Diskussion:Carlo Gozzi
Bittere oder süße Orangen?
[Quelltext bearbeiten]Im Original hieß Gozzis Stück »L'amore delle tre melarance« – soweit, so richtig. Ob das aber bittere Pomeranzen waren oder süße Orangen, konnte ich nirgends finden, selbst in den italienischen Einträgen nicht. Dort fehlt leider eine »melarancia« zur Klärung. Ich würde jedenfalls bitten, die deutsche Übersetzung einfach einheitlich mit »Orangen« wiederzugeben, wie das üblich und am Anfang des Eintrags auch zu lesen ist. Ich korrigier’s mal (unten, beim Werkverzeichnis) rein und melde mich wieder, wenn die Frage »bitter oder süß« geklärt ist. Fritz Jörn 11:45, 9. Jan. 2010 (CET)--
ETA Hoffmann
[Quelltext bearbeiten]Zitat aus dem Artikel "Romantische Oper" aus dem MGG
E. T. A. Hoffmann, in seiner Konzeption einer deutschen Romantischen Oper u. a. beeinflußt von August Wilhelm von Schlegels Vorlesungen über dramatische Kunst und Literatur (1808/09), schrieb 1813 für die Allgemeine musikalische Zeitung die Dialognovelle Der Dichter und der Komponist, die sechs Jahre später Bestandteil der Serapions-Brüder wurde. In der dort ausgetragenen opernästhetischen Diskussion zwischen Ludwig (dem Komponisten) und Ferdinand (dem Dichter) hält Ludwig die Romantische Oper »für die einzig wahrhafte, denn nur im Reich der Romantik ist die Musik zu Hause« (E. T. A. Hoffmann 1813/1995, S. 83f.). Dann wird der Bogen geschlagen von der Instrumentalmusik, als der ästhetisch am höchsten rangierenden Kunst schlechthin, zur Oper, indem sich Ludwig von der »bloß grillenhafte[ n ] Folge zweckloser Feereien« (ebd., S. 84) distanziert und unter der leitenden Idee der »poetischen Wahrheit« das Konzept der Romantischen Oper als einer anspruchsvollen musikalisch-dramatischen Gattung entwickelt: »in der Oper soll die Einwirkung höherer Naturen auf uns sichtbarlich geschehen und so vor unsern Augen sich ein romantisches Sein erschließen, in dem auch die Sprache höher potenziert, oder vielmehr jenem fernen Reiche entnommen, d. h. Musik, Gesang ist, ja wo selbst Handlung und Situation in mächtigen Tönen und Klängen schwebend, uns gewaltiger ergreift und hinreißt. Auf diese Art soll, wie ich vorhin behauptete, die Musik unmittelbar und notwendig aus der Dichtung entspringen« (ebd.). Als dichterisches Ideal in diesem Sinne wird Carlo Gozzi (1720-1806) genannt, dessen Märchenstücke eine »reiche Fundgrube vortrefflicher Opernsujets« für den romantischen Operndichter darstellten (ebd.), und beispielhaft wird ausführlich auf Gozzis Il Corvo (1761) eingegangen, ein Stück, das bereits 1794 in einer vieraktigen Singspielfassung mit der Musik von A. J. Romberg in Hamburg auf die Opernbühne gelangte. Für E. T. A. Hoffmann stellt die Romantische Oper damit einen eigenen Typus dar jenseits der Gattungszwänge von tragischer und komischer Oper, die zugleich in jener aufgehoben sind: »Nur im wahrhaft Romantischen mischt sich das Komische mit dem Tragischen so gefügig, daß beides zum Totaleffekt in eins verschmilzt« (ebd., S. 88).
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Mit seiner ausführlichen Erörterung des Corvo von Gozzi als Muster eines Opernsujets hatte Hoffmann den zentralen Typus des romantischen Opernstoffs, wie er in der Praxis bereits 1806 in Fr. H. Himmels Oper Die Sylphen (Bln. 1806, nach Gozzis La Donna serpente oder La Zobeide) in Erscheinung trat, definiert: er kreist um das Thema der Begegnung von Wesen zweier Welten, einer realen, irdischen und einer überrealen, geisterhaften und der daraus sich entwickelnden tragischen Verstrickung. (nicht signierter Beitrag von 87.156.164.66 (Diskussion) 22:05, 16. Jul. 2019 (CEST))
E. T. A. Hoffmann, Der Dichter und der Komponist, [ zuerst ersch. in: AmZ 1813 ] in: Ders., Die Serapions-Brüder, Dst. 51995, 76-96 (nicht signierter Beitrag von 87.156.164.66 (Diskussion) 22:08, 16. Jul. 2019 (CEST))