am 21. Dezember 2016
  3. Denis Scheck: Robert Harris: Dictator (Memento vom 27. September 2020 im Internet Archive) (Interview und Memento vom 30. November 2015 im Internet Archive) auf DasErste.de
  4. Bernd Graff: Cicero, der quirligste aller Wanderer, Süddeutsche Zeitung vom 24. November 2015, abgerufen am 22. Dezember 2016
  5. Stephanie Merritt: Dictator by Robert Harris review- a remarkable literary achievement, The Guardian vom 18. Oktober 2015, abgerufen am 22. Dezember 2016 (englisch)