Dimitar Apasiev

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Dimitar Apasiev (2020)

Dimitar Apasiev (mazedonisch Димитар Апасиев; * 22. September 1983 in Titov Veles) ist ein nordmazedonischer Rechtswissenschaftler und Politiker (Levica).

Dimitar Apasiev schloss sein Studium der Rechtswissenschaft an der Universität Skopje mit Magister (2010) und Promotion (2015) ab. Thema seiner Dissertation war das Römische Strafprozessrecht. Seit 2017 ist er Assistenzprofessor am Lehrstuhl für Privatrecht der Goce-Delčev-Universität Štip.

Er engagiert sich seit seiner Studienzeit bei der Bewegung für Soziale Gerechtigkeit Lenka. Er war 2015 an der Gründung der Partei Levica (Die Linke) beteiligt und ist seit 2019 Vorsitzender des Präsidiums seiner Partei. Dem ging ein Machtkampf zwischen Apasiev und Zdravko Saveski voraus, in dem sich Apasiev durchsetzen konnte. Beobachter sehen seither deutliche nationalistische Tendenzen in der Partei und ordnen sie teilweise dem rechten bis rechtsextremen Lager zu.[1] So unterstützte Apasiev und die von ihm geleitete Levica 2022 die über mehrere Monate dauernden anti-bulgarische Proteste organisiert von der nationalistische VMRO-DPMNE nach dem „Französischer Vorschlag“ für den Start der EU-Beitrittsverhandlungen mit Nordmazedonien.[2][3] Im selben Jahr unterstützte Levica die Unterschriftskampagne der VMRO DPMNE für ein Referendum zur Revision des 2017 geschlossenen Freundschaftsvertrages mit Bulgarien.[4] Apasiev spricht sich auch gegen das Prespa-Abkommen aus.[5]

Bei der Parlamentswahl 2020 gelang seiner Partei mit 4,1 % der Einzug ins Parlament mit zwei Abgeordneten, nämlich Apasiev sowie Borislav Krmov.[6]

Anlässlich des 38. Todestages des albanischen Kommunistenführers Enver Hoxha besuchte Apasiev und eine Delegation seiner Partei Levica dessen Grab in der albanischen Hauptstadt Tirana, um einen Kranz niederzulegen. Apasiev würdigte Enver Hoxhas Verdienste und bezeichnete ihn als „bekanntesten Albaner, welcher in seiner Zeit Albanien modernisierte und deshalb Anerkennung verdiene.“[7] Angesprochen auf Hoxhas „Säuberungsaktionen“ gegen Dissidenten und Intellektuellen, erklärte Apasiev, dass „die Zeiten damals so waren“. Der Besuch an Hoxhas Grab löste in den mazedonischen Medien negative Reaktionen bis hin zu Shitstorm in den sozialen Netzwerken aus.[8] Ziel seiner Würdigung Enver Hoxhas sei es, „den ethnischen Albanern in Nordmazedonien, welche heimlich für die Partei Levica seien, die Hand zu reichen; für die Albaner gelte es als „Ketzerei“, ihn und seine Partei zu unterstützen.“ Zudem erklärte Apasiev, dass ihm „ein armer Albaner näher stehen würde als ein reicher Mazedonier“.[9]

Einzelnachweise

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  1. Sinisa Jakov Marusic, North Macedonia’s Left Party Borrows Heavily From Right, balkaninsight.com, 31. Juli 2020; Artan Sadiku, Elections in North Macedonia, rosalux.de, Juli 2020
  2. Boris Georgievski: North Macedonia: 'Indecent' proposal from EU divides nation. In: Deutsche Welle / dw.com. 8. Juli 2022, abgerufen am 9. Juli 2023 (englisch): „Mickoski's VMRO-DPMNE, joined by a smaller pro-Russian opposition party, Levica (The Left), have been organizing the daily protests in Skopje.“
  3. Sinisa Jakov Marusic: In North Macedonia’s Protest Wave, Right and Left Mingle. In: balkaninsight.com. 8. Juli 2022, abgerufen am 9. Juli 2023 (englisch): „These are the common sentiments shared by most of the protesters who have hit the streets of North Macedonia's capital Skopje for the last six days under the slogan, “Ultimatum, No Thanks!” – calling for rejection of the French EU presidency’s proposal for a deal with Bulgaria. The protests were initially called and led by the main opposition right-wing VMRO DPMNE party. But there is also a significant presence of left-wingers from the pro-Russian Levica [left] party, who say patriotism and leftist ideals are complementary.“
  4. Sinisa Jakov Marusic: North Macedonia Opposition Party Pushes New Referendum Question. In: Balkaninsight / balkaninsight.com. Abgerufen am 9. Juli 2023 (englisch).
  5. The rise of the new Macedonian Left: an interview with Dimitar Apasiev and Recep ‘Haktan’ Ismail. In: lefteast.org. Abgerufen am 9. Juli 2023 (englisch): „the cessation of the undignified negotiations with neighbouring Bulgaria; the annulment of the Prespa Agreement;“
  6. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 15. Juli 2020 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/rezultati.sec.mk - Die Namen der Abgeordneten werden per Mouseover bei den Punkten dargestellt, die die Abgeordneten symbolisieren, Levica in rosa.
  7. Апасиев оддаде почит на гробот на Eнвер Хоџа. fokus.mk, 12. April 2023, abgerufen am 24. September 2023 (mazedonisch).
  8. ФЕЈСБУК ВРИЕ ОД РЕАКЦИИ: Делегација на Левица се поклони на гробот на Енвер Хоџа. faktor.mk, 13. April 2023, abgerufen am 24. September 2023 (mazedonisch).
  9. Апасиев објасни зошто се поклонил на гробот на Енвер Хоџа. faktor.mk, 12. April 2023, abgerufen am 24. September 2023 (mazedonisch).