Diskussion:Carl Hagemann (Intendant)
unstimmig
[Quelltext bearbeiten]„Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs baute Hagemann, der 1947 verstarb, die Theaterlandschaft in Wiesbaden wieder mit auf.“ Der Nachweis an dieser Stelle ist nicht lesbar; derselbe Nachweis, an anderer Stelle (als weblink), bestätigt jedoch das Sterbedatum 24. Dez. 1945 in der Kopfzeile. Bitte Widerspruch auflösen; nach dem Tod war er vermutlich nicht mehr aufbauend tätig. Qaswa (Diskussion) 12:45, 12. Aug. 2016 (CEST)
- Hallo Qaswa !
- Vielen Dank für den Baustein. Er brachte ein wenig Farbe in den bislang bildlosen Artikel . Du hättest mich auch gerne einfach zuvor auf meiner Diskussionsseite ansprechen können, da ich ja nun nicht grade inaktiv bin, aber so auch kein Problem. In der Hamburgischen Biografie gibt es ein schönes Bild von ihm, geschätzt so im Alter von 40 Jahren, so richtig in Künstlerpose ;-) Leider bzgl. URV wohl problematisch. Es handelte sich bei 1947 schlicht um einen Tippfehler. Ich habe den Einzelnachweis NDB jetzt auch korrigiert. Dort heißt es: „Nach Kriegsende war er 1945 am Wiederaufbau des Wiesbadener Theaterlebens beteiligt.“ Darauf muss ich mich dann verlassen, auch wenn natürlich fraglich bleibt, in wieweit er in den paar Monaten nach Kriegsende bis zu seinem Tod nach wirklich etwas bewirken konnte... Viele Grüße --Schnabeltassentier (Diskussion) 15:39, 12. Aug. 2016 (CEST)
- Hallo Schnabeltassentier, dann ist ja alles wundervoll geklärt. Danke für die nette Antwort hier; ich werde im Art. das .... 1945 verstarb noch etwas verschönern; „versterben“ sollen sie weiter in der Klatschpresse, hier dürfen sie „sterben“. Schönen Gruß, Qaswa (Diskussion) 16:04, 12. Aug. 2016 (CEST)
Funk-Stunde
[Quelltext bearbeiten]Hagemann war bis 1929 Intendant der Berliner Funkstunde und Vorgänger von Hans Flesch. Oder ist das ein anderer Carl Hagemann? In der umseitigen Biografie sind diese Jahre (Gründung der Funk-Stunde 1923 bis 1929) ein weißer Fleck, dass deutet auf Identität. Auch die in der Literatur vermerkte künstlerisch konservative Einstellung des Radio-Intendanten, die zu Konflikten mit den progressiven Radiomachern und letztlich zu seinem Austausch führte, passt zu der umseitig beschriebenen Person. Rätselhaft nur, wieso in der NDB darüber nichts vermerkt sein soll.--Jordi (Diskussion) 23:22, 8. Jul. 2020 (CEST)
Nachtrag: Im Register der von Peter Heyworth herausgegebenen Gespräche mit Klemperer (1974) ist Hagemann wie folgt verzeichnet ( in der Google-Buchsuche):
- Hagemann, Carl (1871–1945)
- (Opernregisseur; 1901–1909 und 1915–1919 Intendant in Mannheim, 1920–1929 in Wiesbaden; dann Intendant der Berliner Funkstunde)
- Peter Heyworth (Hrsg.): Gespräche mit Klemperer. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 1974, ISBN 3-10-033501-5.
Damit ist die Identität denke ich geklärt, allerdings sind die Zeitangaben von Heyworth, jdfs. was die Funk-Stunde betrifft, falsch, denn Hagemanns Weggang als Radio-Intendant geschah einige Monate vor dem Antritt von Flesch (1. Juli 1929), wie aus der sonstigen Literatur einhellig hervorgeht. Hagemann wurde vielmehr – schon als "ehemaliger Intendant" – im Frühjahr 1929 von der Funk-Stunde an die Rundfunkversuchsstelle als Dozent empfohlen/abgegeben (Dietmar Schenk: Die Hochschule für Musik zu Berlin. Preußens Konservatorium zwischen romantischem Klassizismus und Neuer Musik, 1869–1932/33. Steiner, Stuttgart 2004, ISBN 3-515-08328-6, S. 265f. in der Google-Buchsuche). Sein Weggang wird auch von Kurt Weill erwähnt, der im April 1929 ebenfalls als Nachfolger im Gespräch war (Fünf Texte von Kurt Weill, in: Nils Grosch, Joachim Lucchesi, Jürgen Schebera (Hrsg.): Kurt Weill-Studien, Band 1. Veröffentlichungen der Kurt Weill-Gesellschaft Dessau, Springer, Heidelberg 1996, ISBN 978-3-476-45166-8, S. 193–200, hier: S. 194f., mit Auszügen aus zeitgen. Zeitungskommentaren zu der Personalie). Zu Hagemanns Rolle für das frühe Radio und seinem konservativen Ruf finden sich Bemerkungen von Peter Jelavich in Berlin Alexanderplatz. Radio, Film, and the Death of Weimar Culture (University of California Press, Berkeley 2006, ISBN 978-0-520-25997-3, dort einige Male erwähnt im Abschnitt S. 74–92 in der Google-Buchsuche).
Sehr seltsam ist Knudsens NDB-Eintrag, der Hagemanns Rundfunkengagement komplett ausspart (Seit 1915 war er wiederum Intendant in Mahnheim, ging 1920 als Intendant nach Wiesbaden und erhielt 1930 einen Lehrauftrag am Theaterwissenschaftlichen Institut der Universität Berlin) und ihn ausschließlich als Theaterintendanten vorstellt.--Jordi (Diskussion) 00:04, 9. Jul. 2020 (CEST)
- Hagemanns Wechsel vom Wiesbadener Theater zum Berliner Rundfunk fand offenbar 1927 statt, siehe hier (Stefanie Kleiner: Staatsaktion im Wunderland. Oper und Festspiel als Medien politischer Repräsentation (1890–1930), Oldenbourg, München 2013, S. 361.) Das entspricht ja auch der Bemerkung von Kurt Weill (siehe oben), "daß die fast zweijährige Tätigkeit eines Mannes, der vorher gewisse Fähigkeiten gezeigt hatte, überhaupt nicht zu spüren war."
- Aus dem Text von Kleiner geht, nebenbei bemerkt, hervor, dass Hagemann in seiner Theaterarbeit in Wiesbaden (hier vor allem im Opernbereich mit Otto Klemperer), wie zuvor schon in Hamburg, durchaus nicht als sonderlich konservativ galt. --Amberg (Diskussion) 01:24, 9. Jul. 2020 (CEST)
- Danke. Jelavich stellt dar, dass Hagemann offb. irgendwie nicht mit dem Medium Rundfunk zurechtkam, das er als "kulturfeindlich" und "bloßes Produkt von Zivilisation" ansah, wobei er zw. "Kultur" und "Zivilisation" einen essentiellen Widerspruch erkannte. Das klingt irgendwie fortschritts- oder technikfeindlich.--Jordi (Diskussion) 01:49, 9. Jul. 2020 (CEST)