Diplommatinidae
Diplommatinidae | ||||||||||||
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Opisthostoma pulchellum mit irregulärem Gehäuse | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Diplommatinidae | ||||||||||||
L. Pfeiffer, 1857 |
Die Diplommatinidae sind eine außerordentlich diverse Familie auf dem Land lebender Schnecken aus der Ordnung der Architaenioglossa (Caenogastropoda). Es handelt sich durchweg um kleine bis sehr kleine Arten mit nur wenigen Millimetern Größe, die man zur nicht-systematischen Gruppe der „Mikromollusken“ rechnet.
Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die rechts- und linksgewundenen, konischen, eiförmig-konischen, teils auch irregulär aufgerollten und entrollten Gehäuse weisen oft sekundäre Auflagerungen auf das Gehäuse auf. Oft ist die Endwindung etwas eingeschnürt. Die Gehäuse weisen meist nur wenige Windungen auf. Die Mündung ist meist rundlich mit oder ohne Falten oder Lamellen. Der Deckel (Operculum) ist mehr oder weniger stark verkalkt. Die Tiere sind getrenntgeschlechtlich.
Geographische Verbreitung und Lebensraum
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Arten und Gattungen der Diplommatidae sind in den Tropen in Südostasien, Melanesien, Mikronesien, Mexiko, Zentralamerika und den Antillen beheimatet. Sie kommen von Meereshöhe bis in 2600 m über Meereshöhe vor[1]. Die ältesten Vertreter der Familie stammen aus der Oberkreide von Ungarn, allerdings ist die Gattung Ajkaia kaum von Gehäusen anderer Gattungen der Diplommatinidae zu unterscheiden[2].
Systematik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Taxon Diplommatinidae umfasste bis vor kurzem die beiden Unterfamilien Diplommatininae und Cochlostomatinae. Nach den molekulargenetischen Untersuchungen von Webster et al. (2012) sind jedoch die Cochlostomatinae nicht näher mit den Diplommatininae verwandt, sondern bilden die Schwestergruppe der Megalomastomatidae, einer anderen Familie der Überfamilie Cyclophoroidea. Webster et al. (2012) haben daher die Cochlostomatinae in den Rang einer Familie, i. e. Cochlostomatidae angehoben. Die Familie umfasst folgende Gattungen:
- Familie Diplommatinidae Pfeiffer, 1857
- Gattung Adelopoma Doering, 1885
- (?)Gattung †Ajkaia Tausch, 1886
- Gattung Anostomella Von Martens, 1867
- Gattung Arinia H. & A. Adams, 1856
- Gattung †Cardiostoma Sandberger, 1872
- Gattung Clostophis Benson, 1860
- Gattung Diancta von Martens, 1867
- Gattung Diplommatina Benson, 1849 (mit den Untergattungen Diplommatina (Diplommatina) Benson, 1849 und Diplommatina (Sinica) Möllendorff, 1885)
- Gattung †Diplommoptychia Maillard, 1885
- Gattung †Elektrea Klebs, 1886
- Gattung Fermepalaina Iredale, 1945[3]
- Gattung Gastroptychia Kobelt & Moellendorff, 1900
- Gattung Helicomorpha Moellendorff, 1890
- Gattung Hungerfordia Beddome, 1889
- Gattung Nicida W. Blanford, 1868
- Gattung Opisthostoma W. Blanford & H. Blanford, 1860 (mit den Untergattungen Opisthostoma (Opisthostoma) Blanford & Blanford, 1860 und Opisthostoma (Plectostoma) H. Adams, 1865)
- Gattung Palaina Semper, 1865
- Gattung Palmatina Iredale, 1944[3]
- Gattung Pseudopalaina Moellendorff, 1898
- Gattung †Pugnellia Oppenheim, 1895
- Gattung †Styx Oppenheim, 1895
- Gattung Velepalaina Iredale, 1937
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Nicole B. Webster, Tom J. M. Van Dooren & Menno Schilthuizen: Phylogenetic reconstruction and shell evolution of the Diplommatinidae (Gastropoda: Caenogastropoda). Molecular Phylogenetics and Evolution 63, 2012, doi:10.1016/j.ympev.2012.02.004, S. 625–638.
- Wilhelm Wenz: Gastropoda. Teil I: Allgemeiner Teil und Prosobranchia. In: Handbuch der Paläozoologie. Band 6, Verlag von Gebrüder Borntraeger, Berlin 1938, 948 Seiten (S. 479).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Worldwide Mollusc Species Data Base von Bagni Liggia
- Encyclopedia of Life: Diplommatinidae
- malakos.com - Diplommatinidae
- GBIF-Datenbank: Diplommatinidae. In: gbif.org. Abgerufen am 23. September 2024 (englisch).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Somhak Panha, John B. Burch: Two New Species of Diplommatina from Thailand (Prosobranchia: Diplommatinidae). (PDF) In: aseanbiodiversity.info. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 5. Januar 2016; abgerufen im April 2018 (englisch). Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. In: Natural History Journal of Chulalongkorn University, Band 1, Nr. 1, 2001, S. 33–37.
- ↑ Klaus Bandel, Frank Riedel: The Late Cretaceous gastropod fauna from Ajka (Bakony Mountains, Hungary): a revision. In: Annalen des Naturhistorischen Museums in Wien. Band 94A, Wien 1994, S. 1–65 (zobodat.at [PDF]).
- ↑ a b OBIS Indo-Pacific Molluscan Database