Diskussion:Amuse-Gueule

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Letzter Kommentar: vor 5 Jahren von Wagner67 in Abschnitt Appetithäppchen und Amuse-Gueule
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Amuse-bouche?

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Müsste das kleine Etwas nicht "amuse-bouche" heißen? Bouche = Maul, Mund; bouchée = vernagelt, verstopft. So lese ich es zumindest aus einem verstaubten aber leider recht unbenutzten Wörterbuch. --Lyzzy 20:58, 28. Nov 2005 (CET)

Habe ich genau so aus dem Fremdwörter-Duden übernommen: Bouchée ["Mundvoll"] -s: Appetithäppchen (gefülltes Pastetchen als warme Vorspeise). RX-Guru 23:43, 28. Nov 2005 (CET)
Ich war's nicht. Im Duden steht's tatsächlich so. Aber hat er in diesem Fall recht? Drei meiner Kochbücher sagen bouche (die anderen sagen zu diesem Thema gar nichts), google-Treffer-Quote 79 zu 24.500. Das kann aber bekanntlich auch nicht als "Beweis" gelten. Ich frage mal Rainer Zenz, ob seine Küchenliteratur da weiterhelfen kann. --Lyzzy 11:51, 2. Dez 2005 (CET)
Konnte nur im Küchenlexikon Bouchées finden, kleine Blätterteigpasteten als Vorspeise. Da wird "bouchée" mit "Mundvoll" übersetzt. Rainer ... 12:20, 2. Dez 2005 (CET)
Nachtrag: Google kommt sehr eindeutig zu Amuse-bouche, auch in französischen Buchtiteln zu finden. Rainer ... 13:11, 2. Dez 2005 (CET)
Ein(e) bouchée ist ein Häppchen, hier sollen aber Gaumenfreuden bereitet werden. Daher verschiebe ich jetzt von Amuse-bouchée auf Amuse-bouche, so wie offensichtlich den meisten hier, auch mir, der Begriff geläufig ist. Das andere ergibt einfach keinen Sinn. Bonus-Referenz: LEO. – Jondor 15:20, 2. Dez 2005 (CET)

Aber was sagt denn der neue Duden (hab leider keinen) zur Groß-/Kleinschreibung? Auf Französisch schreibt man amuse-bouche. Auf Deutsch aber wäre möglicherweise Amuse-Bouche regelkonform, da der zweite Wortbestandteil ein Substantiv ist. Eventuell steht da noch eine Verschiebung an. – Jondor 15:36, 2. Dez 2005 (CET)

Das ist ja die Crux. Im letzten Duden (Herbst 2004) findest man einzig Amuse-Gueule, kein Amuse-Bouche, kein Amuse-Bouchée, kein Bouche, kein Bouchée. Nur in meinem Fremdwörter-Duden von 1990 finde ich Bouchée (siehe auch weiter oben), kein Bouche, kein Amuse-Bouchée oder -Bouche, dafür hier Amuse-gueule (also mit kleinem g). RX-Guru 15:49, 2. Dez 2005 (CET)

Aha, das bedeutet dann wohl nichts anderes, als dass es nach neuer Rechtschreibung Amuse-Bouche (nicht Amuse-bouche) heißen müsste. Jedenfalls kann ich mich noch dunkel erinnern, dass die Groß-/Kleinschreibung von zusammengesetzten Fremdwörtern im Rahmen der Rechtschreibreform neu geregelt wurde. Dieses Wort fällt wohl darunter. – Jondor 16:11, 2. Dez 2005 (CET)
  • Hier noch ein Abfallprodukt aus der Diskussion über den Löschantrag zu Amuse-Gueule, das ich hier mal wiedergeben will, insbesondere wegen interessanter Möglichkeiten zur Interpretation von Google-Suchen:

Auf die Behauptung eines Benutzers, amuse-bouche sei französisch, amuse-gueule dagegen deutsch, ging mir ein bisschen der Hut hoch:

<quote> So ein Quatsch, beide Begriffe sind natürlich französisch, der erste eher falsch, auch wenn er in Google 342000 Fundstellen bringt, der zweite sicher richtig (seit 1946), mit mageren 197000 Fundstellen. Amuse-bouche habe ich in Frankreich noch nie gehört, und im Grand Robert kommt der Begriff nicht vor. Sucht man nur in französischen Seiten, dreht sich das Verhältnis um (64000/167000). Bei deutschen Seiten meldet Google ein Verhältnis von 25/18. Was im Ganzen wieder mal beweist, dass die Mehrheit nicht unbedingt Recht hat, vor allem, wenn sie nicht Französisch kann. <unquote>

Ansonsten kann ich nach zwanzig Jahren Frankreich noch beitragen, dass es natürlich Bouchées (wie in Bouchées de la Reine, sprich Königinpastetchen), Mises en bouche (eine Art Vor-Vorspeise, die man im Grand Robert vergeblich sucht), Gourmandises, Friandises, Gueuletons und noch viele andere kleine und große Leckereien gibt. Für mich ist amuse-bouche eine Verirrung, die ihre Ursache wohl im wohlgemeinten, politisch korrekten Irrglauben eines frankophonen Allochthonen hatte, amuse-gueule sei ordinär wie das Maul und (wie eben nicht!) aus dem vornehmeren amuse-bouche entstanden, das beim Geplauder am englischen Kamin oder unter dem deutschen Bio-Katendach weniger schockiert. --wpopp 19:37, 6. Dez 2005 (CET)

Wenn ich Dich richtig verstehe, sollte der Artikel eigentlich Amuse-Gueule heißen und Amuse-Bouche eher per Redirect hierher verweisen und im Artikel selbst nur zweitrangig behandelt werden? Bouchées (de la Reine) könnte man dann wohl auch hier unter Dach und Fach bringen? Ich persönlich erinnere mich übrigens daran, vor ca. 30 Jahren in einem Restaurant hierzulande von der französischen Besitzerin den Begriff Amuse-Gueule mit "zur Freude der Fresse" übersetzt bekommen zu haben. ;o) RX-Guru 20:59, 6. Dez 2005 (CET)
Na dann guten Appetit! Der letzte Brockhaus kennt Amuse-Bouche übrigens auch nicht und übersetzt Amuse-Gueule (mit großem G) mit Mundvergnügen. --Lyzzy 21:26, 6. Dez 2005 (CET)
Ja, wer mich richtig versteht (und vor allem Brockhaus und Duden), würde den Artikel lieber Amuse-Gueule nennen und Amuse-Bouche erwähnen und auf seinen Platz verweisen. Schmecken tun sie natürlich alle prima. Mundvergnügen? Gaumenkitzler? Gaumenfreude? Das eigentliche Problem ist, dass man in der Sprache ja nicht einfach normativ sein kann und den Sprachgebrauch anerkennen muss. Also, ich weiß auch nicht, ob der deutsche Sprachgebrauch Amuse-Bouche vorzieht. Kann man nicht einfach mal die Duden-Redaktion fragen? Der Grand Robert ist auf jeden Fall eine Autorität. Bon appetit! --wpopp 23:10, 6. Dez 2005 (CET)
Nun ja, es sieht doch ganz so aus, als wäre Amuse-Gueule der wesentlich verbreitetere Ausdruck. Dahin verschieben bzw. zusammenführen scheint da doch geboten. Rainer ... 00:46, 7. Dez 2005 (CET)
Rainer, auch wenn ich mich für Amuse-Gueule stark gemacht habe, verbreiteter ist es ja gerade nicht - außer auf den französischen Seiten (siehe die diversen Google-Zahlen). Aber richtiger bestimmt, wofür hier ja einige respektable Belege genannt wurden. --wpopp 09:40, 7. Dez 2005 (CET)
Also ich kenne Amuse-Gueule seit 30+ Jahren und wurde erstmals durch diesen Artikel mit Amuse-Bouche konfrontiert. Nun kann ich zwar etwas Französisch, tue mich aber mit der Sprache schwer ... ;o) Wenn ich das richtig sehe, heißt Gueule ja nicht Mund (wie beim Menschen), sondern Maul (wie beim Tier). Deswegen gehört das für manche Leute wohl eher zur Gossensprache und die bevorzugen dann, im Gegensatz zu den "Froggies", Amuse-Bouche. Aber was bedeutet denn nun Bouche genau, wenn Bouchée Häppchen heißen soll? RX-Guru 11:08, 7. Dez 2005 (CET)
Bouche ist Mund und Bouchée ist ein Mund voll (vgl. cueillière, Löffel, und cueillierée, ein Löffel voll und noch viele andere ähnliche Konstruktionen. "Gueule" ist sicher Argot, aber das wiederum kann man nicht ohne weiteres mit der Gossensprache vergleichen. Im Deutschen gibt es leider nichts Vergleichbares, darum liegt der Kurzschluss Argot = Gossensprache zu nahe und werden Wörter aus dem Argot mangels entsprechender Stilebene zu leicht mit Wörtern aus der Gossensprache übersetzt. Ein interessanter Prozess, der wie hier dazu führt, dass der deutsche Sprecher einen richtigen Begriff falsch euphemisiert und dem französischen Sprecher signalisiert, wie es eigentlich korrekt heißen müsste. --wpopp 13:36, 7. Dez 2005 (CET)

Ich fasse den Befund mal zusammen, wie er sich mir (als Nichtfranzosen mit romanistischem Hintergrund) darstellt und sich im wesentlichen auch bereits aus der Diskussion ergibt:

  • Im Franzoesischen heisst es korrekt "amuse gueule". Die Parallelbildung amuse bouche ist vergleichsweise seltener, wesentlich neuer und mutmasslich aus puristischen Gruenden zur Vermeidung von "gueule" eingefuehrt worden.
  • Im Englischen und Deutschen ist neben den grammatisch korrekten Formen "amuse gueule" und "amuse bouche" auch noch "amuse bouchée" verbreitet. Es handelt sich hierbei um eine fehlerhafte Bildung von Sprechern, die den Unterschied zwischen "bouche" (Mund) und "bouchée" (Mundvoll, Happen) nicht kennen, oder aber nicht verstanden haben, dass das zweite Glied des Syntagmas ein Objekt sein muss und kein Subjekt sein kann (naehme man "amuse bouchée" woertlich, so wuerde der Happen selber angeregt und nicht etwa anregend sein).
  • Die Fremdwoerter-Dudenredaktion von 1990 konnte auch kein Franzoesisch oder hat dem falschen Volk auf's Maul geschaut.

Fuer den Artikel in der deutschen Wikipedia ergibt sich:

  • Der Artikel gehoert unter "amuse gueule" in der je als richtig empfundenen Schreibung (zu Fragen der deutschen Rechtschreibung und Bindestrichsetzung habe ich mir aus Ruecksicht auf meinen Blutdruck ein Moratorium auferlegt, ich aeussere mich dazu nach Moeglichkeit vorerst nicht mehr)
  • Der Artikel sollte auf die Parallelbidlung mit "bouche" und die fehlerhafte, nicht-franzoesische Parallelbildung mit "bouchée" hinweisen
  • Da die Bildungen mit "bouche" und "bouchée" im Deutschen verbreitet sind und auch die letztere kein Individualfehler, sondern ausserhalb des Franzoesischen verbreiteter Sprachgebrauch ist, sollte man auch entsprechende redirects mit Ziel "amuse gueule" (wie immer geschrieben) anlegen.
  • Dinge wie Bouchée(s) de la Reine sollte man in diesem Artikel eigentlich nicht mitbehandeln, jedenfalls nicht aus sprachlichen Gruenden (weil die nicht gegeben sind), sondern nur dann, wenn ein solcher Happen typischerweise als amuse gueule gereicht wird (vovon ich ueberhaupt nichts verstehe).

Gruesse, --Otfried Lieberknecht 13:07, 6. Feb 2006 (CET)

Könnte jemand, für all jene die der französischen Sprache nicht mächtig sind, die Aussprache einfügen? - Danke --§iggy 10:11, 20. Mär. 2007 (CET)Beantworten

Ohne IPA-Schrift: ungefähr amüs göil. Rainer Z ... 14:50, 20. Mär. 2007 (CET)Beantworten
Ich möchte mal ganz stark bezweifeln das Amuse-Bouche im deutschen Sprachraum überwiegt. Gibts dafür belege? Ich hab das noch nie gehört. --195.14.244.242 16:26, 16. Apr. 2010 (CEST)Beantworten
Kein Beweis, aber möglicherweise ein Beleg ist dieser Satz aus einem Spiegel-Artikel zum Thema: „Müller wie auch die restliche deutsche Spitzengastronomie nennt die kleinen Gaben lieber Amuse "bouche" als "gueule", weil im französischen beides zwar "Mund" heißt, "gueule" aber auch für "Fresse" oder "Gosche" steht.“ (http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,699950,00.html). --92.225.84.136 11:45, 13. Jun. 2010 (CEST)Beantworten

Aussprache

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Das aktuell verlinkte Sound-Beispiel hört sich in meinen Amateur-Ohren zwar nativ an, aber doch recht anders als es ausgesprochen wird (aktuell klingt's wie "anamüs göle") Ist das ein Dialekt? Auf alle Fälle würde ich dies wieder rausnehmen, bzw eine Standardaussprache einfügen. --92.225.84.136 11:51, 13. Jun. 2010 (CEST)Beantworten

In dem Sound-Bsp wird "un amuse-gueule" gesagt [also mit unbestimmtem Artikel]. Wenn man das weiß, erkennt man die Aussprache ganz gut, denke ich.--91.89.39.54 10:54, 8. Sep. 2010 (CEST)Beantworten

Man erkennt die Aussprache tatsächlich, wenn man den unbestimmten Artikel erkennt, allerdings ist meiner Meinung nach die Qualität des Sound-Beispiels sehr zu bemängeln. Es hört sich vor allem beim s von amuse so an, als hätte der Sprecher selbst den Mund voll - mir war nicht so, als würden Franzosen dermaßen lispeln.--88.66.15.18 16:33, 13. Feb. 2014 (CET)Beantworten

Das Hörbeispiel klingt falsch. Ihr solltet es entefernen. --Marisa Kanaan (Diskussion) 23:24, 27. Apr. 2016 (CEST)Beantworten
Das sehe ich auch so!--sauerteig (Diskussion) 08:54, 30. Apr. 2016 (CEST)Beantworten

Appetithäppchen und Amuse-Gueule

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Appetithäppchen und Amuse-Gueule bezeichnen das selbe, darum sollten beide Artikel zusammengeführt werden - bitte hier lang zur Diskussion. --Wagner67 (Diskussion) 17:49, 30. Nov. 2019 (CET)Beantworten