Diskussion:Corps/Archiv/2008
AStA-Kommentar
Was ist das bitte wieder für ein Unsinn??
hää? 87.78.252.67 17:59, 12. Feb. 2008 (CET)
Neutraler Blickwinkel
Einen neutralen Blickwinkel lässt der gesamte Artikel schmerzlich vermissen.
- Konkrete Beispiele? So ist der Einwurf angesichts der umfassenenden Diskussion eher unsubstantiiert. Außerdem wäre es nett, wenn Du Deinen Beitrag nachsignieren könntest.--85.176.189.66 09:55, 23. Apr. 2008 (CEST)
- Das mit dem neutralen Blickwinkel ist bei einem so umstrittenen Thema ein bisschen schwierig. Deshalb ist kritischen Quellen hier Raum gegeben. Der "Vorwärts" wird zitiert und Heinrich Manns "Untertan" angeführt etc. Wer noch was hat, kan das ja anführen.--Rabe! 11:40, 23. Apr. 2008 (CEST)
Corps und Antisemitismus
Der Artikel erwähnt, daß schon seit der Kaiserzeit viele Corps keine Juden mehr aufgenommen hätten. Er weist aber darauf hin, daß es keinen entsprechenden Verbandsbeschluß gegeben habe. Das ist für die Kaiserzeit richtig. Nicht erwähnt wird aber die entscheidende Neuregelung zu Beginn der Weimarer Republik. Durch seine Grundsatzbeschlüsse von 1920/21 hat der Kösener Congreß ausdrücklich allen Corps die Aufnahme von Juden untersagt; das Verbot galt auch für Söhne jüdischer Alter Herren (vgl. Rolf-Joachim Baum, Zwischen nationaler Pflicht und nationalistischer Verführung - Studentenschaft und Kösener SC-Verband zwischen 1914 und 1933. In: Baum (Hsg.), Wir wollen Männer, wir wollen Taten..., Siedler Verlag, Berlin 1998, S.135, 149). Der Studentenhistoriker Erich Bauer hat die Kösener Beschlüsse noch während der Weimarer Republik als statutenwidrig beurteilt (vgl. Erich Bauer, Geschichte des Corps Lusatia Leipzig 1807-1932, Zeulenroda 1932, S.378). --217.245.39.79 09:32, 14. Sep. 2008 (CEST)Egbert Weiß
Nicht nachvollziehbare "Abgrenzungstechnik"
Die im zweiten Absatz des Abschnitts "Abgrenzung gegenüber neuen Verbindungsformen" konstruierte "Abgrenzungstechnik" ist sprachlich und inhaltlich kaum verständlich. Sie beruht auf der 1980 veröffentlichten Einzelmeinung eines corpsstudentischen Autors (Anm.7). Für einen "Rückzug" der älteren Corps vom "deutschen" zum "klassischen Idealismus", den er als "Kosmopolitismus" versteht, liefert er keine Belege. Das gilt auch für die Benennung Friedrichs des Großen als quasi geistigen Ahnherrn der Corps. Die Angabe über den "relativ hohen Ausländeranteil" bei den Corps in der ersten Hälfte des 19.Jahrhunderts ist ungenau und findet in den Kösener Corps-Listen keine Stütze. Die Bemerkung, daß sogar die Kleidung zum Abgrenzungskriterium untereinander geworden sei, müßte erklärt werden. Corpsstudenten trugen alltags die der jeweiligen Mode entsprechende Kleidung, bewußt abgegrenzt haben sich die Burschenschafter zeitweise durch ihre "altdeutsche" Tracht.--217.245.26.151 18:50, 13. Sep. 2008 (CEST) Egbert Weiß
- Für Göttingen ist schon nach KCL messbar, das der Anteil der Ausländer vor 1848 höher war und erst nach dem Zweiten Weltkrieg wieder anstieg. Und die fast zwei Prozent, wie zB in Göttingen bei [1], sind dann als relativ hoch anzusehen: Einmal verglichen mit den Verbindungen, die überhaupt keine Ausländer aufnahmen, und dann mit dem Anteil der Ausländer an der Studentenschaft nach Matrikel.--Kresspahl 10:01, 14. Sep. 2008 (CEST)
- Antwort: Nach den Kösener Corps-Listen 1960 ist der Anteil von Ausländern überhaupt nicht zuverlässig meßbar, weil dort nur in Ausnahmefällen bei den einzelnen Corpsstudenten der Geburts- oder Herkunftsort angegeben wird. Sofern bei Hannovera mit Hilfe der internen Personalunterlagen und der Universitätsmatrikel für den Zeitraum 1815 bis 1848 ein Ausländeranteil von fast 2 Prozent errechnet worden ist, kann er jedenfalls weder für Hannovera noch verallgemeinernd für alle Corps die Behauptung stützen, die Corps hätten 1815 einen Wandel zum "Kosmopolitismus" vollzogen. Auch aus der Corpsgeschichte der Hannovera von Stadtmüller (vgl.Wikipedia-Seite der Hannovera) ergeben sich dafür keine Anhaltspunkte. Im Gegenteil: Im Zusammenhang mit dem Entstehen der Burschenschaft 1815 betont Stadtmüller das ebenfalls "vaterländische Empfinden" der Göttinger Corps (S.66). --217.245.30.2 09:08, 17. Sep. 2008 (CEST)Egbert Weiß
Corps und Wehrsport
Im Abschnitt Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg spricht der Artikel von einem Konflikt zwischen corpsstudentischer Lebensfreude...und dem NS-Konzept vom Wehrsport. In Wirklichkeit stimmten aber gerade in diesem Punkt die Korporationsverbände mit dem NSDStB weitgehend überein: Als Ersatz für die durch den Versailler Vertrag verbotene allgemeine Wehrpflicht sollten alle deutschen Studenten zur sportlichen Wehrertüchtigung herangezogen werden. Schon 1921 hatte der Kösener Congreß deshalb alle Corps zur Pflege von Leibesübungen verpflichtet, 1925 sogar einen Wanderpreis für Fünfkampf ausgesetzt, 1927 die Sportrichtlinien verschärft und 1932 für alle Aktiven obligatorische Wehrsportlager eingeführt (vgl. Adolf Lohmann, Chronik des Kösener SC-Verbandes 1918 bis 1933, in: Einst und Jetzt, Band 5, 1960, S.5 ff). --217.245.39.79 10:51, 14. Sep. 2008 (CEST)Egbert Weiß
- Es gibt aber auch genügend Hinweise in Corpsgeschichten, dass diese ewigen Nazi-Schulungen und Wehrsportaktivitäten den Aktivenbetrieb (und darunter verstehe ich durchaus Spaß-Veranstaltungen) ziemlich lahmgelegt hätten.--Rabe! 23:13, 14. Sep. 2008 (CEST)
- In Göttingen waren in den 1920ern besonders viele Landwirte aus dem Osten Corpsstudenten, deren Familien in der schweren Zeit wirtschaftlich begünstigt waren. Da kann man einiges an Spaßfaktor beispielsweise aus der CG Hannovera herauslesen, auch wenn mehr Sport getrieben wurde (Skifreizeiten etc.). Es wird angemerkt, das man durchaus mit den Verhältnissen vor dem 1. WK konkurrierte, nur das Bier war eben qualitativ schlechter. Zum Thema Wehrsport dann explizit (Stadtmüller, CG Hannovera, S. 264: „Nach der "Machtergreifung" der NSDAP am 30. 1. 1933 begann das S.S. 1933 unter dem Zeichen des Wehrwillens und des aktiven politischen Auftretens der deutschen Hochschuljugend. Nun traten auch der Kösener Verband und der Göttinger SC aus der bisherigen Zurückhaltung heraus. Allen Corps wurde durch Beschluß des SC zur Pflicht gemacht, ihre aktiven Mitglieder bei Stahlhelm oder SA-Studentensturm anzumelden.“ Bei der Lektüre gewinnt man den Eindruck, das das "normale" Veranstaltungsprogramm bis 1920-33 nicht durch Wehrsportveranstaltungen eingeschränkt wurde. Vielleicht auch ähnliche Lippenbekenntnisse, wie der Wunsch nach der Abschaffung der Kreispolitik auf dem oKC 1920?--Kresspahl 00:07, 15. Sep. 2008 (CEST)
- Die Einschränkungen des Aktivenbetriebs der NS-Zeit erfolgten eher durch SA-Dienst und politische Schulungsveranstaltungen, also Veranstaltungen, die den Corps von außen aufgezwungen wurden. Wehrsport wurde auch verbandsseitig gefördert und - im übrigen schon vor 1933 - ganz gut in den Aktivenbetrieb integriert. Zum Thema Wehrsport empfehle ich wie immer die entsprechende Aktenüberlieferung im Verbandsarchiv. - Katanga 07:16, 15. Sep. 2008 (CEST)
- Es gibt aber auch genügend Hinweise in Corpsgeschichten, dass diese ewigen Nazi-Schulungen und Wehrsportaktivitäten den Aktivenbetrieb (und darunter verstehe ich durchaus Spaß-Veranstaltungen) ziemlich lahmgelegt hätten.--Rabe! 23:13, 14. Sep. 2008 (CEST)
Das scheint ja alles zu belegen, dass es durchaus einen Konflikt gab zwischen dem Hedonismus des Aktivenbetriebs vor 1933 und den Nazi-Einflüssen nach 1933. Vielleicht könnte man das mit dem Wehrsport noch konkretisieren und den SA-Dienst und die politischen Schulungen hinzufügen. Wenn man sich die von den Nazis verordeneten Tagesabläufe in den "Wohnkameradschaften", die die Corps in ihren Häusern einrichten mussten, anschaut, versteht man wirklch nicht mehr, wo da noch ein "Aktivenleben" im alten Sinne stattfinden sollte. Das ist - trotz Skifreizeiten und Fahrradtouren, die in der Kaiserzeit noch vollkommen undenkbar waren und in den 1920er Jahren als "Wehrertüchtigung" verkauft wurden - ein deutlicher Unterschied.--Rabe! 09:45, 15. Sep. 2008 (CEST)
- Ich bitte auch zu berücksichtigen, dass nicht alle Corps bei der SA gelandet sind. Zum Teil wurde auch der Stahlhelm als das deutlich geringere Übel angesehen. Und Inaktive tauchten im NS-Kraftfahrerkorps ab, weil das sowohl als "lau" wie auch als bürgerlich galt. Wer konnte sich schon ein Auto leisten.--Kresspahl 10:38, 15. Sep. 2008 (CEST)
- Zur Klarstellung: Ich hatte mich nur zum Wehrsport im KSCV 1920 bis 1933 geäußert. Die im Frühjahr 1933 von der Kösener Verbandsführung zusätzlich erlassenen Vorschriften zur politischen Schulung, zu Wohnkameradschaften und zum Dienst (wahlweise) in SA, SS oder Stahlhelm gehören nicht zum Thema. Natürlich hat besonders der SA-Dienst (in den bald auch die Stahlhelmer eintreten mußten), auf dem Höhepunkt 1933/34 den Aktivenbetrieb überall empfindlich gestört. In einem Fall wurde aufmüpfiges Verhalten mit Suspension des Corps bestraft (vgl. Lusatia contra NSDStB 1934, in: Einst und Jetzt, Bd.17, 1972, S.145-153).--217.245.30.2 10:38, 17. Sep. 2008 (CEST)Egbert Weiß
Liste der Corpshäuser
Bitte beachten: Auf einer Benutzer-Unterseite errichte ich zurzeit eine "Liste der Corpshäuser", oder besser "Galerie der Corpshäuser". Falls jemand ein Bild von einem Corpshaus hochlädt, wäre es schön, wenn er mir Bescheid sagen könnte. Vielleicht könnten wir auch ein Projekt starten, alle Corpshäuser dieser Welt durchzufotografieren. Hier die Seite: Benutzer:Rabe!/Liste der Corpshäuser. Vielen Dank für die Mithilfe! --Rabe! 12:31, 8. Nov. 2008 (CET)