Directors Guild of America Award

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Logo des Directors Guild of America Award

Der Directors Guild of America Award (kurz DGA Award) ist eine Auszeichnung, die seit 1949 von der amerikanischen Vereinigung Directors Guild of America (DGA) an die besten Film- und Fernsehproduktionen des Vorjahres verliehen wird. Der Preis wird gegenwärtig in zwei Film- (Spielfilm und Dokumentarfilm) und acht Fernsehkategorien (Dramaserie, Comedyserie, Miniserie oder Fernsehfilme, musikalische Spielarten, Reality-TV, täglich ausgestrahlte Fernsehserien, Kinderprogramme und Werbefilme) vergeben.

Neben den regulären Regiepreisen in den verschiedenen Sparten werden eine Reihe von Sonderpreisen vergeben. Der bekannteste ist die Auszeichnung mit einem Preis für die Lebensleistung eines Regisseurs, der erstmals 1953 vergeben wurde. Ursprünglich war die Auszeichnung nach dem amerikanischen Filmregisseur D. W. Griffith benannt, wurde aber im Dezember 1999 wegen dessen heute als rassistisch bewerteten Films Die Geburt einer Nation (1915) umbenannt. Seit dem Jahr 2000 wird der Preis als „DGA Lifetime Achievement Award“ vergeben.[1]

Preisträger (Auswahl)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beste Spielfilmregie

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kategorie (Originaltitel: Outstanding Achievement in Feature Film oder Directors Guild of America Award for Outstanding Directorial Achievement in Motion Pictures) ehrt im Gegensatz zu anderen Filmpreisen wie dem Oscar oder dem Golden Globe Award die Leistung des gesamten Regieteams. Neben dem eigentlichen Filmregisseur werden auch Mitarbeiter der Filmproduktionsleitung (englisch Unit Production Manager) und die Regieassistenten berücksichtigt.[2]

65 Mal stimmte der Preisträger mit dem späteren Oscar-Gewinner überein, zuletzt 2024 geschehen mit der Auszeichnung an Christopher Nolan (Oppenheimer). 2010 war die US-Amerikanerin Kathryn Bigelow (Tödliches Kommando – The Hurt Locker) als erste Spielfilmregisseurin mit dem Preis geehrt worden. In fünf Fällen (1969, 1973, 2001, 2003, 2020) gewann der DGA-Preisträger den Academy Award nicht, während 1986, 1996 und 2013 der Gewinner nicht für den Oscar nominiert wurde.

In unten stehender Tabelle sind die Preisträger nach dem Jahr der Verleihung geordnet. Seit 2003 werden offiziell neben den geehrten Filmregisseuren auch Regieassistenten und Production Manager genannt

Jahr Preisträger/-in Filmtitel Deutscher Verleihtitel
1949 Joseph L. Mankiewicz A Letter to Three Wives Ein Brief an drei Frauen
1950 Robert Rossen All the King’s Men Der Mann, der herrschen wollte
1951 Joseph L. Mankiewicz All About Eve Alles über Eva
1952 George Stevens A Place in the Sun Ein Platz an der Sonne
1953 John Ford The Quiet Man Der Sieger
1954 Fred Zinnemann From Here to Eternity Verdammt in alle Ewigkeit
1955 Elia Kazan On the Waterfront Die Faust im Nacken
1956 Delbert Mann Marty Marty
1957 George Stevens Giant Giganten
1958 David Lean The Bridge on the River Kwai Die Brücke am Kwai
1959 Vincente Minnelli Gigi Gigi
1960 William Wyler Ben-Hur Ben Hur
1961 Billy Wilder The Apartment Das Appartement
1962 Jerome Robbins und Robert Wise West Side Story West Side Story
1963 David Lean Lawrence of Arabia Lawrence von Arabien
1964 Tony Richardson Tom Jones Tom Jones – Zwischen Bett und Galgen
1965 George Cukor My Fair Lady My Fair Lady
1966 Robert Wise The Sound of Music Meine Lieder – meine Träume
1967 Fred Zinnemann A Man for All Seasons Ein Mann zu jeder Jahreszeit
1968 Mike Nichols The Graduate Die Reifeprüfung
1969 Anthony Harvey 1 The Lion in Winter Der Löwe im Winter
1970 John Schlesinger Midnight Cowboy Asphalt-Cowboy
1971 Franklin J. Schaffner Patton Patton – Rebell in Uniform
1972 William Friedkin The French Connection Brennpunkt Brooklyn
1973 Francis Ford Coppola 1 The Godfather Der Pate
1974 George Roy Hill The Sting Der Clou
1975 Francis Ford Coppola The Godfather: Part II Der Pate – Teil II
1976 Miloš Forman One Flew Over the Cuckoo’s Nest Einer flog über das Kuckucksnest
1977 John G. Avildsen Rocky Rocky
1978 Woody Allen Annie Hall Der Stadtneurotiker
1979 Michael Cimino The Deer Hunter Die durch die Hölle gehen
1980 Robert Benton Kramer vs. Kramer Kramer gegen Kramer
1981 Robert Redford Ordinary People Eine ganz normale Familie
1982 Warren Beatty Reds Reds
1983 Richard Attenborough Gandhi Gandhi
1984 James L. Brooks Terms of Endearment Zeit der Zärtlichkeit
1985 Miloš Forman Amadeus Amadeus
1986 Steven Spielberg 2 The Color Purple Die Farbe Lila
1987 Oliver Stone Platoon Platoon
1988 Bernardo Bertolucci The Last Emperor Der letzte Kaiser
1989 Barry Levinson Rain Man Rain Man
1990 Oliver Stone Born on the Fourth of July Geboren am 4. Juli
1991 Kevin Costner Dances with Wolves Der mit dem Wolf tanzt
1992 Jonathan Demme The Silence of the Lambs Das Schweigen der Lämmer
1993 Clint Eastwood Unforgiven Erbarmungslos
1994 Steven Spielberg Schindler’s List Schindlers Liste
1995 Robert Zemeckis Forrest Gump Forrest Gump
1996 Ron Howard 2 Apollo 13 Apollo 13
1997 Anthony Minghella The English Patient Der englische Patient
1998 James Cameron Titanic Titanic
1999 Steven Spielberg Saving Private Ryan Der Soldat James Ryan
2000 Sam Mendes American Beauty American Beauty
2001 Ang Lee 1 臥虎藏龍 (Wòhǔ Cánglóng) Tiger & Dragon
2002 Ron Howard A Beautiful Mind A Beautiful Mind – Genie und Wahnsinn
2003 Rob Marshall 1 Chicago Chicago
2004 Peter Jackson The Lord of the Rings: The Return of the King Der Herr der Ringe – Die Rückkehr des Königs
2005 Clint Eastwood Million Dollar Baby Million Dollar Baby
2006 Ang Lee Brokeback Mountain Brokeback Mountain
2007 Martin Scorsese The Departed Departed – Unter Feinden
2008 Ethan und Joel Coen No Country for Old Men No Country for Old Men
2009 Danny Boyle Slumdog Millionaire Slumdog Millionär
2010 Kathryn Bigelow The Hurt Locker Tödliches Kommando – The Hurt Locker
2011 Tom Hooper The King’s Speech The King’s Speech
2012 Michel Hazanavicius The Artist The Artist
2013 Ben Affleck 2 Argo Argo
2014 Alfonso Cuarón Gravity Gravity
2015 Alejandro González Iñárritu Birdman or (The Unexpected Virtue of Ignorance) Birdman oder (Die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit)
2016 Alejandro González Iñárritu The Revenant The Revenant – Der Rückkehrer
2017 Damien Chazelle La La Land La La Land
2018 Guillermo del Toro The Shape of Water Shape of Water – Das Flüstern des Wassers
2019 Alfonso Cuarón Roma Roma
2020 Sam Mendes 1 1917 1917
2021 Chloé Zhao Nomadland Nomadland
2022 Jane Campion The Power of the Dog The Power of the Dog
2023 Daniel Kwan und Daniel Scheinert Everything Everywhere All at Once Everything Everywhere All at Once
2024 Christopher Nolan Oppenheimer Oppenheimer
1 
Preisträger wurde nicht mit dem Oscar ausgezeichnet.
2 
Preisträger wurde nicht für den Oscar nominiert.

Lifetime Achievement Award

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dieser Preis wurde bis 1999 unter dem Titel D. W. Griffith Lifetime Achievement Award verliehen

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Duncan Campbell: Film directors strip award of link to Klan epic. In: „The Guardian“ vom 11. März 2000. (Abgerufen am 22. November 2008.)
    Mark Harris: The great debate@1@2Vorlage:Toter Link/www.ew.com (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2023. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.. In: „Entertainment Weekly“ vom 14. Januar 2000. (Abgerufen am 22. November 2008.)
  2. vgl. Preisträger und Nominierte ab 2003 ff. in der offiziellen DGA-Preisträger-Datenbank (abgerufen am 15. August 2014).