Diskussion:Arabisch-Byzantinische Kriege

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Belege und Darstellung des englischen Originalartikels - einige Warnhinweise für Laien

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Im vorliegenden Fall handelten sich um einen importierten und übersetzten Artikel aus der englischen Wikipedia - die folgenden Hinweise beziehen sich nur darauf, nicht auf die Arbeit des Übersetzers.

Der Originalartikel weist leider mehrere offensichtliche Mängel auf. Vorab: ich habe unter anderem die Artikel Spätantike, Frühmittelalter und Islamische Expansion verfasst, kenne mich also recht gut aus. Edward Gibbon ist als Beleg ein No-Go - er ist für die behandelte Zeit oft unkritisch und nicht immer zuverlässig, so dass ich ihn entfernt habe. Andere Lit ist durchaus gut oder sehr gut, etwa Haldon, Kennedy oder Kaegi, andere wie Baynes ist teils veraltet, Norwich und Crawford sind populärwissenschaftlich und teils untauglich.

Das Problem ist, dass sehr oft ein, zwei gute Belege vorhanden sind, dann recht erratisch hin und her gewechselt wird, andere Angaben aus unzuverlässiger Lit genommen werden. Teils wird im Originalartikel die neuere Forschung ignoriert oder man kennt sie nicht - wie zum byzantinischen Bilderstreit, wo ironischerweise die angloamerikanische Forschung vieles korrigiert hat. Der hier übernommene Abschnitt war eine Wiedergabe veralteter Forschung, so dass ich den Abschnitt zum Bilderstreit neu schreiben musste (mit Belege). Anderes Beispiel, das weitaus weniger dramatisch ist: Treadgolds Darstellungen zur byzantinischen Geschichte bzw. die Interpretationen sind teils nicht unumstritten (die Fachbesprechungen zu seinen Handbuch aus dem Jahr 1997 waren teils vernichtend), so dass ihm besser nicht ausschließlich gefolgt werden sollte, wie hier teils geschehen. Es gibt mit Lilie sowie ganz aktuell Preiser-Kapeller und Kaldellis bessere Alternativen, aber das nur am Rande.

Einige Thesen (wie Pirennes Aussagen) wurden teils sehr absolut dargestellt, teils unter Berufung auf eher allgemeinere Darstellungen, in denen vieles verkürzt werden muss, und nicht unter Berücksichtigung der vorhandenen umfangreichen modernen Fachlit. Die reine Nennung reputabler Fachlit im Literaturverzeichnis ist ohnehin nicht ausreichend, sie muss in der Darstellung verarbeitet sein und den weiteren Forschungsstand zumindest ansatzweise berücksichtigen, was hier nur sehr eingeschränkt der Fall ist.

Das sind alles nur wenige Beispiele. Kurz: als Laie, aber teils auch als nicht unerfahrener Leser muss man hier sehr vorsichtig sein, der englische Originalartikel schwebt zwischen adäquater, fragwürdigen und falschen Darstellung, teils mit fließenden Übergängen... Im Einzelfall wäre ich bei genauer Prüfung auch nicht überrascht, wenn man mehr finden würde, ich beziehe mich hier nur auf für mich offensichtliche Punkte, wo ich die Forschung kenne und es direkt belegen kann.

Mein Rat: Literatur wie Kennedy und Kaegi selbst lesen, sich von dort weiter vorarbeiten. In Islamische Expansion hatte ich etwa neben der dort angegebenen Fachlit gut doppelt so viele andere Arbeiten abgeglichen und dennoch kann man sich noch sehr viel mehr anlesen. Die Darstellung des englischen Originalartikels ist leider kein gutes Beispiel, wenngleich, das will ich auch betonen, nicht alles falsch oder fragwürdig ist. Aber gerade der Laie wird das kaum immer erkennen. Grüße —Benowar (Diskussion) 18:38, 28. Jul. 2024 (CEST)Beantworten