Diskussion:Chamula

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Letzter Kommentar: vor 12 Jahren von Markoz in Abschnitt Anmerkung Kokainblätter in Coca Cola
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Coca Cola im indianischen Schamanismus

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Nicht nur Coca Cola wird in der Pfarrkirche (glaube katholisch) zu schamanistischen Ritualen verwendet auch Sprite und Fanta findet Verwendung. Diese Rituale werden fast ausschließlich von Frauen zelebriert, diese sitzen oder knien auf dem mit Tannenzweigen bedeckten Kirchenboden vor mehrfarbigen, sehr schmalen und langen Kerzen und trinken in hastigen Schlucken die Limonaden. Dann rülpsen sie frei herum laufende Hühner an, solange bis diese schläfrig werden. Die Hühner werden anschließend in der Kirche geschlachtet. Meiner Erinnerung nach wurden diese nicht geköpft....sondern der Hals umgedreht.....

Mein indianischer Führer mit dem ich per Pferd von San Cristóbal de las Casas 1993 angereist bin erklärte mir, dass mit dem Rülpsen Dämonen, die Familienangehörige durch Krankheit belästigen in die Hühner gelangen würden. Er fügte hinzu, dass diese Hühner nicht mehr zum Verzehr geeignet wären, gelegentlich aber Gringos gereicht würden die Huhn bestellten.... er gab mir noch den Ratschlag:

"Don't eat chicken in Chamula".

Ich habe diesen Rat beherzigt.

Im Eingangsbereich der Kirche heilte ein Schamane mit 3 Eiern in einem Plastikbeutel (grüne Färbung, durchsichtig). Diesen führte er in kreisenden Bewegungen über dem Patienten der auf einem Stuhl sass und flüsterte dabei magische Formeln. Vor dem Stuhl brannte ein ca. 1 Meter hohe sehr schmale Kerze (nichtmal fingerdick). Mein indianischer Führer erklärte mir, dass dieser Heiler jede Krankheit heilen könnte, sofern die Kerze bei diesem Ritual gerade herab brannte, knickte die Kerze ab bestand keine Chance zur Heilung.

Der Heiler dürfte sicher einige Erfolge verbucht haben, denn die Warteschlange auf das bei Erfolg ca. einstündige Ritual war lang, unter den wartenden befanden sich auch Gringos - meiner Vermutung nach waren diese aus der USA angereist.--Markoz (Diskussion) 08:02, 4. Mai 2012 (CEST)Beantworten

Religion und Aufstände der Chamulas

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Obwohl in der Kirche ein Kruzifix hängt, wird als Hauptheiliger Johannes der Täufer verehrt. Diesem ist der Zentralaltar geweiht. B. Traven schreibt in seinem Buch Land des Frühlings hierzu, dass die Indianer glauben, dass Jesus schon genug mit den Gebeten der Weißen zu tun hätte und das Johannes Ohr für Indianergebete offener wäre. °Weitere Heiligenskulpturen stehen an den Wänden, diese schmückt auf der Brust ein kleiner Spiegel, in diesen Spiegel hinein beichten die Indianer ihre Sünden.

Nach Traven fördert die Johannesverehrung der Indianer, dass der Täufer traditionell mit einem Ziegenfell gekleidet dargestellt wird, denn auch die männlichen Bewohner Chamulas trugen früher, manche auch noch heute Ziegenfelle. Traven erwähnt weiter, das der Johannestag (24.Juni) nahe der Sommersonnenwende liegt und mit der tagelangen Würdigung dieses Heiligen, das heidnische Sonnenwendenfest an strengen Missionaren vorbei in die Neuzeit gerettet werden konnte....Traven berichtet auch von einem großen Chamulaaufstand Ende des 19.Jhd. Ursache war eine Dürre und da Johannes der Täufer die Gebete der Indigenas diesmal nicht erhörte, wurde nach einem Freiwilligen gesucht der sich kreuzigen lassen sollte, damit sie dann einen indianischen Jesus hätten.

Der Freiwillige wurde gefunden und vor der Kirche gekreuzigt, als der Priester aus San Cristóbal de las Casas zum Gottesdienst angereist kam, verlangte er das der noch lebendige Gekreuzigte sofort abgehängt werden sollte. Damit waren die Indianer nicht einverstanden. Der Priester holte militärische Verstärkung aus Christobal und den Indianern wurde durch Abhängung des Gekreuzigten der eigene Jesus vorenthalten.

Der Aufstand brach augenblicklich los und endete sehr blutig, vor allem für die Chamulas. Einigen Gefangenen wurden in San Cristóbal de las Casas öffentlich Ohren und Nasen abgeschnitten, noch 1993 fand ich vereinzelt Postkarten in der Provinzhauptstadt, auf denen derart gefolterte Indianer im Porträt zu sehen waren. Kurz nach meiner Abreise brach ein erneuter Aufstand in Chamula aus, die sogenannte Zapatistenrevolte. Die angespannte STimmung war spürbar....die Ruhe vor dem Sturm. Der Aufstand endete diesmal erfolgreich zumindestens zu großem Anteil, als ich 2006 nochmal anreiste traten die Indianer viel selbstbewusster auf, gehandelt werden konnte nicht mehr, es gab nur noch Festpreise, Kontakte sehr viel schwieriger zu knöpfen..in der Kirche ging es genauso zu wie 1993, mit der Ausnahme dass der Heiler/Schamane nicht da war. Aber mein indianischer Führer hatte damals gesagt, dass dieser nur einmal im Monat für ein paar Tage kommt....

Chamula ist jedenfalls eine Reise wert...sofern man daran denkt kein Huhn zu essen...--Markoz (Diskussion) 21:33, 4. Mai 2012 (CEST)Beantworten

Anmerkung Kokainblätter in Coca Cola

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Habe die Versionsgeschichte verfolgt, die Aussage das Kokain bei den Ritualen Verwendung findet ist falsch. Die Limonaden werden in verschlossenen Dosen in die Kirche gebracht und dort geöffnet, keinerlei Zusätze kommen hinein. Obwohl das Hochland klimatisch zum Anbau von Kokain geeignet ist, ist die Pflanze dort nicht heimisch. Auch auf den Märkten wird, anders als in Südamerika (Peru,Bolivien,Kolumbien) kein Kokain (Blattform) angeboten. Im Tiefland von Chiapas (Palenque) werden stark wirksame Rauschdrogen (Psilocybinhaltige Pilze) angeboten in Chamula nur Posch.--Markoz (Diskussion) 10:15, 5. Mai 2012 (CEST)Beantworten