Diskussion:Ado Kraemer
Ado Kraemer und die NS-Zeit
[Quelltext bearbeiten]Auch wenn Ado Kraemer Mitglied der NSDAP und der SS gewesen ist, dürfte er viele ideologische Anschauungen des Nationalsozialismus nicht geteilt haben. Liest man bei Heinz Höhne "Der Orden unter dem Totenkopf" nach, so war es eine gängige Praxis, wichtigen Persönlichkeiten wie etwa hohen Beamten und Funktionären oder bekannten Sportsgrößen einen SS-Rang zu geben. Ado Kraemer gelang es zu verhindern, dass die Problemistenvereinigung "Schwalbe" mit der Linie des NS-Regimes gleichgeschaltet wurde. 1943 wurde er vom schachbegeisterten Gauleiter des Generalgouvernements Dr. Hans Frank eingeladen, um mit ihm über Problemschach zu sprechen.
Auch der Antisemitismus muss Ado Kraemer fremd gewesen sein. Mit dem deutschstämmigen Juden Erich Zepler, der für Telefunken Radios baute und 1935 nach England emigrierte, verband ihn eine lebenslange enge Freundschaft, die auch nach dem Zweiten Weltkrieg bestehen blieb.
In der Internierung betreute Ado Kraemer die Schachkolumne der Lagerzeitung. (Quelle: Karl 1/2014) 83.181.40.48 11:07, 3. Mai 2015 (CEST)
- Im Zepler-Artikel ist das deutlicher dargestellt, danke für den Hinweis! --Constructor 11:42, 3. Mai 2015 (CEST)
- „Kraemer, Adolf, Dr. phil., Diplomlandwirt, Reichsgeschäftsführer des Reichsbundes Deutscher Diplomlandwirte e. V., Berlin SW 11, Hafenplatz 5. Geboren: 23. März 1898 in Büdingen (Oberhessen). - Bildungsgang: Hum. Gymnasium in Büdingen; Landw. Studium in Gießen, Diplomlandwirt-Examen; Zusatzexamen für Tierzuchtinspektoren. - Militärzeit: 1915/18 Kriegsfreiwillig im Westen bei dem Fuß-Artl.-Regt. Nr. 3, Mainz; Reserveoffizier. – Berufsgang u. a.: 1922/32 Landestierzuchtinspektor an der Landwirtschaftskammer für das Land Lippe in Detmold; Geschaftsführer des Senner Gestütes Lopshorn und verschiedener Zuchtorganisationen; seit Mai 1932 Reichsgeschäftsführer des Reichsbundes Deutscher Diplomlandwirte e. V.; politisch seit 1919 aktiv tätig in der völkischen Bewegung; Organisation Konsul; Völkischer Schutz- und Trutzbund; seit 1931 Mitglied der NSDAP; Mitarbeiter für den Reichsnährstand beim „Archiv für Bevölkerungswissenschaft (Volkskunde) und Bevölkerungspolitik“. – Veröffentlichungen: Hauptschriftleiter der Zeitschrift „Der Diplomlandwirt“; Veröffentlichungen berufsständischen und kulturpolitischen Charakters.“
- Quelle: Das Deutsche Führerlexikon, S. 253, Digitalisat bei der Uni Heildeberg (Dirksen)