Diskussion:Ashraf Pahlavi
Letzter Kommentar: vor 6 Jahren von Imruz in Abschnitt Ezafe
Ezafe
[Quelltext bearbeiten]@Benutzer:Imruz: Muss es dann bei diesen Personen auch "...-e Tehrani" heißen? Ich ging zunächst davon aus, dass es "Name Herkunfti" (Herkunft im Sinne von "herkunftisch" als Adjektiv) oder "Name-e Herkunft" heißen müsse. --Georg Hügler (Diskussion) 14:37, 21. Aug. 2018 (CEST)
- @Georg Hügler: Tatsächlich ist es im Persischen so, dass wenigstens die letzten beiden Namen(steile) eines Gesamtnamens mit Eẓāfe verbunden werden. Dies entspricht ziemlich exakt dem arabischen „al-“ am Schluss eines Gesamtnamens (Beispiel: pers. Ǧalāl ad-Dīn Muḥammad bin Šaiḫ Bahā’ ad-Dīn Muḥammad bin Ḥusain-i Rūmī, arab. Ǧalāl ad-Dīn Muḥammad bin Šaiḫ Bahā’ ad-Dīn Muḥammad bin Ḥusain ar-Rūmī).
- Doch ist es eigentlich üblich, dieses persische Eẓāfe-e/-i bei (persisch definierten) Gesamtnamen im westlichen Kontext nicht zu beachten; aber bei der DMG-Umschrift, die sich ja als wissenschaftlich versteht, schon. Ich hoffe, ich hab's wenigstens halbwegs gut erklärt ;-)
- Herzlichen Gruß--Imruz (Diskussion) 17:57, 21. Aug. 2018 (CEST)
- Das betrifft aber nur (Personen-)Namen, oder? Die "Tochter des Regens" würde man ja nicht "dochtâr-e barâni" nennen, sondern "dochtâr-e barân". --Georg Hügler (Diskussion) 18:04, 21. Aug. 2018 (CEST)
- Hallo Georg Hügler, ich denke, du sprichst von zwei unterschiedlichen Dingen: doḫtar-e bārān (دختر باران) heißt „Tochter/Mädchen des Regens“ und doḫtar-e bārānī (دختر بارانى) entweder „Regentochter/-mädchen“ bzw. „regnerisches Mädchen“ oder „Tochter des Regenmenschen“ (doḫtar übrigens beides Mal mit kurzem a!). Dieses Nisben-ī bezeichnet im Falle von Personennamen immer die Herkunft, also Beruf, Stamm/Sippe, Ort oder Ähnliches, was mit diesem Eẓāfe-i bzw. -e in Beziehung gesetzt wird.
- Bei Personennamen, die mit ā enden, bleibt es hingegen ohne Nisben-ī, das ja dann auch ausgeschrieben werden müsste, wie etwa Reżā-ye Pahlawī (رضاى پهلوى), was es so ja nicht gibt, sondern in der Tat nur Reżā Pahlawī (رضا پهلوى).
- Eine Zwitterstellung nimmt hingegen der Auslaut –w oder -au (ــو) ein, der nur mit anschließendem -e (also ــوِ) wiedergegeben wird, während der Auslaut -ū (ــو) ein zwischengeschobenes -ye, also „ū-ye“ (ــوىِ) erhält (z. B. be-sū-ye šomāl / بسوى شمال = „in Richtung Norden“).
- Beim auslautenden -ī wird dann einfach nur „...-ī-ye“ gelesen, aber nicht ausgeschrieben, und ganz zum Schluss beim Schluss-h (Aussprache: „e“ oder auch im Ostpersischen „a“) wird entweder das „Hamze-ye ye“ (ــهٔ , z. B. bei nāme-ye man / نامهٔ من) gesetzt oder sogar gar nichts, weil man's ja eh weiß und dementsprechend liest; allerdings ist es spätestens seit den 1970ern auch chic, in solch einem Fall dann auch نامه ى من zu schreiben und das ى direkt an das ــه anzukleben. Dies geht z. B. auf meinem Rechner nicht, ist aber auch nicht nötig, da das arabisch-persische Schriftbild in dieser Hinsicht eindeutig ist. Das Ankleben von Buchstaben, die eigentlich nicht miteinander verbunden werden können, ist eine neue „Erfindung“ von Iranern, sieht hässlich und voll nach غرب زدگى („vom Westen geschlagen“ für „Verwestlichung“ nach amerikanischem Muster) aus. Leider findet man dies nun in der persischen Wikipedia ständig. Doch dies steht auf einem anderen Blatt.
- Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig Hilfestellung geben. Herzlichen Gruß--Imruz (Diskussion) 22:24, 21. Aug. 2018 (CEST)
- Lieber Imruz, vielen Dank für diese umfangreiche und wirklich nützliche Hilfestellung. Ich darf's doch kopieren und in meinen "Alavi/Lorenz" einkleben? --Georg Hügler (Diskussion) 06:26, 22. Aug. 2018 (CEST)
- Darfst du, lieber Georg :-)) Dir noch einen schönen Tag und herzlichen Gruß --Imruz (Diskussion) 08:49, 22. Aug. 2018 (CEST)