Diskussion:Burg Schraplau
eigener Artikel und eigene Fotos.
Fränkische Wallburg
[Quelltext bearbeiten]Hier ist richtig zu stellen, dass die Wallanlage auf Initiative des fränkischen Königs zurückzuführen ist, wie sich die meisten fränkischen Burgwardsburgen zunächst in der Hand des Königs nachweisen lassen. Da Schraplau im etwa 845 entstandenen Teil des Hersfelder Zehntverzeichnisses, der Ortsliste, lediglich als Ort erscheint, mit dem deutschen Namen Scrabanloch (Schrappen, Kratzen, Reißen, Ritzen und loh = Hain, Wäldchen vgl. Emseloh = Ameisenwäldchen), in der etwa 881 zu datierenden Burgenliste des Verzeichnisses aber als Scrabanlebaburc (So auch die meisten anderen Burgorte des HZV, sie treten erst 881 als Burgnamen auf, was eine gemeinsame Entstehungszeit dieser Befestigungen impliziert) kann eine Entstehung zur Zeit König Ludwigs des Deutschen und seiner Söhne zwischen 845/850 und 881 angenommen werden. Da der Ortsname deutsch ist, lebten hier Thüringer. Das kann als sicher gelten, da sorbische Einwanderungsfamilien immer in eigenen Kleinsiedlungen und zwar mitten zwischen deutsche Orte angesiedelt wurden, und zwar auf Initiative der Grundherren. Die Namen haben sich bis heute erhalten. Diese Einwanderer bildeten links der Saale auch keine eigenen Stammesstrukturen, sondern gehörten zum Thüringer Stamm. Die an der Saale und Elster lebenden Sorben waren immer Verbündete der Franken, in fränkischen Chroniken treten sie nie als Feind auf, dagegen andere Stämme wie Daleminci oder zeitweise die Siusili als böhmische Verbündete und als Gegner. Somit sind die Sorben weder die Erbauer der Scrabanlebaburc, noch haben sie die zerstört. Gleichwohl ist die Anwesenheit von sorbischen Gebrauchsgegenständen oder sorbischen Leuten überhaupt nichts Außergewöhnliches, da sie ja dazu gehörten. Karl der Große ließ ja auch das Kastell bei Halle ausdrücklich von ansässigen Sorben bauen und bemannen, sorbische Männer der Besatzung des deutschen Merseburg wohnten im sorbischen Meuschau = Männer (im Sinne von Krieger) unterhalb der Burg.
Manfred Linck