Diskussion:Devisenstelle
"Ausplünderung"
[Quelltext bearbeiten]Gleichwohl es sich bei der "Arisierung" der deutschen Wirtschaft und die damit einhergehende Enteignung der jüdischen Bevölkerung um ein großes Unrecht in der deutschen (Wirtschafts-)Geschichte handelt, halte ich die o.a. Formulierung - zumindest ohne Anführungszeichen o.ä. - für zu subjektiv, da sie m.E.n. nicht dem wissenschaftlich-rationalen Ethos der Wikipedia entspricht. Schlage deswegen an dieser Stelle einen neutraleren Begriff vor, etwa Entrechtung, Ausnutzung oder Enteignung. --137.193.107.60 15:09, 16. Mai 2016 (CEST)
Devisenschutzkommando
[Quelltext bearbeiten]Zu den komplizierten Zuständigkeits- und Unterstellungsverhältnissen verweise ich auf Insa Meinen: Die Deportation der Juden aus Belgien und das deutsche Devisenschutzkommando. In: Johannes Hürter; Jürgen Zarusky (Hrsg.): Besatzung, Kollaboration, Holocaust - Neue Studien zur Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden. München 2008, ISBN 978-3-486-58728-9, S. 58-63. Danach waren 1938 Dienststellen der Finanzverwaltung, des Wirtschaftsministeriums, der Gestapo und Hörings [Korrektur typo: lies "Görings"] Devisenfahndungsamt mit Devisen-Fahndungsmaßnahmen befasst. "Leiter des Devisenschutzes in den besetzten Gebieten" des Westens wurde Herbert Staffeldt, der zwar bis 1940 als Mitarbeiter im RSHA tätig war, jedoch dem Militärbefehlshaber unterstand und im Schriftverkehr die Dienstgrade der Zollverwaltung verwendete. --Maßhaltender 13:05, 19. Dez. 2010 (CET)
- Wer ist "Höring" und wer ist "der Militärbefehlshaber" und was ist mit "Verwendung von Dienstgraden der Zollverwaltung" gemeint (doch wohl nicht die Behördenfirma im Briefkopf)?--Frankenschüler 16:52, 19. Dez. 2010 (CET)
- Zu Bedenken geben möchte ich, dass man mit isolierten Informationen vorsichtig sein muss. Immer ist jeder Beleg für eine bestimmte Organisationsstruktur und Zuständigkeits-Regelung eine Momentaufnahme und die auf dem Papier existierenden Strukturen sind nicht unbedingt mit der tatsächlichen Praxis und den Machtverhältnissen identisch. Ich glaube, dazu hat Michael Stolleis (Uni Frankfurt Main) Grundlegendes gesagt.--Frankenschüler 16:55, 19. Dez. 2010 (CET)
- Zu deinem ersten Beitrag: Typo Höring --> Göring... (korrigiert). Deutscher Militärbefehlshaber für die besetzten Gebiete Belgiens, Luxemburgs und Nordfrankreichs war Alexander von Falkenhausen (General), der den Erlass betr. Anmeldepflicht/Verfügungsverbot/Zwangsankauf für Devisen etc. unterzeichnete (S.61). Staffeldt bzw. die Beamten ... führten "im dienstlichen Schriftverkehr nicht diese [evtl. vorhandenen SS-Ränge], sondern ihre Dienstgrade in der Zollverwaltung." (S. 61)
- Ich habe hier nur auf das von I. Meinen auf mehreren Seiten Dargestellte hingewiesen (von der Verfasserin selbst als "kompliziert" bezeichnet) - bei Bedarf wäre dort nachzulesen.
- Zu deinen Bedenken möchte ich anmerken: 1) Das angegebene Buch erschien in der "Schriftenreihe der Vierteljahreshefte für Zeitgeschichte", sein Herausgeber J. Hürter ist wohlrenommiert. 2) Die Verfasserin zieht u. a. als Primärquelle den überlieferten Aktenbestand des Militärbefehlshabers heran und gibt im kritischen Apparat auch zahlreiche Darstellungen belgischer Historiker an. Die Beteiligung der Beamten an Razzien und Festnahmen einzelner jüdischer Personen und Familien erscheint gut belegt und wird im Kapitel "Mitwirkung der Zollfahnder bei der 'Endlösung'" dargestellt. Darum halte ich den von mir eingefügten Satz (Diese Beamten der Zollfahnungsstellen der Reichsfinanzverwaltung wirkten zumindest in Belgien fortwährend bei der Deportation von Juden mit) für ausreichend abgedeckt. MfG --Maßhaltender 16:08, 20. Dez. 2010 (CET)
- In Ordnung.--Frankenschüler 21:20, 22. Dez. 2010 (CET)
- Wäre es nicht sinnvoll, im Artikel Devisenstelle und Devisenschutzkommando jeweils einen Link unter "Siehe auch" einzubauen? An sich müsste es so einem Oberbegriff wie Devisenbewirtschaftung zugeordnet werden.- Übrigens: Beispiele für extrem hohe Besteuerungen gibt es wohl schon auch sonst. Ich habe gehört, Sri Lanka verlangt sehr hohe Sätze an Steuer oder Zoll für die Einfuhr von PKW (habe vergessen, wie hoch, aber evtl. 100 % oder mehr, hingegen sind LKW oder Nutzfahrzeuge gar nicht oder nur gering mit Abgaben belegt). Dennoch ist das natürlich etwas, was auf ganz anderer Grundlage passiert.--Frankenschüler 22:58, 3. Feb. 2011 (CET)
- Ich zögere, denn Einfügungen unter "Siehe auch" werden oft kritisiert; überdies sind die beiden Stichwörter im Text verlinkt. Aber selbstverständlich bleibt es dir unbenommen, deinen Vorschlag umzusetzen.
- Ich bin übrigens gerade gestern in einer Anmerkung auf das Stichwort "Devisenfahndungsamt" (Göring) gestoßen und überlege, einen Stub zu verfassen - laut Meinl ist dazu nur wenig erforscht und die Quellenlage dürftig. MfG --Maßhaltender 13:06, 4. Feb. 2011 (CET)
- Nee, dann muss es nicht sein, denke ich. Ich hatte die vorhandene Verlinkung im Text übersehen. Reicht es nicht evtl., das D-Fahndungsamt erstmal auch als Fußnote oder irgendwo ergänzend in den Text einfließen zu lassen? Ich muss nochmal schauen, wieweit Devisenrecht oder -(zwangs)bewirtschaftung vertreten sind. In der Lit. stoße ich immer wieder auf Veröffentlichungen dazu aus den 1930er Jahren. Gestern gerade wieder in einer Fußnote und ich habe einen Riesenwälzer aus den 1930er oder 1940er Jahren, dicker Band im Folioformat, erschienen in der Schweiz, mit Vorschriften zum Devisenrecht, auch reichsdeutschen von damals.--Frankenschüler 16:36, 4. Feb. 2011 (CET)
- Allgemein gibt es Devisenverkehrsbeschränkung und Devisenmarktintervention, noch allgemeiner: Devisen und Devisenmarkt. Das Thema wurde in Deutschland wohl so richtig erst nach dem 1. WK und Versailler Vertrag, insbesondere auch ab der Wirtschaftskrise 1929/30 akut. Der Autor, von dem ich gestern auf eine unselbständige Veröffentlichung in einem Jahrbuch für nationalsozialistische Wirtschaft, hg. v. Otto Mönckmeier, stieß, heißt: Heinrich Troeger. Unter Devisenschutzkommando habe ich noch etwas über Elmar Michel als Devisenkommissar auf der Diskussionsseite geschrieben.--Frankenschüler 16:55, 4. Feb. 2011 (CET)
- Zu Bedenken geben möchte ich, dass man mit isolierten Informationen vorsichtig sein muss. Immer ist jeder Beleg für eine bestimmte Organisationsstruktur und Zuständigkeits-Regelung eine Momentaufnahme und die auf dem Papier existierenden Strukturen sind nicht unbedingt mit der tatsächlichen Praxis und den Machtverhältnissen identisch. Ich glaube, dazu hat Michael Stolleis (Uni Frankfurt Main) Grundlegendes gesagt.--Frankenschüler 16:55, 19. Dez. 2010 (CET)
96 Prozent
[Quelltext bearbeiten]Das ist kein Verschreiber? Alte Schwedin! Genau solchen Wucher hat man doch im Antijudaismus lange Zeit "den Juden" vorgeworfen.--Frankenschüler 20:20, 23. Dez. 2010 (CET)
- Ich wollte es auch nicht glauben, aber mehrfach so verschriftlicht in reputablen Darstellungen gefunden z.B. bei Bajohr. Siehe auch Dego-Abgabe und dortiger Weblink. --Maßhaltender 22:15, 23. Dez. 2010 (CET)
- Hammermäßig! Danke.--Frankenschüler 02:17, 24. Dez. 2010 (CET)
Defekter Weblink
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