Diskussion:(14041) Dürrenmatt
Ergänzungsvorschlag
[Quelltext bearbeiten]Friedrich Dürrenmatt beschäftigte sich Zeitlebens mit der Astronomie. Schon als Kind zeichnete er Sternbilder, als junger Mann rauchte er "Komet blau"-Zigaretten (WA 29, 165) und noch bis ins sein spätes Werk hinein begleitete ihn die Astronomie als Chiffre für sein Schreiben: Auch der Komet hatte solche Bedeutung. Besonders der "Einfall" (in der Komödie) wurde bei ihm wie ein Komet gedacht, der wie ein "Geschoss" in die narrative Welt einschlägt. Vgl. dazu auch.: "Darauf, daß es um die Menschheit und um den Menschen so bestellt ist, weisen die Einfälle hin: Diese Gedankensplitter sind auf einmal da, keiner weiß einen Erfinder derselben anzugeben, sie sind wie Sternschnuppen in den sichtbaren Teil der Noosphäre eingeschossen und aufgeleuchtet, in die Atmosphäre, die auch ein Teil des Sonnensystems ist, aber stammen von ihrem unsichtbaren Teilab-wir sehen einen Kometen ja auch erst, wenn er sich der Sonne derart genähert hat, daß sein Eis zu verdampfen beginnt, der von uns >nicht sichtbare< Teil des Sonnensystems ist unvergleichlich größer als der >sichtbare<, Transpluto ist noch nicht entdeckt, und Kometen vermögen sich Lichtjahre weit von der Sonne zu entfernen und wieder zurückzukehren. So läßt sich denn jeder Einfall in der Geschichte des Geistes nur so weit zurückverfolgen, als wir sie überblicken (und wir kennen sie weniger, als wir uns das einbilden), auch wenn es der, der den Einfall gehabt hat, nicht weiß; ein anderer hatte ihn vorher gehabt, und vor diesem wieder ein anderer." (WA 36, 77)
Vgl. dazu auch Monika Schmitz-Emans: Der Metaphoriker als Ptolemäer zweiter Ordnung. Zur Semantisierung von Gestirn und Sternbild bei Friedrich Dürrenmatt, Italo Calvino und Cees Nooteboom. In: Bergengrün Maximilian u.a.: Gestirn und Literatur im 20. Jahrhundert. Frankfurt a.M 2006. S. 295-311. (nicht signierter Beitrag von 130.60.148.51 (Diskussion) 16:08, 17. Okt. 2013 (CEST))