Diskussion:Carl Wilhelm Friedrich Grattenauer

Der Artikel ist leider ganz unbelegt. -- Liesbeth 20:31, 30. Jan. 2011 (CET)

Erledigt. -- Liesbeth 21:30, 30. Jan. 2011 (CET)

Stimme eines Kosmopoliten

Leider wurde die verbreitete Angabe, Grattenauer habe 1791 "Ueber die physische u. moralische usw." geschrieben, immer wieder übernommen, so auch im Handbuch des Antisemitismus, Band 2, Personen, S. 308f. Problematisiert wurde nicht, dass Grattenauer ja erst 18 gewesen sein musste und auch sonstige zeitliche Angaben des anonymen Autors innerhalb des Pamphlets von 1791 überhaupt nicht zu Grattenauers Vita passen. Der wahre Autor ist hingegen (Dr.) Julius Friedrich Knüppeln (1757-1840), Jurist, Spätaufklärer, Voltaire-Anhänger, Vielschreiber, Redakteur und trotz seiner zahlreichen Schriften heute nahezu unbekannt. Er schrieb häufig anonym, so z.B. als "Stimme eines Kosmopoliten in der Wüsten", "Stimme eines Kosmopoliten" oder "von einem Kosmopoliten". Folgendes:

1) Ueber die physische und moralische Verfassung der heutigen Juden, Stimme eines Kosmopoliten, Germanien (Leipzig) 1791, 132 Seiten.

2) Ueber die politische, religiöse und moralische Verfassung der Juden, von einem Kosmopoliten, Hamburg 1798, 48 Seiten.

3) Ueber die politische, religiöse und moralische Verfassung der Juden: Ein Beitrag zu der Schrift Grattenauers wider die Juden, Hamburg 1803, 48 Seiten.

Das von D.L. Lübker und H. Schröder herausgegebene "Lexikon der Schleswig-Holstein-Lauenburgischen und Eutinischen Schriftsteller 1796-1828", Altona 1829 führt im Band "Erste Abteilung A-M", Seite 817f., Nr. 620 "Knüppeln [nicht Knüppel], J.F. ... ist nicht gestorben, sondern lebt seit 1820 in Hamburg" zahlreiche Schriften Knüppelns auf, darunter 1) bis 3)! Obgleich für 1) fälschlich Lpz. 1788 angegeben wird und 2) als zweite, vermehrte Auflage beschrieben wird, was so nicht stimmt, fällt auf, wie entschieden die Angabe zur 1803er-Schrift (S. 819) ausfällt. Ein Vergleich von 1) und 2) ergibt, dass nicht nur beide von jenem "Kosmopoliten" geschrieben wurden, sondern dass z.B. in der Anmerkung auf Seite 3 (1791) eine längere Passage wortgleich mit Seite 13f. (1798) übereinstimmt. Beide rekurrieren an diesen Stellen auf eine Schrift von Andreas Riem aus dem Jahre 1785. Auch finden sich semantisch ähnliche Verweise auf "Zoroaster, Mahommed und Confuze", nebst Socrates und Numa. Ladislaus Tarnowski, selbst mit einer antijüdischen Erzählung hervorgetreten, schrieb den Nekrolog auf Grattenauer (siehe umseitig), erwähnte aber die 1791er-Schrift nicht, obwohl er in Breslau Kontakt zu Grattenauer gehabt haben musste. Das ist auch müßig zu theoretisieren, denn Grattenauer kommt unmöglich für die 1791er-Schrift in Frage. Und um gleich dem Menetekel der TF vorzubeugen: Wenn Sekundärliteratur Primärliteratur in die Quere kommt, die offenkundig nicht hinreichend ausgewertet wurde, so dass "sekundär" immerzu ab- und weitergeschrieben wurde, dann muss dies in WP zumindest erwähnt werden. Julius Friedrich Knüppeln ging Grattenauer voran. Knüppeln trat noch 1784 (Charakteristik von Berlin, Stimme eines Kosmopoliten in der Wüsten) zumindest vordergründig für religiöse Toleranz ein, der Wendepunkt kam dann mit dem Tode Mendelssohns. Noch zu den Hep-Hep Unruhen knüppelte Knüppeln "Stimme des Volkes über die Juden" - Nachtseiten der Aufklärung eben.--Imbarock (Diskussion) 00:36, 28. Sep. 2013 (CEST)

Oberlandesgericht Insterburg

Das das Oberlandesgericht Insterburg erst ab 1808 diesen Namen trug und vorher das Hofgericht Insterburg war, war er vermutlich Hofgerichtsrat. Aber ab 1810 finden wir einen Johann Friedrich Gotthilf Grattenauer als Rat beim Oberlandesgericht Insterburg. Ist der verwandt?--Karsten11 (Diskussion) 18:48, 20. Feb. 2024 (CET)