Diskussion:Überakademisierung

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Letzter Kommentar: vor 11 Monaten von Stephan Hense in Abschnitt Arbeitsmarkt und Arbeitsaufteilung
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Zitat 26

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Hallo,

ich sehe gerade, dass ein Vortrag von mir im Wikipedia-Artikel "Überakademisierung" zitiert ist (Zitat 26). Hierzu ein Hinweis: Die Grafik, auf die Bezug genommen wird, ist nicht korrekt interpretiert.

Die Abbildung stellt die länderspezifische Relevanz betrieblicher Ausbildung der allgemeinen Arbeitslosenquote von jungen Bildungsabsolventen (ISCED-Stufe 3-4) gegenüber. Man erkennt einen negativen Zusammenhang, also je größer die Rolle betrieblicher Ausbildung in einem Land ist, desto geringer ist tendenziell die Jugendarbeitslosigkeitsquote.

Im Wikipedia-Artikel wird aber gesagt, "dass in Spanien, Griechenland und Makedonien die Arbeitslosenquote von Jugendlichen mit qualifizierter betrieblicher Ausbildung ebenfalls über 40 % liegt". Das ist aus der zitierten Grafik nicht ablesbar.

Viele Grüße aus Göttingen

Jörg Thomä (nicht signierter Beitrag von 134.76.135.26 (Diskussion) 10:09, 27. Mai 2015 (CEST))Beantworten

Hallo,

du hast völlig recht, ich habe leider die kopfstehende Beschriftung der y-Achse nicht richtig gelesen (Brillenträger!) Hatte mich selbst gewundert über diesen Befund. Fehler wurde korrigiert. Viele Grüße aus La Palma, --Hnsjrgnweis (Diskussion) 11:34, 27. Mai 2015 (CEST)Beantworten

Gebrauchswert und Tauschwert

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Ein zentrales Manko des Artikels besteht darin, dass er sich weitestgehend auf den Tauschwert von Bildung beschränkt, also vor allem auf die Frage: „Um wieviel € steigt das zu erwartende Lebenseinkommen eines Menschen, wenn er x Jahre lang an dem Bildungsgang y teilnimmt?“
Bildung hat aber nicht nur einen Tauschwert für den sich Bildenden bzw. bereits Gebildeten und für die Volkswirtschaft als Ganze, sondern auch einen Gebrauchswert für ihn höchstpersönlich (z.B. in der Form, dass er bei einem Opernbesuch in der Lage ist, die Struktur des Werks und seiner Teile zu verstehen, auch wenn er sich „dafür nichts kaufen kann“).
Allenfalls in Ansätzen wird dieser Gedanke in dem Artikel durch die Theorie des „sozialen Kapitals“ ins Spiel gebracht. --CorradoX (Diskussion) 17:50, 14. Okt. 2016 (CEST)Beantworten

Hallo, habe versucht darauf einzugehen. Grüße, --Hnsjrgnweis (Diskussion) 15:41, 15. Okt. 2016 (CEST)Beantworten

Denken in Kategorien der „Kompetenzpakete“

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Üblicherweise bekommt man Bildung in „Paketen“. Gemeint ist z.B.: Wer das Abitur bekommen will, muss Mathematik auf einem bestimmten Niveau beherrschen und zwei Fremdsprachen auf einem bestimmten Niveau übersetzen (und sprechen bzw. schreiben) können.
An diesen Sachverhalt knüpft in der Regel die Diagnose „Überakademisierung“ an (These: „Das alles braucht jemand nicht, der den Beruf x ausüben will.“)
Tatsächlich erweist es sich oft aber durchaus als nützlich (auch im engeren ökonomischen Wortsinn), wenn jemand auf dem Gymnasium oder während eines Studiums bestimmte, genau benennbare einzelne Kompetenzen erworben hat, die man im Allgemeinen nur auf diese Weise erwirbt (Beispiel: die Fähigkeit, die Bedeutung eines unbekannten Begriffs sprachlich ableiten zu können, weil man eine romanische Sprache in der Schule erlernt hat).
Im Übrigen wäre auch die Frage zu erörtern, ob es z.B. sinnvoll ist, nur deshalb Latein zu lernen, weil das (Große) Latinum Eingangsvoraussetzung für bestimmte Studienfächer ist, ohne dass die Notwendigkeit solcher Studienhindernisse im Einzelfall überprüft würde (wie oft lassen z.B. Geschichtslehrer ihre Schüler im Unterricht lateinische Texte übersetzen?). Zum Komplex „Überakademisierung“ gehört auch „Ballast“, d.h. Lernstoff, den man zwar für eine erfolgreiche Prüfung, nicht aber für ein erfolgreiches Berufsleben benötigt. --CorradoX (Diskussion) 18:54, 15. Apr. 2017 (CEST)Beantworten

„Unnützes lernen“ (d.h. Dinge lernen, die nach der Prüfung im Berufsalltag nie wieder von Bedeutung sein werden) müssen viele auch für die Prüfungen am Ende ihrer Lehrzeit.
Es fehlt noch der in der Einleitung angedeutete Aspekt, wonach Kritik daran geübt wird, dass man für viele Berufe heute (im Gegensatz zu früher) das Abitur oder ein abgeschlossenes Hochschulstudium als Eingangsvoraussetzung benötigt. Die entsprechende Kritik zielt in dieselbe Richtung wie die am „alten Zopf Latinum“: Bestritten wird, dass solche „Schikanen“ wirklich notwendig seien. --91.248.119.78 19:07, 15. Apr. 2017 (CEST)Beantworten

Es wird ja nicht die Behauptung aufgestellt, dass "Unnützes" gelernt wird, sondern eher, dass wichtige praktische Kompetenzen im Studium selbst an FHs nicht vermittelt werden. So muss ein Bachelor der BWL heute keine Bilanz mehr lesen oder keine Lohnsteuerberechnung und -anmeldung durchführen können, was viele Industrie- oder Personalkaufleute können.--Hnsjrgnweis (Diskussion) 00:01, 16. Apr. 2017 (CEST)Beantworten

Das Problem fängt schon mit dem Prinzip „Wissenschaftspropädeutik“ im Unterricht am Gymnasium an. Welcher Abiturient mit einem mathematisch-naturwissenschaftlichen Schwerpunkt in der Oberstufe ist beispielweise in der Lage, nachzurechnen, ob der angegebene effektive Jahreszins mit den angegebenen absoluten Zahlen vereinbar ist? Finanzmathematik wird vor allem im Zusammenhang mit der Prozentrechnung (auf demselben Niveau wie an Realschulen) vermittelt, und in der Oberstufe geht es vor allem um „Ingenieursmathematik“.
Ebenso fragt man sich, was es bringen soll, wenn im Fach Politik/Wirtschaft (erhöhtes Niveau) die Vereinbarkeit von Prinzipien erörtert werden soll, wenn in der praktischen Politik gnadenloser Pragmatismus, also Prinzipienlosigkeit herrscht (beschlossen wird das, was durchsetzbar ist, was sofort erkennbar wirkt und was nicht die Gefahr mit sich bringt, dass man beim nächsten Mal nicht wiedergewählt wird). --CorradoX (Diskussion) 12:37, 16. Apr. 2017 (CEST)Beantworten

Zwei völlig verschiedene Kritikansätze =

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Der Mainstream der bisherigen Argumentation besteht in der Klage, dass Menschen mit einer akademischen Bildung im Berufsleben nicht so leicht Fuß fassen wie Menschen mit einer betrieblichen Ausbildung und dass das daran liege, dass sie während des Studiums (zu viel und) das Falsch lernten.
Dieser berechtigten Klage gesellt sich aber oft die Annahme, es gebe zu viele Menschen, die ein Studium aufnähmen (und erfolgreich abschlössen). Diese Annahme ist in ihrer Pauschalität eindeutig falsch. So ist zurzeit beispielsweise der Arbeitsmarkt für Gymnasiallehrer „leergefegt“. Auch die jetzt noch Studierenden werden in den nächsten Jahren die durch Pensionierungen und die teilweise Rückkehr zu G9 entstehenden Lücken nicht schließen können. Es müssten also mehr Abiturienten Lehramtsstudiengänge wählen als bisher. Ähnliche Entwicklungen gibt es in anderen Berufen, die sinnvollerweise ein abgeschlossenes Hochschulstudium als Eingangsvoraussetzung haben. Dieser Aspekt ist in dem Artikel noch nicht genügend dargestellt. --CorradoX (Diskussion) 08:24, 28. Apr. 2017 (CEST)Beantworten

Die Studienfachwahl wird heute durch Nutzenerwägungen und externe Einflüsse (v.a. Eltern und Peers) gesteuert, und die sind meist problematisch. Angesichts dieses Utilitarismus scheinen Bildungswünsche und überschießende Kompetenz keine Argumente mehr zu sein. --Hnsjrgnweis (Diskussion) 17:14, 28. Apr. 2017 (CEST)Beantworten
Dann ist aber die Lemmaformulierung irreführend. „Über-“ verweist immer auf ein „Zuviel“, d.h. entweder auf einen Bildungsabschluss, den jemand (angeblich) nicht benötigt, oder auf Fähigkeiten, die im Beruf (angeblich) nicht gefragt sind.
Es stellt sich für mich die Frage, ob, um am o.g. Beispiel anzuknüpfen, der Rat, kein Lehramtsstudium aufzunehmen, wirklich nur auf Eltern und Peers zurückzuführen ist. Er hat sich keineswegs als nützlich („Utilitarismus“) erwiesen. Im Grunde geht es hier um ein kollektives falsches Bewusstsein, dessen Ursachen man differenzierter nachgehen müsste als in Form eines „Nicht-Experten-Bashings“. --CorradoX (Diskussion) 18:23, 28. Apr. 2017 (CEST)Beantworten
Utilitarismus ist durchaus im Spiel: Warum sollte jemand, der als Physiker in der freien Wirtschaft das Doppelte verdienen kann, z.B. Physiklehrer werden? Hier wiederholt sich die Klage derer, die Lehrstellen nicht besetzen können, auf höherer Ebene. Von einem „falschen Bewusstsein“ derer, die dem homo oeconomicus in sich folgen, kann hier keine Rede sein. --91.96.237.155 18:28, 28. Apr. 2017 (CEST)Beantworten
Im Text ist von einer „falschen Nutzenschätzung eines Hochschulstudiums“ die Rede und nicht von einer falschen Studienfachwahl, d.h. der falschen Einschätzung des Nutzens eines bestimmten Studiengangs. Wer von „Überakademisierung“ spricht, möchte am liebsten, dass ein junger Mensch (in seinem angeblich wohlverstandenen eigenen Interesse) am besten gar nicht studiert, sondern besser eine Lehre beginnt. --CorradoX (Diskussion) 18:42, 28. Apr. 2017 (CEST)Beantworten

Das ist nicht zwingend; es kann auch gemeint sein, dass die auf der Schule erworbenen und als gut oder hinreichend zertifizierten Kompetenzen nicht einmal die Studierfähigkeit im Grundstudium sicherstellen. So setzt z.B. das "Nebenfach" Physik für Mechatroniker an einer FH /hier Zittau/Görlitz) die "Beherrschung der Elementarmathematik, der Grundlagen der Vektoralgebra und der Differential- und Integralrechnung" voraus. Das leistet die gymnasiale Oberstufe kaum noch.--Hnsjrgnweis (Diskussion) 11:15, 29. Apr. 2017 (CEST)Beantworten

In diesem Fall bestünde die Überakademisierung darin, dass jemand Zeit verliert, indem er in Unkenntnis der genannten Bedingungen ein Studium beginnt, für das er nicht geeignet ist. Aber soll man wirklich jungen Leuten die Haltung: „Ich probiere einfach, ob ich es schaffe.“ austreiben? Unsere alternde Wirtschaft ist doch im Großen und Ganzen (abgesehen von der Zockermentalität weiter Teile der Finanzwirtschaft) eher durch zu wenig als durch zu viel Risikobereitschaft gekennzeichnet. --CorradoX (Diskussion) 12:27, 29. Apr. 2017 (CEST)Beantworten
PS: In Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen gibt es seit DDR-Zeiten das Abitur nach Klasse 12. Vielleicht liegt da ja der Hase im Pfeffer. Möglicherweise gäbe es bei G9 bessere Abiturergebnisse in Mathematik und Physik.
Sicher. Ähnliches gilt auch für die Faxhhochschulreife mit der Möglickeit, wichtige Fächer abzuwählen. Und klar, man muss auch mal was ausprobieren dürfen. Ich fürchte nur, dass man diese ganzen Diskussionen quellengestützt kaum im Artikel abbilden kann. --Hnsjrgnweis (Diskussion) 18:52, 29. Apr. 2017 (CEST)Beantworten

Nein, Früher (TM) war es nicht besser. Als ich mein Physikstudium begonnen habe (mit sehr guten Mathenoten), hatte ich schon erwartet, dass Mathe schwierig werden wird und war dann überrascht. Es war viel interessanter/spannender/schwieriger/härter als gedacht. Einige Kommilitonen und ich mussten sich etwas mehr anstrengen, andere haben den Studiengang gewechselt. Später als Dozent hab ich dasselbe von der anderen Seite beobachtet. Das war zu allen Zeiten ähnlich.

„Jeder ist seines Glückes Schmied“

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Wie Überakademisierung funktioniert, zeigt exemplarisch das folgende Zitat:

Wenn du in der Pflege arbeiten willst, kannst du das mit jedem Schulabschluss tun. Auch mit Abitur hast du die Möglichkeit, einen Pflegeberuf zu erlernen, ohne dich unter Wert verkaufen zu müssen. Mit dem Studiengang Pflegemanagement oder Pflegewissenschaft erwirbst du nach drei Jahren Regelstudienzeit den Abschluss Bachelor of Arts / Science. Nach dem Studium kannst du ins Gesundheitsmanagement oder ins Personalwesen gehen oder auch eine Lehrtätigkeit an einer berufsbildenden Schule aufnehmen. Für eine Führungsposition solltest du jedoch im Anschluss an das Bachelorstudium einen Masterabschluss machen. ([1])

Die Angst von Abiturienten, sich „unter Wert zu verkaufen“, wenn sie einen Pflegeberuf erlernen, soll ihnen genommen werden, indem in ihnen Träume von einem „richtigen Akademikerleben“ erzeugt werden (sinngemäß: Du kannst am Ende deiner Karriere auch Berufsschullehrer werden, wenn du willst). Dass auf dem Weg nach oben reihenweise Menschen auf der Strecke bleiben, ist in einer durch Konkurrenz geprägten Wirtschaft „normal“.
Übrigens halte ich es für ein Gerücht, dass man mit einem Hauptschulabschluss („mit jedem Abschluss“) den heutigen Anforderungen von Pflegeberufen gerecht werden kann (außer als Pflegehilfskraft). Noch so eine Illusion, die der zitierte Text erzeugt! --CorradoX (Diskussion) 16:50, 5. Mai 2017 (CEST)

Stimme zu, allerdings sind daran auch die Hochschulen nicht unschuldig, die das Pflegemanagement-Studium gezielt als Vorbereitung mindestens für die Stationsleitung wenn nicht für den Pflegedirektor propagieren und dabei übersehen, dass die Privatkliniken die Position des Pflegedirektors längst abgeschafft haben. Für die Stationsleitung wiederum ist die Ausbildung nicht praxisgerecht genug. (Eigene Erfahrungen aus der Lehre.)--Hnsjrgnweis (Diskussion) 16:59, 5. Mai 2017 (CEST)Beantworten

Hallo Corradox, die letzte Änderung scheint mir nicht so ganz zum Thema bzw. nicht an diese Stelle (in den Kontext der Widerstände gegen die Akademisierung) zu passen, wo von Befürchtungen über zu hohe Lohnkosten die Rede ist. Das billige Reservoir an Abbrechern eines Informatik- usw. Studiums ist ja durch den BA-Abschluss mehr oder weniger erfolgreich begrenzt worden. Wenn der Satz hier stehen bleiben soll, müsste der Kontext noch mal anders erläutert werden. Gruß, --Hnsjrgnweis (Diskussion) 12:49, 11. Mai 2017 (CEST)Beantworten

Der Punkt ist eher, dass viele einen Bachelor-Abschluss nicht recht ernst nehmen (als weder Fisch noch Fleisch, weder mit einem Lehrabschluss noch mit einem Master-Abschluss äquivalent). --CorradoX (Diskussion) 18:43, 11. Mai 2017 (CEST)Beantworten
Der Bezug zum Thema „Überakademisierung“ besteht darin, dass viele von denjenigen, die gelernt haben, dass ein Studium nur dann erfolgreich abgeschlossen sei, wenn es mit einem Diplom, einem Staatsexamen oder eben einem Master-Abschluss ende, einen Kurzaufenthalt auf einer Hochschule negativ bewerten, als „vertane Zeit“. Sie haben den Verdacht, es gehe nur darum, Kurzstudierenden das Odium des „Versagers“ zu nehmen, indem man kurzerhand eine bestandene Zwischenprüfung zum vollwertigen Abschluss erklärt.
Tatsächlich fällt es z.B. schwer, für einen „Bachelor of Education“ maßgeschneiderte Jobs zu schaffen. --CorradoX (Diskussion) 18:54, 11. Mai 2017 (CEST)Beantworten

Phantomdiskussion

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Es gibt zwei zentrale (immer noch) aktuelle Erkenntnisse:

  1. Akademiker verdienen mehr als Nicht-Akademiker, und zwar auch als die Fachkräfte unter Letzteren. ([2])
  2. Der Wert des deutschen Systems der Berufsausbildung zeigt sich im Kontext der Jugendgarantie. Deren Erreichung erscheint in solchen Ländern als utopisch, die einerseits zu wenig für die Wertsteigerung des Humankapitals ihrer jungen Leute unternehmen und sie andererseits aus Mangel an Alternativen „drauf los studieren“ lassen.

→ Beide Aussagen sind richtig: „Die meisten von denen, die jetzt in den Ruhestand treten, haben sich richtig entschieden, als sie ein Studium aufnahmen und erfolgreich zu Ende führten.“ (= die Sichtweise des homo oeconomicus). Aber auch: „Nicht zu studieren ist nicht unbedingt ‚falsch‘. Fachkräfte sind gefragt, und ihnen droht zumeist kein Leben in Prekarität (zumindest in Deutschland).“
Diskussionen, die unterstellen, dass Menschen, die in Deutschland ein Studium beginnen wollen, sich damit ins Unglück stürzten, sollten in diesem Artikel nur noch unter dem Aspekt „historische Diskurse“ behandelt werden. Im Hinblick auf diejenigen, bei denen sich die Aufnahme eines (bestimmten) Studiums im Nachhinein als Fehlentscheidung erwiesen hat, müsste stäker akzentuiert werden, was sie konkret falsch gemacht haben.
Scharf abzugrenzen sind Diskurse über Deutschland und vergleichbare Staaten von solchen über Mittelmeerländer und andere Staaten mit einer chronisch hohen Jugendarbeitslosigkeit. --CorradoX (Diskussion) 12:31, 9. Sep. 2020 (CEST)Beantworten

"eine Analyse von Vergütungsfachleuten der Internetplattform Gehalt.de"

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Selbsternannte "Vergütungsfachleute" (Lohnbuchhalter?) sind dann die Folge, genau wie Influencer, Life Coaches, etc. Die verfügen oft über eine hohe formale Bildung mit geringem wirtschaftlichen Nutzen. Und die im selben Absatz beschriebene Gleichsetzung von Einkommen bzw. Vermögen mit Wert und Nutzen von Bildung unterstreicht das auf geradezu grotesk-ironische Weise.

Als CTA kann ich auch dem vorherigen Absatz nur bedingt zustimmen, mein Beruf ist höher qualifiziert und umfassender ausgebildet, als der äquivalente IHK-Beruf Chemielaborant - und wird auch besser bezahlt, bereits ab Berufseinstieg. Wir machen aber dieselbe Arbeit, CTA's werden trotzdem tendenziell eher in leitende Positionen befördert als Chemielaboranten. Der Laborant hat allerdings den Vorteil, dass seine Ausbildung sehr spezifisch für das ausbildende Unternehmen verläuft und in der Regel nach der Ausbildung auf die Übernahme in die Festanstellung abzielt. Wir CTA's bekommen eher befristete Arbeitsverträge. Kaputtgespart (Diskussion) 19:45, 13. Mär. 2022 (CET)Beantworten

Arbeitsmarkt und Arbeitsaufteilung

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Zu Folgendem sollte vielleicht mehr ausgeführt werden - hierzu muss es mehr Literatur geben: Müsste nicht im Artikel der "Elefant im Raum" der Diskussion stärker thematisiert werden, nämlich, dass eine auf den Marktbedarf ausgerichtete Bildungspolitik notwendiger Weise/systematisch mit einem freien Arbeitsmarkt kollidiert? Die Akademisierung ist doch eine naheliegende Folge der Konkurrenz um Arbeitsplätze in einem flexibilisierten Umfeld zunehmend dynamisierter Arbeitswelten. Der damit einhergehenden Unsicherheit wird von den Eltern der Schüler mit bildungsmäßiger Statusaufwertung und Allgemeinbildung durch Akademisierung begegnet. Das Beklagen der "Überakademisierung" hat daher einen illiberalen Kern oder zumindest Zungenschlag. Die Kritik driftet ins Reaktionäre, wenn nahegelegt wird, dass die Schraube einfach zurückgedreht werden könnte (etwa durch Gymnasialzugangsquoten) - an der zugrundeliegenden Tendenz zur Akademisierung würde sich dadurch nichts ändern. Die Frage ist doch weniger die Überakademisierung als zurückzuweisende Gegegebenheit, sondern der Umgang mit dem höheren Anteil umfassend (formal) Gebildeter (und der zugrundeliegenden Dynamik). M.a.W.: Was sind die zukunftsweisenden/weiterführenden, konstruktiven Antworten auf die Tendenz zu höheren Abschlüssen? Das Ganze wird verkompliziert dadurch, dass mit einem formalen Abschluss tatsächlich ein Anspruch auf Zuteilung bestimmter Arbeitsplätze/Positionen verbunden wird - vielleicht liegt in diesem (fragwürdigen) Konnex bereits ein Teil der Antwort verborgen? Ich denke für diese hier kurz angedeuteten Themen muss es doch aus der Literatur noch mehr darzustellen geben. Im Übrigen hat mir der Artikel sehr gut gefallen. Mein Fachbereich ist es leider nicht. BG, Stephan Hense (Diskussion) 00:09, 22. Dez. 2023 (CET)Beantworten