Didrik Arup Seip
Didrik Arup Seip (* 31. August 1884 in Hobøl; † 3. Mai 1963 in Bærum) war ein norwegischer Linguist für nordgermanische Sprachen sowie Professor und Rektor der Universität Oslo.
Seip, ein Sohn des Pfarrers Jens Laurits Arup Seip (1852–1913) und dessen Frau Marie Fredrikke Aubert (1853–1931), wuchs in Åseral auf. Nach dem Schulabschluss in Stavanger 1902 studierte er Nordische Sprachen an der Universität Oslo, wo er 1916 zum Dr. phil. promoviert wurde und noch im selben Jahr eine Professur erhielt. Seine Forschungen waren vor allem der Geschichte der Norwegischen Sprache im Mittelalter und der norwegischen Literatur des 19. Jahrhunderts (Henrik Ibsen, Henrik Wergeland) gewidmet.
1937 wurde Seip Rektor der Osloer Universität. Wegen dort möglicherweise stattgefundener Proteste gegen die deutsche Besatzungsmacht in der Zeit des Milchstreiks wurde er am 11. September 1941 seines Amtes enthoben und zunächst im Polizeihäftlingslager Grini und ab April 1942 im KZ Sachsenhausen interniert. Nach Fürsprache durch den schwedischen Forscher Sven Hedin und des völkischen Germanisten Joseph Otto Plassmann wurde er zum Jahreswechsel 1942/43 entlassen.[1][2] Anschließend blieb Seip aber in Deutschland und erhielt einen Forschungsauftrag von Himmlers Forschungsgemeinschaft Ahnenerbe, in der Plassmann eine führende Position bekleidete.[3]
Nach der deutschen Besetzung war Seip im April 1940 eines der sieben Mitglieder des kurzzeitig mit der Verwaltung Norwegens betrauten Verwaltungsausschusses.
Seip gehörte zu den Herausgebern des Norwegischen biografischen Lexikons und wurde am 8. April 1938 in die Königlich Dänische Akademie der Wissenschaften aufgenommen. Ebenfalls 1938 erhielt er die Ehrendoktorwürde der Universität Hamburg und 1945 die der Sorbonne; im selben Jahr wurde er mit dem Großkreuz des Sankt-Olav-Ordens ausgezeichnet.
Seip war ab 1914 mit Johanne Louise Karoline Remmer (1892–1966) verheiratet. Der Osloer Professor für Pädiatrie Ola Didrik Saugstad ist ein Enkel von Seip.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- John Tuneld: Didrik Arup Seip: en bibliografi. In: Det Norske Samlaget 1981, ISBN 82-521-1872-0
- Didrik Arup Seip im Norsk biografisk leksikon
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Didrik Arup Seip im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Artikel im Store norske leksikon
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Norsk biografisk leksikon, Didrik Arup Seip: Nachträglich gilt er nominell bis 1945 als Rektor, da von der NS-Besatzungsbehörde ungültig seines Amtes enthoben.
- ↑ Norway under German Occupation ( des vom 24. November 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. : In diesem nicht identifizierten Text ist hingegen die Verhaftung im Dezember 1943 datiert und scheint Seip zu dem Zeitpunkt noch Rektor gewesen zu sein.
- ↑ Gerd Simon: Der Germanenkundler Plassmann
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Sem Sæland | Rektor der Universität Oslo 1937–1941 | Adolf Hoel |
Personendaten | |
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NAME | Seip, Didrik Arup |
KURZBESCHREIBUNG | norwegischer Linguist und Universitätsrektor |
GEBURTSDATUM | 31. August 1884 |
GEBURTSORT | Hobøl |
STERBEDATUM | 3. Mai 1963 |
STERBEORT | Bærum |
- Skandinavistischer Linguist
- Mitglied der Königlich Dänischen Akademie der Wissenschaften
- Hochschullehrer (Universität Oslo)
- Absolvent der Universität Oslo
- Rektor einer Universität
- Häftling im KZ Sachsenhausen
- Träger des Sankt-Olav-Ordens (Großkreuz)
- Ehrendoktor der Universität Hamburg
- Ehrendoktor der Sorbonne
- Norweger
- Geboren 1884
- Gestorben 1963
- Mann