Diskussion:Blindenschach
Gleiche Voraussetzungen?
[Quelltext bearbeiten]Ich habe diesen Artikel rein aus Interesse gelesen und keinerlei Vorwissen darüber. Mir ist allerdings eine logische Ungereimtheit aufgefallen.
In dem Artikel wird beschrieben, wie Blinde anhand eines Brettes auf dem sie alle Figuren befühlen können gegen Sehende spielen und die Züge untereinander verbal ausgetauscht und auf beide Bretter übertragen werden. Nun wird (anscheinend auf die Spielweise bezogen) Folgendes behauptet:
"Schach ist eine der wenigen sportlichen Betätigungen, in die Sehende und Blinde unter gleichen Voraussetzungen eingebunden sind."
Dies scheint mir nicht der Fall, da ein Sehender wohl weitaus mehr Figuren gleichzeitig visuell überblicken kann, als ein Blinder ertasten kann. Der blinde Spiele wäre also, dem Blindenspiel ähnelnd, gezwungen Figuren nacheinander zu ertasten und sich zumindest eine bestimmte (für seine aktuellen Überlegungen notwendigen) Anzahl derer zu merken.
Es könnte natürlich sein, dass dieser Umstand durch das Fokussieren des Auges beim Blicken ausgeglichen wird. (nicht signierter Beitrag von 80.139.108.76 (Diskussion) ) rorkhete
- Es dürfte primär so gemeint sein, dass Schach die einzige Sportart ist, in der Blinde und Sehende aufeinandertreffen(?!?). Das mit den gleichen Voraussetzungen stimmt in diesem Sinne nat. nur bedingt. Ertasten und nichts sehen ist ungleich schwerer als sehenden Auges zu spielen. Ich überlege an einer angemesseneren Formulierung. rorkhete 23:58, 18. Dez. 2006 (CET)
Zum gesamten Artikel
[Quelltext bearbeiten]Ich stelle mir (so ganz naiv) vor, dass die Artikel über Blindenschach, Blindschach, Simultanschach und Blind-Simultan-Schach von den Schachartikeln mit die häufigsten Nicht-Schachspieler-Leser haben (siehe Presseaufmerksamkeit und Zuschauerinteresse), deshalb sollten sie Priorität bei der Verbesserung haben. Und außerdem sollte man im Hinterkopf behalten, dass auch Schachlaien den Text verstehen sollen.
Ich habe grade den ersten Teil dieses Artikels etwas überarbeitet (ich bin damit noch nicht zufrieden).
Aber jetzt kommt ja noch der Teil, der mir Bauchschmerzen macht: „(1) Schach ist eine der wenigen sportlichen Betätigungen, die Sehende und Blinde unter annähernd gleichen Voraussetzungen ausüben können. (2) Ein Vorteil für einen sehenden Spieler besteht darin, dass er beobachten kann, welche Figuren der blinde Spieler auf seinem Brett betastet, und dadurch eventuell dessen Pläne erraten kann.“.
Zu (1) So wie es da steht, kann man es wohl nicht sagen. Es muss irgendwie formuliert werden, dass blinde Schachspieler als einzige Sportler sozusagen „auf gleichen Ebene“ gegen sehende Spieler antreten – mit den prinzipiell gleichen Regeln. Mir fällt im Moment aber nicht die rechte Formulierung ein.
Zu (2) Quelle? Ich selbst habe bereits mehrfach gegen Blinde Turnierpartien gespielt und habe aus dem Beobachten ihrer Finger beim Betasten der Figuren auf dem Steckschachspiel keinerlei Vorteile erreicht, das Beobachten hat mich eher durcheinander gebracht. Wie ist das bei euch? Ich muss da mal bei uns im Schachclub nachfragen, wie das andere sehen.
Vorteil für die blinde Seite?: In KARL – Das kulturelle Schachmagazin, 2/2005 ist ein Bericht über Dieter Bischoff (bester deutscher blinder Spieler) und der sagt dort (er erblindete erst nach und nach), dass er „sich heute besser denn je konzentrieren kann, vielleicht besser als die meisten Sehenden, denn er wird weniger durch visuelle Einflüsse abgelenkt.“
Also wenn ich alles so überdenke, würde ich das mit dem Vorteil (egal von welcher Seite) ganz weglassen.
Ein kleines Foto wäre schön, z. B. so was, aber ich habe mal in Commons rumgelesen – das will ich mir nicht antun.
PS: Und wie sagte ein blinder Spieler nach seinem Sieg gegen meinen sehenden Mannschaftskameraden: „Gell, dees host ned gseng!“ --Seidenkäfer 13:00, 27. Mär. 2007 (CEST)
Baretic
[Quelltext bearbeiten]Soweit ich weiß, hat Baretic nie Hilfsmittel für Blinde benutzt, spielte also ohne Steckbrett. Finde es erwähnenswert. --Alexmagnus 15:52, 21. Nov. 2008 (CET)
Definition des Lemmas
[Quelltext bearbeiten]- "Schach wird Blindenschach genannt, wenn mindestens einer der Spieler blind ist oder extrem sehbehindert (dann auch Sehbehindertenschach)."
der Definition kann ich mich nicht anschließen und halte sie für TF. Wenn ein sehender Spieler in einem regulären Turnier gegen einen blinden Spieler spielt, dann ist das jedenfalls für den sehenden Spieler und auch insgesamt kein "Blindenschach".
Tatsächlich wird unter dem Schlagwort "Blindenschach" zweierlei verstanden:
- eine spezielle Form des Schachspiels bei dem ein Spieler mittels eines Brettes mit tastbaren Figuren spielt und sich nicht oder nur sehr eingeschränkt optisch orientieren kann. Damit verbunden sind auch Regelanpassungen für diesen Spieler(!), insbes. ist es dem Spieler selbstverständlich gestattet, die Figuren auf dem Tastbrett weitgehend uneingeschränkt zu berühren.
- spezielle Wettbewerbe und Meisterschaften, bei denen alle Teilnehmer Blindenschach im Sinne von Nr. 1 spielen. --ZxmtIst das Kunst? 08:56, 31. Aug. 2018 (CEST)
Jedenfalls wenn es auch für Sehende (dann ggf. mit Augenbinde) Veranstaltungen im Braille-Schach (als Schachvariante) geben sollte, müsste man evtl. über eine Verschiebung nachdenken und evtl. auf Sehbehinderte Menschen im Schachsport verschieben und das derzeitige Lemma nur als Weiterleitung bestehen lassen. --ZxmtIst das Kunst? 10:08, 31. Aug. 2018 (CEST)
Blindheit / Sehbehinderung wirklich erforderlich?
[Quelltext bearbeiten]Trotz einiger Recherche ist es mir nicht gelungen, die Frage zu klären.
Zweifellos können auch normal Sehende prinzipiell mit Tastbrett Schach spielen (z.B. mit verbundenen Augen) und somit technisch gesehen "Blindenschach" spielen. Das ist nichts anders, als wenn ein "normal" Sehender mit entsprechender Übung Braille-Texte ertastet - man muss nicht wirklich blind sein um solche Techniken zu Lernen und zu praktizieren.
Daraus ergeben sich dann zwei Fragen, die der Artikel nicht beantwortet:
- ist es für Blindenschachveranstaltungen tatsächlich erforderlich, dass die Teilnehmer blind oder (stark) sehbehindert sind oder ist es vielmehr ausreichend, wenn sie ihr Sehvermögen durch geeignete Maßnahmen während der Partie ausschalten und als Hilfsmittel lediglich ein Tastbrett verwenden können?
- sofern tatsächlich Blindheit oder Sehbehinderung vorliegen muss, ist die Frage nicht beantwortet, ab welcher visuellen Beeinträchtigung eine Teilnahme möglich ist. Die Aussage "extrem sehbehindert", wie sie bis eben im Artikel stand, ist TF und unbelegt. Im Übrigen zeigen Bilder von Teilnehmern an Blindenschachwettbewerben, dass es durchaus Teilnehmer gibt, die sich mit Brille in einem Raum orientieren können. Das mag aus rechtlicher und regeltechnischer Sicht als "Blind" gelten, ist aber für die Zielgruppe unserer Leser nicht ohne weitere Erklärung nachvollziehbar. --ZxmtIst das Kunst? 09:04, 31. Aug. 2018 (CEST)
Nachtrag: die International Braille Chess Association zielt wohl im Zweifel auf die Einordnung "legally blind" ab, was das Problem nicht löst, weil in unterschiedlichen Ländern natürlich unterschiedliche Einordnungen gelten: s. https://en.wikipedia.org/wiki/Visual_impairment#Legal_definition Speziell bei der Einordnung hinsichtlich der Sichtfeldeinschränkungen gibt es erhebliche Unterschiede, die beim Schach durchaus schon eine Rolle spielen könnten und für Laien zumindest erklärungsbedürftig sind (in Deutschland z.B. 5 Grad, in den USA 20 Grad) --ZxmtIst das Kunst? 10:02, 31. Aug. 2018 (CEST)
Blindenschachvereine
[Quelltext bearbeiten]Vielleicht ist noch erwähnenswert, dass es einige "Blindenschachvereine" gab.In den 70er Jahren spielten dort noch Kriegsblinde des 1. Weltkriegs. Mangels Nachwuchs lösten sich viele Vereine auf. --Langoktavian (Diskussion) 01:40, 16. Okt. 2022 (CEST)