Diskussion:Der Leopard (Roman)
Wappen der Tomasi
[Quelltext bearbeiten]„der den tanzenden Leoparden (genauer: eine Pardelkatze) im Wappen führt“ – eine Ungenauigkeit, die sich im Internet häufig, manchmal sogar bei professionellen Rezensionen eingeschlichen hat, und die wohl aus der Neuübersetzung des Romans unter dem Titel „Der Gattopardo“ (gleich Pardel oder Ozelot) resultiert. Im Zentrum des Wappens der TOMASI (der familiengeschichtliche Hintergrund des Romans war immer unbestritten, der Autor ist entweder der „Enkel“ Don Fabrizios oder, nach anderer Lesart, war dieser sein Urgroßvater Giulio Fabrizio) findet sich ein sog. „gelöwter LEOPARD (sic!)“ - auf den Hinterfüssen stehend und zur Seite blickend, umfangen von einem Wappenmantel unter einem Herzogshut. Schliesslich geht es hier um Uradel mit Titeln, die rangmässig direkt hinter einem regierenden Monarchen rangieren, und die keine albernen Pardelkatzen zum Mittelpunkt ihrer Wappen machen. Die beabsichtigte Ironie Lampedusas ist offenbar trotz der Neuübersetzung an vielen Lesern vorbeigegangen: Dass nämlich aus den mächtigen Leoparden von einst zur Zeit der Romanhandlung nur noch harmlose Pardel (in den Personen Don Fabrizios und seines ältesten Sohnes Paolo) geworden sind. DGL 16:28, 28. Sep 2006 (CEST)
- Um noch eines draufzusetzen: Die Heraldik kennt eigentlich nur Löwen und Leoparden (sowie die beiden Mischformen des gelöwten Leoparden und des leopardisierten Löwen). Wer eine andere Raubkatze darstellen will (was heraldisch ungewöhnlich, aber erlaubt ist), muss das Tier zoologisch sehr genau oder mit ganz spezifischen Merkmalen darstellen, damit es als Nicht-Löwe bzw. als Nicht-Leopard erkannt wird. In beiden Wappen sehen die abgebildeten Tiere schhon ziemlich merkwürdig aus - traut sich aber jemand zu, darin eindeutig einen Serval oder Ozelot oder eine Pardelkatze oder (wie in der französischen Übersetzung) einen Gepard zu erkennen?. An den Quasten ist aber zu ersehen, dass es sich um ein Bischofswappen handelt, vielleicht (da fehlen mir aber genauere Kenntnisse) das von Giuseppe Maria Tomasi (1649–1713; 1712 Kardinal) - der dürfte sich kaum einen Serval etc. im Wappen gewählt haben. (nicht signierter Beitrag von 2003:DE:4F39:D125:A1F3:970C:798B:BA47 (Diskussion) 12:14, 5. Dez. 2020 (CET))
Die Klammerbemerkung: (genauer: eine Pardelkatze) umformuliert in: (im italienischen Original eigentlich ein Serval) ändert die vorstehende Kritik nicht im Geringsten (Pardel, Serval, Ozelot, spielt absolut keine Rolle). Immer noch gilt es, die Ironie und deren Sinn einzufangen, i.e. einigermassen korrekt wieder zu geben. Bislang vergeblich. DGL 22:57, 13. Apr. 2007 (CEST)
- Wer oder was hält dich davon ab, die Sache selbst in die Hand zu nehmen? Deine hiesigen Monologe in Ehren, aber wenn dir der Status quo nicht behagt, dann lass deinen Worten Taten folgen. --ESPOIR 20:39, 9. Sep. 2007 (CEST)
Erstens hatte ich gehofft, dass aus den, wie Du richtig sagst, Monologen irgendwie Dialoge werden würden, zweitens dass sich der Sache jemand annehmen würde, der fachlich sehr viel kompetenter ist als ich (habe keine vertiefte Kenntnis in Literaturwissenschaft), und drittens habe ich das Alles irgend wann einfach vergessen... (Der älteste dieser Kommentare ist immerhin exakt ein Jahr alt und bis heute ohne Reaktion.) Aber auch aus Mangel an wirklicher Sachkenntnis keinerlei Profilierungssucht. Vielleicht mit Dir zusammen, wie wär's?DGL 21:49, 9. Sep. 2007 (CEST)
- Wenn ich das Ganze richtig einschätze, hast du keine Sekundärliteratur parat, welche die von dir im Artikel gewünschte Wiedergabe der Ironie des Romantitels belegen könnte. Falls dem so ist, sollte das Weitere klar sein. Liege ich mit meiner Vermutung richtig oder habe ich deine Antwort fehlinterpretiert? --ESPOIR 12:10, 10. Sep. 2007 (CEST)
Du liegst mit Deiner Vermutung ebenso richtig wie falsch. Ich fand den Gedanken so selbstverständlich und nahe liegend, dass ich mich um eine zitierfähige Quelle gar nicht bemüht habe; das von meinem Standort – außer im Internet – auch gar nicht kann. Andererseits passen diese Überlegungen auch nicht so recht in die derzeitige Form des Artikels. Den müsste man dann entsprechend um- und ausbauen, wozu es mir eben, wie gesagt, sowohl an Kompetenz als auch an Engagement fehlt. Aber vielleicht hast Du passende Ideen? DGL 16:43, 10. Sep. 2007 (CEST)
- Im Gegensatz zu mir wirst du doch zumindest eine Ausgabe des Romans besitzen. Wenn es darin ein Nachwort gibt, würde das doch schon als Quellenangabe genügen. Wieso es für die von dir gewünschte Ergänzung besonderer Kompetenz bedarf, will mir nicht ganz einleuchten – der Artikel stammt wohl kaum von einem Literaturwissenschaftler. Da ich selbst lediglich die Verfilmung kenne, wirst du zunächst einmal selbst tätig werden müssen (vielleicht erst hier auf der Diskussionsseite?); zu Umformulierungen oder dergleichen bin ich anschließend gerne bereit. --ESPOIR 11:08, 11. Sep. 2007 (CEST)
Meine alte Birnbaum-Übersetzung läuft noch ganz selbstverständlich unter dem Titel Der Leopard. Insofern gibt es da nichts im Begleittext, das irgend Bezug zu dieser Diskussion hätte. Auf dem Cover ist übrigens auch das beschriebene Wappen stilisiert abgebildet, das ich als das der Tomasi nirgendwo im Internet finden kann. Für eine Phantasiezeichnung viel zu präzis. Was Anderes sollte es also sein? Aber auch hier fehlt der schlüssige Beleg. Für eine faktische Artikel-Änderung ist mir das einfach zu vage. N.B.: Im Englischen ist gerade wieder eine Ausgabe unter dem Titel The Leopard erschienen. Dort ist die Gattopardo-Diskussion (noch) gar nicht angekommen. DGL 12:37, 11. Sep. 2007 (CEST)
- Ist es dies hier? --ESPOIR 15:28, 11. Sep. 2007 (CEST)
Eine ebenfalls als Wappen der Tomasi bezeichnete Darstellung ist diese. Beide sind sich recht ähnlich, doch ist die von Dir gefundene sehr viel deutlicher. Auch gehören die Quastenschnüre in Deiner Version in den auf dem Buchcover abgebildeten Wappenmantel, der auf beiden Internet-Abbildungen fehlt. Wahrscheinlich variieren die Darstellungen auch über die Zeit in den Details. Aber das Zentrum ist in allen 3 Darstellungen gleich: Der auf den Hinterfüssen stehende Leopard unter der Krone. Doch - ich denke, alles zusammen genommen, sollte das als Beleg ausreichen. Danke für die Hilfe. DGL 16:24, 11. Sep. 2007 (CEST)
- Kein Problem. Dann bin ich ja mal gespannt... --ESPOIR 16:52, 11. Sep. 2007 (CEST)
„Vergeblichkeit"
[Quelltext bearbeiten]"Ein Roman der Vergeblichkeit": Eine gute Beobachtung. Aber sind nicht alle grossen Romane der Weltliteratur solche der "Vergeblichkeit"? Tolstois "Krieg und Frieden", Manns "Buddenbrooks", Stendhals "Rot und Schwarz", Fontanes "Stechlin", um nur einige wenige beinahe willkürlich heraus zu greifen? DGL 19:16, 24. Nov. 2006 (CET)
Serval oder Ozelot?
[Quelltext bearbeiten]Zoologisch mag Pardelkatze=Amerika=Ozelot richtig sein. Spielt hier aber keine Rolle und ist nicht Gegenstand des Romans. Lampedusa liegt näher an Afrika als Europa, Serval als Metapher und Übersetzung bleibt überzeugender.--DGL 22:22, 3. Jul. 2008 (CEST) Darum keine Sichtung.
andererseits ist diese Verliebtheit von Anfang an durch Angelicas Berechnung gesäuert
[Quelltext bearbeiten]Ist mir erst jetzt aufgefallen. Im Roman vermag ich davon nichts zu finden. Auch das folgende Zitat belegt diese Aussage nicht. Bitte verifizieren. DGL 21:23, 19. Feb. 2009 (CET)
- "Wollte man aus dieser Haltung Angelicas schließen, sie liebe Tancredi, so würde man sich täuschen: sie besaß viel zu viel Stolz und Ehrgeiz, um fähig zu sein zu jenem zeitweiligen völligen Aufgeben der eigenen Persönlichkeit, ohne das es Liebe nicht gibt (...) Doch wenn sie ihn auch nicht liebte, so war sie doch damals in ihn verliebt, was etwas ganz anderes ist; (...)" Überinterpretiert?
- Zum Beleg: Meine -sicher nicht sehr verbreitete - Buchausgabe (von einem Buchklub?) ist diese: Berlin: Rütten & Loening, 2. Auflage 1965, S. 175 - im 4. Kapitel auf der 9. Druckseite. Wöcki 10:07, 21. Feb. 2009 (CET)
- Akzeptiert. Für mich zwar tatsächlich ein wenig überinterpretiert, aber schlüssig.--DGL 21:15, 21. Feb. 2009 (CET)
"Gattopardo" - Ironie? Unfug!
[Quelltext bearbeiten]Bitte sich an den Roman selbst halten, Zitat: "Noi fummo i gattopardi, i leoni; quelli che ci sostituiranno saranno gli sciacalletti...". Hier wird es doch völlig klar. "Wir waren Leoparden, Löwen; diejenigen, die uns ersetzen werden, werden kleine Schakale sein..." Keine Selbstironie!Der Autor war nur eben Romancier, nicht Zoologe. (nicht signierter Beitrag von 2A02:1205:34CE:E4A0:504:40F5:140C:640C (Diskussion | Beiträge) 16:40, 7. Mai 2014 (CEST))
Anpassung der Belege an neueste Ausgabe und Verschiebung
[Quelltext bearbeiten]Danke für Modernisierungen und sprachliche Verbesserungen, waren überfällig. Meine alte Ausgabe von 1965 nicht mehr zitierbar. Wöcki (Diskussion) 13:34, 22. Okt. 2019 (CEST)