Diskussion:Creatio ex nihilo
Unmöglichkeit der Creatio ex Nihilo
[Quelltext bearbeiten]Wir definieren Nichts als Negation von Etwas. Das können wir uns gut vorstellen, in dem wir jedes seiende Objekt O negieren: kein Apfel, kein Berlin, keine Angela Merkel, ..., worin auch jede Möglichkeit für O negiert sein muss, denn Möglichkeit ist nicht nichts. Wenn somit O nicht möglich, dann notwendig kein O (Modaläquivalenz). Dem widerspräche eine ceatio ex nihilo, die somit falsch sein muss.
Philosophie ist nicht Theologie
[Quelltext bearbeiten]Die natürliche Theologie ist keine Teildisziplin der Philosophie.--Buja 16:57, 9. Feb. 2015 (CET)
Der Teil über die philosophische Betrachtungsweise ist der größte Bullshit den ich je gelesen hab. (nicht signierter Beitrag von 91.89.72.158 (Diskussion) 20:31, 3. Mär. 2011 (CET))
Der Artikel ist m.E. zu einseitig kirchlich gehalten. Zur Problematik einer Entstehung von Zeit (erkannt von Kant und Vorgängern und vielen anderen Nachfolgern bis hin zu Hawkins), zur Problematik vom "Urknall aus dem Nichts" und vielen ähnlichen Fragen wird nicht Bezug genommen. F. Schmidt 30Nov2008
- Das sehe ich ähnlich:
- Es wird aus rein religiöser Sicht das Thema behandelt und die Existenz eines Schöpfergottes gar nicht in Frage gestellt. Mit so Formulierungen wie „rein wissenschaftlichen Methoden“ der „Natürlichen Theologie“ wird der falsche Eindruck erweckt, als ob aus allem Seienden die Existenz eines Gottes natürlich ableitbar wäre.
- Über das Denken der griechisch-römischen Antike und des Mittelalters geht das aber nicht hinaus und auch „ex nihilo nihil fit“ wird nicht in Frage gestellt, obwohl mit der Quantenphysik diese Aussage über das Universum wenigstens zweifelhaft ist und nicht berücksichtigt, dass es auch einen Urknall aus dem Nichts gegeben haben könnte. Denn anders formuliert bedeutet „ex nihilo nihil fit“ logisch (klassische Logik) das gleiche wie „jede Wirkung hat eine Ursache“, was als Prinzip jedoch – wenn überhaupt – nur für alles im Universum vorausgesetzt werden kann. Die Entstehung des Universums selbst aus dem Nichts, das ja keine Eigenschaften hat und somit auch keinem Ursache→Wirkungs-Prinzip unterworfen ist, kann nämlich nicht ausgeschlossen werden. Aus Nichts kann daher grundlos etwas entstehen, also auch das Universum.
- Ein Schöpfergott ist daher vollkommen überflüssig und dessen Existenz wird bei theologischen Überlegungen gar nicht hinterfragt, obwohl es unsinnig ist, die sichere Existenz des Universums mit einem Gott erklären zu wollen: Damit wird die Frage der Herkunft des Universums auf die Frage der Herkunft eines Gottes verschoben, dessen Existenz noch nicht einmal nachgewiesen ist, der auch nicht notwändig ist und über den man nichts weis.
- PS: Bei dieser Argumentation (auch jetzt) argumentiere ich logisch, obwohl ich das nicht muss: Wenn nichts existiert, existiert auch keine Logik, daher muss eine Entstehung von etwas wie dem Universum aus dem Nichts auch nicht logisch sein! --RPI 16:59, 15. Dez. 2009 (CET)
Da die philosophische Argumentation und die theologische Reflexion getrennt behandelt werden (können), ergibt sich kein Widerspruch.--EHaseler 10:36, 29. Mär. 2011 (CEST)
-> Es ist immer eine Frage des Standpunktes, und der ergibt das Ergebnis. An was ich glaube, das bestimmt meinen Standpunkt, und das Ergebnis ergibt stets eine Form der Religion. Wissenschaftsgläubige unterscheiden sich da in keinem Punkt von streng religiösen, oft unterliegen diese Ansichten ganz einfach Moden, die sich naturgemäß im Laufe der Zeit ändern. Weil es in der Natur der Sache liegt, sind derlei Dinge aber nicht beweisbar und werden deshalb immer religiös behaftet bleiben, selbst unter wissenschaftlichsten Ansprüchen, weil Logik hier - wenn überhaupt - nur begrenzt einsetzbar ist.
Obiger Beitrag zeigt die Schwächen der Logik auf. Zuallererst beklagt der Verfasser die klassische Logik (Aus Nichts entsteht nichts) und kategorisiert sie als veraltet, was den Standpunkt aufzeigt. Mit dem Argument, dass außerhalb des Universums eine klassische Logik nicht gelten kann und von daher überhaupt keine Logik gelten kann, wird eine hypothetische Annahme getätigt, die aber weder belegbar noch überprüfbar ist. Allein die Annahmen über die Beschaffenheit des Nichts zeigen, dass es sich in diesem Fall um keine korrekte wissenschaftliche Aussage handeln kann. Ob Quantenphysik überhaupt geeignet ist, derartige Fragen beantworten zu können, wage ich zu bezweifeln - aber das ist auch in diesem Fall eine Frage des Standpunktes und deren Folgen, sicher nicht der Wahrhaftigkeit.
Es bleibt zudem die Frage, ob es überhaupt möglich ist, beweisbare Aussagen über das "Nichts" zu machen - dabei sollte man nicht vergessen, um welche Form des Nichts es sich handelt.
- "Nichts" wird ja meist mit dem "Fehlen von etwas" gleichgestellt, was aber voraussetzt, dass da etwas sein könnte, was automatisch einen Bezug zu Zeit und Materie mit sich bringt.
- Im Gegensatz dazu steht ein Absolutes Nichts, also das Fehlen jeder Existenz und sogar ggf. der Möglichkeit, dass es Existenz geben könnte.
Das erklärt, weshalb Glaube und Religionen entstanden sind, denn durch unsere Existenz kann es ja kein Absolutes Nichts geben bzw. gegeben haben. Ist etwas - und sei es nur ein materiebefreiter Gedanke - gibt es kein Absolutes Nichts, weshalb der Gottesgedanke geboren wurde. Diese Gedanken haben die Menschen schon seit Urzeiten bewegt, und von dieser Überlegung her ist eine Vorstellung eines Schöpfergottes sicherlich zeitlos und nicht modegetrieben oder gar obsolet. Es zeigt lediglich den Denkrahmen.
Mit heutigem Wissen, insbesondere dem, dass es mathematisch wahrscheinlich erscheint, dass es andere Universen gibt, kann die Creatio-Ex-Nihilo-Frage sicherlich weniger denn je beantwortet werden, da sich ja auch die Möglichkeit eröffnet, dass unser derzeitiges Universum aus einem vorangegangenen Universum entstanden sein kann, was es für Wissenschaft und Religion sicher nicht einfacher macht - drum bleibt es vornehmlich ein religiöses Thema. Für mich ist es richtig, diesen Zusammenhang auch im Artikel klarzustellen.
„Im Anfang“
[Quelltext bearbeiten]Warum wurde der Satz „Das Wort ‚im Anfang‘ soll den absoluten Anfang aller Dinge und der Weltzeit ausdrücken.“ entfernt? In meiner Literatur-Lektüre war dies die gängige theologische Erklärung von Gen. 1,1. --HerbertErwin 17:43, 5. Jun 2006 (CEST)
2.Makk. 7,28
[Quelltext bearbeiten]Ich habe das Zitat in den Text eingefügt, weil es geistesgeschichtlich von hoher Relevanz ist. Es handelt sich um den einzigen direkten Beleg für die Creatio ex nihilo in der Bibel. Alle weiteren Herleitungen des Begriffs müssen sich auf sprachgeschichtliche Überlegungen (wie im Artikel zu finden) oder auf theologische Schlussfolgerungen anderer Art stützen. --OdysseuS 10:36, 8. Jul. 2007 (CEST)
2.Makk. 7,28 gehört zu den Apokryphen und ist nicht allgemein als Teil der Bibel akzeptiert. (nicht signierter Beitrag von 195.212.29.184 (Diskussion) 15:28, 27. Jul 2011 (CEST))
"schaffen"
[Quelltext bearbeiten]Es geht um diesen Satz des Artikels (Fragezeichen von mir): "Das hier verwendete hebräische Wort 'bara' für 'schaffen' wird ausschließlich von der göttlichen Tätigkeit gebraucht..." Soweit ich sehe, scheint das in der Sache richtig zu sein, aber jetzt kommt's: "...und bedeutet deshalb (?) ein Erschaffen aus dem Nichts (?) (hebräisch jesch me'ajin, "Etwas aus Nichts")." - Das hält so einer Nachprüfung nicht stand. - Warum nicht?
1.In der Schöpfungsgeschichte findet sich der hebr. Ausdruck "jesch me'ajin" nicht, wenn ich mich nicht irre. Es gibt wohl ein hohes theologisches Interesse daran, die Dinge so zu sehen und zu deuten; aber ist das (sprach-)geschichtlich haltbar?
2. Die Stelle 2.Makk. 7,28 muss in die Epoche des Hellenismus datiert werden (also ab 336 v.Chr., dem Regierungsantritt von Alexander dem Großen). Die Makkabäer-Bücher behandeln den Aufstand gegen Antiochus IV. Epihanes, der 169 v.Chr. im Jerusalemer Tempel ein Standbild des Zeus aufstellen ließ.
3. Die Stelle Röm 4,17 ist geschichtölich noch jüngeren Datums; sie enthält zudem ein Sprachzeugnis griechischer (nicht hebräischer) Herkunft. Mein Handwörterbuch (Quelle siehe unten! Die folgenden Seitenangaben beziehen sich auf diesen Text; die "!" stammen von mir) nennt deshalb den Ausdruck der Schöpfung aus dem Nichts einen "hellenistische(n) Gedanke(n)", der "sucht", "aufgrund anderer Voraussetzungen"(!) sachlich die Intention des Gebrauchs von br' zu wahren"(339).Wenn das zutrifft, ist der Halbsatz deswegen irreführend, weil er die ältere Sprachgeschichte von der geschichtlich jüngeren hellenistischen Synthese her deutet.
4. Einfach sind die zu beschreibenden Verhältnisse gewiss nicht; ich zitiere: "Von sich aus bezeichnet das Verbum also keine Creatio ex nihilo" - an der Stelle würde ich mich gerne zurücklehnen und 'Na, bitte!' sagen, aber so einfach wird's mir eben auch nicht gemacht, denn der Satz fährt fort: "...aber es meint gerade das, was in anderer (!)Denkweise (...) die Rede von der Creatio ex nihilo sichern will: Gottes außerordentliches, souveränes, sowohl müheloses wie völlig freies, ungebundenes Schaffen."(338) Der dem vorausgehende Satz lautet: "Entscheidend ist, wie sich aus der Aufzählung unter 3) und 4) ergibt, nicht, dass vor der Schöpfung 'nichts' vorhanden war, sondern dass Gottes Wirken etwas Neues, das (so) zuvor nicht da war, entstehen lässt (auch Jes 41,20; Ps.51,12; 102,19)"
5. Der Autor des Artikels schließt sich dem Urteil J.Wellhausens an, dass br' (schaffen) als "Begriff erst seit dem babylonischen Exil mehr und mehr gebräuchlich wurde".(337) (zit.n.: E.Jenni/C.Westermann, Theologisches Handwörterbuch zum Alten Testament, Bd.1, 6.Aufl.2004 (Lizensausgabe für WBG Darmstadt)
Ich will noch einmal zusammenfassen, was mich als Historiker stört. Das griechische und das jüdische Denken gehörten zwei verschiedenen Kulturkreisen an, die erst im jüdischen Hellenismus zu einer Synthese gelangt sind. Das hellenistische Judentum repräsentiert keineswegs "das" Judentum, nicht einmal "das" Judentum seiner eigenen Zeit. Die geschichtliche Annäherung und spätere Verschmelzung von christlichem und griechischem Denken ist noch jüngeren Datums; sie ist bei Th.v.Aquin zu einem abschlie0enden Höhepunkt gelangt. Als geschichtlich denkender Mensch muss ich mich bemühen, jede Zeit aus ihren eigenen Gründen zu verstehen. Es geht nicht an, dass spätere Deutung (in diesem Fall die Creatio ex nihilo) gleichsam als verzerrende Lesebrille das Verständnis der alten Texte behindert. Dies scheint mir in vielen theologischen Artikeln der Wikipedia nicht beachtet zu werden. Noch ein Beispiel zum Schluss: Buber und Rosenzweig übersetzen so: "Im Anfang schuf Gott den Himmel und die Erde. Die Erde aber war Irrsal und Wirrsal. Finsternis über Urwirbels Antlitz. Braus Gottes schwingend über dem Antlitz der Wasser." Meine revidierte Lutherbibel übersetzt: "Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde. Und die Erde war wüst und leer, und es war finster auf der Tiefe; und der Geist Gottes schwebte auf dem Wasser." (Hervorh.von mir) Der entscheidende Punkt ist der Unterschied zwischen "Braus" und "Geist". Ganz gewiss dachte das alte Israel zur Zeit der umherziehenden Stammesverbände (wenn denn damals die Schöpfungsgeschichte schon erzählt wurde) nicht in den Kategorien der abendländischen Geistmetaphysik. Auch hier wieder: die spätere Deutung überlagert die alten Texte und verstellt ihr Verständnis ebenso wie bei der Creatio ex nihilo. - Eine Enzyklopädie soll aber nicht Deutungen propagieren, sondern Wissen sammeln.
(M.Buber/ Franz Rosenzweig, Die fünf Bücher der Weisung Bd.1, Stuttgart 1992,S.9; - Die Bibel (Hrsg:) Württembergische Bibelanstalt, Stuttgart 1978, S.11)--OdysseuS 08:42, 9. Jul. 2007 (CEST)
Für mich ist die Betrachtung zu unwissenschaftlich
[Quelltext bearbeiten]Für mich fehlen die Beweise für eine Theorie des "Nichts".Kann man beobachten das irgendwelche Dinge in unserer Welt aus dem "Nichts" entstehen? Wenn dies eine so gängige Methode der Natur ist, dann müsste man sie massenhaft beobachten können, ist das aber der Fall? Wenn jetzt jemand argumentiert: ja die Wahrscheinlichkeit, dann muß man ihm sagen, die Wahrscheinlichkeit das wir in einer Welt aus Grautönen leben würden ist wesentlich höher als in einer Farbigen, oder in einer Welt in der alles Eckig ist, höher als wo man Runde Objekte kennt.Warum also ist unsere Welt so komplex, weil die Ursache so simpel und einfach ist? Ein ungesteuertes, ungeregeltes Nichts kennt auch keine Wahrscheinlichkeit und kann auch kaum damit arbeiten.Eine Singularität ist auch nur ein Zustand und Teil eines Prozesses, wenn man das als "Nichts" bezeichnen will, dann trifft das allerdings nicht den Kern der Sache.(4.3.2010 andyconstr)
- WEnn ich es richtig verstanden habe, geht es bei Wikipedia nicht um Theoriefindung, sondern um Theoriedarstellung.--EHaseler 09:08, 1. Apr. 2011 (CEST)
"bara"
[Quelltext bearbeiten]"„bara“ für „schaffen“ wird ausschließlich von der göttlichen Tätigkeit gebraucht und bedeutet deshalb ein Erschaffen aus dem Nichts" - bei dieser Argumentation handelt es sich um einen Zirkelschluss. Gottes Schöpferhandeln "aus dem Nichts" wird vorausgesetzt, damit man bei "bara" zu "Erschaffen aus dem Nichts" kommen kann.--EHaseler 10:28, 29. Mär. 2011 (CEST)
Verständnisfrage
[Quelltext bearbeiten]Ich hätte unter diesem Begriff jetzt eher den Urknall verstanden - aus dem nicht gibt es einen Knall. Theologie sagt ja, dass es einen Gott vorher gegeben hat? Evolution geht gar nicht auf diese Frage ein... (nicht signierter Beitrag von 212.243.2.46 (Diskussion) 16:13, 22. Jul 2011 (CEST))
- Ein Urknall ist nicht mit der Schöpfung gleichzusetzen.
nicht aus der Bibel
[Quelltext bearbeiten]Im Text unter Theologie steht: "Die einzige Stelle der Bibel, die explizit von einer „Schöpfung aus dem Nichts“ spricht, findet sich in 2. Makkabäer (7,28); dort heißt es: „Ich bitte dich, mein Kind, schau dir den Himmel und die Erde an; sieh alles, was es da gibt, und erkenne: Gott hat das aus dem Nichts erschaffen, und so entstehen auch die Menschen.“ jedoch ist 2.Makkabäer nicht in die Bibel aufgenommen worden, die Aussage ist also falsch.
- Das hängt davon ab, welche Bibel man benutzt. Zumindest zählt es für die evangelische Bibel wohl zu den Apokryphen.
Definition
[Quelltext bearbeiten]Ein Zitat, das ich erst einmal hier platziere:
Die Aussage "creatio ex nihilo" "zielt ... auf die Ebene der trasnzendentalen, absoluten Letztbegründung von Welt überhaupt; sie will festhalten: Alles-was-ist existiert ständig und unmittelbar aus seinem transzendenten göttlichen Urgrund, hat von ihm Sein, Kraft und Aktivität."
- So Hans Kessler: Evolution und Schöpfung in neuer Sicht. 5. Auflage. Butzon & Bercker, Kevelaer 2017, ISBN 978-3-7666-0026-9, S. 155
Die Erschaffung aus dem Nichts bei Augustinus
[Quelltext bearbeiten]In den "Bekenntnissen", dem verbreitetsten seiner Werke, untersucht Augustinus von Hippo in seinem 11. und 12. Buch die Schöpfung aus dem Nichts philosophisch und diskutiert das Problem des doppelten Anfangs, der Schöpfung in den bekannten 7 Tagen und der vorhergehenden Erschaffung einer in Finsternis liegenden wüsten und leeren Erde. Er betont, dass die "Zeit" als Ordnung nach Tagen erst am Ende des ersten Tages erfunden war und das Anfangsschaffen daher logischerweise außerhalb aller Zeit stattfand, also im Bereich der Ewigkeit, der Unveränderbarkeit. Mit dieser "Zeit vor aller Zeit" hat Augustinus eine Idee formuliert, die in der modernen Physik zur Beschreibung des Kosmos vor dem Urknall eine Rolle spielt, ein Zustand der physikalischen Singularität vor bzw. außerhalb unseres Horizonts von Zeit und physikalischen Ereignissen (vgl. etwa Paul Davies, Die Unsterblichkeit der Zeit. Die moderne Physik zwischen Rationalismus und Gott, München: 1995). Allerdings bleibt ein philosophisches Problem: Die erste Erschaffung von Himmel und Erde unterbricht den vorherigen ewigen, also unveränderbaren Zustand als kosmische Neuerung außerhalb aller Zeit - wie ist das widerspruchsfrei zu denken in einem Zustand, der "ewig" sein und daher keine "Zeit" haben soll? Wie kann ein Ereignis in einer Ewigkeit neu eintreten, ohne wenigstens den Ansatz zu einem Vorher-Nachher zu vermitteln?
Während sich Augustinus letztlich zu dem Bekenntnis durchringt, diese Schöpfung vor der Schöpfung habe nur den Rohstoff für die eigentliche bereit stellen sollen, ignoriert er andere, bedrohlichere Aspekte dieser dunklen Schöpfung vor der 7-Tage Arbeitswoche: Warum setzt Gott zweimal zur Schöpfung an? Wenn er die Welt aus Nichts erschaffen konnte, warum nicht gleich beim ersten Mal zufriedenstellend? Ist die Verbesserung durch die 7-Tage-Agenda nicht auch eine Verwerfung des ersten Versuchs, wie er später durch die Sintflut sogar fast alle Geschöpfe des Himmels und der Erde in der Sintflut ersäuft? Ist Gott also nicht auch ein experimentierender und lernender statt ein allwissender und allmächtiger Schöpfer? Diese Konsequenz der Genesis aber widerspricht Augustinus´ Schöpfergotthypostase, in der kein Platz für das Unvollkommene, das Böse ist, das hierdurch allerdings zum Dauerrätsel wird. --Wöcki (Diskussion) 20:38, 11. Jan. 2019 (CET)
Physik
[Quelltext bearbeiten]Demnach muss der Urknall in einer Weise stattgefunden haben, die einerseits ohne Schöpfergott auskommt ...
Kann das bitte irgendwie wissenschaftlich begründet werden, WARUM das so ist / sein muss?
So mit Zitat und peer-reviewed und so?
Ansonsten ist das ein absolut unwissenschaftliches Theorem ohne jegliche Begründung, einfach so. Weil Nietzsche gesagt hat, daß Gott tot ist, oder weil heute Mittwoch ist, oder weil der Himmel einfach blau ist. (nicht signierter Beitrag von 217.149.165.251 (Diskussion) 20:54, 19. Aug. 2020 (CEST))
- Weshalb gerade an der Stelle das Nichtvorhandensein eines Schöpfergottes erwähnt werden muss, weiß ich nicht, denn die Physik kommt allgemein ohne einen solchen aus. Die Warum-Frage ist auch allgemein kein Thema der Physik. Ansonsten ist der Satz nur ein Nebenschauplatz des Themas Urknall, das dort zu diskutieren wäre. -- Bertramz (Diskussion) 21:34, 19. Aug. 2020 (CEST)
Logik
[Quelltext bearbeiten]Hallo, ich hatte diesen Abschnitt eingefügt https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Creatio_ex_nihilo&diff=prev&oldid=233562417 Leider kam er nicht durch den Review. Zahlen aus dem Nichts Erzeugen erscheint wie ein praktisches Beispiel zum Thema. Das Wer und Wie steht eigentlich im Abschnitt und ist mit Zitat/Quelle belegt. Könnt ihr mir dabei helfen, den Abschnitt so zu bearbeiten, dass er in den Artikel aufgenommen wird? LG --208.127.48.197 16:18, 13. Mai 2023 (CEST)
- Hallo IP, ein ergänzter Abschnitt sollte 1) einen irgendwie verständlichen Sinn beinhalten, 2) unmittelbar zum Thema des Artikels gehören und 3) belegt sein. Alles drei war hier nicht gegeben. Gruß -- Bertramz (Diskussion) 19:21, 13. Mai 2023 (CEST)
- Hi Bertramz, danke für das Feedback! Einen Buchbeleg mit Quelle und Seitenangabe habe ich gemäß den Richtlinien hinterlegt. Dem Titel des Artikels gemäß soll es in dem Abschnitt zur Logik darum gehen, dass Zahlen aus dem Nichts erzeugt werden. Um den Sinn verständlicher zu gestalten, würde ich den Entwurf so anpassen und freue mich auf weitere Verbesserungsvorschläge:
- == Logik ==
- In der Logik können die natürlichen Zahlen aus dem Nichts erzeugt werden. Frege entwickelt in den Grundlagen der Arithmetik so einen Zahlenbegriff, der die arithmetischen Gesetze als analytische Wahrheiten apriori verständlich machen soll. Das würde bedeuten, dass die Wahrheit arithmetischer Sätze in einem geeigneten logischen System unabhängig von der Erfahrung oder Anschauung sein können. Konkret sind bei Frege natürliche Zahlen die Äquivalenzklassen von endlichen Mengen bezüglich ihrer Abbildbarkeit eins zu eins. Jede Klasse bildet sich aus allen Mengen gleicher endlicher Größe und wählt für jede Klasse einen Repräsentanten durch die Formulierung einer geeigneten logischen Aussage. Er beginnt mit Nichts, der leeren Menge, die durch die 0 repräsentiert wird, und konstruiert gemäß den Peano Axiomen induktiv die Zahlenreihe der natürlichen Zahlen[1]
- „Weil unter den Begriff "sich selbst ungleich" nichts fällt, erkläre ich: 0 ist die Anzahl, welche dem Begriffe "sich selbst ungleich" zukommt. [...] Der Satz: "es giebt einen Begriff F und einen unter ihn fallenden Gegenstand x der Art, dass die Anzahl, welche dem Begriffe F zukommt, n ist und dass die Anzahl, welche dem Begriffe ""unter F fallend aber nicht gleich x"" zukommt, m ist" sei gleichbedeutend mit "n folgt in der natürlichen Zahlenreihe unmittelbar auf m." [...] die Anzahl welche dem Begriffe "gleich 0" zukommt, ist gleich der Anzahl, welche dem Begriffe "gleich 0" zukommt; die Anzahl, welche dem Begriffe "gleich 0 aber nicht gleich 0" zukommt, ist die 0. Also folgt nach unserer Erklärung die Anzahl, welche dem Begriffe "gleich 0" zukommt, in der natürlichen Zahlenreihe unmittelbar auf 0. [...] Wenn wir nun definieren: 1 ist die Anzahl, welche dem Begriffe "gleich 0" zukommt, so können wir den letzten Satz so ausdrücken: 1 folgt in der natürlichen Zahlenreihe unmittelbar auf 0.“
- Dieser Ansatz wurde seither oft kritisiert und in verschiedenen logischen Systemen weiterentwickelt. Die oben genannten Schwierigkeiten, Etwas aus dem Nichts zu erzeugen, werden in der modernen Mengenlehre umgangen, indem ihre Grundsätze in einer Prädikatenlogik formuliert werden und so der leeren Menge die Existenz syntaktisch vorangestellt wird. --208.127.48.196 15:27, 19. Mai 2023 (CEST)
- ↑ Gottlob Frege: Die Grundlagen der Arithmetik, Verlag von M.&H. Marcus, Breslau 1934, S.87f