Diskussion:Antike Polychromie
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[Quelltext bearbeiten]Ein gute Idee dazu den Artikelstart zu wagen. Allerdings stört mich ein wenig der Essay-Charakter mit vielen nicht belegten Konjunktivaussagen, die man auch als POV ansehen möchte. Außerdem wissen selbst Laien - insofern sie regelmäßig ans Mittelmeer fahren - von der Polychromie. Vor 30 Jahren sah dies gewiss noch anders aus, aber diverse Ausstellungen auch in unseren Breiten haben dieses Defizit aufgehoben. --Herrick 12:45, 2. Mär. 2007 (CET)
- Ein bisschen mühsam, hier zu antworten. Denn was ist das für ein Diskussionsbeitrag - flott hingeschrieben, aber so viel Undurchdachtes in so wenigen Zeilen...
- Die vielen Konjunktive und POV. Es waren fünf Konjunktive und sie waren angebracht. Der Artikel handelt weitgehend von work in progress, nicht von abgeschlossenen Vorgängen. Da ist verschiedenes möglich und dafür haben wir die Möglichkeitsform. Ein Verstoß gegen die POV-Regel wäre es, nicht so zu verfahren.
- Der Essay-Charakter. Naja, da betreten wir nun ein weites Feld. Der Artikel bringt ja reichlich Fakten. An zwei oder drei Stellen Formulierungen, die vom ängstlichen Seminar-Deutsch ein wenig abweichen – nicht eben viel. Essay? Ich denke eher an die WP-Maxime „Lebendig schreiben“. Aber wie gesagt: ein weites Feld.
- Laien wissen von der Polychromie. Das ist nun wirklich ein schönes Beispiel für eine unbewiesene, unbeweisbare und höchst wahrscheinlich unrichtige Behauptung. Besonders hübsch die Vorstellung von all den wissenden Laien in Übersee, natürlich nur „insofern sie regelmäßig ans Mittelmeer fahren“. Im Artikel heißt es, dass die „Mehrzahl der Laien“ nicht Bescheid weiß. Auch nicht belegt, aber nach Quellenlage wenigstens sehr, sehr wahrscheinlich. Trotzdem werde ich´s etwas abschwächen.
- Überhaupt: einige der nützlichen, aber offenbar ungeliebten Konjunktive sind inzwischen weggefallen. Es geht schließlich auch ohne Ausblick auf mögliche Entwicklungen – wenn es denn dem Betriebsfrieden dient...
- PS. Ein paar Bilder der neuen Rekonstruktionen von Skulpturen wären nützlich.--Eisenacher 21:40, 2. Mär. 2007 (CET)
- Tja, was soll ich zu den bereits in den beiden ersten Zeilen dahingeworfenen persönlichen Angriffen sagen? Es doch wohl eher so, dass Du (un)bewusst ausgeblendet hast, jene Formulierungen wie z.B. Über Art und Umfang der Farbfassungen wurde im 19. Jahrhundert ausdauernd gestritten, und auch später beschäftigten sich Fachleute immer wieder mit dieser Frage. Ins öffentliche Bewusstsein gelangte kaum etwas davon. Neuere Forschungen erweitern nun ständig die Kenntnisse auf diesem Gebiet, jeweils hättest belegen können. In jedem x-beliebigen Fremdenführer zu den archäologischen Fundstätten, bei jeder halbwegs akzeptablen Führung und selbst innerhalb eines provinziellen Museums wie in Polygyros wirst du den Hinweis auf Polychromie seit mehr als 15 Jahren finden - wozu also diese schöne Herausstellung als wäre es gerade der Verdienst jener neueren Ausstellungen? Es betrübt mich, falls Du Dich persönlich angegriffen gefühlt hast - dies war nicht meine Absicht. Ein Verweis auf die damalige Forschungsdiskussion u.ä.m. wäre besser. Und in diesem Kontext glaube ich ausnahmsweise einmal nicht, dass das Bessere der Feind des Guten sein müsste. CU --Herrick 11:58, 3. Mär. 2007 (CET)
- Hallo Herrick! Du hast mich nicht persönlich angegriffen, ich habe Dich nicht persönlich angegriffen – lassen wir diesen unproduktiven Kinderkram doch mal beiseite. Zur Sache also. Irritierend das längere Zitat aus der Einleitung, zu dem Du Belege wünschst: was, bitte schön, soll das denn? Die Einleitung liefert eine Zusammenfassung, die Details folgen später - und da stehen sie denn ja auch. - Du weißt offenbar Bescheid über antike Polychromie. Schön für Dich. Aber nicht typisch. Tendenziell hast Du natürlich recht: immer mehr Leute wandern durch Ausgrabungsstätten und Museen vor Ort. Vor übereilten Schlüssen wird dennoch gewarnt. Auf der anderen Seite nämlich: Schulbücher, Kunstbände, Kataloge und vor allem Hunderte von Busladungen meist ahnungsloser Besucher, die täglich in die weiß strahlenden Antiken-Säle der großen Museen geschickt werden, nicht nur in Berlin und Paris, sondern auch in St. Petersburg oder Los Angeles, also ziemlich weit weg von Parthenon und Polygyros. Da gibt es noch reichlich Aufklärungsbedarf und nur darum geht es.
- Übrigens (wie schon oben gesagt): mehrere der Formulierungen, die Dir missfallen haben, sind längst abgeschwächt oder weggefallen. Der Artikel wird dadurch nicht besser, kann es aber aushalten. Ich bin ja kompromissfähig ;-). Also lies einfach noch mal nach.--Eisenacher 12:53, 5. Mär. 2007 (CET)
Es wäre schön, wenn der Artikel nicht nur auf die griechisch-römische Welt beschränkt bliebe. Die Arbeiten von Patrik Reuterswärd zu Ägypten und Griechenland/Rom fehlen (Patrik Reuterswärd, Studien zur Polychromie der Plastik. I. Ägypten: Erwägungen über die ursprüngliche Farberscheinung insbesondere der Skulpturen aus schwarzem und grünlichen Hartstein mit einem Exkurs über die Hautfarben der ägyptischen Götter, Stockholm 1958; ders., Studien zur Polychromie der Plastik. Griechenland und Rom. Untersuchungen über die Farbwirkung der Marmor- u. Bronzeskulpturen, Stockholm 1960), in diesem Zusammenhang ist auch die Bewertung der Rolle Winckelmanns wichtig, s. Oliver Primavesi, Das Lächeln der Artemis. Winckelmanns Entdeckung der Farbigkeit griechischer Skulptur, in: Die Artemis von Pompeji und die Entdeckung der Farbigkeit griechischer Plastik. Katalog einer Ausstellung im Winckelmann-Museum vom 2. Dezember 2011 bis 18. März 2012, Ruhpolding/Mainz 2011, 17-68, hier S. 18: "Aufs Ganze gesehen steht man mithin vor einem Paradox: Im 19. Jh. galt Winckelmann als Urheber der ... These, derzufolge die Bemalung von Skulpturen bei den Griechen etwas ganz übliches gewesen ist; im 20. Jahrhundert hingegen wurde ihm, wie wir sahen, die Bestreitung der griechischen Polychromie zugeschrieben. Als Schlüssel zur Aufhebung dieses Widerspruchs wird sich im Folgenden die Tatsache erweisen, dass Winckelmann sich das umfassende archäologische Wissen, das er in der Geschichte der Kunst des Alterthums ausbreitet und zu systematisieren sucht, nicht auf einen Schlag, sondern allmählich erworben hat, und dass einzelne Stufen dieses Lernprozesses an der verwickelten Text- und Editionsgeschichte des Werkes noch abzulesen sind: Winckelmann nahm die farbige Fassung von Steinskulpturen in der Tat zunächst – bis zum Erscheinen der Erstausgabe der Geschichte der Kunst des Alterthums (1764) – als Merkmal nichtgriechischer Kulturen des Altertums wahr; doch bei den Vorarbeiten für die – von ihm selbst nicht mehr zum Druck gebrachte – Neuausgabe seines Werkes wurde ihm zunehmend deutlicher, dass die Marmorskulpturen auch bei den Griechen farbig gefasst waren." Auch von Goethe als Polychromiegegner ist nicht die Rede, s. dazu Primavesi a.O., 17. Zum Kontext des Zitats über die Weißheit s. Primavesi a.O. 20f. --DDRRei (Diskussion) 12:06, 9. Jan. 2019 (CET)
Lemma + Einleitung
[Quelltext bearbeiten]- Aus der Einleitung geht nicht wirklich (belegt) hervor, wie sich das Lemma (als Kunstwissenschaftlicher Terminus ?) entwickelte, definiert und abgrenzt. Diese Polychromie bezieht sich doch wohl auf die Vielfarbigkeit bei Freiplasik, Bauplastik und plastischen Baugliedern (Brinkmann-Forschung) und doch wohl nicht auf Mosaike, Fresken, etc. ?
- Polychromiestreit leitet (zu Recht) auf diesen Artikel, wird aber nicht erwähnt. Bunte Götter sollte IMHO auch bereits in der Einleitung erwähnt werden. ... Hafenbar 21:08, 11. Apr. 2009 (CEST)
Beständigkeit der Farben
[Quelltext bearbeiten]Ich störe mich an dem Satz: "Ocker ging relativ schnell verloren, Mineralfarben wie Rot und Blau überdauerten Jahrhunderte".
1. Das Pigment Ocker ist eine Mineral- oder besser Erdfarbe und chemisch sehr beständig und lichtecht.
2. "Rot" und "Blau" besagen garnichts, es gibt von beiden Farbtönen beständige und weniger beständige Pigmente.
3. Neben der Beständigkeit und Lichtechtheit der Pigmente selbst müssen Wechselwirkungen mit dem Bindemittel berücksichtigt werden. Wenn etwa bei einem (echten) Fresko die Blaupartien verloren sind, liegt das daran, dass der Maler mangels kalkechtem Blaupigment gezwungen war, den Himmel usw. in secco-Technik zu malen. Letztere ist nicht sehr haltbar. Auch haben verschiedene Pigmente je nach Mahlfeinheit und innerer Oberfläche einen unterschiedlichen Bindemittelbedarf. Wurde das bei der Malerei nicht berücksichtigt, kreiden einzelne Farben leichter ab als andere.