Diskussion:Biologismus/Archiv/2008
Lemma-Aufspaltung
Meint ihr nicht, dass man diesen Artikel mit Biologisierung vereinen sollte? So verschiden sind die Sachverhalte nicht, so lang die Artikel auch nicht. inspektor godot 21:48, 9. Apr. 2008 (CEST)
- Ich denke schon, dass es in Einzelfällen Überschneidungen geben kann. Beispielsweise vertreten die Nationalsozialisten eine Volkskörper-Ideologie (philosophischer Biologismus: Gesellschaft als biologischer Körper) und eine biologistische Rassentheorie (Biologisierung von vermeintlichen Gruppenmerkmalen). Aber es gibt auch Ansätze wie den Bioregionalismus, dessen Vertreter so weit ich weiß keine Biologisierungen von Gruppenmerkmalen vornehmen. Umgekehrt finden häufig Biologisierungen in Form von Rassismus, Sexismus, etc. oftmals unbewusst statt, jedenfalls ohne Rückgriff auf eine Philosophie im Sinne des Biologismus. Ich glaube ich bin beim Linkfixen auch auf eine Kunstform gestoßen, die dem Biologismus zugeordnet wurde. Es wäre meines Erachtes also sinnvoll, hier genau zu unterscheiden. Das heißt, die Lemma-Aufteilung ist sinnvoll. -- schwarze feder talk discr 21:58, 9. Apr. 2008 (CEST)
Als Philosophin und Sozialwissenschaftlerin halte ich das für einen unbedachten Schnellschuss. Worauf stützt du denn deine Aufspaltung? Gibt es referenzierbare Autoren, die dort eine Unterscheidung treffen? Der Begriff Biologismus umfasst die Biologisierung. Es gibt nicht den guten Biologismus in der Philosophie und einen schlechten. Leute wie G. Roth und W. Singer unterscheiden sich in ihrer methodischen Ausrichtung nicht von völkischen Spinnern. In einem Artikel können die philosophische Debatte, wie auch der sozialwissenschaftliche Rekurs behandelt werden. Sie müssen sogar in einem Artikel behandelt werden, weil sie sich auf das gleiche Grundphänomen beziehen. Eine Aufspaltung schafft nur Verwirrung, spiegelt die Wissenschaftsliteratur falsch wider, bzw. setzt sich an ihre Stellte WP:TF. Ich bitte dich, schwarze feder, deine sämtlichen Änderungen rückgängig zu machen. Die Waldfee 22:15, 9. Apr. 2008 (CEST)
- ich gebe meiner fachkollegin (grüße!) waldfee recht, was das lemma betrifft trotz der hier etwas unnötigen politischen polemik. ich denke auch eher, dass es "in einzelfällen" eine aufspaltung gibt anstatt "in einzelfällen überschneidungen". "biologisieren" ist das, was der biologismus tut, der biologismus ist das fertige ergebnis des biologiesierens. der unterschied ist wesentlich grammatikalisch. und, schwarze feder, selbst wenn du recht haben solltest, sollte man das in einem artikel klären, denn einen engen zusammenhang wirst du ja auch nicht abstreiten. zwei lemmata sind nur verwirrend, erst recht zum verlinken. inspektor godot 22:24, 9. Apr. 2008 (CEST)
Ich habe den SLA der Sockenpuppe zwar revertiert, damit das hier erörtert werden kann. Aber mir ist auch unwohl dabei, diese Zusammenhänge ohne Not aufzulösen. Das dient gewiss nicht dem Leser, wenn man die Seiten wechseln muss. --Gerbil 22:35, 9. Apr. 2008 (CEST)
- eine sockenpuppe? oha. naja, ist tatsächlich ein bisschen aggressiv, die dame, das passt. wer ist denn das original? aber noch was inhaltliches: die definition von "biologismus" als "konzept" (also im sinne von etwas ausgearbeitetem) ist sachlich falsch. biologismen können auch in form impliziter, unausgearbeiteter, untheoeretischer ideologien bzw. genauer ideologeme auftreten. der fall bioregionalismus ist nochmal was anderes, der begriff biologismus ist aber eben weiter. inspektor godot 22:42, 9. Apr. 2008 (CEST)
- 5 Edits vor 4 Wochen, und jetzt - zufällig - bekommt man mit, dass Schwarze Feder hier aktiv wird, das spricht ja nun wirklich für einen recht aktiven Beobachter und einen andersnamigen Hauptaccount. --Gerbil 22:54, 9. Apr. 2008 (CEST)
(BK) Wir können den BKL 1 gerne in einen BKL 2 umwandeln mit Biologismus (Philosophie) als Hauptartikel. Dort können dann ein paar erklärende Worte zu Biologisierung stehen und auf den Artikel Biologisierung verlinkt werden. Aber allein die Kategorisierung gibt schon Probleme. Den Artikel Biologismus unter Diskriminierung zu kategorisieren wäre theoriefindend, da tiefenökologische oder bioregionalistische Ansätze bei aller Kritik, die ich auch an diesen Ansätzen habe, nicht per se diskriminierend sind. Ebensowenig lässt sich die Diskriminierungsform der Biologisierung unter die Kategorie Wissenschaftstheorie einsortieren. Eine andere Möglichkeit: wir verschieben sämtliche philosophische Aspekte zum Artikel Naturalismus (Philosophie). Aber eine Zusammenführung des philosophischen Konzepts Biologismus in all seinen Spielarten - die schon unterschiedlich genug sind - mit biologistischen Rassifizierungen halte ich nicht für zielführend. Ich würde da gerne noch mehr Argumente hören, bevor ich die Arbeit wieder rückgängig mache. -- schwarze feder talk discr 22:42, 9. Apr. 2008 (CEST)
- Ich würde vorschlagen, es entweder bei "Biologisierung" oder bei "Biologismus" (ohne "Philosophie") zu belassen und dann in unterabschnitten auf die verschiedenen versionen des begriffs hinzuweisen. oder, wenn's denn sein muss, von dort aus auf den separaten artikel Biologismus (Philosophie) verweisen. Biologismus im Sinne der Biologisierung sollte aber auf jeden Fall Hauptbedeutung bleiben, dem Sprachgebrauch folgend. Und ehrlich gesagt kann ich noch immer keinen unterschied erkennen, der einen eigenen artikel rechtfertigt. das ist ziemliche theoriefindung hier! inspektor godot 22:53, 9. Apr. 2008 (CEST)
- (BK)Mit dem Vorschlag kann ich gut leben. Bislang war es umgekehrt: der Artikel konnte genau in zwei Teile aufgeteilt werden [1], wobei im ersten Teil die Definition und die begriffsgeschichtliche Einordnung erfolgte. Und im zweiten Teil drangeklatscht unter "Gesellschaftliche wirkungsweise" die Biologisierung in Form von biologischen Interpretationen von unterschiedlichen Gruppenmerkmalen. Der Artikel war auch als Philosophie-Artikel kategorisiert. -- schwarze feder talk discr 22:58, 9. Apr. 2008 (CEST)
Sorry, ich wollte nicht aggressiv rüber kommen. Mir haben sich nur gerade die Haare aufgestellt; hat man wohl gemerkt. :-)
"Biologisieren" ist das, was der Biologismus tut, der Biologismus ist das fertige Ergebnis des Biologisierens. - Das trifft es sehr gut. Biologismus wird vorrangig als abwertender Begriff gebraucht, als eine Reduktion einer Tatsache auf ihre mögliche biologische Betrachtung. In gleicher Weise wird in der Sozialwissenschaft aus kritisch-emanzipatorischer Hinsicht etwas als "Biologisierung" kritisiert. Die Sozialwissenschaft ist in ihren Begriffen nicht immer voll ausgereift. Es geht prinzipiell um dasselbe: Die Kritik einer verengten Weise der Beschreibung, die kulturelle Aspekte ausklammert oder wiederum biologisch betrachtet. Die Biologie ist nur eine Weise der Beschreibung. Vor allem ist der Biologismus eine Weise der Beschreibung, die wie z.B. die Evolutionäre Erkenntnistheorie zirkulär ist, was ihren Erkenntnisbegriff angeht. Die Waldfee 23:01, 9. Apr. 2008 (CEST)
- Die begriffliche Aufteilung war nicht sehr gelungen. Das ließe sich schnell ändern. Aber der Unterschied ist kategorial im wahrsten Sinne des Wortes. Wir können bei aller Kritik die Evolutionäre Erkenntnistheorie nicht als Diskriminierungsform betrachten, jedenfalls nicht in Wikipedia. Das eine sind halt Welterklärungskonzepte, die abgesehen von sehr krassen Ansätzen wie die Volkskörperideologie, neutral zu behandeln sind und wirklich nichts mit Diskriminierung zu tun haben (unter "siehe auch" finden sich einige auf Biologismus verlinkte Konzepte) und auf der anderen Seite ist eben die Diskriminierungsform gemeint, die im wissenschaftlichen Kontext negativ gemeint ist als integraler Bestandteil einer Diskriminierung. Waldfee, könntest du dich auch damit anfreunden, dass der Artikel Biologisierung der Hautpartikel wird und Biologismus (Philosophie) kurz angesprochen wird und mit einem Link als eigenständiger Artikel bestehen bleibt? -- schwarze feder talk discr 23:14, 9. Apr. 2008 (CEST) Wie die beiden Lemma dann heißen, können wir dann immer noch klären. -- schwarze feder talk discr 23:16, 9. Apr. 2008 (CEST)
(BK)Ich mache es mal kurz: Ich bin mit allem einverstanden, nur nicht damit, dass das Diskriminierungsmerkmal "biologistisch" unter einer wissenschaftstheoretischen Begriffserklärung eingeführt wird. Die Biologisierung der Gesellschaft (Analogiebildung) und die Biologisierung von Gruppenmerkmalen (Essentialisierung) sind zwei Paar Schuhe, auch wenn sie vom gleichen Schuster kommen. Am liebsten wären mir zwei Artikel, wie auch immer. Ich entschuldige mich für den Schnellschuss und repariere dann morgen alles. Liebe Grüße und Gute Nacht. -- schwarze feder talk discr 23:35, 9. Apr. 2008 (CEST)
Geht es dir nur darum die Kategorie:Diskriminierung einfügen zu können? Die biologistischen Modelle in Philosophie sind nur die etwas vornehmeren Varianten, letztlich sind alle diese Modelle Kinder des gleichen Geistes. Biologistische Modelle der Philosophie ließen sich leicht auf Modelle diskriminierender Biologisierung erweitern. Der Zusammenhang ist derselbe.
Es gibt neben dem etablierten Begriff Biologismus auch faktisch keinen Begriff der Biologisierung, der davon abgesetzt würde. Es würde den Leser nur verwirren, hier eine Unterteilung zu treffen, der die tatsächliche Wissenschaftsliteratur nicht entspricht. Als eigenständiger Begriff ist Biologisierung nicht etabliert. Es ist ein Wort, das verwendet wird, um das Vorgehen des Biologismus zu beschreiben, aber kein selbständiger wissenschaftlicher Terminus, der eine Definition besitzt, die ohne einen Rekurs auf den Biologismus auskäme, bzw. über diesen hinausginge.
Natürlich ist der Biologismus variantenreich. Dann müssten wir aber etwa ein Dutzend Artikel über Biologismus schreiben und nicht nur zwei. Die Waldfee 23:32, 9. Apr. 2008 (CEST)
- nochmal kurz: ich glaube wir sind inhaltlich gar nicht so weit von einander entfernt. Wenn es um meine Meinung ginge, würde ich sagen, auch die "harmlosen" Varianten wie Bioregionalismus sind gefährlich, da sie biologistische Zuschreibungen von Gruppenmerkmalen nahelegen. Wenn du Zeit hast, würde ich gerne länger an dem Artikel feilen. Vielleicht lassen sich ja doch zwei Artikel vermeiden. Bin aber skeptisch. -- schwarze feder talk discr 23:40, 9. Apr. 2008 (CEST)
Die kritischen Modelle der Sozialwissenschaft zur Biologisierung gehören in den Artikel Biologismus, denn sie haben denselben Gegenstand. Natürlich darf der Artikel nicht zum Assoziationsblaster werden. Es muss mit Belegen gezeigt werden können, in welchen Zusammhängen wiederholt von wissenschaftlicher Seite von Biologismus\Biologisierung gesprochen wird. Ich meine: die Sozialwissenschaftler meinen Biologismus, wenn sie von etwas als biologisierend sprechen. Der Sozialwissenschaft fehlt nur oft die Reflexion auf Begriffe, die für die Philosophie so wichtig ist. Die Philosophen machen es einem wesentlich einfacher, Artikel zu verfassen, weil sie ihre Begriffe deutlicher abfassen. Die Waldfee 00:04, 10. Apr. 2008 (CEST)
- Die Aufteilung entspricht der Aufteilung von Rassentheorie und Rassifizierung und von Essentialismus und Essentialisierung. Während Rassentheorie und Rassifizierung den selben Gegenstand behandeln, nämlich die Zuschreibung von Rassenmerkmalen, behandeln Biologismus und Biologisierung tatsächlich auch unterschiedliche Gegenstände. Beim Biologismus geht es unter anderem darum, die Gesellschaft oder sogar den Planeten (Gaia-Theorie) biologistisch zu deuten, und nur ein Aspekt - der nicht zwangsläufig zu den unterschiedlichen Ansätzen von Biologismus gehört - ist die Zuschreibung von Gruppenmerkmalen. Mit Biologisierung ist jedoch eine Unterform von Essentialisierung gemeint und es wird sich immer auf die Zuschreibung von Gruppenmerkmalen bezogen; ob ein philosophisches Konzept dahintersteht ist - parallel zu Rassifizierung und Essentialisierung - sekundär, dies kann in dem Artikel mitbehandelt werden. Ein eigenständiger Artikel zur Philosophie des Biologismus erscheint mir auch notwendig, um ihn gegenüber dem Artikel Naturalismus (Philosophie) zu positionieren und abzugrenzen. Der Marxismus ist beispielsweise ein naturalistischer Materialismus, hat überhaupt nichts mit biologistischen Zuschreibungen zu tun, ist aber gegenüber bioregionalistischen Aspekten abzugrenzen. Eine spannende Lektüre hierzu ist Barbara Holland-Kunz: Soziales Subjekt Natur, in der sie eine Anti-anti-essentialistische Position vertritt, das heißt, es gibt durchaus meiner Meinung nach emanzipatorische Ansätze, die dem Anti-Essentialismus konstruktivistischer Philosophie skeptisch gegenüberstehen und auf ontologische Konzepte nicht verzichten wollen (beispielsweise Ernst Blochs "Ontologie des Noch-Nicht-Seins"), aber mit Essentialisierungen im Sinne von Zuschreibungen unveränderbarer Gruppenmerkmalen nichts am Hut haben. Oder ein anderes Beispiel, weshalb differenziert werden sollte: Michel Foucaults Konzept der Bio-Macht sollte durchaus unter Biologismus (Philosophie) behandelt werden, als Ansatz, der diesen Biologismus kritisiert. Aber die von ihm kritisierte Bio-Macht funktioniert eben nicht hauptstächlich durch Biologisierung von Gruppenmerkmalen, sondern durch Techniken des Selbst, durch Selbstzuschreibungen, die eventuell anschlussfähig an Biologisierungen sind, aber nicht sein müssen. Die gesamte aktuelle Diskurs zur Demografie, die Demografisierung der Gesellschaftswissenschaften, die "Nachhaltige Familienpolitik" ist biologistisch, aber nicht zwangsläufig mit einer Biologisierung von Gruppenmerkmalen verbunden. Sowohl der Rassismus ohne Rassen als auch der Moderne Sexismus tickt heute anders. -- schwarze feder talk discr 14:43, 10. Apr. 2008 (CEST)
- schwarze feder, wolltest du nicht....? ich denke – und ich bin nicht der einzige, wie die diskussiobn gezeigt hat (die "sockenpuppe" hat übrigens genauso rederecht, da sie einen benutzer repräsentiert, der in dieser diskussion nicht doppelt auftaucht) – nach wie vor, dass eine aufspaltung nicht sinnvoll ist. und zwar ganz besonders deshalb, weil das, was du unter "biologisierung" abhandeln willst, in der regel "biologismus" genannt wird. lass uns alles nach Biologismus verschieben und dort dann einen abschnitt zu deinen philosophischen, nicht-biologisierenden biologismen erstellen. kategorisierung dann unter diskriminierung und philosophie.
- ich finde es übrigens nicht gut, dass du wegen dieser kategorie ständig artikel aufspaltest und durcheinanderbringst. das hier ist, wenn ich mich recht erinnere, nicht das erste mal. kategorisierungen dienen dazu, dem leser die benutzung zu erleichtern, nicht sie zu verkomplizieren. inspektor godot 09:38, 11. Apr. 2008 (CEST)
- Natürlich kann Waldfee mitreden. Mir ist nicht bewusst, dass ich "ständig Artikel aufspalte". Rassifizierung und Essentialisierung wurden nicht von mir eingeführt. Oder was meinst du.
- Ich hatte gesagt, bei Bedarf kann ich das wieder rückgängig machen. Es gibt jetzt einen LA auf Biologisierung. Aber okay, lass uns nicht streiten, ich habe mit dem Artikel Diskriminierung schon genug Ärger. Wie sollte der Artikel Biologismus aussehen? Den ursprünglichen Artikel fand ich sehr schlecht, da er genau die Aufteilung hatte, die quasi nur formell umgesetzt habe. -- schwarze feder talk discr 11:39, 11. Apr. 2008 (CEST)
- "kategorisierungen dienen dazu, dem leser die benutzung zu erleichtern, nicht sie zu verkomplizieren." Von dieser richtigen Erkenntnis ist schwatze feder so weit entfernt wie es nur geht. Schaut Euch doch mal "seine" Artikel an, z.B. "Arbeiterkind". Unlesbarer tendenziöser OberPOV... --217.237.121.143 11:55, 11. Apr. 2008 (CEST)
- @IP: derartiges bringt uns auch nicht weiter und vergiftet nur das klima.
- @schwarze feder (vgl. dazu auch [2]): auch wenn es differenzen in der gemeinten sache gibt bzw. geben mag: der begriff biologismus wird für beide bedeutungsebenen verwendet. ich würde den artikel so strukturieren, dass das, was jetzt unter "biologisierung" läuft, im ersten abschnitt als hauptbedeutung abgehandelt wird - unter dem stichwort "biologismus" im sinne der substantivierung von biologisierung. in einem weiteren abschnitt wird dann auf deine philosophischen systeme eingegangen, die teilweise biologisierend sind, teils, wenn das stimmt, was du sagst, aus anderen gründen so heißen. wobei ich frage: nennen die sich auch selber so? am ende scheint mir das alles einfach "biologismus" im sinne einer fremdzuschreibung zu sein, und zwar in der bedeutung von "biologisierendes denksystem". man könnte dann das ganze als ein thema aufbauen, und besonders elaborierte biologismen (deine philosophischen systeme) einfach als beispiele aufführen. aber auch wenn es differenzen gibt, sollte alles als bedeutungsfacetten von "biologismus" abgehandelt werden. also keine gegenüberstellung von biologisierung vs. biologismus, weil das eben so einfach nicht aufgeht. dass natürlich "biologsieren" und "biologisierung" weiterhin als wörter im artikel auftauchen dürfen, bleibt davon unberührt. eine kurze erwähnung im rahmen von Naturalismus (Philosophie) ebenfalls. inspektor godot 12:15, 11. Apr. 2008 (CEST)
- Okay, klingt gut. Ich hatte jetzt auf der Diskussionsseite zu Bioregionalismus gefragt, was sie von der Aufteilung halten. Wenn da keine Antwort kommt, machen wir das so wie du gesagt hast - ich meine, ich wäre damit dann einverstanden. Und wenn von dort noch Anregungen kommen, können wir sie ja aufnehmen. Lieben Gruß, -- schwarze feder talk discr 14:18, 11. Apr. 2008 (CEST)
Der Verweis auf die Aufspaltung von Rassentheorie/Rassifizierung und von Essentialismus/Essentialisierung ist kein Argument für eine weitere Aufspaltung. Vielmehr zeigt es nur, wo evtl. noch weiterer Handlungsbedarf besteht. Zwei Fehler können nicht den nächsten rechtfertigen. Die Waldfee 18:22, 15. Apr. 2008 (CEST)
- Na, da bin ich mir eben nicht sicher. Die Bildung von diskrimnierenden Stereotypen muss nicht immer mit der Übernahme einer Ideologie einhergehen. Aber für das weitere Vorgehen scheinen wir uns ja geeinigt zu haben. -- schwarze feder talk discr 18:25, 15. Apr. 2008 (CEST)
Ich war ja bereit, mit Bauchschmerzen, den Begriff Biologisierung wieder im Lemma Biologismus abzuhandeln. Da jetzt Löschanträge zu Essentialisierung, Rassifizierung und Ethnisierung gestellt wurden, und somit jeder Artikel, der sich mit Zuschreibungsprozessen befasst, gelöscht werden soll, bin ich wieder sehr skeptisch und bleibe beim behalten. Es ist ein Unterschied, ob eine Ideologie/Weltanschauung beschrieben wird oder ein psychodynamischer Prozess. -- schwarze feder talk discr 09:55, 17. Apr. 2008 (CEST)
- Bitte stelle Diskussionsbeiträge nicht ständig doppelt ein, hier und auf meiner Diskussionsseite. Ich habe diesen Artikel durchaus auf meiner Beobachtungsliste. Meine Antwort von dort hierher kopiert:
- Sorry, aber was hat das eine mit dem anderen zu tun? Nebenbei: Womöglich würde sich Essentialisierung ja tatsächlich ganz gut in Essentialismus machen. Ich sagte ja schon mal, deine Artikelaufspalterei ist nicht gut. Aber abgesehen davon hat das doch jetzt mit unserem Artikel gar nichts zu tun. Und nochmal: die Trennung Weltanschauung/psychodynamischer Prozess entspricht nicht dem Begriffspaar Biologismus/Biologisierung (ganz abgesehen davon, dass die erste Trennung inhaltlich schon Quatsch ist, weil auch Weltanschauungen "psychodynamische Prozesse" beinhalten). Wie oft sollen ich und andere das eigentlich noch sagen? Du bist echt ganz schön dickköpfig, so leid es mir tut, das sagen zu müssen, da ich ja weiß, dass du gute Absichten hast. Womöglich hängt mit dieser Charaktereigenschaft auch zusammen, dass du hier so oft aneckst und Editwars führst bzw. führen "musst"? Nimm das als produktive Kritik. Mit freundlichem Gruß: inspektor godot 10:22, 17. Apr. 2008 (CEST)
- Sorry, dass aus politischen Gründen jeder Artikel im Bereich Diskriminierung auf der Löschsseite landet, lässt mich natürlich als Dickkopf erscheinen, weil ich ständig über Lemmata streite. Aber ich habe hier deutlich signalisiert, dass ich mit Bauchschmerzen eine Rückführung von Biologisierung in Biologismus mitmache. Wenn aber jeder Zuschreibungsbegriff gelöscht werden soll, dann liegen hier politische Gründe vor und da mache ich dann nicht mehr mit. Zwischen Weltanschauungen und Ideologien und Zuschreibungsprozessen wird in der Diskurs- und Rassismusforschung sehr genau unterschieden. Und ich würde mir wünschen, wenn auch auf dieser Ebene zwischen meinem inhaltlichen Arbeiten und den mir zugeschriebenen Eigenschaften unterschieden wird. Danke. -- schwarze feder talk discr 10:36, 17. Apr. 2008 (CEST)
also mir gehts nicht um politik, sondern um enzyklopädische sinnhaftigkeit, das kannst du mir glauben. bist du denn so sicher, dass es allen anderen wirklich um politik geht? vielleicht fällt es dir schwer, das eine vom anderen zu trennen? dein politisches anliegen ließe sich vielleicht auch anders verwirklichen als durch artikelaufspaltungen und lemma-verkomplizierungen? eine einarbeitung des diskriminierungsaspekts in die entsprechenden lemmata wäre politisch genauso sinnvoll wie ein eigener atrikel, wenn nicht gar sinnvoller (da so mehr leserInnen erreicht würden). meine bemerkung zu deiner dickköpfigkeit war ein nett gemeinter hinweis, kein argument. falls du sowas nicht gerne hörst, entschuldige bitte. inspektor godot 10:43, 17. Apr. 2008 (CEST)
- Ich zähle dich nicht zu denjenigen, die ein politisches Interesse daran haben, die Diskriminierungsartikel zu löschen. -- schwarze feder talk discr 11:06, 17. Apr. 2008 (CEST)
Fachbegriffe und Fremdwörter
Wer auch immer sich für diesen Artikel verantwortlich zeichnet, bitte mal einen genauen Blick auf meine heutige Übersetzungsübung werfen. Der Artikel strotzte nur so vor überflüssigen Fach- und Fremdwörtern. Dabei geht's doch so leicht: Konnotation→Beiklang, explizit→ausdrücklich, interdisziplinär→fächerübergreifend, Exklusivität→allumfassender Erklärungsanspruch, partiell→teilweise, Forschungspersönlichkeiten→Forscher. Im übrigen bräuchte der Artikel dringend Belege. Grüße -- Tischbein-Ahe φιλο 22:13, 9. Apr. 2008 (CEST)
Neuer Unterpunkt: Manipulation
Ich finde, das Beispiel „Volkskörper“ passt nicht so recht zu den Arten von „Biologisierung“, die in dem Artikel sonst aufgeführt sind. Hier handelt es sich um eine andere Art des Umgangs mit der Biologie als der Art, Menschen angeblich „natürliche“ Unterschiede anzudichten.
„Volkskörper“ ist eine Metapher, und zwar eine der hochgradig suggestiven Art. Suggeriert wird, dass ein Staat nicht wie eine Maschine funktioniere (was eher zutrifft), sondern wie ein Körper, in dem alles „organisch“ zusammenhängt (vgl. auch den Begriff „Staatsorgane“). Bereits Livius hat die „Fabel vom Bauch und den Gliedern“ konzipert, in der die Plebejer beschwatzt werden, ihren Aufstand gegen die Patrizier und den Römischen Senat aufzugeben, da sie ja als Glieder des Volkskörpers sich selbst schadeten, indem sie den Bauch bekämpfen. Über Shakespeare („Coriolanus“) und die Bearbeitung dieses Stücks durch Bert Brecht bis hin zu Günter Grass („Die Plebejer proben den Aufstand“) wird immer wieder die Wirksamkeit uneigentlichen Sprechens mit Hilfe von Bildern, die der Natur entlehnt sind, beschrieben (das Volk fällt immer wieder - außer bei Brecht - auf Livius' Fabel herein).
In die gleiche Kategorie gehört die antidemokratische Fabel Fiescos in Schillers Drama „Die Verschwörung des Fiesco zu Genua“: Angeblich, so Fiesco, sei eine Demokratie unsinnig, weil sie eine „Herrschaft der Feigen und Dummen“ bedeute; denn es gebe im Tierreich (!) mehr Schwache als Starke und mehr Feige als Mutige, und auf die Mehrheit komme es in der Demokratie an. Wieder kommt der Sprecher mit diesem plumpen Trick, Verhältnisse unter Menschen zu biologisieren (das „Reich der Tiere“ weist ganz andere Strukturen als ein Menschenstaat auf), durch.
Mein Verschlag: Lasst uns einen Unterpunkt „Biologisierung als Form uneigentlichen Sprechens“ schaffen. Damit zeigen wir, dass das Lemma „Biologisierung“ einen eigenen Wert hat (es geht eben nicht nur um Diskriminierung, sondern auch um Manipulation).
--Corradox, 16:40, 15. Apr. 2008 (CEST)
Naturrecht?
Zählt das Naturrecht, zumindest im speziellen die Ableitung von moralischen Grundsätzen aus in der Natur vorkommenden Normen, nicht auch zum Biologismus? --FAR 07:32, 4. Aug. 2008 (CEST)
- Das ist natürlich im Einzelnen immer von der Argumentation abhängig; weit verbreitet ist die Zuordnung m.E. aber nicht. Zu bedenken ist auch, dass der rechtlich-ethischen Konzeption "Naturrecht" ein anderes Naturverständnis zu Grunde liegt als der ("modernen") Biologie als Naturwissenschaft, zu der der Biologismus-Begriff Stellung bezieht. Antwort auf Basis meiner Recherchen: Eher nein, aber andere Positionen ließen sich ggf. begründen (Jedenfalls: Hier bitte keine original research!)