Diskussion:Business ethics
Wirtschaftl. Grundl. / Amerika, Angelsachsen
[Quelltext bearbeiten]Hallo - ich freue mich auf eine erfrischende Diskussion! Das Problem ist folgender Abschnitt in der Einleitung: Eine gesonderte auf den Bereich der Wirtschaft bezogene theoretische Grundlegung fehlt zumeist. Vielmehr wird stärker auf die allgemeine Ethik, vor allem die Tugendethik und die Gerechtigkeitstheorien, abgehoben. Dabei bilden der amerikanische Pragmatismus und der Utilitarismus eine starke Hintergrundüberzeugung. Viele Ansätze haben keine einheitliche Normenbegründung.
Irgendwie kann ich dem Autor nicht zustimmen. Eine auf den Bereich Wirtschaft bezogene Grundlegung fehlt zumeist? Das ist übrigens gleich mal nicht so ganz richtig, häufig (wenn auch nicht immer) wird mit "doing well by doing good" argumentiert, d.h. dass ein unternehmen besseren absatz erwirtschaftet, in dem es seinen kunden sagt "wir sind so ökologisch und sozial" (stichwort: greenwashing z.b.).
Zudem komme ich mit dem "amerikanischen Pragmatismus" nicht klar. In England (gemeint ist das Vereinigte Königreich) gab es eine heute als Business ethics bezeichnete Philanthropie bei Industriellenfamilien bereits vor den USA, allein deswegen weil England vorher industralisierte. Zudem ist der gesamte Ansatz in UK dem in den USA sehr ähnlich. Ich würde eher von einem angelsächsischen Ansatz sprechen. (nicht signierter Beitrag von Gestalterleetspeak (Diskussion | Beiträge) 02:35, 20. Aug. 2010 (CEST))
- Deine beiden Punkte möchte ich im Zusammenhang beantworten: Pragmatismus bezieht sich tatsächlich auf die philosophische Strömung, wie sie insbesondere durch James und Dewey zunächst in den USA verbreitet wurde. Zusammen mit den Nützlichkeitsüberlegungen des Utilitarismus geschieht genau das, was Du ansprichst: "doing well by doing good". Pragmatisches Handeln aus der Situation heraus und weil es nützlich ist. Keine theoretische Grundlegung heißt, dass es kaum Literatur gibt, in der diskutiert wird, ob Kant oder Mill, oder welches der richtige ethische Maßstab ist. Ganz anders in Deutschland, wenn man z.B. Karl Homann, Josef Wieland, Peter Koslowski oder Peter Ulrich liest. Da wird erst diskutiert, auf welche Weise Ethik in der Wirtschaft wirksam werden soll. Und zwar so weit, dass z.T. die Marktwirtschaft als solche in Frage gestellt wird. Jeder der Autoren entwickelt einen eigenen "Ansatz", bevor er zum "How to do" kommt. Das kann ich in der US-Literatur nicht finden (diese Aussage findet sich z.B. bei Palazzo), auch wenn Crane/Matten (ein ausgezeichnetes Buch) sich einführend relativ breit über die verschiedenen ethischen Ansätze auslassen. Amerikanischer Pragmatismus, weil der dort entstanden ist und ich auch keinen prominenten Vertreter aus England kenne, es sei denn man nimmt FCS Schiller, der aber eigentlich aus Schleswig-Holstein stammt. Gruß --Lutz Hartmann 08:45, 20. Aug. 2010 (CEST) (PS: Deine Unterschrift, die hierauf den Diskussionsseiten erwünscht ist, erzeugst durch vier sog. Tilden: ~~~~ bzw. auf das entsprechende Feld "Signatur" in der Kopfleiste klicken)
- mhm, ich muss sagen ich hab das fach business ethics in großbritannien an der cardiff university belegt, und zumindest dort baut die lehre erst einmal auf der frage "kant (kinderarbeit generell NIE ok) oder utilitarismus" (kinderarbeit ok wenn das kind sonst verhungern würde) auf. ich werde mir nochmal die literaturliste von damals zu gemüte führen und nach autoren fahnden, die das ähnlich machen. aber vielleicht war es auch wirklich nur ein einzelfall.
- aber gut, was ich jetzt noch anmerken möchte, wenn ich den einleitungstext nicht (ohne deine/Ihre nun erfolgte erläuterung :-)) verstehe, wird ein user ohne vorbildung in dem bereich sie möglicherweise auch nicht verstehen. vielleicht kannst du die einleitung oben ja einfach noch um 2-3 erklärende sätze erweitern. das wäre toll. viele grüße! --Gestalterleetspeak 18:15, 20. Aug. 2010 (CEST)
- Ich hoffe, dass die kleinen Ergänzungen in Deinem Sinne sind. Gruß --Lutz Hartmann 09:04, 23. Aug. 2010 (CEST)
Unterschied zu Wirtschaftsethik
[Quelltext bearbeiten]Ich empfinde den hier dargestellten Unterschied zu Wirtschaftsethik als künstlich und akademisch. Letztlich geht es bei beiden Begriffen im Kern um dasselbe. Es ist in jeder Disziplin so, dass Amerikaner anders forschen und andere Schwerpunkte setzen als Deutsche. Das gilt für die Mathematik, Soziologie und Biologie. Trotzdem würde man dort keinen Artikel "sociology" in der deutschen Wikipedia anlegen, nur weil man in den USA viel eher dem Positivismus folgt. Letztlich ist Business ethics die englische Übersetzung von Wirtschaftsethik und ein eigener Artikel rechtfertigt sich kaum. Ich schlage eine Zusammelegung der Artikel unter Wirtschaftsethik vor, wobei dort ja ein kurzer Abschnitt auf die Unterschiede eingehen kann. 85.179.139.161 07:23, 8. Mär. 2011 (CET)
- Die prominenten Vertreter, die im deutschsprachigen Raum das Thema Wirtschaftsethik betreiben sind Karl Homann, Josef Wieland, Peter Koslowski, Horst Steinmann oder Peter Ulrich. Wenn man deren Bücher liest, ergeben sich gravierende Unterschiede zu den amerikansichen Sichtweisen. Das bestätigen auch die im Artikel genannten Vergleichsstudien (Palazzo, Wieland). Allerdings gebe ich Dir in einem Recht. Das materielle Problem ist hüben wie drüben das gleiche. Nur die Herangehensweise ist doch ziemlich verschieden. Das würde bei einer "Integration" von Business ehtics in die Wirtschaftsethik weitgehend untergehen. --Lutz Hartmann 10:47, 8. Mär. 2011 (CET)