Diskussion:Chorherren vom Heiligen Grab
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[Quelltext bearbeiten]Hallo Enzian44,
bezüglich des Artikels Chorherren vom Heiligen Grab verweise ich auf den Link des Diözesan-Exerzitienhaus in Neisse. Dessen Daten vermutlich genauer belegt sind als die Dir vorliegenden, da sie auf die Daten des Erzbistums in Breslau zurück gehen.
Das Fürstentum Neisse (auch Herzogtum Neisse; Fürstentum Neisse-Grottkau; Neisse-Ottmachauer Bistumsland[1]; lateinisch Territorium Nisense bzw. Nysensis provincia; polnisch Księstwo Nyskie; tschechisch Nisko-otmuchovské knížectví) war ein Territorium der Bischöfe von Breslau. Es bestand aus einem zusammenhängenden Gebiet um die Städte Neisse, Ottmachau, Patschkau, Ziegenhals, Weidenau, Freiwaldau und wurde 1344 um Grottkau erweitert. Residenzort war die bischöfliche Stadt Neisse. Als eigenständiges Fürstentum, in dem die Bischöfe sowohl die geistliche als auch die weltliche Macht ausübten, bestand es von 1290 bis zur Säkularisation 1810.
Dort findet man bezüglich der Chorherren vom Heiligen Grab (zu Neisse) folgendes:
1114 organisierte der Jerusalemer Patriarch Arnold die Geistlichen zu einem Orden und verlieh diesem die St. Augustinus-Regel. 1154 nahm an einem Kreuzzug ins Heilige Land Herzog Heinrich von Sandomir, ein Sohn von Boleslaus III. Schiefmund, Herzog von Polen. In seinem Gefolge befand sich der berühmte Ritter Jaxa von Köpenick, der das Greifwappen führte. Dieser führte 1163 in Polen den Orden der Ritter vom Heiligen Grab zu Jerusalem ein. Dabei stiftete er ihnen das Kloster in Miechow (daher die polnische Bezeichnung Miechowiter).
In seiner geistlichen und priesterlichen Tätigkeit konzentrierte sich der Orden der Ritter vom Heiligen Grab zu Jerusalem vor allem auf die Verehrung des Grabes des Herrn und des Heiligen Kreuzes. Das Erkennungszeichen der Brüder ist das doppelte rote Kreuz. In Polen widmete sich der Orden vor allem der Krankenpflege.
Obwohl dieser Orden in den Jahren 1483-1489 in den meisten europäischen Ländern aufgelöst wurde und seine Güter vom Malteser Orden übernommen wurden, blieb er auf dem polnischen Gebieten bis ins 19. Jahrhundert bestehen.
Nach Neiße wurde der Orden der Ritter vom Heiligen Grab zu Jerusalem von Bischof Thomas I. im Jahre 1239 eingeführt. Die Ordensbrüder wurden im Marienspital in der Altstadt angesiedelt. 1622 übergab ihnen Fürstbischof Karl von Habsburg die St.-Peter und Pauls-Kirche sowie ein Eckhaus in der heutigen Ulica Bracka. Sie verlegten hierher ihren Sitz vom Salzmarkt.
Hierzu unter Jacza von Köpenick (Quelle: Wikipedia)
Im Jahr 1162 zog Jacza/Jaksa ins Heilige Land und brachte im darauffolgenden Jahr Geistliche aus Jerusalem mit, um im kleinpolnischen Miechów (im heutigen Powiat Miechowski) das Chorherrenstift der Wächter vom heiligen Grabe zu Jerusalem zu begründen. Das Kloster gehörte zum Bistum Krakau und unterstand den Kreuzherren mit dem doppelten roten Kreuz.
Ferner aus der Wikipedia-Seite zum Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem:
Ideelle Vorläufer hat der Orden (Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem) im Chorherrenorden vom Heiligen Grab, der aus dem 1099 gegründeten Domkapitel des Patriarchates von Jerusalem unter Gottfried von Bouillon hervorging. In dem alten Statut des Chorherrenorden vom Heiligen Grab (1099), das 1573 zu Lyon von Antoine Régnault veröffentlicht wurde, wurde unter Artikel 4 folgender Text festgehalten....
Wenn die Statuten des Chorherrenorden vom Heiligen Grab aber schon 1099 existierten und somit der Orden dann auch schon 1099 existent war. Passt folgende Aussage nicht:
Die Chorherren vom Heiligen Grab (Fratres Cruciferorum Ordinis Canonicorum Regul. Custodum SS. Sepulchri Hierosolymitani cum duplici rubea Cruce) wurde 1114 in Jerusalem begründet.
Sondern das Gründungsdatum müsste mit dem Datum der Statuten übereinstimmen und somit 1099 lauten.
Seit 1114 wurde den Ordensmitgliedern die Regel des Heiligen Augustinus durch den Patriarchen von Jerusalem auferlegt; das 1122 von Papst Calixt II. bestätigt wurde. Oberhaupt des Ordens waren zu dieser Zeit die Päpste Calixt II., Honorius II. und Coelestin II. Für die weitere Geschichte des geistlichen Ordens vom Heiligen Grab siehe: Chorherren vom Heiligen Grab.
Auch diese Aussage ist nicht schlüssig und als falsch anzusehen, denn laut eigenen Angaben:
Nach der Rückkehr der Pilger in ihre Heimat bildeten diese lockere, bruderschaftsähnliche Zusammenschlüsse. Ein gemeinsames Ordensleben wie bei anderen Ritterorden ist beim mittelalterlichen Ritterorden vom Heiligen Grab nicht belegt.
Somit kann es sich bei dem Chorherrenorden vom Heiligen Grab nicht um den Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem handeln. Da die Chorherrenorden vom Heiligen Grab ein gemeinsames Ordensleben pflegten.
Wie aber richtig erwähnt:
Ideelle Vorläufer hat der Orden (Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem) im Chorherrenorden vom Heiligen Grab.
Also handelt es sich beim Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem um einen anderen Orden, als um Chorherrenorden vom Heiligen Grab die ja laut Ihrer Statuten schon ab 1099 existierte.
Weiterhin spricht auch der Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem selbst gegen eine Gleichsetzung beider Orden. Siehe hierzu die Webseite der Deutschen Statthalterei des Ordens:
Die wachsende Wallfahrtsbewegung ins Heilige Land im 14. Jahrhundert ist die Wurzel des Pilgerordens der Ritter vom Heiligen Grab zu Jerusalem. Damals übertrug der Papst den Franziskanern die Befugnis, adeligen Pilgern den begehrten Ritterschlag am Hl. Grab in Jerusalem zu erteilen. Nach Rückkehr der Pilger in ihre Heimat bildeten diese lockere, bruderschaftsähnliche Zusammenschlüsse. Nicht belegt ist, dass der „Ordo Equestris Sancti Sepulcri“ ein strukturiertes Ordensleben hatte.
Faktisch handelte es sich somit bei den Orden Fratres Cruciferorum Ordinis Canonicorum Regul. Custodum SS. Sepulchri Hierosolymitani cum duplici rubea Cruce um einen anderen Orden als um den Ordo Equestris Sancti Sepulcri!
Genaue Belege über eine rasche Ausbreitung des Ordens unter Verwendung des Doppelkreuzes im Hl. Land und in Syrien (bis 1291), gleichzeitig auch in Süditalien, Südfrankreich und Spanien. Sowie das sich seit 1291 das Haupthaus des Ordens in Perugia (San Luca) befand liegen nicht vor!
Ferner liegen auch keine genauen Belege über den weiblichen Zweig des Ordens die Sepulchrinerinnen vor! Siehe hierzu auch den Verweis auf der entsprechenden Wikipedia Seite:
"Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen (beispielsweise Einzelnachweisen) ausgestattet. Die fraglichen Angaben werden daher möglicherweise demnächst entfernt."
Daher möchte ich Dich bitten diesen Artikel entsprechend anzupassen und unzureichend belegte Stellen zu entfernen. Mit freundlichen Grüßen, Hajo von Falkenstein (Diskussion)Hajo von Falkenstein
- Hallo, Benutzer:Hajo von Falkenstein, ich schlage vor, daß wir dies auf die Diskussionsseite des Artikels übertragen. Mit Wikipediaartikeln ist allerdings schlecht zu argumentieren.
Man sollte wohl auf diese Literatur zurückgreifen:
- Kaspar Elm, Kanoniker und Ritter vom Heiligen Grab. Ein Beitrag zur Entstehung und Frühgeschichte der palästinensischen Ritterorden, in: Josef Fleckenstein/Manfred Hellmann (Hg.), Die geistlichen Ritterorden Europas (Vorträge und Forschungen 26), Sigmaringen 1980, 141-169.
- Kaspar Elm, Umbilicus Mundi. Beiträge zur Geschichte Jerusalems, der Kreuzzüge, des Kapitels vom Hlg. Grab in Jerusalem und der Ritterorden (Instrumenta Canonissarum Regularium Sancti Sepulcri 7), Brügge 1998.
- Der Kongreßband Militia Sancti Sepulcri, 1998. Nach KVK in deutschen Bibliotheken nicht zu finden, nach Ausweis des SBN-Opac gibt es ihn auch in Sizilien nicht, doch der Beitrag von Jaspert ist online verfügbar. Der Band enthält auch einen Beitrag zu den Regularkanonikerinnen vom Heiligen Grab.
oder auf diesen, diesen oder diesen Aufsatz von Nikolas Jaspert.
Zur Klärung würde schon der Artikel von Kaspar Elm im Lexikon des Mittelalters beitragen, den ich eben bei den Chorherren eingetragen habe. Die Verständnisschwierigkeiten bei der Geschichte hängen damit zusammen, daß es sich eigentlich um das Kapitel der Grabeskirche, also der Kathedrale des Patriarchen, handelt. Polen ist übrigens nicht das einzige Gebiet, in dem der Orden nach der Aufhebung des Kapitels, das in Perugia seinen letzten Sitz hatte, weiter existierte.
Da ich noch mehrere Monate in Palermo bin, werde ich in nächster Zeit wenig dazu beitragen können. Gruß --Enzian44 (Diskussion) 10:58, 19. Apr. 2017 (CEST)
Hallo Enzian44,
erst einmal meinen Dank für Deine ausführliche Antwort und den Verweis auf die literarischen Quellen, sowie der Anpassung des Artikels. Nun die Wikipedia-Artikel führte ich an, da diese ja zum einen ebenfalls auf literarischen Quellen beruhen sollten. Und somit eigentlich zwischen den einzelnen Artikeln eine Konsistenz der Daten vorhanden sein sollte, die leider wohl nicht gegeben ist.
Zudem wurde der Anschein erweckt das man versucht die Chorherren vom heiligem Grab dem Ritterorden vom heiligen Grab gleich zu setzen. Was sich letztendlich auch unter anderem durch den Bildtitel des Wappens ergibt "Orde_van_het_Heilig_Graf". Wenn man nun "Orde van het Heilig Graf" bei Wikimedia eingibt, kommt man über die entsprechenden Verweise auf folgende Seite Orde van het Heilig Graf. Was ja den Anschein erwecken könnte das es sich um ein und den selben Orden handelt.
Ich wünsche Dir einen schönen Aufenthalt in Palermo und freue mich schon auf weitere Diskussionen. Liebe Grüße Hajo von Falkenstein (Diskussion)Hajo von Falkenstein
- Im Grunde ist der Artikel bislang sehr einseitig auf Schlesien konzentriert, wenn man von dem Hinweis auf Denkendorf einmal absieht. Mit Jaspert und Elm könnte man das etwas ausgleichen. Italien war häufig Rückzugsgebiet für Institutionen aus dem Heiligen Land, da dort meist schon Besitzungen vorhanden waren. Neuere polnische Literatur gibt es auch, aber da mache ich mich nicht dran. In ein paar Tagen würde ich dann unsere Diskussion auf die Diskussionsseite des Artikels verschieben. Mit widersprüchlichen Aussagen in Wikipedia werden wir wohl leben müssen, man kann immer nur das korrigieren, auf das man meist zufällig stößt. Den Weblink aus Neisse solltest Du unter den Weblinks einsetzen, das ist jedenfalls eine zusätzliche Information; man soll aber aus solchen Vorlagen keine Abschnitte wortwörtlich übernehmen, ohne sie in Anführungszeichen zu setzen: an „Malteser Orden“ habe ich die Übernahme erkannt und deswegen von URV geschrieben. Gruß --Enzian44 (Diskussion) 18:18, 19. Apr. 2017 (CEST)
Die Aussage "Das Kloster Miechów (Woiwodschaft Kleinpolen) in Polen übernahm die Funktion des Haupthauses (caput ordinis)", scheint laut Wilhelm Herrmann "Zur Geschichte der Naisser Kreuzherren vom Orden der regulierten Chorherren und Wächter des Heiligen Grabes zu Jerusalem mit dem doppelten roten Kreuz" (1938) ja nicht stimmig zu sein, den dort steht auf S.40 das sich die Neisser Propstei in den Jahren 1134-1336 aus der Unterstellung vom Miechówer Propst löste und auf s.23 folgendes: "Der Hauptsitz des schlesischen Kreuzherrenordens mit dem doppelten roten Kreuz war die Propstei zu Neisse (Woiwodschaft Opole), die seit 1500 bis zur Aufhebung im Jahre 1810 ununterbrochen der Sitz des Ordensgenerales der Kreuzherren vom Orden der regulierten Chorherren und Wächter des Hl. Grabes zu Jerusalem mit dem doppelten roten Kreuz für Schlesien, Böhmen und Mähren gewesen ist.Liebe Grüße,--Hajo von Falkenstein (Diskussion)Hajo von Falkenstein
Niederlassungen in Spanien und Deutschland, sowie anderorts
[Quelltext bearbeiten]Hallo Enzian44,
nun stellt sich natürlich die Frage ob man den Artikel nicht auch auf die anderen Niederlassung erweitern soll und somit die Niederlassungen in Deutschland, Spanien und anderorts mit einfließen lassen soll. Und wenn ja, wie man dann am besten vorgeht?--Hajo von Falkenstein (Diskussion) 16:09, 15. Mai 2017 (CEST)Hajo von Falkenstein
Umstrukturierung des Artikels
[Quelltext bearbeiten]Der Artikel wurde etwas in der Reihenfolge umstrukturiert, als Vorbereitung der Erweiterung des Artikels um die Geschichte der Chorherren in Deutschland und Spanien. Die ich in den nächsten Tage einpflegen werde.--Hajo von Falkenstein (Diskussion)Hajo von Falkenstein
Grafische Darstellung der Entwicklung des Ordens für Neisse
[Quelltext bearbeiten]Endgültiges Ordensende 1835
[Quelltext bearbeiten]Laut aktueller Quellenlage, existiert der Orden der Chorherren vom heiligen Grab in Spanien ebenfalls bis 1830, in Portugal sogar bis 1835.
Miquel de Lloret (Anfang des 19. Jahrhunderts) Leistungen: Letzter dokumentierter Prior des Heiliggrabpriorat Santa Anna in Barcelona, vor der Auflösung des Priorats während der Desamortisation von Mendizábal (1835). Bemühte sich, die Einkünfte und die liturgische Funktion des Priorats in einer Zeit des Niedergangs zu bewahren. Bedeutung: Sein Name ist eng mit den letzten Jahren des Priorats verbunden, bevor es säkularisiert wurde.
Josep de Martorell (frühes 19. Jahrhundert) Leistungen: Der letzte dokumentierte Propst von Santa Eulàlia del Camp vor der Auflösung des Stifts im Jahr 1835. Bemühte sich, die wirtschaftliche Grundlage des Stifts zu bewahren, trotz zunehmender staatlicher Eingriffe. Bedeutung: Josep de Martorell symbolisiert das Ende der langen Geschichte des Stifts.
Für das Ende des Ordens der Chorherren vom Heiligen Grab in Spanien und Portugal um 1835 spielen mehrere historische und politische Faktoren eine Rolle, insbesondere die Säkularisation und die Reformen unter liberalen Regierungen, die zur Auflösung von Klöstern und religiösen Orden führten.
Quellen zu diesem Thema:
[Quelltext bearbeiten]- Primärquellen und Gesetzestexte der Säkularisationsbewegung:
- Die Aufhebung der Klöster und religiösen Orden in Portugal wurde durch das sogenannte Decreto de Extinção das Ordens Religiosas (Dekret zur Abschaffung der religiösen Orden) von 1834 geregelt. Dieses Dekret von Premierminister Joaquim António de Aguiar führte zur Schließung vieler Klöster und religiöser Häuser.
- Quellen:
- "Decreto de 30 de Maio de 1834 sobre a Extinção das Ordens Religiosas em Portugal".
- Regierungsarchive von Portugal (Arquivo Nacional da Torre do Tombo).
- Sekundärliteratur zur Geschichte der Säkularisation in Portugal:
- Saraiva, António José. História da Cultura em Portugal. (Ein Standardwerk über die kulturelle und kirchliche Entwicklung Portugals, einschließlich der Säkularisation).
- Pereira, Gaspar Martins. A extinção das ordens religiosas e a transferência dos seus bens em Portugal no século XIX.
- Forschungsliteratur zur Geschichte des Ordens der Chorherren vom Heiligen Grab:
- Elm, Kaspar. Die Chorherren vom Heiligen Grab und die europäischen Säkularisationen im 19. Jahrhundert.
- Dokumente des portugiesischen Episkopats aus dem 19. Jahrhundert enthalten Berichte über den Zustand der religiösen Orden vor und nach der Säkularisation.
- Universitätsarbeiten und Dissertationen:
- Gomes, Joaquim. O impacto das reformas liberais no clero secular e regular em Portugal (1834-1850). Diese Arbeit untersucht die Reaktionen und Folgen der Liberalisierung auf kirchliche Institutionen, darunter den Orden der Chorherren.
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