Diskussion:Anton Semjonowitsch Makarenko
Einleitung
[Quelltext bearbeiten]Zitat:
Anton Semjonowitsch Makarenko (* 1888; † 1939) ist ein sowjetischer Pädagoge.
Er leitete eine Kolonie für schwierige Jugendliche, schrieb über 100 Werke, theoretisierte auf Basis des Dialektischen Materialismus. Müssen denn alle Wikipedia-Artikel oder Biografien so oder ähnlich anfangen? Ist er oder war er ??? Ist das auch schon dialektischer Materialismus oder ist das nicht schon eher ein dilettantischer Bürokratismus? Im Artikel steht unten sein Geburtstag, warum nicht im Kopfteil? Artikel sichtbar unvollendet...
Auch das noch: Am 1. April 1939 stirbt Makarenko unerwartet in einem Zug auf der Station Golizyno an einem schweren Herzleiden... sterben tut man meistens unerwartet, besonders wenn man ein schweres Herzleiden habe, denn wir wissen doch alle was von der eigenen Unsterblichkeit! Ilja 07:58, 11. Jun 2004 (CEST)
--Makarenko auf einen bloßen Lebenslauf beschränken, heißt das Wesentliche von ihm Außen vor zu lassen. Das Wesentliche ist seine ganz ihm eigene Pädagogik, mit der er völlig neue Akzente setzte. Mit seiner proletarischen Erziehung, die auch polytechnische Bildung sowie ganzheitliche Bildung (Verquickung von Theorie und Praxis) einschloß, gelang es ihm, aus verwahrlosten Jugendlichen verantwortliche Jungkommunisten heranzubilden. Im Mittelpunkt seiner Maßnahmen und Betrachtungen steht das Kollektiv, das sich in der Arbeit verwirklicht und begreift. Gleichzeitig stärkte er die Eigenverantwortung der Zöglinge u. a. dadurch, daß er Selbstverwaltungsorgane schuf. --HorstTitus 14:18, 27. Sep 2006 (CEST)
Makarenko theoretisierte kaum. Er verachtete die pädagogischen und psychologischen Theoretisierer. Der dialektische Materialismus dürfte ihn kaum interessiert haben. (Er war übrigens auch nie Parteimitglied.) Makarenko handelte und war in der Praxis der Resozialisierung schwerst vernachlässigter Jugendlicher so erfolgreich, wie vor und nach ihm kein anderer Pädagoge. Inwiefern seine Erfolge zur Festigung eines kriminellen Regierungssystems beigetragen hat, steht auf einem anderen Blatt. Manfred Franz (nicht signierter Beitrag von 193.175.55.242 (Diskussion) 16:53, 11. Sep. 2007 (CEST))
In dem Eintrag wird ein m.E. ein aus linksparteiischer Sicht rückverklärendes geschöntes Bild von Makarenko gezeichnet. Hier müsste dringend mal ein Überarbeitungsbaustein gesetzt werden. Alle 60 Spezialheime der DDR arbeiteten nach der Explosionsmethode von Makarenko, bei der auch körperliche Gewalt und psychischer Druck eingesetzt wurden, um die alte Persönlichkeit zu zerstören und eine neue Persönlichkeit zu formen. Unwissenschaftliche DDR-Quellen "Volk und Welt" heranzuziehen, ist ebenfalls äußerst fragwürdig. --Kollek (Diskussion) 13:42, 17. Okt. 2015 (CEST)
Die Explosionsmethode von Makarenko mit ihren der angeblichen Ablehnung körperlichen Züchtigung widersprechenden Zwangsmaßnahmen werden ausführlich in verschiedenen Arbeiten besprochen - etwa in der Arbeit Bernd Maier "Makarenko. Menschenbild, Erziehungsziel, Methoden, Zielgruppe". ich hoffe, es findet sich hier jemand, der einen unverklären Blick auf Makarenko hat--Kollek (Diskussion) 13:54, 17. Okt. 2015 (CEST)
Erziehungsromane
[Quelltext bearbeiten]Makarenkos Erziehungsromane sind mit großer Vorsicht zu genießen, sie zeigen ein verklärend idealisiertes Bild, das durch die Originaldokumente entkräftet wird. Ich verweise hier auf die kritische Makarenko-Forschung des Marburger Instituts. Eine sehr gedrängte kritische Darstellung seines Erziehungswerkes habe ich gegeben in: Mothes/Fienbork/Pahnke/Ellmenreich/Stogienko(Hg.): Beschädigte Seelen. DDR-Jugend und Staatssicherheit. Edition Temmen 1996. Darin: Manfred Franz: A. S. Makarenko, der Hauspädagoge des sowjetischen Staatssicherheitsdienstes, und sein Konzept der kommunistischen Kollektiverziehung. (S. 20-48, mit vielen Literaturangaben) Bei aller gebotenen kritischen Distanz darf man seine Erkenntnise und Erfahrungen bei der Resozialisierung verwahrloster, schwerstkriminell gewordener Kinder und Jugendlicher nicht gering achten, bei der die oft sündhaft teuren gegenwärtigen Resozialisierungskonzepte und projekte oft so kläglich versagen. Makarenkos Konzept beruhte auf dem Bedürfnis der Jugendlichen ihre Ehre und ihr Selbstwertgefühl wieder herzustellen und baute auf Elemente der selbst in den Banden der kriminellen Subkultur vorhandenen sozialen Normen und gegenseitigen Disziplinanforderungen auf. Er hielt die Erziehung von Außen durch Erzieher für falsch und völlig ineffizient und setzte auf die Fähigkeit der Jugendlichen zur gegenseitigen Erziehung und Selbsterziehung. Makarenkos Konzept war trotz fast gänzlich fehlender Mittel außerordentlich erfolgreich. Unter den Bedingungen des Sowjetsystems konnte das allerdings nur ein Erfolg im Sinne des Stalinismus sein. Die Dzierzinskij-Kolonie wurde zur Kaderschmiede des stalinistischen Kadersystems und des KGB. Ich würde vorschlagen, dass sich beruflich mit der Resozialisierung befasste Autoren des Artikels annehmen. Sie können dabei viel für die eigene Arbeit profitieren. Manfred Franz (nicht signierter Beitrag von 193.175.55.242 (Diskussion) 16:53, 11. Sep. 2007 (CEST))
Die Instrumentalisierung der makarenkoischen Pädagogik ändert nichts an deren Erfolg. Es kommt eben darauf an, Wer Was nutzt. Der Wert dieser Erziehung wird jedenfalls nicht gemindert, daher ist eine Nutzanwendung im Hier und Jetzt geboten. gleichzeitig gilt es zu überprüfen, inwieweit diese Pädagogik überhaupt Aussicht auf Erfolg hat in ihrer Umsetzung bei uns. Weiterhin stelle ich fest, dass Makarenkos Erziehungskonzept nach dessen Tod weitestgehend einschlief. Daher ist es nur bedingt richtig, wenn er als Vorzeigepädagoge Stalins angesehen wird. Auch ist es so, dass er zu Lebzeiten nicht frei von Gegnern bzw. Kritikern war. --Bagerloan 18:58, 21. Dez. 2009 (CET)
- Reine Schönfärberei. Makarenko war ein Terrorpädagoge stalinscher Prägung. Auf ihn geht die sogenannte "Explosionsmethode zurück, bei der in den Erziehungsheimen durch demütigende Gruppenverhöre und Prügel der Wille des Kindes / Jugendlichen gebrochen werden sollte. --Kollek (Diskussion) 13:04, 21. Jul. 2023 (CEST)
Exkurs zu rumänischen Gefängnissen
[Quelltext bearbeiten]Zitat: Eine schockierende Pervertierung von Makarenkos pädagogischen Konzepten zur Reintegration eines „Abtrünnigen“ in das Kollektiv wurde in den Jahren 1949 bis 1952 in den Gefängnissenhttp://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Diskussion:Anton_Semjonowitsch_Makarenko&action=edit§ion=new des kommunistischen Rumäniens zur Praxis. Vor allem im Gefängnis von Pitesti wurde die Idee der Reintegration durch Reintegration anderer Abtrünniger mit Mitteln der Folter und Gehirnwäsche durchgeführt. Die Insassen mussten unter Androhung von Folter ihrerseits ihre Mitinsassen foltern und erniedrigen, um wieder in die sozialistische Gesellschaft aufgenommen zu werden. Darüber hinaus mussten Freunde und „Mitverschwörer“, die eigene Familie und der eigene Glaube verleugnet werden. Diese Maßnahmen zielten vor allem auf die Zerstörung der Persönlichkeit hin, da aus den eigentlichen Opfern des Systems unter Zwang Mittäter gemacht wurden, die sich im Nachhinein mit extremen moralischen, die eigene Identität betreffenden Konflikten auseinanderzusetzen hatten.
Enschuldigen, ich spreche nicht so gut Deutsch. Dies ist eine sehr ausführliche Beschreibung. Und eine ungewöhnliche Verbindung mit Makarenko. Ich würde gerne wissen, was die Quelle dieser Aussage ist. Die ist nicht eine Übernahme vom englisch oder vom rumänisch Webseite. und ich habe gedacht, dass die Pitesti-Experiment nicht allgemein bekannt in Deutschland (oder überhaupt im Auslands) ist. Danke (nicht signierter Beitrag von 78.96.141.83 (Diskussion) 23:31, 20. Mai 2010 (CEST))
- Genau das habe ich mich auch gefragt. Was hat der Exkurs mit Makarenko zu tun? Nur weil es sich um ein Kollektiv handelt? Es sind keinerlei Bezüge über allgemein "Stalins pädagogische Konzepte" hinaus erkenntlich und so erscheint es nur als ein übler Anwurf. Leider ist aus der Änderungshistorie nicht erkenntlich, wer diesen Abschnitt eingefügt hat. Ich habe ihn jetzt erst mal entfernt und sichere ihn hier in der aktuellen Fassung:
- Exkurs
- Eine schockierende Pervertierung von Stalins pädagogischen Konzepten zur Reintegration eines „Abtrünnigen“ in das Kollektiv wurde in den Jahren 1949 bis 1952 in den Gefängnissen des kommunistischen Rumäniens zur Praxis. Vor allem im Gefängnis von Pitești wurde mit dem Pitești-Experiment die Idee der Reintegration durch Reintegration anderer Abtrünniger mit Mitteln der Folter und Gehirnwäsche durchgeführt. Die Insassen mussten unter Androhung von Folter ihrerseits ihre Mitinsassen foltern und erniedrigen, um wieder in die sozialistische Gesellschaft aufgenommen zu werden. Darüber hinaus mussten Freunde und „Mitverschwörer“, die eigene Familie und der eigene Glaube verleugnet werden. Diese Maßnahmen zielten vor allem auf die Zerstörung der Persönlichkeit hin, da aus den eigentlichen Opfern des Systems unter Zwang Mittäter gemacht wurden, die sich im Nachhinein mit extremen moralischen, die eigene Identität betreffenden Konflikten auseinanderzusetzen hatten.
- Der Autor des Abschnittes (oder jemand, der sich auskennt) sollte diesen vor Wiedereinfügen überarbeiten, eine klare Beziehung zu Makarenkos Pädagogik aufzeigen und Quellen beibringen.--Zipor haNefesch 11:13, 17. Jul. 2011 (CEST)
Es ist nicht nachvollziehbar, dass die rumänischen Maßnahmen an Makarenko anknüpfen. Der entsprechende Nachweis fehlt. --Bagerloan (Diskussion) 10:07, 10. Apr. 2012 (CEST)
fehlende Quellen
[Quelltext bearbeiten]Zu den Aussagen im Abschnitt zur Pädagogik fehlen weitgehend Quellen. Es besteht daher der Verdacht der Theoriefindung. Vielleicht kann jemand anhand der Rezeption oder der makarekoschen Werke nachbessern...--Ulf 10:44, 30. Dez. 2020 (CET)
Rezeption (nur) im Westen (?)
[Quelltext bearbeiten]Wieso sollten Makarenkos Werke nur „im Westen“ (was ist das eigentlich für eine putzige nostalgische Kategorie?) rezipiert worden sein? Ich habe als Schüler dessen Bücher „Der Weg ins Leben“ und „Flaggen auf den Türmen“ gelesen. Ausgabe in Deutsch vom SWA-Verlag. Die Bücher waren jedoch weitgehend unbekannt geblieben. Ich habe dazu in meiner mündlichen Deutschprüfung berichtet, was mir zwar keine Anerkennung einbrachte, aber doch darauf schließen ließ, dass die Lehrerschaft davon Kenntnis hatte. Die echte Selbstmotivierung und die Integration praktischer Arbeit bei der Erziehung und Ausbildung, mithin Selbstbewusstsein durch verantwortliche nützliche Tätigkeit ist bis heute im Schul- und Erziehungssystem „des Westens“ nicht verwirklicht. In der DDR gab es wenigstens Anerkennung und Vermittlung prktischer produktiver Arbeit.--Ulf 11:04, 30. Dez. 2020 (CET)