Dipyrromethan

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Strukturformel
Strukturformel von Dipyrromethan
Allgemeines
Name Dipyrromethan
Summenformel C9H10N2
Kurzbeschreibung

weißes bis graubraunes bis grünes Pulver oder Kristalle[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 21211-65-4
EG-Nummer (Listennummer) 679-859-4
ECHA-InfoCard 100.204.814
PubChem 140814
ChemSpider 124201
Wikidata Q27116787
Eigenschaften
Molare Masse 146,08 g·mol−1
Schmelzpunkt

66 °C[2]

Siedepunkt

317,8 °C (bei 760 mmHg)[1]

Löslichkeit
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]
Gefahrensymbol

Achtung

H- und P-Sätze H: 315​‐​319
P: 305+351+338[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Dipyrromethan ist eine chemische Verbindung und beinhaltet zwei Pyrrolringe, die über eine Methylengruppe verbrückt sind.

Gewinnung und Darstellung

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Dipyrromethan wurde erstmals 1881 von dem italienischen Chemiker Giacomo Luigi Ciamician synthetisiert, allerdings nicht als solches erkannt und charakterisiert, da er hoffte, Pyridin herzustellen.[3] Die gleich Synthese wurde aber 1907 von Amé Pictet wiederholt und die Produkte charakterisiert.[2] Zur Reaktion wird Pyrrolkalium[4] mit Dichlormethan in einem geschlossenen Behälter 2 Stunden auf 120–130 °C erhitzt. Bei der Reaktion entsteht sowohl ein über die Stickstoffatome verbrücktes Dipyrromethan, als auch das über die Kohlenstoffatome in 2-Position verbrückte (Titelverbindung). Das Nebenprodukt geht allerdings unter den gegebenen Bedingungen eine Umlagerung zum Hauptprodukt um, sodass nur geringe Mengen des Nebenprodukts in der Reaktionsmischung gefunden werden. Die Isolation der Titelverbindung erfordert mehrere Schritte: Erst wird die Reaktionsmischung extrahiert, dann werden sowohl Neben- als auch Hauptprodukt bei Raumdruck und 250–300 °C abdestilliert. Haupt- und Nebenprodukt können nun durch Umkristallisation aus Ethanol voneinander getrennt werden.

Wie für Pyrrol-Verbindungen üblich wird Fichtenholz von Dipyrromethan violett verfärbt.[2]

Einzelnachweise

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  1. a b c d Datenblatt Dipyrromethan (PDF) bei BLD Pharmatech, Katalognummer: BD229367, abgerufen am 19. Juni 2022.
  2. a b c d e A. Pictet, A. Rilliet: Über die Einwirkung von Formaldehyd und von Methylenchlorid auf Pyrrol. In: Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft. Band 40, Nr. 1, 1907, S. 1166–1172, doi:10.1002/cber.190704001173.
  3. G. L. Ciamician, M. Dennstedt: Über die einwirkung des chloroforms auf die kaliumverbindung pyrrols. In: Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft. Band 14, Nr. 1, 1881, S. 1153–1163, doi:10.1002/cber.188101401240.
  4. Externe Identifikatoren von bzw. Datenbank-Links zu Pyrrolkalium: CAS-Nr.: 16199-06-7, EG-Nr.: 240-327-8, ECHA-InfoCard: 100.036.646, PubChem: 10898667, Wikidata: Q112653601.