Diskussion:Der falsche Nero
Interpretation
[Quelltext bearbeiten]Ich habe den Abschnitt über die Interpretation des Buches als Satire auf das "Dreigestirn" Hitler-Goebbels-Göring überarbeitet. Die letzten Version schien mir etwas zu sehr darauf abzuzielen, diese Intention Feuchtwangers oder zumindest das Resulat widerlegen oder anzweifeln zu wollen, indem man auf die Widersprüche eines Vergleich der Handlung mit dem NS-Regime verweist. Dies führt denke ich in eine falsche Richtung, denn dass die thematisierten Hauptfiguren Züge dieser Satire tragen, ist bei Literaturkritikern und Biographen völlig unbestritten, u.a. auch weil sie richtig eingeordnet werden können, wenn man Feuchtwangers Stil kennt und versteht.
Feuchtwangers Romane, insbesondere seine historischen Romane, zeichnen sich alle durch die Verknüpfung historischer Hintergründe mit einem Bezug auf die heutige Zeit aus. Auch der "falsche Nero" beruht teilweise auf historischen Fakten und ist eine eigenständige Geschichte, also keineswegs bis ins Detail als Parodie oder Satire ausgearbeitet. In dieses bestehende, eigenständige Gerüst hat Feuchtwanger Charakteristika und Verweise auf das NS-Regime eingebaut, nicht mehr und nicht weniger. -- bennsenson 12:08, 30. Dez. 2007 (CET)
- kannst du wissenschaftliche quellen nennen, die von dieser interpretation sprechen? wenn man nämlich das buch liest, ohne von dieser interpretationsmöglichkeit zu wissen, wird man wohl schwerlich diesen vergleich ziehen können - von daher: es mag die absicht des autors gewesen sein, aber wenn sie nicht klar wiedererkannt wird, dann hat der autor eben seine intention nicht erreicht. somit würde ich auf keinen fall die satzbausteine à la : "unverkennbare Charakteristika" und "eindeutige Verweise" so stehen lassen. besten gruß, Mondamo 17:24, 30. Dez. 2007 (CET)
- Mir persönlich fällt da Kindlers Literaturlexikon und die renommierten Feuchtwanger-Biographie von Wilhelm von Sternburg ein: Feuchtwanger schreibt - ganz im Sinne seiner Deutung des historischen Romans - eine Geschichte aus der Vergangenheit, die dem Leser die Gegenwart erklären soll. Im teuflichen Gespann Terenz, Knops und Trebon werden Hitler, Goebbels und Göring karikiert [...]. Die Sekundärliteratur "Lion Feuchtwanger: Der falsche Nero Zeitgenössische Kritik im Gewand des historischen Romans: Erwägungen zur Entstehung und Rezeption" von Christa Heine Teixeira beschäftigt sich eingehend mit dem Thema und kommt ebenfalls zu diesem Schluss.
- Soviel zu den mir bekannten und mir vorliegenden Quellen. Sicher lässt sich via Google noch eine ganze Zahl von weiteren Beispielen finden. Ansonsten ist es für Dich vielleicht hilfreich, Dir die Kundenrezensionen beispielsweise auf der Bestellseite von Amazon durchzulesen, auch dort kommen die Leser zu diesem Schluss. -- bennsenson 18:09, 30. Dez. 2007 (CET)
ich kann einfach beileibe keine "klaren" parallelen erkennen - zwischen zB terenz-nero und hitler. kannst du mir ein paar stellen nennen, wo man ohne die sekundärliteratur auch von alleine auf solche einen vergleich hätte kommen können? amazon-rezensionen finde ich nicht treffend, denn die haben sicherlich schon vor dem lesen gesagt bekommen, dass man hier einen vergleich ziehen könnte. --Mondamo 18:12, 1. Jan. 2008 (CET)
- Dafür fehlt mir ehrlich gesagt die Zeit und Geduld, das jetzt hier zu einer Nachhilfe-Stunde in Sachen Interpretation zu machen. Quellen zum selbstständigen Dazulernen habe ich genannt. Du solltest in Erwägung ziehen, dass Dein jetziges Verständnis des Romans kein Maßstab für diesen enzyklopädischen Artikel ist. --bennsenson 01:01, 2. Jan. 2008 (CET)
- Dafür fehlt Ihnen ganz ehrlich gesagt nicht die Zeit und Geduld! Sie können es nicht, weil es keine offensichtlichen Parallelen gibt! Hitler war in keinen Altar eingesperrt, wo man ihn weichkochen wollte, um ihn gefügig zu machen und wobei der Kaputte irgendwelche Altäre bepisst hat. Das Buch hat mit Hitler NICHTS zu tun und ist zudem kurz genug, dass man sich die betreffenden Stellen einfach merken könnte! Oder anders gefragt, wessen Marionette war Hitler bitteschön? rm
historische Hintergründe ?
[Quelltext bearbeiten]Es wird in dem Artikel nur auf teilweise historische Hintergründe verwiesen, ohne auch nur im Geringsten darauf einzugehen, worin denn die historischen Hintergründe bestehen. Ich hab den Artikel aufgesucht, weil ich wissen wollte, was im Buch historisch (bezogen auf die römische Geschichte) und was Fiktion ist. Ausführungen dazu fehlen jedoch vollständig. Vielleicht wäre es gut, im Artikel einen Link zum Wikipedia Artikel "Terentius Maximus" zu setzen, der gemäß dem Zeugnis des Cassius Dio von einem Pseudo-Nero berichtet, der zur Zeit des Titus in Asien aufgetreten sein soll.
- Pure Fiktion und dazu geschichtlich falsch! In der Realität hätte sich ein Kopf wie ein echter Varro niemals so einen Quatsch einfallen lassen, weil er seines Schädels dann nämlich verlustig gegangen wäre und zwar zu 100% und wahrscheinlich auf hässliche Weise. Zu der Zeit haben die Araber zudem sicherlich nicht in Mesopotamien geherrscht. Ich lese es deshalb nicht weiter, wenn schon ein historischer Roman, dann müssen die Randdaten stimmen! rm
„Experiment Nero“
[Quelltext bearbeiten]Zitat: "Auch bezweckte Varro – der eigentliche Drahtzieher – mit seinem „Experiment Nero“ keine Herrschaft einer angeblich höheren Rasse, vielmehr bewogen ihn romantisch-humanistische Gründe, nämlich die Verschmelzung von Ost und West. "
Also ich lese das Buch gerade ein einer Ausgabe von 1947 und bei mir steht klipp und klar, dass Varro den falschen Nero inszeniert hat, um den neuen Stadthalter Cejon zu ärgern, weil er ihn verachtet und weil der ihm 6.000 Sesterzen an Steuern zu Unrecht abgenommen hat. Ein kleiner aber feiner Unterschied mein ich. rm
Das ist keine Satire auf das Dritte Reich bzw. bis zur Unkenntlichkeit versteckt.