Diskussion:Constantin von Dietze
NS-Zeit
[Quelltext bearbeiten]Die Rolle von Dietzes in der NS-Zeit müßte gründlicher analysiert werden. Im Text wird der Eindruck suggeriert, als wäre er von Anfang ein Gegner des Regimes und der Ideologie gewesen. Das deckt sich aber kaum mit den Befunden, die man aus seinen Veröffentlichungen zumindest der ersten Jahre gewinnen muß.
So verfaßte C.v.D. einen Beitrag unter dem Titel Volkswirtschaft und Weltwirtschaft im voluminösen Band Probleme des Deutschen Wirtschaftslebens - Erstrebtes und Erreichtes, der Anfang 1937 als Festschrift zum 60.Geburtstag von Reichsbankpräsident Hjalmar Schacht erschien. Während sich vermeintlich NS-nähere Wissenschaftler wie Andreas Predöhl und Werner Sombart dort relativ zurückhaltend äußerten und Anbiederungen vermieden, verstieg sich v. Dietze zu Sentenzen wie
"Der deutsche Vierjahresplan, welchen der Führer 1936 in Nürnberg verkündete, berücksichtigt sowohl die außenpolitisch bedingten Erschwerungen der bisherigen Weltwirtschaft als auch die gesteigerten Möglichkeiten, ihnen mit Mitteln der Technik in einer leistungsfähigen innenpolitischen Ordnung zu begegnen" (aaO, S. 664) oder
"Für das Deutsche Reich ist der vom Führer entwickelte Plan eines allgemeinen und tragfähigen Friedens und sind die Möglichkeiten seiner Verwirklichung auch entscheidend in der Wirtschaftspolitik" (aaO, S. 672).
Bemerkenswert auch im Fazit seines Aufsatzes: "Die gewaltigen Kräfte, welche im Nationalsozialismus die Zusammenfassung der einzelnen Menschen zu einer Societas, einer Volksgemeinschaft, ermöglicht und durchgesetzt haben, sollen nicht auf eine Zwangsorganisation des Wirtschaftslebens und der Rohstoffversorgung hinauslaufen, bei welcher eine Weltwirtschaft kaum noch durchführbar wäre." (aaO, S.673 - Hervorhebung im Original).
Solche und andere Ausführungen deuten darauf hin, dass v. Dietze -wie nicht wenige andere Gelehrte- der nationalsozialistischen Wirtschaftspolitik zunächst durchaus wohlwollend, zumindest aber nicht oppositionell gegenüber stand. Seine religiösen Überzeugungen und die spätere Abkehr mit anschließender Verfolgung und Todesgefahr werden damit selbstverständlich nicht in Abrede gestellt.
Differenzierung tut also Not, wie es bei den oben beispielhaft Genannten inzwischen schon der Fall ist.
-- 91.64.23.96 20:34, 21. Apr. 2010 (CEST)
Dr. theol. h.c.
[Quelltext bearbeiten]Die englische Wikipedia nennt die Universität Heidelberg, nicht Göttingen als Verleiherin des Ehrendoktorats -- was ist richtig? Gruß, Klaus Schneider --132.230.1.28 14:28, 4. Jun. 2013 (CEST)