Diskussion:Bergkirche (Osthofen)

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Letzter Kommentar: vor 12 Jahren von Jergen in Abschnitt Zerstörung der Burg und unbeschädigte Kirche?
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Zerstörung der Burg und unbeschädigte Kirche?

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Im Artikel steht: 1241 wurde diese Befestigung im Zuge einer Auseinandersetzung zwischen dem Wormser Bischof Landolf von Hoheneck und den Osthofner Bürgern weitgehend zerstört, die Kirche blieb aber unbeschädigt. Bei Brigitte Kazenwadel-Drews (Osthofen, ein Rundgang durch die Geschichte, 2005, S. 84–89) ist jedoch zu lesen, man wisse nicht ganz genau, wo sich Gutshof und Burg befunden haben, möglicherweise hätte die Burg ganz nahe oder sogar unter der heutigen Kirche gelegen und dass der Kirchturm der Bergkirche wohl auf einen Turm der Burg zurückgeht, alles sei sukzessive ausgebaut und ausgebessert worden. Weißheimer (erster Ortschronist 1820) berichtet sogar noch davon, die einstigen Befestigungsanlagen noch mit eigenen Augen gesehen zu haben, auch auf der ältesten Ansicht von Osthofen soll noch eine Zugbrücke der Burg zu sehen sein. Zur Auseinandersetzung von 1241 zitiert Kazenwadel-Drews eine zeitgenössische Quelle, die von harten Bemühungen um die Einnahme des Kirchhofs berichtet. All dies lässt mich daran zweifeln, dass die Bergkirche bei der Zerstörung der Burg keinen Schaden genommen haben soll. In der Lit. von 2005 klingt es eher so, als ob man die Schäden der Auseiandersetzung von 1241 zum Anlass genommen hat, die alte Kapelle zur Bergkirche zu erweitern. Dass die Burg jedoch zerstört worden sei, während die Kapelle an derselben Stelle unbeschädigt stehen blieb, kann danach nicht ganz stimmen. Was schreibt Frau Kazenwadel denn in dem verwendeten älteren Kirchenführer dazu? Bitte prüfen. -- · peter schmelzle · disk · art · pics · lit · @ · 21:16, 10. Sep. 2012 (CEST)Beantworten

Das ist durchgehend so unklar dargestellt, wie du es oben selbst beschreibst. Allerdings legt der bauliche Befund nahe, dass die Kirche die Auseinandersetzung weitgehend oder vollständige unbeschädigt überstanden hat. Zum einen datiert der ältere Bauteil (Chor und Katharinenkapelle) einschließlich der aufgehenden Wände laut den Quellen vor der Zerstörung der Burg und auch der Turm ist älter. Zum anderen - so im älteren Kirchenführer - ist unklar, ob der Turm irgendetwas mit der Burg zu tun hat. [Ich persönlich halte das sogar für sehr unwahrscheinlich, weil die Wormser Bauschule fast ausschließlich Sakralbauten gestaltet hat.] Die Verknüpfung von Burg und Kirchturm wurde - so der Führer - dadurch hergeleitet, dass der Kirchturm der bürgerlichen Gemeinde gehörte. Das aber ist nichts ungewöhnliches, Kirchtürme wurden in der Region öfters für die Brandwache genutzt und dementsprechend von der bürgerlichen Gemeinde finanziert (zB Pfeddersheim, Gau-Odernheim).
Ich muss dazu noch ISBN 978-3-7954-2042-0 nachlesen. Der älteren Literatur (vor 1900) ist kaum zu trauen; sie macht bspw. aus der territorialen Auseinadersetzung zwischen den Osthofner Vögten und dem Wormser Bischof einen Kampf gegen Raubritter. --jergen ? 22:04, 10. Sep. 2012 (CEST)Beantworten
Es bleibt spannend. Besten Dank jedenfalls für den Artikel. Da ich das Bauwerk auch selbst kenne und es für interessant finde, stand ein Artikel dazu auch irgendwo auf den hinteren Rängen meiner endlosen To-Do-List.-- · peter schmelzle · disk · art · pics · lit · @ · 22:15, 10. Sep. 2012 (CEST)Beantworten
Schlauer bin ich nach der Lektüre der oben angegebenen Literatur nicht, es gibt lediglich weitere Widersprüche. Kazenwadel-Drews erklärt dort, die Burg sei 1241 erfolgreich verteidigt und nicht zerstört worden - leider wieder ohne Verweis auf irgend eine andere Quelle und im Widerspruch zu jedem anderen Bericht, den ich bisher gefunden habe (zB [1]). Dafür wird die lediglich vermutete merowingische Remigiuskapelle auf "um 550" datiert und es tauchen plötzlich weitere romanische Baureste im Chorraum auf, die zwar vor Veröffentlichung des älteren Führers gefunden worden sein müssen, aber dort nicht erwähnt werden.
Mein letzte Hoffnung ist jetzt Hotz: Die Wormser Bauschule. Wird am Samstag eingesehen. --jergen ? 18:10, 13. Sep. 2012 (CEST)Beantworten
PS: Immerhin hilft das hier [2] etwas weiter, was 1241 wirklich geschehen ist. Die Burg wurde nicht bei den Kampfhandlungen zerstört, sondern anschließend entfestigt, wenn denn die Annales Wormatienses in ihrer Darstellung korrekt sind. Also auch noch bei Boos nachlesen. Das lässt aber schließen, das Kazenwadel-Drews bei der Darstellung der Umstände ungenau ist; ich fürchte Schlimmes für die Gesamtdarstellung. --jergen ? 18:21, 13. Sep. 2012 (CEST)Beantworten