Diskussion:Boxberg’sches Palais
Nachfrage zur Adresse
[Quelltext bearbeiten]Nach den Abgaben bei Gurlitt (Cornelius Gurlitt: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen, 1903, Heft 21/23, S. 566 und dem Bildindex der Kunst und Architektur (online abgerufen am 16. August 2013) war die Adresse Waisenhausstraße 3, und auf dem Gelände wurde nach dem Abriss 1989 das Dresdner Centraltheater errichtet (z.B. in: Dorothée Baganz: Das historische Dresden, S. 51), für das das Dredner Adressbuch von 1900 die Adresse Waisenhausgasse 6 angibt (S. 509). Bei den Googlebooks finde ich hingegen einen Snipplet (Gurlitt: "Geschichte des barockstiles in und des Rococo in Deutschland", den ich nicht korrekt angezeigt bekomme, der aber die 33 als Adresse für das Boxberg'sche Palais ausweist. (siehe hier)
Das Stadtwiki Dresden erwähnt unter der Adresse Waisenhausgasse 33 das Julius-Otto-Haus (s. hier), nebst einer Plakette zur Erinnerung an Ernst Julius Otto. Otto hat dort gewohnt, was übrigens in der Literatur zu ihm die gängige Adresse ist, und es gibt keinen Hinweis darauf, dass er im Boxberger Palais gewohnt haben soll.
Hatte die Waisenhausgasse ggf. eine andere Nummerierung als die später aus ihr entstandene Waisenhausstraße? Ist die "33" schlicht ein Tippfehler? Könnten die Fachleute aus Dresden mit der entsprechenden Literatur bitte Klarheit herbeiführen? Auf jeden Fall schon einmal:
vielen Dank vorab :)
--Dovahkiin • Lok Vah Koor 09:12, 16. Aug. 2013 (CEST)
Soweit ich das übersehe, galt die 33 bis ca. 1890. Vermutlich lässt man Hausnummern, da recht wandelbar, einfach weg und ersetzt das durch eine Beschreibung wie "An der Südseite der Waisenhausgasse" o.ä. Gruß, adornix (disk) 09:31, 16. Aug. 2013 (CEST)
- Zumindest im Dresdner Adressbuch von 1877 auf S. 318 ist die Nr. 33 im Besitz eines E. v. Boxhagen. Allerdings gibt es im Parterre einen Holzbildhauer (Atelier) und einen Buchbinder (Ladenlokal) nebst dem Portier Krone (oder Crone), der Eigentümer wohnt in der Belletage, im 2. Stock wohnt eine Rittergutsbesitzerin von Boxhagen und der 3. Stock ist an Generallieutnant und Oberstallmeister a.D. von Thieleau-Rüssing vermietet.
- IMHO wäre es sinnvoller, unter Vernachlässigung der in der Tat wandelbaren Hausnummern, die ehemalige und ggf. die heutige Nutzung des Grundstück für den Leser/die Leserin als Orientierung anzugeben. Meinetwegen so: "Das Boxberg’sche Palais wurde 1750 an der dresdner Waisenhausgasse errichtet und 1899 abgebrochen. Das Gebäude entstand vermutlich nach Entwürfen von Julius Heinrich Schwarze, an der Innendekoration wirkten Adam Friedrich Oeser und später Johann Gottfried Panse mit. Das Grundstück befand sich zwischen Prager Straße und Trompeterstraße im Stadtteil Seevorstadt." Die bisherigen Formulierung zu Oeser und Pansen legt den Eindruck nahe, die beiden Künstler hätten sich die Arbeit geteilt, in Wirklichkeit aber stammt die Decke im Gartensaal von Oeser und war nach der Umgestaltung durch Panse nicht mehr vorhanden. Gibt es das Grundstück eigentlich heute noch? --Dovahkiin • Lok Vah Koor 11:23, 16. Aug. 2013 (CEST)
- Ich habe zwar eben noch einmal umformuliert, inhaltlich war das aber völlig ok. Im Adreßbuch von 1880, in dem ich eben nachgeschaut hatte, steht im Wesentlichen dasselbe wie in dem von '77 :-) Übrigens war die spätere Hausnummer die Waisenhausstraße 6, identifizierbar zum Glück anhand der Kataster-Nr. 56. Gruß, adornix (disk) 16:21, 17. Aug. 2013 (CEST)
- Ach so: Nach dem Abriss wurde dort das Zentraltheater gebaut. Heute steht dort die Centrum-Galerie - das Palais Boxberg stand so etwa an der Westkante des Einkaufszentrums. Gruß, adornix (disk) 16:28, 17. Aug. 2013 (CEST)
- Ich bin ursprünglich nur über das Julius-Otto-Haus in der Waisenhausgasse 33 gestolpert - die jetzige Formulierung ist imho besser. Vielleicht könne das mit dem Zentraltheater noch ein Plätzchen zur Nachnutzung des Geländes bekommen? :) --Dovahkiin • Lok Vah Koor 16:35, 17. Aug. 2013 (CEST)
Bauherr
[Quelltext bearbeiten]Gibt es in der Literatur Angaben zum Bauherrn oder dem ersten Eigentümer? Palais Boxberg oder Boxbergsches Palais heißt es offenbar nach seinen letzten Eigentümern und Bewohnern, die es ca. 1855 von den Erben Ferdinand August Meißners (1778-1855) gekauft - oder auch selbst von ihm geerbt? - haben dürften. Justizrat Meißner (der evtl. einen Artikel verdient hätte) ist auch im Adressbuch von 1840 als Eigentümer eingetragen, ältere Adressbücher haben leider kein Häuserbuch.
Übrigens wohnte 1865, also vermutl. bis zu seinem Tode 1867 August Adolph von Berlepsch in dem Haus - ich habe jetzt nicht nachgeschlagen, ab wann. Eventuell kann man das erwähnen, falls man mal eine Geschichte des Geböudes schreibt... Gruß, adornix (disk) 20:30, 17. Aug. 2013 (CEST)
- Cornelius Gurlitt: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. Band 23: Stadt Dresden, Teil 2. In Commission bei C. C. Meinhold & Söhne, Dresden 1903, S. 565, steht : Das Gebäude, das nach Hasche (Bd. I, S. 422) zumeist von der Russischen Gesandtschaft bewohnt wurde, gehörte 1783 dem Juden Eibeschütz, der sich Baron von Adlerstahl nannte. auch in der PDF-Online-Ausgabe nachlesbar. (nicht signierter Beitrag von Abwe (Diskussion | Beiträge) 06:20, 19. Aug. 2013 (CEST))
- Baron von Adlersthal (das hat mit Stahl nix zu tun!) war offenbar Wolf Eibeschütz, Sohn von Jonathan Eybeschütz. Ganz interessant in dem Zusammenhang ist seine Erwähnung hier:
- http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=1&cad=rja&ved=0CDEQFjAA&url=http%3A%2F%2Fmedaon.de%2Fpdf%2FM_Albrecht-7-2010.pdf&ei=74koUubTCcSLswbWqoD4CA&usg=AFQjCNEwZ9nBXGNzoDq5qAHR17evGNeG_Q&bvm=bv.51773540,d.Yms (der Spam-Schutz-Filter ließ den Einbau des Weblinks nicht anders zu. Benutzung auf eigene Gefahr...)
- Er wird außerdem erwähnt in Heinrich Graetz' "Geschichte der Juden", wo er sehr schlecht wegkommt. Gruß, adornix (disk) 15:50, 5. Sep. 2013 (CEST)