Diskussion:Asiento de Negros
Die Ersetzung des ursprünglichen Artikels durch den Beitrag zur Zedler-Medaille 2007 ist mit dem betreffenden Autor abgesprochen worden. --Markus Mueller 22:24, 25. Nov. 2007 (CET)
Der Artikel müsste eigentlich ganz umgeschrieben werden, denn er behandelt lediglich eine Art von Asiento. Asientos gibt es ziemlich viele und der Asiento de Negros ist eigentlich einer der unwichtigeren... Asientos sind einfach Staatsanleihen, die meisten wurden auf Kupferbergwerke, Handelsprivilegien zu bestimmten Waren (u.a. auch Sklaven, damals als "Ware" geführt...) oder die berühmten Maestrazgo-Pachten der drei spanischen Ritterorden (darin wurden die Einnahmen aus den Ländereien dieser drei Orden verpachtet, nicht ungewöhnliches für die Frühe Neuzeit). Vergleichbar sind die Asientos mit Staatsanleihen und sollten wohl auch in unter dieser Rubrik geführt werden. --Ronix 14:02, 28. Nov. 2007 (CET)
- Aus der Diskussion der Jury erinnere ich mich dunkel daran, dass genau dasselbe Argument aus der Gruppe auch kam; dies wurde aber damit beantwortet, dass der Asiento de Negros im Grunde alle Asientos umfassen würde (oder so ähnlich). Es kann sein, dass ich das nach so langer Zeit falsch im Gedächtnis habe, aber vielleicht könntest Du konkret ein paar Gegenbeispiele nennen, dann würde ich mich darum kümmern, das abklären zu lassen. Schöne Grüße, --Markus Mueller 14:48, 6. Dez. 2007 (CET)
- Ok, mal sehen, was ich so aus meinem Gedächtnis ziehen kann: Maestrazgo-Pachten der drei spanischen Ritterorden, Asientos über nordspanische Minen, Verpachtung von kolonialen Einkünften (z.B. exklusive Einfuhr von Gütern, Beispiel Portugal 1575-1598 mit mehreren Pfefferkontrakten), aber auch Austattungsverträge von Schiffen (z.B. bei den Portugiesen für Fahrten nach Indien 1500-mindestens 1509 nachgewiesen), usw. Wenn Kaufleute im 16. Jh. von "Asientos" sprechen, dann meinen Sie meistens die großen spanischen Staatsanleihen, die Asientistas sind eine kleine und exklusive Gruppe von Finanziers der Krone, die dafür entsprechende zukünftige Einkünfte (z.B. Steuereinnahmen) verpachtet bekommen - das ist allerdings so ungewöhnlich nicht, das gibt es z.B. auch auf Kreta und in ganz vielen anderen Zusammenhängen (die Wissenschaft spricht allgemein von "tax farming"). Quellen sind z.B. diverse Quellen von Kellenbenz, v.a. "Die Fugger in Spanien und Portugal bis 1560" und diverese Veröffentlichungen drumherum, ansonsten Wolfgang von Stromer und viele andere - müsste ich nachsehen, ich habe einige Listen von Asientistas mal herumfliegen gehabt von einem Spanier... Asientos de Negros habe ich allerdings nirgendwo in der zeitgenössischen Literatur gelesen, Sklavenhandel war im 16./17. Jh. ein eher untergeordneter Wirtschaftssektor für die großen Unternehmen (auch wenn ganz viele daran beteiligt waren, wie Mitglieder der Neuchristlichen Familien, die hier auf der Wikipedia-Seite genannt werden - die waren ab etwa 1570 stark am Sklavenhandel beteiligt, da kann man z.B. in Forschungen von Boyajian 'reinschauen...). --Ronix 14:54, 21. Feb. 2008 (CET)
- Leider immer noch nicht geändert - wie gesagt, die Asientos de Negros sind relativ spezielle und (finanziell gesehen) recht unwichtige Asientos: Die Höhe der Maestrazgo-Pachten lagen bei ca. 130-150.000 Dukaten pro Jahr um 1520/40. Die Asientos de Negros umfassten jährlich bis ins 17. Jahrhundert hinein normalerweise meiens Wissens maximal einige tausend Sklaven im Jahr - der Verkaufswert eines Sklaven in Brasilien lag bei etwa 10 Dukaten, wenn ich mich recht erinnere. Damit ist freilich der Verkaufswert gemeint und nicht die Pachtsumme, die nur einen Bruchteil des Verkaufswert ausmachte (die "Fixkosten" beim Sklaventransport waren durch die hohe Sterblichkeit recht hoch - im Einkauf kosteten Sklaven zwischen 2-5 Dukaten, meine ich mich zu erinnern - weiß aber nicht mehr genau, wo ich das gelesen habe).--Ronix 10:48, 22. Jul. 2008 (CEST)