Diepenbecke

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Der Kotten Freisewinkel in Hattingen-Welper in der Preußischen Uraufnahme ca. 1840

Die Endung -becke ist die niederdeutsche Form der Endung -bach.[1] Der Name wird mundartlich „daipmbiꝺke“ ausgesprochen.[2] Das Bestimmungswort Diepen ist eine Form von tief; Diepenbecke bedeutet demgemäß Tiefer Bach. Eine alte Flurbezeichnung in der Nähe ist Diepenbeck.[3] Die Straße Diepenbeck im Nahbereich wurde 1975 nach dem Gewässer benannt.[3]

Der Stadtarchivar Thomas Weiß gab 2007 gegenüber der Hattinger Zeitung den ehemaligen Bachverlauf wieder. Die Diepenbecke sei entlang der Friedensstraße, weiter an dem „Kotten Freisewinkel“ (postalische Adresse Friedensstraße 3[4]) vorbei, dann durch eine „Siedlung Stahlhausen“ zur Richtung Ruhr geflossen. Die Zeitung schrieb dazu, die Stadtverordneten hätten bei der Umbenennung der ehemaligen „Neue Straße“ in „Diepenbeck“ am 25. April 1975 „keine gute Ortskenntnis bewiesen“, die Diepenbecke sei nördlicher verlaufen.[3] Sie verlief nicht im Gebiet des heutigen Diepenbeck-Parks.

In anderen Beiträgen wird weiter dargelegt, dass eine „Deipenbecke“ in einer Quellmulde auf dem Welperberg bei den Höfen Tigge und Spangeney entsprang und in ihrem Lauf einen Hohlweg bildete, der aus der Ruhraue hoch zu den Höfen führte.[5][6]

Erläuterung: Der ehemalige Kotten Freisewinkel gehörte bis 1848 der Familie Küper.[7] Er ist auf dem abgebildeten Messtischblatt zur Preußischen Uraufnahme als das mittlere Gebäude neben der Bezeichnung „Küper“ eingezeichnet. (Das unmittelbar rechts davon auf der anderen Seite des Weges gelegene Gebäude ist der Kotten Paschen). An der Stelle des ehemaligen Kottens Freisewinkel ist noch heute ein Hohlweg erhalten.[8] Durch die umfangreiche Umgestaltung der Ruhraue durch den Bau und die Umbauten der Henrichshütte lässt sich der Unterlauf nicht mehr nachvollziehen. Auch in der Preußischen Neuaufnahme, die in den Jahren 1877 bis 1915 entstand, ist dort kein Gewässer mehr verzeichnet.

Einzelnachweise

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  1. Joseph Bender: Die deutschen Ortsnamen. Siegen 1846, S. 116.
  2. Helga Jeanblanc: Untersuchung einer westfälisch-märkischen Namenlandschaft. Dissertation, Ruhr-Universität Bochum, 1980, DNB 810258757, S. 8 (google.de, verweist auf Robert Jahn: Die Flurnamen des Amts Blankenstein. In: Heinrich Wefelscheid, August Weiß (Hrsg.): Alt-Blankenstein. ein Heimat- und Festbuch. Stadt Blankenstein an der Ruhr, 1926/27, DNB 57328377X, S. 205).
  3. a b c Michael Brandhoff: Knapp vorbei. 9. November 2007, abgerufen am 11. April 2020 (deutsch).
  4. Christian F. Seidler: Der Kotten Freisewinkel an der Friedensstraße in Hattingen-Welper. Abgerufen am 6. Dezember 2024.
  5. Christian Hartmann: Hof Spangeney. Hattingen-Historisch, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 6. Februar 2020; abgerufen am 19. Oktober 2020.
  6. Christian Hartmann: Geschichte des Welper Berges. Hattingen-Historisch, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 6. Februar 2020; abgerufen am 19. Oktober 2020.
  7. Titulus posssessionis für den Weber Wilhelm Freisewinkel vom 14. August 1848 im Privatbesitz.
  8. Digitales Geländemodell des Landes NRW (Geobasis NRW)