Diskussion:Das Buch von guter Speise
Inhalt der Seite, historische Wahrheit
[Quelltext bearbeiten]Um es gleich vorweg zu sagen, Michael de Leone und das Buch von guter Speise ist mein persönliches Forschungsthema. Ich bin Kochhistoriker und habe das Buch reproduziert. Es stimmt so ziemlich gar nichts was hier geschrieben steht.
Zitat: Es sind 96 Rezepte, die aus der bürgerlichen Küche stammen, denn es handelt sich hauptsächlich um einfach zubereitete Speisen. Dies ist daran zu erkennen, dass Milch, Butter und die einfachen Gewürze und Kräuter wie Ingwer, Petersilie, Liebstöckel, Pfeffer und Salbei häufig erwähnt.... Zitat Ende.
Frage, kennt sich der Schreiber dieser Zeilen mit dem Mittelalter aus? Michael de Leone entstammte dem Mainzer Patriziat, seine Verwandten gehörten zum Kölner Patriziat Jude-Overstolzen und er selber war mehr als vermögend, was seine zahlreichen Stiftungen beweisen. Sein Erbe gehörte zu den Würzburger Rebstocks, die auch zu der Zeit nicht weniger reich und begütert waren. Außerdem entstammten die Mainzer Jude dem Niederadel. So ein Mann hinterlässt uns bürgerliche Gerichte? Wohl kaum. Er hinterließ uns fürstliche und höfische Gerichte.
Milch findet sich in diesem Buch gar nicht, nur Mandelmilch, die ja keine Milch ist sondern Wasser und Ziegenmilch, jedoch selten. Butter gehörte zu dieser Zeit schon zum Goldstaub.
Die gleichen Fragen stellen sich zu den Gewürzen. Keines dieser Gewürze war einfach. Es sind auch keine 96 Rezepte, im Buch ist nicht eins, es sind nur Kochnotizen. Im 2. Teil finden sich erhebliche Doppelungen die man mal abziehen muss.
Zitat: Die gemeine Speise bestand hauptsächlich aus Mus und Brot. Die gute Speise hingegen aus Braten, Geflügel und Wild. Zitat Ende.
Gemeine Speise, gute Speise??? Mus gehörte zur allgemeinen Kost aller Klassen, Brot, insbesondere weißes Brot, aß nur die Oberschicht. Das gemeine Volk aß Stein- und Schrotbrot. Im Buch gibt es aber kaum Brot, sondern nur Fladen und Krapfen.
Der Schreiber des Beitrags kennt die Zusammenhänge um die Ernährungslehre der Zeit und weiß, dass es daher feste Gewürzkombinationen gab, die obligat verwendet wurden und nicht erwähnt? Das Forme of Cury ist das einzigste Buch dieser Zeit, das die Gewürzkombis erklärt. Desweiteren wurde alles zermust, weil es eben der Ernährungslehre entsprach. Man temperierte, daher auch nur spärliche Gewürzangaben. Alle erwähnten Gewürze waren außerhalb der Temperiervorschriften, also allgemeiner Natur. Außerdem hatten fast alle Leute im Mittelalter nur ein sehr schlechtes oder gar kein Gebiss, es gab nämlich noch keinen Monteur de la Fress. Kranke Zähne wurden entfernt, oder auch nicht. Beißen war also schwer möglich.
Alle Speisen in diesem Buch sind ausgesprochen gehoben und Festspeisen. Hirschleber in Honig, Birnen in Honig, selbst der Konkavelite ist typisch fürstlich, denn man verwendete Obst vom Baum, dass nur der Oberschicht vorbehalten war. Honig war schon 1350 teurer als Zucker, denn der einfache Mann konnte sich keinen Honig leisten und Zucker schon gar nicht.
Um der geschichtlichen Wahrheit willen sollte dieser Beitrag doch gründlich korrigiert werden.
Das mit den Übertragungsfehlern stimmt, es gab aber nur ein Buch von guter Speise und das Original liegt in München. Dessau hat damit nichts zu tun. Die Übertragungsfehler sind auch keine Kopierfehler von Buch zu Buch, es gab ja keine Buuchkopie, sonden Hörfehler und Schreibfehler. foodsnob --„“ 02:57, 16. Feb. 2012 (CET)--„“ 02:57, 16. Feb. 2012 (CET)
- Der Artikel ist inzwischen anscheinend bearbeitet worden. MfG, Georg Hügler (Diskussion) 21:56, 31. Mär. 2017 (CEST)