Diskussion:Celander (Pseudonym)
Lebensdaten
[Quelltext bearbeiten]In der Liste deutschsprachiger Lyriker wird 1675 - 1711 als Geburts/Todesjahr angegeben. Habe keine andere Quelle gefunden: Kann jemand dieses bestätigen, bzw. dort korrigieren? --Stauffen 17:07, 5. Mai 2009 (CEST)
- Das müssten/könnten die Lebensdaten von Gressel sein. Da die Identifikation aber umstritten ist, habe ich die Daten aus der Liste genommen. --jergen ? 17:33, 5. Mai 2009 (CEST)
- Waren sie leider nicht. Aber ich habe sie dann doch gefunden. --jergen ? 18:07, 5. Mai 2009 (CEST)
- Seitenzahlen folgen (muss ich bei mir nachschlagen...) --Olaf Simons 18:14, 5. Mai 2009 (CEST)
- Hätte ich gewusst, dass der Fachmann unter uns ist, hätte ich das gleich weitergereicht. --jergen ? 18:18, 5. Mai 2009 (CEST)
- PS: Mein Interesse ist reiner Zufall. Ich bin auf den Artikel über die Durchsicht der neuen Artikel gestoßen - und das war das nur knapp über der Löschgrenze, gleichzeitig hatte aber der Erstautor einen Ausbauwunsch in den Versionskommentar geschrieben. Solche Puzzlespiele liebe ich halt... --jergen ? 20:40, 5. Mai 2009 (CEST)
- Seitenzahlen folgen (muss ich bei mir nachschlagen...) --Olaf Simons 18:14, 5. Mai 2009 (CEST)
Begriffsklärung und Verschiebung norwendig?
[Quelltext bearbeiten]Celander ist ein recht verbreiteter Familiennamen in Schweden mit einigen relevanten Trägern. An die Relevanzgrenze kommen:
- Hilding Celander, Ethnologe
- Johan Celander, Intendant [1]
- Malin Celander, Zoologin [2]; nur eventuell
- und in schwedischen Bibliotheken gibt es noch ca. fünf weitere, die vier oder mehr Bücher verfasst haben.
Ich möchte vorschlagen, diesen Artikel auf Celander (Pseudonym) zu verschieben und unter Celander eine Begriffsklärung anzulegen. --jergen ? 20:38, 5. Mai 2009 (CEST)
- Nichts dagegen, sogar viel dafür (tu das). Die Romane des ersten sind geile (na, darf ich natürlich nicht sagen) literaturhistorisch interessante Lektüre, Gruß, --Olaf Simons
- PS wir sollten den berühmten Gerhard Dünnhaupt um Ergänzungen bitten, da er ein begnadeter Bibliograph in diesem Zeitabschnitt ist und vielleicht mehr der Nachweiswerke hinzusetzen kann, mein Ding ist eher, dass ich die Romane alle las. (Ich klopf mal bei ihm an. --Olaf Simons 23:00, 5. Mai 2009 (CEST)
Lyriker
[Quelltext bearbeiten]Ich bin überrascht und positiv beeintrugt, mit welcher Geschwindigkeit in WP ein so sachkundiger Artikel enstanden ist - noch gestern habe ich in Google fast gar nichts zu diesem Autor finden können. Nur eine Frage noch: soll hier nicht auch auf das lyrische Werk eingegangen werden? Ich bin zunächst - und rein zufällig - über ein Gedicht auf diese(n) Schrriftsteller gestossen...
- Ich habe das nicht gelesen. Gerhard Dünnhaupt hat die diesbezügliche Bibliographie (war ja heute morgen bei der Recherche entsetzt, dass die Barsine in Göttingen liegt - hatte ich vor 15 Jahren vergeblich gesucht...) --Olaf Simons 15:08, 6. Mai 2009 (CEST)
Was (mir) noch fehlt
[Quelltext bearbeiten]Mir fehlt noch:
- Eine Übersetzung/Deutung des Pseudonyms. Leider beherrsche ich das Altgriechische nicht ausreichend um das genau zuzuordnen; irgendetwas mir "rauschen" oder "brausen"?
- Eine Liste der Publikationen unter diesem Pseudonym.
Für die Publikationen starte ich im nächsten Abschnitt eine sammelnde Liste. --jergen ? 09:51, 7. Mai 2009 (CEST)
- Das Pseudonym ist Teil einer Mode, die ich in meiner Diss nach Abschnitten gliederte - die Mode "Griechischer" Namen, die hier läuft, beginnt bei Talanders Generation in den 1680ern, geht über Menantes bis hin zu Adamantes etc. Ab 1710 gibt es eine neuere Mode, die die alte nicht sofort verdrängt mit Pseudonymen, die gleichzeitig wieder etwas mehr Bedeutung haben, doch damit anders als 1660er-1680er Bedeutungsschwere und Annagrammatik so sehr wie Selbstverspottung (Jan Rebhu) meiden, den Agriff das Non-chalante suchen: Sarcander (für Sarkasmus?), L'Indifferent (erklärt sich selbst für non-chalant). Menantes schreibt über sein 1700 gewähltes Pseudonym, daß es gerade darum, ging keines zu nehmen, das Bedeutung trägt - man gehört zur Mode und macht sich glatt und unangreifbar. Menantes nimmt das seine aus einer Oper, gerade, da es mit nichts weiter verbunden ist. Die spezifische Mode der 1690er-1710er ist dabei ein Rekurs auf Hirtenromane Heliodors. Kann das längere Kapitel dazu raussuchen. --Olaf Simons 11:16, 7. Mai 2009 (CEST)
- Also meinst du, dass das Pseudonym eher ohne tiefere Bedeutung gewählt wurde? Übersetzbar muss es wohl schon sein, sonst wäre der Familienname "Celander" in Schweden nicht so verbreitet; ich vermute mal, das dort etwas ursprünglich Schwedisches gräziziert wurde (analog zB zur Bildung Molitor). Mal schaun. --jergen ? 11:31, 7. Mai 2009 (CEST)
- Für die spezielle Mode meine ich das - jedenfalls wenn Du Bedeutung aus Etymologie erhoffst (irgendeiner sagte, er habe nur was versehentliches an Bedeutung gesucht, Geruch einer Blume Härte eines Steins...). Ansonsten hat es natürlich Bedeutung, sich zu einer Gruppe, einem Geschmack am Galanten zu bekennen, so spät nochmal Hirtenromane aufzunehmen - da steckt unter denen, die das hier tun (Studenten um 1700) ganz andere Ironie hinter als unter Höflingen, die in den 1620ern bis 1640ern vor Frankreichs König in Hirtenspielen auftraten, sich solche Identitäten zuwiesen und einander dabei kannten. Hier ist es ein Trupp sehr aggressiv miteinander umgehender 20jähriger, die sich unangreifbar machen oder wähnen, und die gezielt etwas nehmen, was sich von Pseudonymen der 1660er bis 1680er (Grimmelshausen, Beer, etc) unterscheidet. Man bekennt sich zur französischen galanten Romankunst und läßt sie hinter sich. Bedeutung ist da sehr viel drin - Stilaussage, mehr als Etymologie. Meletaon ist schwerfälliger as Menantes und Adamantes. Celander, Clitander etc. sind witzige Personen - ich kann das nicht ganz genau sagen, aber da passiert was ähnliches wie bei WP-Pseudonymen, die extrem viel Aussage in der spezifischen Option der Aussagverweigerung mitliefern. --Olaf Simons 11:54, 7. Mai 2009 (CEST)
Publikationen unter dem Pseudonym Celander
[Quelltext bearbeiten](Quelle: diverse elektronische Kataloge)
- Der verliebte Studente (Cöln: P. Martaux, 1709) Digitalisat des Neudrucks 1906, Digitalisat des Reprints 1918
- Historische Lust-Grotte: In sich haltend: Hundert Historien/ aus vielen der glaubwürdigsten und neuesten Scribenten zusammen gesetzet/ Und Dem Curieusen Leser Zu vergönneter Gemüths-Ergetzung eröffnet (Hamburg: Christian Liebezeit, 1710) Digitalisat
- Die unglückliche Barsine Princeßin Aus Armenien: In einer Angenehmen Liebes- und Helden-Geschichte, Dem curieusen Leser zur vergönneten Gemüths-Ergötzung vorgestellet (Hamburg: Christian Liebezeit, 1713)
- Des Verliebten Studentens ander Theil (Cölln: Peters Marteau ältester Sohn, Jonas Enclume, 1715)
- Der schwermende und doch gescheite Cupido oder ein lustiger Roman, darinnen der curieusen Welt zum Zeitvertreib in müssigen Stunden einige lustige Liebes-Begebenheiten vorgestellet werden von Celander (Cölln: bey Peter Marteau, 1715); nicht bibliothekarisch nachweisbar, im Vorwort zum Neudruck 1906 erwähnt
- Celanders Verliebte-Galante/ Sinn-Vermischte und Grab-Gedichte (Hamburg, Leipzig: Christian Liebezeit, 1716)
- Die Verkehrte Welt oder satyrischer Roman (Cölln: Peter Marteau nachgelassene Erben, 1718)
- Die auffgedeckte Sünden-Blöße Der bißher nicht vor Sünde gehaltenen Weiblichen Brust-Entblößung : Denen Weibes-Personen zur Verabscheuung, und nebst einem Anhang von denen wegen der Mägde ohnlängst in Leipzig heraus gekommenen Schrifften ; allen Christen überhaupt zu erbaulicher Betrachtung vor Augen gelegt / durch einen der sich ehmahls genent Zelander (1722)
- Ausführliche Beschreibung derjenigen Ceremonien und besondern Umstände, welche bei dem Todte, Begräbniß, Wahl und Crönung eines römischen Pabsts heut zu Tage pflegen beobachtet zu werden : wobey zugleich mit angefüget sind die curieusen Weissagungen des Heil. Ertz-Bischofs Malachiae und Johannis de Capistrano (Erfurt: Jungnicol, 1730); in drei Teilen
Die Bibliotheken nehmen übrigens fast durchgehend die Gleichsetzung Celander=Gressel vor. Ich bitte um Ergänzung. --jergen ? 09:51, 7. Mai 2009 (CEST)
- Was ich eben nicht einsah ist die Barsine [3], die hier unter den "sonstige Beiträger" Woltereck anbietet. Birgt dieser Roman ein W. zugeschriebenes Gedicht eine Vorrede von ihm? Liebzeit ist Wolterecks Verleger, auch das ist merkwürdig - hoffentlich gibt es da keine drei Leute hinter dem Pseudonym). Man müßte sich die Barsine mal in Göttingen ansehen, leider gibt's da nicht so einfach Scans im Internet wie bei englischen Büchern über ECCO und EEB0. Die Bibliographie zu Gressel (inklusive Gedichtbände) hat Dünnhaupt, ich wiederum habe die Bände nicht (müßte ich mal sehen, wie hier die Germanistik bestückt ist, Gerhard Dünnhaupt hat seine Bände im Regal (worum ich ihn beneide, da seine Bibliographie lange mein Tagwerk war)). Will ihn nochmal frage, ob er uns nicht etwas ausstaffieren mag. Bei ADB sah ich zu Woltereck nach [4] Celander wird da nicht genannt, dafür soviel Info, daß ich gleich schon wieder resignierte. Muß zurück an die Seminarvorbereitung. Es wird Zeit, daß der VD18 kommt, Gruß, --Olaf Simons 11:03, 7. Mai 2009 (CEST)
- PS Das Digitalisat - mußte rasch hineinblättern, witzig. Abstruse Novellensammlung. Ich will zurück in die Forschung! --Olaf Simons 11:09, 7. Mai 2009 (CEST)
- Was ich schon längst hatte schreiben wollen, aber immer wieder unterging: Die Gleichsetzung mit Gressel wird schon von Johann Georg Meusel in seinem 1804 erschienenen Lexikon der vom Jahr 1750 bis 1800 verstorbenen teutschen Schriftsteller vorgenommen, allerdings ohne Angabe der zugeordneten Werke (Digitalisat). Nach den verschiedenen Bibliothekskatalogen hat Gressel unterschiedlichste Pseudonyme verwendet, allerdings gibt es fast nie Quellen für die Zuordnung.
- Dein Link oben ist übrigen ohne Konto beim GVK nicht aufrufbar. --jergen ? 11:25, 7. Mai 2009 (CEST)
- Der Beitrag ist interessant und unfruchtbar (sollte man aber eben erwähnen im Beitrag - guter Fund) - wird nicht leider gesagt, wie die Zuordnung erfolgt. Der Lasterhafte Calumniant ist hier die einzige Schrift, die was skandalöses verspricht und die Verbindung herstellen könnte. Habe ich aber nicht gelesen. Bei meiner eigenen Arbeit habe ich ganz darauf verzichtet, die Leute zu identifizieren. Schien mir viel spannender, mich auf deren Spiel einzulassen und zu sagen, was man wie mit Pseudonymen tat (die Sache funktioniert ganz ähnlich wie der Umgang mit Namen und Pseudonymen, aufgelösten und verborgenen, intern und extern bekannten bei Wikipedia - die Altersschicht war ähnlich wie die soziologische Zusammensetzung - lauter männliche Studenten). --Olaf Simons 11:39, 7. Mai 2009 (CEST)
- PS: Der Eintrag zu Gressel deckt sich gar nicht recht mit Meletaons Annäherungen an Celander den ersten - Theologie statt Medizin... nichts über regionale Herkunft... --Olaf Simons 12:05, 7. Mai 2009 (CEST)
- Der lasterhaffte Calumniant: Und da wird Erstlich Das Laster deutlich beschrieben, Zweytens Der Lästerer wohlmeynend gewarnet, Drittens Der Fromme freundl. aufgemuntert, Viertens Der Betrübte nachdrückl. getröstet / Bey ehemals erlaubten Neben-Stunden verfertiget, Dann Auf Verlangen guter Freunde zum öffentlichen Druck übergeben worden von J. G. Gresselius klingt eher nach einer Erbauungsschrift über die Sünde der Verleumdung, passt also nicht wirklich in die Reihe. --jergen ? 12:17, 7. Mai 2009 (CEST)
- Zwiespältig - erstens haben sie sich das einander vorgeworfen in ihren Romanen: Calumnianten zu sein. Zweitens diese "Freunde". Das ist sowohl ein Topos (der Bescheidenheit, ich selbst wolllte gar nicht schreiben) wie bei Studentenromanen oftmals noch mehr: Ich würde mich hier nicht hervortun, doch meine Fruende sagen, ich soll's - und die stehen mir bei wie im Duell... Müßte man mal reinsehen, vielleicht auch, dass es überhaupt was zu eben dem ganzen Spiel sagt. --Olaf Simons 12:26, 7. Mai 2009 (CEST)
- Hm, ja. Es könnte eventuell auch zur Auffgedeckten Sünden-Blöße von einem, "der sich ehmahls genent Zelander", passen, zu der der Katalog leider keine Erscheinungsort nennt. Steht ebenfalls in Göttingen. --jergen ? 15:36, 7. Mai 2009 (CEST)
- Zwiespältig - erstens haben sie sich das einander vorgeworfen in ihren Romanen: Calumnianten zu sein. Zweitens diese "Freunde". Das ist sowohl ein Topos (der Bescheidenheit, ich selbst wolllte gar nicht schreiben) wie bei Studentenromanen oftmals noch mehr: Ich würde mich hier nicht hervortun, doch meine Fruende sagen, ich soll's - und die stehen mir bei wie im Duell... Müßte man mal reinsehen, vielleicht auch, dass es überhaupt was zu eben dem ganzen Spiel sagt. --Olaf Simons 12:26, 7. Mai 2009 (CEST)
- Baue die Bibliographie doch ein (und geben Bibliothekssignaturen mit an - für den der die wissenschaftliche Arbeit dazu schreibt) (schreibst Du sie bin ich Dein erster Leser) Eine Arbeit zu einem Pseudonym mit mehreren Verfassern - wird Spaß machen. Ich kann auf dem Gebiet nichts mehr gewinnen. Der Artikel Studentenroman braucht dringend ein großes Kapitel zum Zeitraum 1680er bis 1730er. Ich habe vor der Arbeit Sorge. --Olaf Simons 16:00, 7. Mai 2009 (CEST)
- Jetzt hast du mich abgelenkt und ich bin dort auf einen Wandervogelroman gestoßen, denn ich noch nicht kannt ;-) --jergen ? 16:32, 7. Mai 2009 (CEST)
- Und jetzt hab ich einen Vormittag und halben Nachmittag darangehangen, das Ding zu schreiben - viel Spaß. --Olaf Simons 16:10, 8. Mai 2009 (CEST)
- Jetzt hast du mich abgelenkt und ich bin dort auf einen Wandervogelroman gestoßen, denn ich noch nicht kannt ;-) --jergen ? 16:32, 7. Mai 2009 (CEST)
- Baue die Bibliographie doch ein (und geben Bibliothekssignaturen mit an - für den der die wissenschaftliche Arbeit dazu schreibt) (schreibst Du sie bin ich Dein erster Leser) Eine Arbeit zu einem Pseudonym mit mehreren Verfassern - wird Spaß machen. Ich kann auf dem Gebiet nichts mehr gewinnen. Der Artikel Studentenroman braucht dringend ein großes Kapitel zum Zeitraum 1680er bis 1730er. Ich habe vor der Arbeit Sorge. --Olaf Simons 16:00, 7. Mai 2009 (CEST)