Diskussion:César Oudin

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Letzter Kommentar: vor 17 Jahren von Ephraim33
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Das Auskommentierte aus dem Artikel

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aus dem Artikel hierher ausgelagert. Kann in einer überarbeiteten und mit Quellen versehenen Form wieder in den Artikel eingebaut werden--Ephraim33 11:12, 18. Feb. 2007 (CET)Beantworten

Der Rest des Artikels beschreibt das Werk; in dieser ausufernden Form ist die - zweifellos interesssante - Arbeit in einer Enzyklopädie nicht brauchbar. Bevor ich aber wild lösche (Spanische Grammatik des 16. Jahrhundert ist nun wirklich nicht mein Thema, setzte ich (Benutzer:Omi´s Törtchen) alles inaktiv und hoffe auf Experten


Ehe ich mich in die Grammatik vertiefe, finde ich es nötig, einen kurzen Entwurf der historischen Situation vorzusehen. Zwischen 1562 und 1598 gab es eine Folge von Bürgerkriegen in Frankreich zwischen Protestanten und Katholiken. 1589 wurde Heinrich IV., der protestantische König von Navarra, zum König von Frankreich. Er wurde zum ersten Monarch Frankreichs aus dem Haus Bourbon. Im Jahre 1593 konvertierte er zum Katholozimus, mit der Hoffnung, die religiösen Kriege zu beenden. Er tat den berühmten Ausspruch „Paris vaut bien une messe“. Trotz des Versuchs, sich dem Katholizismus zu nähern, verkündete er am 13. März 1598 das Edikt von Nantes, das den protestantischen Hugenotten ihre religiöse Freiheit zusicherte. Am 2. Mai 1598 unterschrieben Heinrich IV. und Philipp II. von Spanien den Frieden von Vervins. Obwohl Heinrich IV. zum Katholizismus 5 Jahre früher konvertierte, waren die spanischen Heere auf französischem Territorium geblieben. Um Oudins Grammatik in die Periode zu stellen, ist zu bemerken, dass im Jahre 1597, als er diese Grammatik schrieb, Frankreich und Spanien sich daher mitten in den Hugenottenkriegen befanden und Spanisch deshalb die Sprache des Feindes war.

Damals gab es viele Grammatiken zum Spanisch-Erwerb

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Eine Grammatik im Jahre 1597 für den Erwerb einer Fremdsprache ist nicht dieselbe, wie man sie sich heutzutage vorstellt. Wie gesagt, war Spanisch die Sprache des stärksten europäischen Landes, das außerdem Krieg gegen Frankreich fuhr. Die Beweggründe eine Sprache zu lernen waren anders als heute. Heutzutage motiviert man sich wegen der Arbeit, des Studiums oder des Urlaubes. Die Leser Oudins hatten nicht diese Ziele. Die Grammaire Espagnolle war nur die zweite spanische Grammatik für Franzosen geschrieben und markiert den Beginn jener Grammatiken, deren Zielgruppe die Nicht-Muttersprachler sind.

Es war damals gefährlich, zu nahe am Feind zu sein. Die erste spanische Grammatik für Frankophone wurde von Nicolas Charpentier 1596 unter dem Titel La parfaicte méthode povr entendre, escrire et parler la langue Espagnolle publiziert. Es „wurde ihm die Beteilung an einem pro-spanischen Komplott, das auf Destabilisierung der neuen Regierung unter Heinrich IV. abzielte, vorgeworfen. Nicolas Charpentier wurde 1597 in Paris durch Rädern hingerichtet.“ Als Hofdolmetscher schrieb Oudin trotzdem seine Grammtik über die Sprache des Feindes. Aber im Vorwort steht, Ie ne doubte point que quelques uns ne se scandalisent, voyant que c’est vouloir enseigner la langue de nos ennemis; mais ie les prie de croire que ie n’ay jamais pensé la faire valoir d’avantage par ce moyen, ains a esté mon seul but de faire entendre les livres que se trouvent en icelle, afin qu’en lisant les Histoires de la conqueste des Indes, on voye les cruautez que Espagnols y ont exercées…c’est en effect le moyen de descouvrir les menées de son ennemy de l’entendre parler.

Warum genau Oudin die Gefahr, ein Sympathisant zu sein, überlebte ist schwer einzuschätzen. Aber als offizieller Dolmetscher des Königs und durch die Verteidigung im Vorwort und vielleicht auch weil der nahe Frieden mit Spanien im Jahr der Veröffentlichung schon zu sehen war, ist es ihm ist gelungen.

In der Periode nach der Veröffentlichung von Oudin fingen andere an, Grammatiken über Spanisch für Nicht-Muttersprachler zu schreiben. Ein Italiener, Miranda, publizierte die erste Grammatik für Nicht-Muttersprachler im Jahre 1565 Osservationi della lingva castigliana. Oudin stand am Anfang eines Aufschwungs der spanischen Sprache. Sie „entwickelte sich in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts in Frankreich, England, Flandern und Deutschland zu einer bevorzugten Fremdsprache im kulturellen, politischen und militärischen Bereich.“ Bis 1632 schrieben mindestens acht andere Franzosen Spanische Grammatiken. Nötig ist zu bemerken, dass erst 100 Jahre vor dem Erscheinen von Oudins Grammatik Spanisch immer häufiger als Sprache anerkannt wurde. Vorher war Spanisch ein Dialekt des Lateinischen, welcher sich mit der Zeit zu einer eigenständigen Sprache entwickelte. Wenn man eine Grammatik in einem anderen lateinischen Dialekt, in diesem Fall Französisch, schreibt, ist es daher wichtig, die Unabhängigkeit beider Sprachen vom Lateinischen festzumachen.

Oudins Grammatik wurde deshalb aus verschiedenen Gründen geschreiben. Wie Oudin gesagt hat, war es zu der Zeit wichtig, die Sprache des spanischen Feindes zu verstehen, um sie dämonisieren zu können. So war zumindest Oudins offizielle Motivation. Es muss berücksichtigt werden, dass es wichtig ist, die Sprache des stärksten Landes Europas zu können. Das steigende Interesse am Spanischen im 17. Jahrhundert muss man auch berücksichtigen, wenn man die Gründe sucht, solche Grammatik zu schreiben.

Wie Behandelt Oudin das Thema Fremdsprachenerwerb? Zum Unterschied von anderen Werken dieser Zeit, die die spanische Grammatik behandelten, beispielsweise die von Antonio de Nebrija oder Juan de Valdés, sieht Oudins Grammaire et observations de la langue Espagnolle wie ein Lehrbuch aus. Sie ist weniger abstrakt und erklärt stattdessen Stück für Stück die Teile der spanischen Sprache, da diese Grammatik nicht für Spanisch Muttersprachler bestimmt war. Oudin erläutet die sprachlichen Elemente fast exklusiv auf Französisch, gibt nur kleine Beispiele auf Spanisch und sagt nicht viel zur Theorie.

Nicht theoretisch aber in Bezug auf den Erwerb einer Fremdsprache erklärt Oudin sorgfältig, „Le verbe est vne partie de l’oraison que signifie action et passion, dont sont appelez les verbes Actifs et Passifs, les Latins en ont encore d’autres especes ou genres, mais les langues vulgaires n’en cognoissent que ces deux….il y a trois sortes de coniugaisons, eu esgard à l’infinitif, la premiere terminée en ar, la seconde en er, et la troisieme en ir.“ Besonders merkwürdig erscheint, dass Oudin unheimlich viele Verben in jeder möglichen Form im Indikativ und Konjunktiv konjugiert und immer wieder eine Übersetzung anführt. Bei seinen genauen Tabellen ist zu kritisieren, dass er nicht auflistet, welche anderen Verben man mit der gleichen Methode konjugieren kann. Bei traer beispielweise erläutert er nicht, dass man caer gleich konjungiert wird, was nützlich wäre, Spanisch als Anfänger zu lernen.

Ferner erklärt Oudin, wie man das Gerundium bildet und listet die ganzen Nummern von uno bis cien auf, und wie man die Nummern bis in die Millionen bilden kann. Oudins Grammaire et observations de la langue Espagnolle hat keine Übungen für einen praktischen Gebrauch seiner Schreibens und Regeln, obwohl es oft wie ein Lehrbuch aussieht.

Oudins Ordnung der Elemente des Spanischen unterscheidet sich von jener, die man heutzutage in einer Grammatik für Ausländer findet. Das was bei Oudin im Vordergrund steht, beziehungsweise das, was am wichtigsten ist sind die Artikel, das Geschlecht und die Zahl sowie die Ziffern. Danach kommen die Diminutive, die Demonstrativ- und Reflexivpronomen. Fast am Ende kommen die Verben mit ihren Konjugationen, Adverben, Präpositionen, Konjunktionen. Es scheint, dass die Artikel, Zahlen und Diminutive wichtiger als die Verben sind. Außerdem gibt es nur kleine Erklärungen der Verwendung der Verbzeiten. Was damals eine Grammatik war, ist daher anders als heute. Im Fall dieser Grammatik beschreibt der Autor nicht nur die Funktion der Sprache, wie man es jetzt macht, sondern versucht auch den guten Gebrauch der Sprache zu fördern, was den Ideen Nebrijas ähnelt.

In starkem Gegensatz zu Oudin findet man in einer modernen Grammatik für Nicht-Muttersprachler eine andere Ordnung der Elemente der Sprache. Oudins Methode basiert sich auf eine Struktur, die vom Lateinischen geerbt ist, während die moderne Methode kommt von den Erfahrungen des Fremdsprachenerwerbs. Im Handbuch zur Deutschen Grammatik: Wiederholen und Anwenden von Larry D. Wells, erschienen 1997, handeln sechs der ersten zehn Kapitel von Verben. Die Zahlen werden erst im Kapitel 22 der insgesamt 30 erklärt. Vielleicht beabsichtigte Oudin nicht, seine Grammatik von vorne nach hinten lesen zu lassen, wie es die heutige Methode voraussetzt. Dies stellt zwar kein Problem dar, trotzdem ist es wichtig, den Unterschied hervorzuheben.

Zum Nachschlagen

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Es gibt verschiedene Elemente dieser Grammatik, die sie hilfreich zum Nachschlagen machen. Wie oben genannt, befinden sich präzise Verblisten in allen möglichen Formen, auf 70 der insgesamt 170 Seiten in Oudins Werk. Für diese Verben gibt es auch immer eine Übersetzung. Daher ist die Grammatik in ihrer Funktionsweise mit einem Wörterbuch vergleichbar. Für die heutigen Ansprüche wäre sie jedoch zu klein. Aber wenn man nichts anderes hat, ist sie durchaus nützlich. Oudin erläutert außerdem schwer zu übersetzende Verben. Das Verb Alcançar zum Beispiel: Ce verbe alcançar, outre plusieurs significations qu’il a comme: acquerir, obtenir ou impetrer, paruenir, atteindre, il en a encore vne autres assez difference qui est: alcaçar [sic] en la cuenta, rabattre du conte, rendre reliquataire, alcançado de cuenta, qui est en reste, qui demeure debiteur, reliquataire. Il signifie aussi bien, poursuyure, qu’attaindre, [sic] comme: alcançar lo que huye, attaindre [sic] ce qui s’enfuit: et alcançar los enemigos, il alloit à la poursuite des ennemys.

Ein weiterer Beweis zur Nützlichkeit des Buches als Nachschlagewerk sind die vielen Tabellen, die Oudin in der Grammatik anführt. Mit Demonstrativpronomen in allen Fällen. In anderen Tabellen dekliniert er ese und aquel.

Sing. Mas. Foe. Neut Plur. Masc. Foe. No. este, esta, esto. No. estos, estas. Gen. de este, de esta, de esto. Gen. de estos, de estas. Dat. a este, a esta, a esto. Dat. a estos a estas. Acu. este, esta, esto. Acu. estos, estas. Abl. de este, de esta, de esto. Abl. de estos, de estas.

Mit Pronomen in allen Fällen. In anderen Tabellen dekliniert er die anderen Pronomen.

Sing. Mas. Foe. Neut Plur. Masc. Foe. No. el, ella, ello. No. ellos, ellas. Gen. de el, de ella, de ello. Gen. de ellos, de ellas. Dat. a el, a ella, a ello. Dat. a ellos a ellas. Acu. el, ella, ello. Acu. ellos, ellas. Abl. de el, de ella, de ello. Abl. de ellos, de ellas.

Mit Substantiven in allen Fällen. Es gibt mehrere Wörter.

Sing. Plur. No. El Pan. los panes. Gen. del pan. de los panes. Dat. al pan. a los panes. Acu. el pan. los panes. Abl. del pan. de los panes.

Oudin schließt auch Tabellen mit den Artikeln ein. Den Gebrauch der fünf Fälle werde ich später kommentieren. Natürlich helfen diese Tabellen sowohl zum Erlernen des Spanischen als auch zum Nachschlagen.

Welche Elemente gibt es, die zeigen, dass die Grammatik für Französisch Muttersprachler gemeint ist? Viele Elemente der Grammaire et observations de la langue Espagnolle deuten darauf hin, dass sie eine Grammatik für Französisch Muttersprachler ist. Natürlich übersetzt Oudin alles ins Französische. Er vertieft sich aber auch darin, was besonders Frankophonen schwierig fällt, und ignoriert das, was für sie leicht wäre.

Mit Bezug auf die Possessivadjektive des Spanischen, „i’ay remarqué vne difficulté qu’il y a en l’acceptation de su singulier, et sus plurier, en laquelle quasi tous ceux que lisent Espagnol se trompent, c’est que su, signifie, son sa, et leur; et sus, ses et leurs.“ Da su auf Spanisch gehört einer Person entweder im Singular oder im Plural, und da das entweder son/sa oder leur ist, kann das für Franzosen besonders schwierig sein. Klar ist natürlich, dass ein Deutscher oder ein Anglophoner auch Schwierigkeiten damit hätte. Wäre das aber eine Grammatik für Portugiesen, verbrächte Oudin nicht so viel Zeit, su/sus zu beschreiben.

Oudin arbeitet eine detaillierte Erklärung vom Wort cuyo ein. Ich bin der Meinung, dass eine Grammatik für Anglo- oder Germanophone mehr Zeit mit der Beschreibung des Konjunktivs verbrächte und weniger mit dem direkt übersetzbaren Wort cuyo (whose, deren/dessen/wessen). Heutzutage ist cuyo ein Archaismus, der nicht oft verwendet wird. Wenn es damals gewesen wäre, hätte Oudin nicht so viel Zeit darauf verbracht, als er diesem Wort in seiner Grammatik widmet. Oudin schreibt, cuyo heißt „dont, ce qui, ou à qui; duquel, de laquelle, desquels et desquelles; mais il se faut donner garde de s’y tromper, prenant l’vn pour l’autre: ains faut auoir esgard en la langue Espagnolle à la chose possedée, à quoy s’accordent, cuyo, cuya, cuyos, et cuyas, au contraire du François qui regarde le possesseur, comme il se voit.“ Beispiele gibt er auch. „Cuyo es esto, mio ô tuyo?“ Hier ist es auch interessant zu sehen, dass im Jahre 1597 verwendete man cuyo als Frage, obwohl man heutzutage de quién sagen muss. „Las artes y ciencias, cuyo estudio es muy enojoso a las negligentes y perezosos. Les arts et sciences, l’estude desquelles est fort ennuyeux aux negligens et paresseux. Las Matematicas, cuya perficion consiste en la practica y exercicio. Les Mathematiques, la perfection desquelles consiste en la pratique et exercice…En tous lesquels exemples se void correspondre l’Espagnol à la chose possedée sans article, et le françois au possesseur, adioustant l’article à la chose que se possede, soit qu’elle aille deuant ou apres le pronom.“ Oudin vergleicht Spanisch mit Französisch, damit der Leser versteht. Dieser Vergleich ist genau der Grund, warum es eine Grammatik ist, die die Fallgruben der Frankophonen im Auge hat.

Oudin liefert den Lesern allgemeine Regeln über das Schreiben, die natürlich insbesondere Frankophonen helfen. „Les Espagnols ne mettent iamais le t ayant nature du c, comme en ces mots, gracia, acion, dicion, intencion, et infinis autres, vous n’y touuerez point le t deuant l’i, parce qu’iceluy t se prononce tousioursd’vne sorte comme en ces dictions, Titiro, Tiberio, tirano, etc.“

Oudins ganze Erklärung der Aussprache setzt die spanischen Laute in Beziehung mit denen des Französischen, was natürlich ein anderes Beispiel dafür ist, dass diese Grammatik in erster Linie für frankophone Leser geschrieben wurde. Er sagt, dass Spanisch sich bei elf Buchstaben von anderen Sprachen unterscheidet. La sixiesme est le double ll, que a vne prononciation grasse, telle qu’ez mots françois qui ont vn i deuant le dit ll, comme fille, quille, pareille, bataille, canaille, et autres, mais il est bien à noter, quand la diction Espagnolle commence par le dit double ll, qu’il ne faut pas prendre comme s’il y auoit i…La septiesme est l’ñ, appelé n tilde ou bien n cõ tilde, qui est à dire, n tiltre, laquelle vaut autãt que nostre gn, et…se prononce comme la derniere syllabe de campagne, et montagne.

Diese Beschreibung besitzt nebenher die allen ersten Seiten dieser Grammatik. Wenn die Ordnung mit Absicht gemacht wurde, findet Oudin die Aussprache wichtiger als die Konjugationen der Verben. Allerdings sind die einzigen Leser seiner Grammatik französischsprachig und solch eine Lautsystemserklärung, die Spanisch mit Franzöisch vergleicht, kann hilfreich sein. Trotzdem ist es merkwürdig zu sehen, wie diese Grammatik für Muttersprachler einer anderen Sprache geprägt ist.

Fenster zum alten Spanischen

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Oudins Grammaire et observations de la langue Espagnolle gilt als ein Fenster ins alte Spanische. Da er die Elemente der Sprache einteilt und Beispiele dafür gibt, kann man sehen, wie Spanisch 1597 ausgesprochen wurde, welche Verbalzeiten existierten, ob bestimmte grammatikalische Regeln schon eingesetzt hatten und wie die Pronomen zu der Zeit gebraucht wurden.

Die oben genannte Erklärung der Aussprache ging weiter und zeigt uns einen Aspekt des spanischen Auslautwandels. Oudin schreibt, „la cinquiesme est j consone que les Espagnols appellent jota, et le pronõnce quasi chota ou schota retournant la pointe de la langue vers le haut du palais et au dedans de la gorge, et nõ pas comme yota en faisant quasi trois syllabes.“ „La dixiesme est x que profere fort rudement deuant la vocale, et quelque peu plus que la jota encor qu’il y ait grande affinité entre elles, mais l’x est plus guttural.“ Dort sehen wir deshalb, dass das schriftliche j und das schriftliche x noch nicht ihre moderne Aussprache erreicht hatten. Außerdem sieht man, dass es zur Zeit dieser Grammatik einen Unterschied in der Aussprache zwischen x und j gab, zwei Buchstaben die oft schriftlich gewechselt wurden. Zumindest laut Oudin unterscheidet sich das stimmhafte j von dem stimmlosen x..

Das a personal, das heutzutage das Objekt und das Subjekt des Satzes eindeutig macht, war zu der Zeit der Grammatik Oudins nicht fest geregelt. Dem Sprachhistoriker Ralph Penny zufolge „in Old Spanish, the personal a contruction was still not grammaticalized, but served to disambiguate propositions in which two nouns or pronouns were clustered with a verb of the same number (singular or plural)…It was only at the end of the Golden Age that the ‘personal a’ became an obligatory particle.“ Das heißt, 1597 sagte man el chico ve al edificio und el chico ve al hombre. Die Konstruktion endete erst im 17. Jahrhundert und gebrauchte man das a personal, nur wenn das Objekt lebendig ist. Zum Beispiel sagt man el chico ve el edificio aber el chico ve al hombre. Dennoch sieht man die alte Verwendung in Oudins Grammatik nicht. Von dieser Grammatik können wir daher feststellen, dass es 50 Jahre vor Pennys Frist akzeptabel war, die alten Regeln des a personal nicht anzuwenden. Diese zwei Tabellen der Grammaire et observations de la langue Espagnolle demonstrieren alle mögliche Verwendungen mit den Worten padre und animal.

Sing. Plur. Sing. Plur. No. El padre. los padres No. El animal. los animales. Gen. del padre de los padres. Gen. del animal de los animales Dat. al padre. a los padres Dat. al animal. a los animales, Acu. el padre. los padres. Acu. el animal, los animales, o, al padre o, a los padres Voc. o padre. o padres Voc. o animal. o animales. Abl. del padre de los padres. Abl. del animal. de los animales.

Wie im modernen Spanisch, benutzt man ein a im Dativ. Yo lo doy al padre. Yo lo doy al animal. Man gebraucht aber dieses a im Akkusativ, nur bei Personen o personifizierten Objekten. Yo veo al padre. Yo veo el animal. Al gato muerde el perro. Mit Oudins Grammatik merken wir deshalb, wie nah Spanisch von 1597 zum modernen Spanisch war; im Fall des a personal hat es die moderne Verwendung schon erreicht, zumindest in bestimmten Regionen.

1597 benutzten die Spanier, zumindest offiziell oder Oudin zufolge, immer noch das Futur des Konjunktivs (Oudin nennt es immer Futur du Conionctif und nicht du Subjonctif). In allen Verb Tabellen befindet sich die Konjugation dieser heute ausgestorbenen Zeit. Oudin spricht auch von einem Futur second. Man bildet es mit den Verben haber oder tener und hatte eine künftige Bedeutung. „He, ô, tengo de amar, I’aymeray, ou, il faut que i’ayme et ie doibs aymer.“(108) Der küftige Sinn ist heutzutage ausgefallen aber der zweite Sinn ist übrig geblieben. He de amar – „ich muss lieben“ und nicht „ich werde lieben.“ Von dieser Grammatik lernen wir über eine völlig ausgestorbene Verwendung der spanischen Sprache.

Bis Ende des Siglo de Oro gab es eine gemischte Verwendung der Wörter mucho, más und demasiado. Oudin schreibt, „mucho, sert au comparatif et Superlatif, et signifie aussi quelquesfois, trop, quand il est adioint au nom adiectif: comme, Es mucho grande, il est trop grand.“ Dem Diccionario crítico etimológico castellano e hispánico von Joan Corominas nach gebrauchte man demasiado als Adjektiv erst 1460. „En todo el S. XVI y hasta fines del XVII se empleaba demasiadamente.“ Bis zum 16. Jahrhundert gab es eine Mischung zwischen muy und mucho. „Formas como muy mejor (todavía J. de Valdés, Diál. De la L., 154.26) son más generales. “ Solcher Gebrauch von mucho als Superlativ steht nicht in Corominas. Aber auf jeden Fall war die Verwendung von muy, mucho und demasiado nicht so klar wie heutzutage. Da Oudin Nicht-Muttersprachler war, kann es Interferenz sein. Aber weil Französisch zwei Wörter (beaucoup und trop) dafür hat, denke ich, das wäre ein seltsamer Fehler für den offiziellen Hofdolmetscher. Die Mischung könnte auch zwischen die französischen Wörter trop und beaucoup sein. Aber da Oudin schreibt, „mucho, sert au comparatif et Superlatif,“ heißt es, dass er den Unterschied im Französischen klar hatte. Außderdem habe ich gezeigt, die Verwendung von von muy, mucho und demasiado war gar nicht klar im Jahre 1597. Daher denke ich, dass Oudins Grammatik wahrscheinlich als Fester zur alten Verwendung dieser Wörter gesehen werden sollte.

Bei der Beschreibung der Verbalzeiten sagt Oudin, es gebe einen Unterschied zwischen „yo soy venido“ und „yo he venido“, was interessant ist, da soy venido heutzutage nicht mehr exisitiert, und weil das sich wie Interferenz des Französischen anhört. Oudin nach heißt he venido L’action et mouuement de la venue…[yo soy venido] denote le repos apres la venue…quien ha venido aca? qui est venu icy? Il s’entendra d’vne personne que ne sera plus presente: pour le regard du repos, on pourra dire, v.m. sea bien venido, vous soyez bienvenu, la oû il se void estre la personne en presence.

Obwohl es wie Interferenz des Französischen scheint, ist dies nicht wahrscheinlich. Dem Spachhistoriker Ralph Penny zufolge wendete man in älterem Spanisch ser bei Intransativverben und haber bei Transativverben an. Soy venido war früher eben eine normale Verwendung, und von ihr bemerken wir daher, dass diese Verwendung exisitierte immer noch im Jahre 1597.

Bei Oudins Erklärung des Gerundiums sehen wir noch ein anderes Element des alten Spanischen, obwohl man es, ohne nachzuforschen, für Interferenz hielte. Er schreibt, En diziendo estas palabras todos se levantaron: En disant ces paroles tous se leuerent. En llamando a la puerta luego salimos todos, En appellant à la porte nous sortimes incontinent tous. Du Futur. Yo yre en acabando de comer. I’iray tout aussitost que i’auray disné. Et sans la particule en: tu vas comiendo por la calle, y poltroneãdo, tu vas mangeant par la rue, et poltronisant ou ca y mandant.

Jedoch ist das ein Beispiel des alten Spanischen und ist nicht vom Französichen beeinflusst. Ralph Penny nach, „the Latin use of IN + ablative of the gerund…was preserved in Spanish until recently, although only with temporal sense (e.g. en llegando, te lo doy).“ Es ist schwer zu bewerten, ob jedes Beispiel vom Franzosen Oudin richtig ist. Klar ist, dass man zumindest en + gerundio in altem Spansich gebrauchte, und obwohl die Beispiele französischen Konstruktionen ähneln, heißt es nicht, dass es Interferenz ist. Ferner bin ich der Meinung, dass Oudins Beispiel „yo yre en acabando de comer“ uns von Zweifeln befreien kann, weil das auf keinen Fall Interferenz von Oudins Muttersprache ist, da es keine französische Konstruktion ist. Interessant ist darum, dass man das Gerundium früher mit einem en bildete, was dem Französischen ähnelt.

Der letzte Aspekt des Fensters ins alte Spanische, den ich erwähnen möchte, behandelt die Pronomen. Sie haben sich zwar stark verändert und diese Grammatik dient als eine Art und Weise, die Phase der Entwicklung zu sehen, wo es zu der Zeit stand. Oudin erläutert, nosotros & vosotros, s’vsent plus proprement au premier cas [im Nominativ]: et s’entendêt tousious de plusieurs personnes ce que n’est pas de nos et de Vos…Vos, se dit au premier cas et aux autres, à vne seule personne au lieu de tu, qui serait trop abiect, et mesmes beaucoup ne se veulent contenter de vos, l’estimant aussi bas que si nous disions en nostre langue, toy : si bien que par abus et affectation les Espagnols vsent quasi à l’endroit de tout le mõde, vuestra merced. Laut Oudin konnte man sowohl vos als auch nos im Singular verwenden, das Wort tú war zu der Zeit sehr informell und die Verwendung vuestra merced hatte sich noch nicht zu seiner modernen Form, usted, entwickelt.

Verhältnis zum Lateinischen

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Oudin greift auf das lateinische System zurück, um Spanisch zu beschreiben. Vermutlich da die Grammaire et observations de la langue Espagnolle recueillies & mises en François 1597 geschrieben wurde, zu einer Zeit wo die Intellektuellen Lateinisch, zumindest, studierten, entwirft Oudin die Grammatik solchermaßen, weil das Verhältnis zum Lateinischen damals viel stärker war. Wie schon erwähnt, spricht Oudin oft über die verschieden „Fälle“ des Spanischen. Klar ist, dass Spanisch ein Subjekt, ein indirektes und direktes Objekt und eine Possessivform hat. Das heißt sozusagen, es hat auch genau so viele Fälle wie modernes Deutsch. Was Spanisch damals und heutzutage nicht hat, sind Merkmale eines Deklinationssystems, sondern eines Präpositionalsystems. Gleichwohl hat es immer noch Fälle. Zu der Zeit dieser Grammatik, wenn man über Grammatik sprach, konnte man nur die Logik des Lateinischen anwenden. Die Verwendung des Nominativs, Genitivs, Dativs, Akkusativs, Vokativs und Ablativs folgt aber nicht mehr dem System der lateinischen Deklinationen. Nichtsdestotrotz ist das spanische Wort le sowohl ein pronombre del complemento indirecto als auch ein Pronom im Dativ. Heutzutage hat Spanisch die Idee der Fälle verlassen, um die Sprache zu beschreiben. Ich möchte noch ein Beispiel dazu geben, das zeigt worauf ich mich beziehe.

Declinaison du Pronom de la 2. personne. Singulier Plurier. No. Tu. Toy. No. vos, vosotros. vous, vous autres. Gen. de ti. de toy. Gen. de vos, de vosotros. de vous. Dat. a ti. à toy. Dat. a vos, a vosotros. à vous. Acu. te ô por ti. toy ou par toy. Acu. vos, vosotros, ó por vosotros vous, ou par vous. Voc. ô tu. ô toy. Voc. ô vos, ô vosotros. ô vous. Abl. de ti. de toy. Abl. de vos, de vosotros. de vous.

Natürlich ist es aber seltsam zu sagen, dass de ti manchmal Dativ und manchmal Ablativ ist, weil man im Spanischen zwei lateinische Fälle mit einer Präposition realisiert. Oudin parallelisiert alles zum Lateinischen und meint, da Latein sechs Fälle hatte, muss Spanisch auch genausoviel haben. Bis zum 18. Jahrhundert benutzten Grammatiker Fälle, Spanisch zu beschreiben. Andres Bello schrieb, dass Spanisch vier Fälle habe. Es gebe el „Nominativo, yo. Complemtario acusativo, me. Complementario dativo, me y Terminal —o término precedido por preposición—, mí.“

Mit Bezug auf Moden hängt Oudin auch von dem Lateinischen ab. „Les modes ou manieres font cinq, comme au latin, à sçavoir, Indicatif, autrement Demonstratif: Imperatif ou commandant, Optatif, dit desideratif ou souhaitant: Conionctif ou Subionctif, le dernier s’appelle Infinitif.“ Ich werde an dieser Stelle nicht diskutieren, wie man Modus beschreiben soll und wieviele Moden es gibt. Ich finde Oudins Gebrauch des Optativs einen Aspekt des Zurückgreifens auf das lateinische System. Ein Beispiel des Optativs, Oudin nach, ist „Preguntome si ternia [tendría] lugar mañana de velle. Il m’a demandé si j’auroy [sic] loisir de le veoir demain. Vine aca por saber quando v.m. tendría dinero para los soldados. Je suis venu icy pour sçauoir quand vous auriez de l’argent pour les soldats.“ Das, was er beschreibt, ist eher condicional aber er benutzt den lateinischen Begriff, Optativ.

Oudin nach unterscheiden sich die zwei möglichen Konjugationen des modernen imperfecto del subjuntivo. Die etymologische Entwicklung dieser zwei Formen kommt von zwei verschieden Zeiten des Lateinischen. Yo amasse wäre Imparfait du Conionctif und yo amára wäre Plus que parfait du Conionctif. Oudin gibt leider kein konkretes Beispiel des Unterschieds. Wir können uns daher nicht sicher sein, bis wann es den lateinischen Unterschied in diesem iberischen Dialekt gab. Außerdem ist es schwer zu entscheiden, ob es zu der Zeit eine Abweichung zwischen den beiden gab oder ob Oudin die Verschiedenheit einfach schuf, um das Spanische dem Lateinischen zu parallelisieren. Auf jeden Fall sieht man das Verhältnis des Spanischen zum Lateinischen. Natürlich gab es früher einen Unterschied und Oudins Grammaire et observations de la langue Espagnolle zufolge gab es die Verschiedenheit immer noch im Jahre 1597.