Diskussion:Alt-Radebeul
Letzter Kommentar: vor 16 Jahren von Jbergner in Abschnitt Lage von Gleina
Lage von Gleina
[Quelltext bearbeiten]Soweit ich weiß, lag das Dorf Gleina im Kreuzungsbereich Fürstenhainer/Gleinaer Straße in Kaditz. Ich war zwar seit Jahren nicht mehr dort, erinnere mich aber dunkel, dass da auch ein Hinweisschild steht. Insofern wäre das eher etwas für den Kaditz-Artikel.--DynaMoToR 11:24, 9. Jul. 2008 (CEST)
- hallo dynamotor, die flur von gleina ging an die umliegenden dörfer, also alt-radebeul, kaditz und trachau. es wäre natürlich schön, wenn auch in den beiden anderen artikeln was über gleina drinstände. wer jetzt das meiste recht hat, den dorfkern bei sich zu beschreiben, das weiß ich nicht. ich habe aus radebeuler sicht eben das thema als erster aufgenommen. selbstverständlich dürfen da auch alle anderen "patrioten" von profitieren. in kaditz erinnert tatsächlich die gleinaer straße an das dorf. ob das heißt, dort lag der dorfkern, oder ob das heißt, diese straße führte dorthin, wo der dorfkern lag, geht aus meinen unterlagen nicht hervor. wenn da ein hinweisschild steht, hier lag gleina, dann wüßten wir natürlich endlich mehr, und dann sollte das auch in kaditz mit drinstehen. finde doch mal etwas über das schild raus und fotografiere es am besten gleich, dass wir es in den artikel mit einbauen können. mfg -- Jbergner 11:45, 9. Jul. 2008 (CEST)
- Hi, also dass die Gleinaer Flur teils auch an Trachau überging, ist mir völlig neu. Wo steht denn das? In der Liste der Wüstungen in Dresden habe ich geschrieben, dass sich Gleina direkt südlich der Seewiesen befand, also auf der Kaditzer Seite. Ich erinnere mich, das gelesen zu haben. Ob es das Hinweisschild noch gibt, werde ich in den nächsten Tagen herausfinden. Dass es direkt in den Seewiesen lag, halte ich aufgrund der dort offensichtlichen Hochwassergefahr für unwahrscheinlich. Die im Ortsnamen anklingenden Lehmböden stehen auch abseits alter Elbarme an. Falls Teile der Gleinaer Flur an Alt-Radebeul übergegangen sind, so kannst Du das gern in der Liste ergänzen und gibst dafür am besten gleich die Quelle an (Stadtlexikon, oder?). Viele Grüße!--DynaMoToR 11:43, 14. Jul. 2008 (CEST)
- hallo, im stadtlexikon radebeul steht zu gleina u.a.: „wüstung im bereich der seewiesen zwischen kaditz, radebeul und trachau.“ und „die gleinaer flur wurde nach der auflassung unter die umliegenden dörfer verteilt; teile gingen wahrscheinlich auch an radebeul.“ das habe ich so ausgelegt, wie es bisher zu lesen ist. siehe dazu auch die info zu trachau, dass die 1589 plötzlich zu einen anteil im grundherrschaftsbesitz des Domkapitels Meißen waren, obwohl sie vorher nur amtsdorf waren, also dem amt dresden unterstanden (Trachau). hast du irgendwo die definitive aussage, dass teile von gleina nicht an trachau gingen? vg -- Jbergner 12:56, 14. Jul. 2008 (CEST)
- Diese definitive Aussage habe ich nicht. Ich wüsste allerdings auch nicht, welcher Teil der heutigen Trachauer Gemarkung früher zu Gleina gehört haben soll. Es muss sich dabei ja um ein Gebiet östlich der heutigen Leipziger Straße gehandelt haben. Dort ist aber der Trachauer Dorfkern schon in Sichtweite. Der Meißner Anteil an Trachau erklärt sich meiner Meinung nach aus der Zugehörigkeit des Trachauer Vorwerks zum Meißner Domstift. Im Übrigen geht aus dem Digitalen HOV auch hervor, dass Gleina eine Wüstung auf der Kaditzer Flur ist. Viele Grüße! --DynaMoToR 17:25, 14. Jul. 2008 (CEST)
- Habe mal meine Literatur gewälzt und bin im Buch „Typisch Kaditz. Geschichte und Geschichten“ fündig geworden. Auf Seite 20 findet sich dort zunächst die Abbildung einer alten, gezeichneten Flurkarte mit verschiedenen Flurnamen. Der heute als Neukaditz bekannte Teil von Kaditz, der weit nach Osten herausragt und sich zwischen Micktener und Radebeuler Gebiet schiebt, ist komplett mit „Die Wüstung Gleina (Die Gleinen)“ beschriftet. Unmittelbar südöstlich des heutigen Riegelplatzes (südlicher Bereich der AS Neustadt) ist der „Gleinenteich“ eingezeichnet. Von Altübigau aus führte der „Gleinische Weg“ nach Norden entlang der gedachten Linie Brücke Sternstraße – Pieschener Straße – Möbelhaus Höffner – Jet-Tankstelle Elbepark und endete damit auch im Bereich der Autobahn-AS Neustadt. Nach dieser Karte gehörte damals übrigens der Bereich Emilien-/Dunger-/Bobe-/Geibelstraße noch nicht zu Kaditz, wird aber schon als „Rodeland“ südlich der Heide/östlich des Kaditzer Tännichts bezeichnet.
- Auf Seite 35 wird der Straßenname der Gleinaer Straße erklärt. Darin heißt es: „Seit Juni 1937 trägt die Straße ihren Namen nach dem ehemaligen Dorf Gleina, das sich einst zwischen Trachau und Serkowitz befand (etwa um den nordöstlichen Teil der heutigen Grimmstraße im Bereich der Autobahnanschlussstelle Dresden-Neustadt). Das Dorf mit seinen sieben Hufen Land fand erstmals um 1250 Erwähnung. Der Lehmboden (slawisch glina) gab dem Dorf seinen Namen. Bereits Ende des 14. Jahrhunderts wurde das Dorf von seinen Bauern aufgegeben und letztmalig 1633 als wüstes Dorf erwähnt. Die ehemalige Siedlung wurde mit ihren Feldern dem Dorf Kaditz angegliedert.“ Davon, dass Teile der Gleinaer Flur an Radebeul und Trachau kamen, steht dort nichts.
- Interessant ist außerdem die Tatsache, dass schon auf alten Karten direkt am heutigen Riegelplatz eine Weggabelung eingezeichnet ist. Der alte Kirchweg von Trachau in das Kirchdorf Kaditz führte ab Altkaditz entlang der Grimmstraße zum Riegelplatz und von dortaus weiter durch den heutigen Elbepark entlang der östlichen Fechnerstraße und der Pettenkoferstraße. Das heute fehlende, weil durch die Autobahnabfahrt und den Elbepark überbaute Stück ist an beiden Enden als kurze Sackgasse noch erhalten, und zwar wenige Meter nördlich der Ecke Wächter-/Fechnerstraße, wo ein alter, unbefestigter Fahrweg nach Westen abzweigt, sowie nordöstlich des Riegelplatzes, wo am plötzlichen Linksknick der Grimmstraße noch ein kleiner Straßenstummel geradeaus zur Autobahnabfahrt (aus Bautzen kommend in Richtung Radebeul) führt. Der eben angesprochene Linksknick der Grimmstraße, die somit in spitzem Winkel nur wenig nördlich des alten Kirchwegs verlief, ist vermutlich der Beginn des alten Kirchwegs von Gleina nach Kaditz, der sich also am Riegelplatz mit dem Trachauer Kirchweg vereinigte, welcher dazu auch einen leichten Bogen nach Norden beschrieb, anstatt gerade auf Kaditz zuzulaufen.
- Zusammengefasst lässt sich daraus folgendermaßen die ungefähre Lage Gleinas rekonstruieren: Das Dorf muss im Nordteil der A4-Anschlussstelle Dresden-Neustadt gelegen haben. Genau dort trifft die Grimmstraße (alter Kirchweg) auf den Aulehmbodenstreifen der Seewiesen (Ortsname „glin“). In früherer Zeit endete genau dort auch der Gleinische Weg, der nach Übigau führt; heute ist das auch der Endpunkt der Gleinaer Straße. Die Gemarkung Radebeul beginnt erst 300 m weiter nördlich. Viele Grüße!--DynaMoToR 13:44, 22. Jul. 2008 (CEST)
- Ganz vergessen habe ich noch, dass ich das Hinweisschild „wiederentdeckt“ habe. Es steht an der Gleinaer Straße Nähe Ecke Fürstenhainer Straße und aus ihm geht hervor, dass sich Gleina östlich des Riegelplatzes (Bereich der Autobahnabfahrt Neustadt) befunden hat – also nicht in Radebeul. --DynaMoToR 21:34, 22. Jul. 2008 (CEST)
- Diese definitive Aussage habe ich nicht. Ich wüsste allerdings auch nicht, welcher Teil der heutigen Trachauer Gemarkung früher zu Gleina gehört haben soll. Es muss sich dabei ja um ein Gebiet östlich der heutigen Leipziger Straße gehandelt haben. Dort ist aber der Trachauer Dorfkern schon in Sichtweite. Der Meißner Anteil an Trachau erklärt sich meiner Meinung nach aus der Zugehörigkeit des Trachauer Vorwerks zum Meißner Domstift. Im Übrigen geht aus dem Digitalen HOV auch hervor, dass Gleina eine Wüstung auf der Kaditzer Flur ist. Viele Grüße! --DynaMoToR 17:25, 14. Jul. 2008 (CEST)
- hallo, im stadtlexikon radebeul steht zu gleina u.a.: „wüstung im bereich der seewiesen zwischen kaditz, radebeul und trachau.“ und „die gleinaer flur wurde nach der auflassung unter die umliegenden dörfer verteilt; teile gingen wahrscheinlich auch an radebeul.“ das habe ich so ausgelegt, wie es bisher zu lesen ist. siehe dazu auch die info zu trachau, dass die 1589 plötzlich zu einen anteil im grundherrschaftsbesitz des Domkapitels Meißen waren, obwohl sie vorher nur amtsdorf waren, also dem amt dresden unterstanden (Trachau). hast du irgendwo die definitive aussage, dass teile von gleina nicht an trachau gingen? vg -- Jbergner 12:56, 14. Jul. 2008 (CEST)
- Hi, also dass die Gleinaer Flur teils auch an Trachau überging, ist mir völlig neu. Wo steht denn das? In der Liste der Wüstungen in Dresden habe ich geschrieben, dass sich Gleina direkt südlich der Seewiesen befand, also auf der Kaditzer Seite. Ich erinnere mich, das gelesen zu haben. Ob es das Hinweisschild noch gibt, werde ich in den nächsten Tagen herausfinden. Dass es direkt in den Seewiesen lag, halte ich aufgrund der dort offensichtlichen Hochwassergefahr für unwahrscheinlich. Die im Ortsnamen anklingenden Lehmböden stehen auch abseits alter Elbarme an. Falls Teile der Gleinaer Flur an Alt-Radebeul übergegangen sind, so kannst Du das gern in der Liste ergänzen und gibst dafür am besten gleich die Quelle an (Stadtlexikon, oder?). Viele Grüße!--DynaMoToR 11:43, 14. Jul. 2008 (CEST)
danke für die info, ich werd mir das mal ankucken. möglicherweise hat das stadtlexikon da nicht recht bzw. ich frage mal den autor, wie er bei seinen recherchen im stadtarchiv auf diese aussage gekommen ist. die folge wird möglicherweise sein, dass wir den text zu gleina nach kaditz packen sollten und von radebeul aus dorthin verweisen. vg -- Jbergner 21:38, 22. Jul. 2008 (CEST)
- hallo DynaMoToR, ich habe mir jetzt mal deine ausführungen zu gleina ausgedruckt und als text auf einer 1:20000-karte dresden-radebeul angesehen. du schreibst, "Im Übrigen geht aus dem Digitalen HOV auch hervor, dass Gleina eine Wüstung auf der Kaditzer Flur ist." jedoch steht im Digitalen HOV: "Ortswüstung im O (Osten) der Flur Kaditz, zw. Radebeul, Kaditz u. Trachau". nehmen wir mal an, das hinweisschild steht an der richtigen stelle, also der dorfkern von gleina liegt an der kreuzung "Gleinaer Straße Nähe Ecke Fürstenhainer Straße". jetzt sind die 7 hufen größe etwa 105 bis 140 hektar. ein rechteck von 1100 metern mal 1100 meter um das zentrum gäbe 121 hektar. wenn wir also die hälfte, 550 meter nach norden gehen, dann ist da radebeul mit der seestraße, wiesenstraße oder quer dazu "an der siedlung". auch verläuft die radebeuler grenze direkt hinter den häusern auf der nordseite der gleinaer straße parallel zur straße.
- schlussfolgerung für mich: trachau können wir ausschließen. der dorfkern wird wohl auf heutiger kaditzer flur liegen. die nördlichen hufen von gleina könnten im bereich der radebeuler seestraße gelegen haben und somit die aussage stimmen, dass teile der flur zu radebeul gekommen sind. was meinst du dazu? vg -- Jbergner 16:20, 24. Jul. 2008 (CEST)
- hallo DynaMoToR, schau dir dazu doch auch mal die oederkarte an: Bild:Oeder TafelIX.jpg. vg -- Jbergner 16:30, 24. Jul. 2008 (CEST)