Diskussion:Auhof (Wien)
Hadersdorf-Weidlingau, Mauer?
[Quelltext bearbeiten]Der Lainzer Tiergarten gehörte seit der Bildung von Ortsgemeinden bis 1938 zu Hadersdorf-Weidlingau, wie auch überall nachzulesen ist. Es ist aber evident, dass zumindest das Gebiet der SAT vor 1938 zur Gemeinde Mauer gehörte (siehe z.B. hier, besonders die Postkarte als illustration). Geändert werden KG-Grenzen selten bis nie und dass KGs zu mehreren Ortsgemeinden gehören, war zumindest in der Monarchie unüblich. Andererseits: als die Gemeinde Wien 1908 den Rosenhügel von Mauer übernommen hat, wurde dabei eine neue KG - Rosenberg - kreiert. Offenbar wurde das Gebiet der SAT dann 1912 vom Tiergarten abgetrennt. Wieso blieb es dann weiterhin bei der KG Auhof? Kam es dann zu Mauer oder schon vorher? Vielleicht als eine Art Kompensation für die Abtrennung des Rosenhügels? Irgendwie ist mir das ein wenig rätselhaft. -- Clemens 03:00, 29. Mär. 2020 (CEST)
- Im Detail müsste man dem Ganzen noch nachgehen. Mehrere Herrschaften vor 1850 (Mauer, Vösendorf, Inzersdorf...) hatten jedenfalls Grundbesitz im Lainzer Tiergarten (vgl. Czeike "Tiergarten, Lainzer"). Zumindest bei Mauer dürfte sich das auch in der KG- bzw. Gemeinde-Grenzziehung niedergeschlagen haben. Ich habe in einer Karte des Gemeindegebiets von Mauer bei Wien nachgesehen (ca. 1920er Jahre, in: "Chronik der Schule Mauer 3"), in der die KG Rosenberg bereits zu Wien gehört, SAT, Faßlberg und andere Waldgebiete innerhalb der Mauer des Lainzer Tiergartens noch zu Mauer bei Wien (nicht zu Hadersdorf-Weidlingau). KG-Grenzänderungen mögen zwar selten gewesen sein, kamen aber durchaus vor, bis in die jüngste Vergangenheit. Die KG Hütteldorf wurde 1850 im Zuge der Eingemeindung um Teile der Herrschaft Auhof erweitert (vgl. Czeike "Auhof"). Oder der südliche Teil des Südwestfriedhofs war bis vor ein paar Jahren noch Teil der KG Atzgersdorf, bis er im Wr. Flächenwidmungs- und Bebauungsplan plötzlich zur KG Hetzendorf gehörte, was ich nie nachvollziehen konnte. Also dass die Änderung der KG-Grenzen zwischen Mauer und Auhof erst sehr spät passiert ist, wäre nicht auszuschließen. --Funke (Diskussion) 23:19, 29. Mär. 2020 (CEST)
- Das interessante ist aber, dass sich das sonst nirgens niederschlägt. Ich habe einen alten Amtskalender aus dem Jahr 1889 bei mir daheim, da konnte man unter Politischer Bezirk Sechshaus nachlesen, dass der Lainzer Tiergarten als KG Auhof zur Gemeinde Hadersdorf-Weidlingau gehört (wenn er auch als kaiserliche Domäne von der Gemeindeverwaltung ausgenommen ist). Bei Mauer steht nichts dergleichen. Dass viele verschiedene Herrschaften im Lainzer Tiergarten Grundbesitz hatten stimmt schon (davon kommt ja auch die hohe Dichte an Grenzsteinen). Das ist aber nicht dasselbe wie die Katastralgemeinden. Ich vermute, dass das (auch bei Deiner Quelle) in einen Topf geworfen wurde. Oder dass das Gebiet wirklich erst so kurz vor dem Ersten Weltkrieg an Mauer angeschlossen wurde, dass man nicht mehr dazugekommen ist, die KG-Grenzen zu ändern. -- Clemens 00:17, 30. Mär. 2020 (CEST)
- Legitime Theorie. ;-) Meine Karte ist vom Militärgeographischen Institut, scheint mir also schon einen offizielleren Charakter zu haben. --Funke (Diskussion) 00:32, 30. Mär. 2020 (CEST)
- Zu den Grenzänderungen: alles das sind Fälle, wo sie die KG-Grenzen an die politischen Grenzen angepasst haben. Genau das wäre ja auch in diesem Fall zu erwarten gewesen, und es ist offensichtlich nicht geschehen. Das mit dem I.WK war tatsächlich ein wenig scherzhaft, aber: irgendeinen Grund muss diese Anomalie ja haben... -- Clemens 00:44, 30. Mär. 2020 (CEST) Ah ja, Atzgersdorf hatte da einen Anteil am 12. Bezirk. Die Anpassung an die politischen Grenzen ist dieses Jahr vom BDA nachvollzogen worden, die führen die ehem. Schweinemastanstalt am Emil-Behring-Weg nunmehr auch unter Hetzendorf...